Haltbarkeit verputzte Holzwolle-Leichtbauplatten aus DDR-Produktion

  • Im Rahmen einer Kostenschätzung ist die erwartete Restlebensdauer einer aus DDR-Zeiten stammenden Brandwanddämmung aus verputzte Holzwolle-Leichtbauplatten zu bewerten. Das Baujahr ist nicht genauer bekannt, aber "vor Mauerfall", also 1989. Die Wand ist in B innerstädtisch nach NNO gelegen, damit nur wenig bewittert und sieht so aus:



    Die Platten sind ohne nähere Untersuchung "Standardplatten" nach dieser Produktinformation, Format 2,0 m x 0,5 m, ursprüngliche Stärke 35 mm oder 50 mm. Die genauen Eigenschaften sind für die aktuelle Bearbeitung irrelevant. Die Platten sind im Abstand von ca. 0,4 m auf dem Gründerzeitmauerwerk verdübelt und auch vollflächig verputzt gewesen. An den Plattenstößen sind mittlerweile deutliche Risse im Putz sichtbar, Breite teilweise vermutlich mehrere Millimeter. An zwei Stellen haben sich bereits Putzschollen auf einer Fläche von jeweils ca. 2 m2 Putzschollen gelöst.


    Ist bekannt, womit im Berliner Raum üblicherweise verputzt wurden und sind hier Erfahrung mit der Haltbarkeit dieser Platten und ihres Putzes bekannt?


    Dass der Putz jederzeit weiter herunterkommen kann und welche Gefahren davon dann ausgehen, ist bekannt. Hier interessiert vor allem, wie schnell dies bei dem bereits erreichten Alterungszustand wieder passieren kann. Ist die Wand noch in vergleichsweise "gutem Zustand" oder schon lange in einem sehr gefährlichem Zustand? Ich sehe hier die Notwendigkeit, sofort Schutzmaßnahmen für den begangenen Bereich unterhalb zu ergreifen. Übertreibe ich?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ist bekannt, womit im Berliner Raum üblicherweise verputz wurden

    Mir nicht, aber nördlich davon habe ich in der Zeit Maurer gelernt.

    Ich würde einen vor Ort gemischten Kalk-Zement-Putz 3:1 mit einer "großen" Prise Gips vermuten.


    Welche Frage steht denn wirklich im Raum?

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Welche Frage steht denn wirklich im Raum?

    Du immer! Meine Fragen hatte ich doch eindeutig formuliert:

    Ist bekannt, womit im Berliner Raum üblicherweise verputzt wurden und sind hier Erfahrung mit der Haltbarkeit dieser Platten und ihres Putzes bekannt?


    Dass der Putz jederzeit weiter herunterkommen kann und welche Gefahren davon dann ausgehen, ist bekannt. Hier interessiert vor allem, wie schnell dies bei dem bereits erreichten Alterungszustand wieder passieren kann. Ist die Wand noch in vergleichsweise "gutem Zustand" oder schon lange in einem sehr gefährlichem Zustand? Ich sehe hier die Notwendigkeit, sofort Schutzmaßnahmen für den begangenen Bereich unterhalb zu ergreifen. Übertreibe ich?

    Ich würde einen vor Ort gemischten Kalk-Zement-Putz 3:1 mit einer "großen" Prise Gips vermuten.

    Das spräche meines Wissens zusammen mit dem hohen pH-Wert für einen hervorragenden Feuchteschutz. Für wie langlebig hältst Du dieses frühe „semi-nachwachsende WDVS“?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich sehe hier die Notwendigkeit, sofort Schutzmaßnahmen für den begangenen Bereich unterhalb zu ergreifen. Übertreibe ich?

    Da sich den Bildern nach zu urteilen bereits große Schollen des Putzes gelöst haben und herabzustürzen drohen, halte ich eine Sperrung des unmittelbaren Gefahrenbereichs, alternativ eine temporäre Überdachung, für angemessen.

  • Da sich den Bildern nach zu urteilen bereits große Schollen des Putzes gelöst haben und herabzustürzen drohen, halte ich eine Sperrung des unmittelbaren Gefahrenbereichs, alternativ eine temporäre Überdachung, für angemessen.

    Die Sperrungsempfehlung hatte ich bereits vor dem Post in meinen Bericht geschrieben. Auf die Überdachung war ich noch nicht gekommen. Danke!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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