Liebe Experten vom Fach!
Als relativ frischer Besitzer eines Einfamilienhauses lese ich hier schon fleißig mit und baue mein Amatuerwissen durch die vielen Beiträge hier im Forum stetig aus.
Hiermit möchte mein ein großes Lob an diese Community hier aussprechen!
Zur Ausgangslage:
Mein Frau und ich haben vor kurzem ein EFH (Bestand) in Niederösterreich (östlich von Wien) gekauft - Baujahr 1993, Massivbauweise, Dachbodenausbau in Trockenbauweise, Unterkellert, usw. Haus dreimal besichtigt, einmal mit BSV usw.! Aber auch der BSV ist kein Garant, wenn man gewisse Bereiche nicht einsieht, übersieht oder nicht mit dem notwendigen Elan an die Sach rangeht - hier hätten wir mehr vom BSV vor Ort einfordern müssen. Somit akzeptiere ich hier das gesamte Spektrum and Feedback, von höhnischem Spott bis zu ernstgemeinten und qualifizierten Ratschlägen der Experten! ![]()
Der Vorbesitzer hat das Haus rund 23 Jahre bewohnt und hat das Haus auch nur vom ursprünglichen Erbauer und Besitzer gekauft.
Das Problem:
Ich habe mir nun in Ruhe den Spitzboden angesehen (zugänglich über eine schlecht abdichtende Dachbodentreppe - Indiz 1) und dabei in gewissen Bereichen Vermorschungen + vermutlich Rückstände von Weißfäule (oder schlimmer?) an den Sparschalungen (hoffe, das ist die korrekte Bezeichnung), den Dachsparren selbst und an den Verbindungen zw. Dachsparren und Zange (die Querverbindung, oder?) entdeckt.
Die betroffenen Stellen sind aktuell trocken (gemessen mit Holzfeuchte-Messgerät), jedoch morsch/bröselig. Die betroffenen Sparren sind, so hoffe ich, nur minimal (wenige cm.) angegriffen. Jedoch kann ich das nicht beurteilen. Seht euch die Fotos selbst an!
Es ist grob geschätzt 1/4 der Dachfläche, vom Spitzboden aus betrachtet, betroffen. Was im gedämmten, schrägen Bereich zw. Spitzboden und unterkannte der Dachschräge abgeht (oberste Geschoßdecke Unterkante), kann ich ohne invasives Vorgehen nicht einsehen.
Dachaufbau, oberste Geschoßdecke, Dämmung und meine Theorie als Laie:
Dachstuhl/Dach ist ein klassisches Sparrendach, ausgeführt als Warmdach laut Plan (siehe Bild vom Plan).
Oberste Geschoßdecke wurde, falls ich das richtig erkannt habe, in einer offenen Dämmweise gedämmt (diffustionsoffen in den Spitzboden? - Indiz 2).
Der Spitzboden ist de facto als nicht begehbar ausgelegt. Hinter den Sparren sehe ich wahrscheinlich eine nicht diffusionsoffene Unterspannbahn als Abdichtung (Teer/Bitumenpappe?; "Standard" in den 90ern? - Indiz 3).
Eine Dampfbremse in der obersten Geschoßdecke scheint da zu sein, Stand der Technik der 90er - wie gut/korrekt verlegt ist für mich fraglich (Indiz 4).
Es besteht keine Belüftung im Spitzboden (Querbelüftung Giebelseiten?) bzw. Dach (First?) = Indiz 5.
So, wenn ich jetzt meine Indizien korreliere, vermute ich, dass durch eindringende feuchtwarme Luft von der beheizten Raumseite (begünstigt durcht: obere Geschoßdecke, weil vielleicht Dampfbremse nicht OK bzw. diffusionsoffen gedämmt + undichte Dachbodentreppe/Luke + fehlende Belüftung Spitzboden + nicht diffundierende Unterspannbahn) sich über die Jahre immer wieder Kondensationsfeuchte an den besagten Stellen bilden konnte und das Dilemma verursacht hat!
Der Schaden ist wohl da! Wie groß bzw. schlimm - keine Ahnung!
Wie seht ihr das und wie soll ich hier vorgehen?
Welche Gewerke sollte ich hier zwecks Begutachtung konsultieren? Zimmermann oder Dachdecker?
Ich strebe natürlich eine Sanierung der betroffenen Stellen an + eine Verbesserung der Situation durch z.B. Entlüftung usw., und möchte mir nicht gleich ein komplett neues Dach machen lassen (wenn es nicht sein muss!).
Ich bzw. wir wären über eure Ratschläge echt dankbar!
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Norbert