Schallschutz in alter Holzbalkendecke

  • Hallo Forumsteilnehmer,


    Ich starte in kürze mit der Sanierung eines alten Bauernhauses von 1850.

    Ich mache mir nun gerade Gedanken wegen des Schallschutzes der alten Holzbalkendecke zum Obergeschoss.

    Es ist ein alter Fehlboden verbaut mit diversen Schüttungen hauptsächlich Lehm, Getreidespelz etc.

    Dieser soll entfernt werden da wir hier immer Probleme mit Mäusen und diversen Ungeziefer haben. Ich habe nun entdeckt dass im Obergeschoss ein wunderschöner alter Dielenboden verbaut ist welchen ich gerne erhalten würde. Nun meine Frage gibt es Möglichkeiten zum Schallschutz diese von unter einzubauen, damit ich den Dielenboden oben erhalten kann. In einer anderen Sanierung habe ich gute Erfahrungen mit einer mineralischen Schüttung gemacht welche ich von oben eingebracht habe. Gibt es hier irgendeinen Baustoff (Platten etc.) welche ich von unten zwischen die Holzbalken einbringen kann um hier ein ausreichendes Minimum an Schallschutz zum OG zu gewährleisten.


    Vielen Dank für eure antworten

  • Lass die Decke, wie sie ist.

    Dieser soll entfernt werden da wir hier immer Probleme mit Mäusen und diversen Ungeziefer haben.


    Ich habe nun entdeckt dass im Obergeschoss ein wunderschöner alter Dielenboden verbaut ist welchen ich gerne erhalten würde.

    Habt IHR wirklich Probleme?

    Hört sicher eher nach einem Kauf einer Bestandsimmobilie an.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Ja wir haben wirklich Probleme.


    Die Balken sollen auch in den ersten 5 cm sichtbar bleiben um raumhöhe zu gewinnen also muss das Zeug sowieso raus

  • Also, Boden im OG soll erhalten bleiben, Raumöhe in der Etage darunter ist kritisch, womit auch eine Abhängung unmöglich ist.

    Wie möchte man da den Schallschutz verbessern? Der Balken als Schallbrücke bleibt sowieso erhalten, wobei noch nicht einmal klar ist, ob der überhaupt eine zusätzliche Last in Form von Dämmung verkraftet.

    Wenn Du die Schüttung entfernen möchtest, um diese durch eine andere Schüttung oder Platten zu ersetzen, dann wird sich die Schalldämmung nur unwesentlich verändern, wobei man sowieso unterscheiden müsste zwischen Trittschall und Luftschall. Gehschall spielt hier nur noch eine untergeordnete Rolle, das könnte man für die erste Betrachtung ausklammern.


    Um ehrlich zu sein, ich sehe unter diesen Randbedingungen kein Verbesserungspotenzial. Natürlich kannst Du die Schüttung beispielsweise durch Holzfaserplatten ersetzen, je nach Art der vorhandenen Schüttung (Masse, Lehm) wird sich dadurch die Schalldämmung verschlechtern, oder zumindest nicht deutlich verbessern (im Fall von Getreidespelz). Wirtschaftlich betrachtet wäre der Aufwand also nicht zu rechtfertigen, viel Aufwand für wenig Nutzen. Jetzt mag es noch weitere Gründe geben die einen Austausch sinnvoll erscheinen lassen, dann kann man das natürlich machen, aber nicht wenn eine Verbesserung der Schalldämmung Priorität hat.


    Ja wir haben wirklich Probleme.

    Da stellt sich die Frage "was für Probleme", denn wenn es um Schallschutz geht, dann wird Du bei der vorhandenen Konstruktion in einen sauren Apfel beißen müssen. Mit Deinen Forderungen nach Erhalt des Dielenbodens und Einhaltung der Raumhöhe in der Etage darunter, nimmst Du 2 wichtige Optionen hinsichtlich Schalldämmung aus dem Rennen. Nur mit etwas Veränderung der Dämmung zwischen den Balken wirst Du keinen Blumentopf gewinnen. Das ist wie wenn Du aus einem VW Käfer einen Rennwagen machen möchtest, es dürfen aber nur die Reifen verändert werden. Dann stellst Du fest, der Käfer läuft kein bisschen schneller als zuvor.


    Also, zuerst einmal das Problem definieren, dann die vorhandene Konstruktion klären, Verbesserungspotenzial evaluieren und gewünschte Verbesserung festlegen, und dann schauen ob und wie das umsetzbar ist.


    Einfaches Beispiel, Du möchtest die Trittschalldämmung um sagen wir mal 10dB verbessern, dann kann ich Dir jetzt schon sagen, das wird nichts, ohne dass Du den Bodenaufbau in der Etage darüber veränderst, und sehr wahrscheinlich auch noch mit einer Abhängung arbeitest. Warum, die Schallbrücke zwischen Dielen über die Balken in die Etage darunter wird ja nicht verändert, somit ist es fast egal was Du an Dämmung zwischen die Balken packst.

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  • Die Schüttung ist der Schallschutz. Machst Du die weg, hast Du kaum Gewicht und somit kaum noch Schallschutz. Das kann Dir kaum ein abgehängte Decke allein auffangen. Man wird auch nie den Schallschutz eines modernen Wohnhauses mit 30cm Betondecke hinbekommen. Wer ein altes Haus kauft, muss damit leben, dass man da und dort etwas mehr hört. Will man das nicht, sollte man sich anders orientieren.


    Hast Du Mäuse im Haus, dann hast Du auch Ungeziefer im Haus, weil Mäude ernähren sich von diesem Ungeziefer. Die Schüttung kann nix dafür. Man hat früher auch Glassplitter in die Schüttung mit rein gegeben, um es Mäusen schwerer zu machen. wenn Du das Haus von Grund auf sanierst, dann wirst Du eh das Ungeziefer und die Mäuse los sein. Dein/e Planer/in wird Dir verschiedene Systeme zeigen, die man für den Schallschutz zwischen die Balken machen kann. Da würde ich mir keinen Kopf machen, der/die weiß schon was er/sie macht.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...