Das Ergebnis einer im Frühjahr 2018 erstellten repräsentativen Umfrage unter freiberuflich tätigen Mitgliedern dt. Architektenkammern findet sich auf der Website der Bundesarchitektenkammer.
Ein paar interessante Punkte:
- Der typische Jahres-Honorarumsatz pro technischem Mitarbeitenden lag in 2017 bei 60.000 € - 70.000 € (o. Mwst.). Davon gehen mind. 20 % an die Finanzämter. Zusammen mit der Mwst. zahlen die Endkunden also rd. ein Drittel ihrer Rechnungsbeträge direkt oder indirekt ans Finanzamt. (Das unterscheidet die Kunden freier Architekten deutlich von den Kunden von Apple, Ikea oder Starbucks.)
- Der Jahresertrag der Inhaber liegt inkl. Unternehmerlohn bei 30.000 - 50.000 € pro technisch mitarbeitender Person in rd. 25 % der kleineren Büros und bei 50.000 - 100.000 € / techn. miarb. Person bei rd. 33 % der Büros.
- rd. 80 % der Kosten eines kleineren Architekturbüros gehen ans Personal (inkl. Inhaberlohn), rd. 20 % sind typischerweise Sachkosten.
- Der typische Architekt, die typische Architektin mit überwiegender Tätigkeit für private Bauherrn von EFH und anderem Wohneigentum ist ein Ein-Personen-Büro (rd. 32 %). Weitere 38 % beschäftigen 1 - 3 Angestellte. Zusammen haben also rd. 70 % der Büros max. 3 Mitarbeitende.
- Er oder sie ist für etwas mehr als die Hälfte seines bzw. ihres Honorars im Bestand tätig, baut also eher um als neu und weit überwiegend für private Eigentümer.
- rd. 60 % bis über 70 % ihres Umsatzes rechnen Kleinstbüros im Mittel nach HOAI ab, weniger als 20 % nach Stundensatz, bei 3 Mitarbeitenden dann schon nur noch 13 % nach Stundensatz.
- Abgerechnet werden Stundensätze ab 80 € für Büroinhaber und im Mittel 65 € für angestellte Absolventinnen und Absolventen, netto. Je größer die Büros, um so höher die Stundensätze.
- Büroinhabende wie Mitarbeitende arbeiten typischerweise > 40 Std. / Woche, Männer mehr als Frauen.
- Der Anteil der Frauen unter den Tätigen nimmt zu, je jünger die betrachtete Personengruppe ist.
- Unter den frisch nach Studienabschluß eingestellten Personen liegt der Anteil der Frauen im Hochbau bei über 30 %, unter denen mit über 60 LebensJahren bei 10 %,
- Beim Berufseinstieg liegt das typische Gehalt angestellter Personen zwischen 2.000 und 2,500 € brutto.
- Der oder die typische am Wohneigentum arbeitende Planende hat hat heute weit überwiegend (80 %) schon von BIM gehört, nutzt es aber nicht. Immerhin rd.10 % haben noch nie von BIM gehört. Je größer die Büros, um so höher der Anteil mit BIM-Nutzung.
So sieht es in den meist kleineren dt. Architekturbüros typischerweise aus!