Risse in der Zimmerdecke

  • Hallo, ich habe eine Frage als Laie.


    Gestern habe ich Risse in der Wohnzimmerdecke entdeckt. Die Wohnung stand mindestens 1,5 Jahre leer, 1. OG, Baujahr 1955. Das 2. OG steht ebenso komplett leer.


    Die Wohnung wurde Anfang Juli von einer Malerfirma gestrichen. Es war eine Raucherwohnung mit Rauhfaser+Latexfarbe, daher wurde alles gereinigt und mit Nikotinsperre gestrichen.


    Kann der Riss auch nur ein Schaden in der Rauhfasertapete sein, z.B. durch mehrere Farbschichten übereinander? Oder sollte ich einen Gutachter bestellen?


    Es gibt derzeit keine Sanierungsarbeiten im Haus und keine Baustelle oder sonstige Veränderung in der Straße, die einen Riss begünstigen könnten.


    Ich hoffe, die Fotos sind aussagekräftig. Die Lampe besteht aus Kunststoff (Blumen) und Leichtmetall, sie hat nicht das Gewicht eines Kronleuchters.


  • Auf den Fotos sehe ich vielleicht Spachtelspuren, aber keine sichtbaren akuten Risse.


    Um welche Deckenkonstruktion handelt es? Ist es für Dich eine Mietwohnung oder Dein (Teil-) Eigentum an einer WEG?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Anhand eines Photos lässt sich das Material nicht zuverlässig erkennen. Ich schließe mich Skeptiker an, da wurde gespachtelt und dann nicht sorgfältig geschliffen, was sich durch die Deckenleuchte und deren Licht besonders bemerkbar macht. Risse kann ich nicht erkennen. Evtl. waren da einmal Risse die irgendwann gespachtelt wurden, das dürfte abe schon länger her sein da es so aussieht als hätte die Decke schon sehr viele Anstriche bekommen.

    Ich frage mal meine Glaskugel: :haue:

    An einer Stelle meine ich einen Tapetenstoß zu erkennen, was auf Raufaser schließen lässt die aber sicherlich schon mehrfach gestrichen wurde. Das würde Deine Aussagen bestätigen. Einen zweiten Tapetenstoß kann ich auf den Bildern nicht finden, so dass auch irgendein Rollputz denkbar wäre, das halte ich jedoch für unwahrscheinlich. Der Verlauf der gespachtelten Stellen lässt mich einen verputzten Untergrund vermuten, bei Gipskartonplatten würde ich auch, zumindest stellenweise, (erkennbare) geradlinige Spachtelstellen erwarten (Stoßkanten der Platten). Mit dieser Vermutung lehne ich mich aber schon weit aus dem Fenster. Evtl. könnte hier die Firma helfen die renoviert hat, doch ich vermute, dass diese auch nur einen Deckenanstrich im Auftrag hatte, und somit über den Untergrund nicht viel sagen kann.

    Beim Aufhängen der Deckenleuchte hätte man das evtl. am Kabelauslass genauer untersuchen können.


    Aus was die Decke besteht, ob aus Beton oder Holzbalken oder was auch immer, das kann zumindest ich anhand der Bilder nicht einmal im Ansatz erkennen. Zu den verwendeten Materialien kann man also so gut wie gar nichts sagen. Die Firma müsste zumindest etwas zu der verwendeten Farbe sagen können, Raufaser ist auch sehr wahrscheinlich, aber was dann darunter kommt, da kann man nur spekulieren.

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  • Baujahr 1955

    An Hand des Bj. und der Erfahrung würde ich auf folgenden Aufbau tippen [von unten nach oben]


    * Tapete mit X Farbschichten

    * Kalk-/Kalkzementputz

    * Strohmatten, ca. 2 cm dick als Putzträger

    * Sparschalung

    * Holzbalken- oder Betonkassetendecke

    * II OG (mit Bodenaufbau)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Schreibfehler korrigiert

  • Putzuntergrund halte ich auch für wahrscheinlich, denn im Licht zeichnen sich "Wellen" an der Deckenoberfläche ab, die bei Gipskartonplatten nicht auftreten würden, und die ich auch nicht mit Spachtelarbeiten in Zusammenhang bringen kann.

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  • Wenn noch nie was gemacht wurde, als neue Tapeten drauf zu kleistern, dann könnte der Putz teilweise nur noch durch die Tapeten halten. Irgend wann sollte man eine Sanierung ins Auge fassen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Vielen Dank für die Antworten. Wenn ich Gelegenheit habe, mich mit den Miteigentümern zu unterhalten, erfahre ich vielleicht mehr. Nebenan wurde alles top saniert, im 2. OG ebenfalls, aber da steht noch alles zum Verkauf. Da lässt sich wohl rausfinden, wer zuletzt dort saniert hat. In meinem Fall ist nicht mehr nachzuvollziehen, wann was gemacht wurde. In der Wohnung war z.B. noch uralter Vorwerkteppich, schon zerbröckelt, die Wände verrußt und generell alles vergilbt. Die Malerfirma, die ich beauftragt habe, hat Reinigung und Nikotinsperre vorgeschlagen und die Rauhfasertapete dranlassen, zumal die in der gesamten Wohnung unbeschädigt war. Wie alt die Latexfarbe war, war auch nicht nachzuvollziehen.


    Wenn erstmal nicht davon auszugehen ist, dass Einsturzgefahr o.ä. besteht, wäre das Wichtigste schonmal geklärt. Das Haus ist typischerweise mehrfach von Investmentfirmen weiterverkauft worden, mit ständigem Wechsel der Hausverwaltung usw., daher weiß niemand mehr so genau, was wann gemacht wurde.