Guten Tag zusammen,
ich bin in eine Wohnung gezogen, bei der ich den Lärmpegel insbesondere nachts unterschätzt habe. Was mich zunehmend stört sind unregelmäßige "Peaks" in der Lautstärke, die ein nächtliches Durchschlafen erschweren und die ich leider erst nach dem Einzug bemerkt habe. Ich habe in Eigenregie Messungen mit einem speicherfähigen Lärmpegel-Messgerät gemacht und komme im Schlafzimmer bei geöffnetem Fenster auf Peaks von bis zu 90 dB(A), sowie bei geschlossenem Fenster auf Peaks von bis zu 70 dB(A), gemessen in 1m Abstand zu den Fenstern. Bei diesen gefährlichen Spitzenwerten handelt es sich um Lärm durch Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften und Polizei, gegen dessen immer mehr zunehmende Erzeugung ich wohl leider nicht viel unternehmen kann.
Da ein Umzug in meinem Fall ein schwieriges und kostspieliges Projekt wäre und bezüglich der Nachtruhe auch in einer anderen Wohnung ein Risiko bleibt, denke ich zunächst über eine Verbesserung des Schallschutzes nach.
Mein Hauptproblem ist: wie kann ich bei der Planung sicher sein, dass im Schlafzimmer eine ausreichende Lärmreduzierung erreicht wird, ohne das Geld sprichwörtlich zum Fenster hinauszuwerfen? Die Kosten steigen mit zunehmendem Schallschutz leider überproportional an und die große Frage ist, wie viel dB(A) bei den oben genannten Peaks aus gesundheitlicher Sicht am Ende übrig bleiben dürfen? Alkoholisiert herumkreischende Frauen, Hupen oder Einsatzfahrzeuge haben durchdringende Frequenzen, die womöglich auch in reduzierter Lautstärke immer noch störend sind. Ich habe gelesen, dass sich der Lärmpegel während der Nachtruhe möglichst nicht über 30 dB(A) bewegen sollte. Ist das richtig und ist somit eine Reduzierung des Lärmpegels auf z.B. 29 dB(A) unabhängig von der Art des Lärms ausreichend für einen erholsamen Schlaf?
Aufgrund des hohen Lärmpegels bei geöffnetem Fenster ist es meiner Ansicht nach aussichtslos, nur die vorhandenen Fenster zu "verbessern", da dort der Lärm dann um satte 60 dB(A) reduziert werden müsste. Ich dachte daher an Vorsatz-Fenster, die in die Laibung zusätzlich zu den vorhandenen Fenstern eingebaut werden und die dann "nur" die restlichen 70 dB(A) dämpfen müssten. Die baulichen Voraussetzungen wie z.B. genügend Abstand zwischen den Fenstern oder ausreichen festes Mauerwerk in der Laibung wären meiner Ansicht nach gegeben und bei Schallschutz-Klasse 4 soll wohl eine Dämpfung von 43 dB erreicht werden. Kann man also einfach 70 - 43 = 27 dB(A) rechnen und ist dann in Bezug auf einen erholsamen Schlaf auf der sicheren Seite? Oder ist es sinnvoller, die vorhandenen Fenster zunächst zu verbessern, so dass man beim Vorsatzfenster mit einer geringeren Schallschutz-Klasse auskommt?
Vielen Dank und viele Grüße
Aussichtsturm