Asbest-Fußboden herausgerissen - Panik

  • Hallo meine Lieben,


    ich bin neu hier und will erstmal vorweg sagen: Klasse, dass es solch eine Community hier gibt. Leider bin ich derzeit völlig verzweifelt und kann seit Tagen nicht richtig schlafen, da mich das Thema "Asbest-Fußboden" sehr beschäftigt.


    Ich (28 Jahre alt) lebe in meinem Elternhaus (in einer eigenen Wohnung). Vor ca. 20 Jahren wurde hier angebaut. Ein Bekannter hat im Flur (Eingangsbereich) damals einen Fußboden unsachgemäß herausgerissen, von dem ich stark davon ausgehe, dass es ein CV-Belag mit schwachgebundenem Asbest ist. Leider sind im Flurbereich am Rand noch einige schmale "Streifen" von diesem Fußboden, sowie einige Stellen (Fußboden und Klebereste) direkt vor dem Eingangsbereich, über den man ständig drüberläuft.


    Ich hatte mich vorher nie mit dieser Thematik beschäftigt und habe nun sehr große Angst, da es in den meisten Fällen ja so ist, dass immerhin ein neuer Boden auf den alten Boden verlegt wird, jedoch bei uns im Hausflur immernoch (seit Jahrzehnten) diese Reste vorhanden sind.


    Werden durch das Drüberlaufen am Eingangsbereich ständig (noch immer) Fasern freigesetzt, oder legt sich vielleicht auch eine Schmutzschicht an den Rändern ab irgendwann, sodass die Fasern nicht mehr regelmäßig austreten? (siehe Bild vom Eingangsbereich). Die Überreste sind noch fest am Boden verklebt, die Ränder sehen derzeit nicht so faserig aus meiner Meinung nach.


    Ich denke mal, beim Herausreißen des Bodens wurden am meisten Fasern freigesetzt, somit müsste derjenige, der den Boden herausgerissen hat direkt danach/währenddessen am gefährdetsten sein? Ich habe einen Bericht gelesen, in dem stand, dass unmittelbar während bzw nach dem Herausreißen des Bodens die Asbestbelastung in der Luft am größten ist und nach erstmaligem Durchlüften oder Putzen (nach solch einer Asbestexposition) die Belastung in der Luft dann gesenkt wird.


    Findet ein Verdünnungseffekt durch Lüften statt bei den Fasern die z.B bereits durch den Flur (und in andere Räume) geflogen sind? Auch nach Jahren noch? Wie schätzt ihr die Situation derzeit ein, wenn vor ca. 20 Jahren eine solche Asbestexposition stattgefuden hat? (mir ist bewusst das eine genauere Antwort nur eine Raumluft-Analyse liefern könnte).


    Gab es damals auch diese Fliesenoptik-Böden ohne Asbest? Oder kann man zwangsläufig davon ausgehen, dass diese Art von Boden schwachgebunden Asbest enthält?


    Kann man zur Sicherheit sich auch selbst einen Asbestsauger ausleihen (Klasse H) und alle Oberflächen reinigen?


    Gibt es denn nicht viele Haushalte heutzutage, wo solche "Unfälle" passieren (Fußboden wird unsachgemäß herausgerissen, etc.) und Nachmieter beispielsweise ahnungslos in kontaminierten Wohnungen leben?


    Desweiteren hat mein Nachbar (3-5 Meter Luftlinie von meinem Balkon aus) eine Garage mit Asbest-Wellplatten. Sollte ich es vermeiden auf den Balkon zu gehen oder ist der Verstreuungseffekt im Freien so groß, dass ich mir da keine großen Sorgen machen brauche?


    Wie ihr sicherlich anhand meines Beitrages merkt, ist die Panik bei mir bezüglich Asbest ausgebrochen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir einige Fragen beantworten könntet.



    Mit freundlichen Grüßen


    Maria

  • Oder kann man zwangsläufig davon ausgehen, dass diese Art von Boden schwachgebunden Asbest enthält?

    Egal, was mit dem Boden ist, er enthält kein SCHWACH gebundenes Asbest. Davon spricht man (und frau) bei anderen Materialien!


    Das Foto sieht aus wie 08/15 PVC in Florinettenoptik. Das enthält sicher schädliche Stoffe wie Weichmacher, aber Asbest ist nicht wahracheinlich. Analyse machen lassen, dann siehst Du weiter und klarer

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Danke dir schonmal für deine Antwort. Ich hätte in meinem Eröffnungstext vielleicht erwähnen sollen, dass das Haus aus den 50ern oder 60ern ist und der Boden der herausgerissen wurde, vermutlich auch aus dieser Zeit stammt. So wie ich das verstanden hatte spricht man bei Cushion Vinyl Böden von schwach gebunden Asbestfasern, anders als z.B bei Floor-Flex-Platten, bei denen die Fasern stärker gebunden sind.

  • Ich stelle mir die Frage, wie man sich so etwas 20 Jahre anschauen kann, ohne die Reste zu entfernen.

    Da man an dieser Stelle ja selten entlang läuft und der Eingangsbereich sicher nur kleine Placken dieses Belages hat, sollte man sich nicht verrückt machen.

    Die Faserzementplatten auf dem Nachbardach gelten als stark gebunden und der Abtrag durch Verwitterung dürfte sehr gering sein. Zumal auch hier ein Asbestgehalt nicht zwingend ist, die gibt es auch ohne das Zeugs.

    Fasern aus der Entfernung vor 20 Jahren sollten mittlerweile durch das Putzen, Staubsaugen und sonstige Aktivitäten beim Bewohnen nicht mehr nachweisbar sein.

    Grüsse Peter

  • Das mit dem schwach gebunden stimmt so nicht: Cushioned Vinyls sind schwach gebundene Asbestprodukte. Sie sind aber an der Faserpappe unter der PVC-Schicht erkennbar. Deiner sieht zunächst nicht so aus.

    Emittieren wird da aber auf jeden Fall wenig, wenn die Pappe nicht freiliegt.

  • Ich käme das Thema nochmal vor, da ich bei uns Zuhause exakt den selben Fuß Boden unter einem anderen Boden entdeckt habe. Mache mir ebenfalls Grüße Sorgen deswegen.

    Gibt es zu diesem Boden, von dem die Threaderöffnerin ein Foto gepostet hat, inzwischen neue Erkenntnisse? Wurde der inzwischen untersucht und was kam raus?

    Wir haben den wir gesagt ebenfalls bei uns gefunden. Inzwischen weiß ich, dass er im Sommer 1981 gelegt wurde.

    Bin für jeden Rat dankbar!