ungewöhnlicher Dachabschluss bei Dachsanierung, bitte um Expertenrat!

  • Hallo Experten,



    in 2022 wurde mein altes Schieferdach gegen ein neues Dach mit Dachpfannen ersetzt. Alles wurde von einem Dachdeckerunternehmen durchgeführt.

    Mein Haus ist Baujahr 1876, die linke Haushälte steht genau auf der Grundstückgrenze (linksseitige Grenzbebauung).

    Laut Dachdeckermeister, hat mein Hausdach von der Vorderseite zur Rückseite eine Längendifferenz von 40-60cm.

    Die Schalung wurde nur dort ersetzt, wo faule Bretter waren.

    Meine Fragen an euch:


    Wurde vorab keine fachliche einteilung der Dachpfannen gemacht, bzw. die Schalung so verändert, dass auf dem gesamten Dach ganze Dachpfannen verlegt werden können?


    Ist es üblich, dass Dachpfannen mit der Flex passen geschnitten werden, es wurden Streifen von bis ca. 6-8cm Breite geschnitten, mit Draht befestigt und verklebt? (Vorderseite Dach)


    Auf der Rückseite meines Daches, wurde jene Streifen mit "Klebeband" verklebt, ist jenes eine fachliche Ausführung?


    Die Fürstziegel wurden gegen die Windrichtung verlegt, was nicht üblich ist, gibt es da einen Grund?


    Im Anhang paar Fotos der ausgeführten arbeiten.


    Danke vorab für eure Antworten!



    Mit freundlichen Grüßen Franky


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Bildvorschauen eingefügt

  • Dein Satteldach scheint bei Beurteilung allein nach den bisher eingestellten Fotos im Grundriss ein deutliches Parallelogramm zu sein, so dass auch die beiden Dachflächen Parallelogramme sind. Auf einem Parallelogramm können Rechtecke nicht restlos oder mit durchgehend gleichem Randabstand je Seite angelegt werden. Wenn geschnittene Dachziegel / -pfannen vermieden werden sollen, so kann seitlich an den Ortgängen je eine Rinne angeordnet werden, welche dann durch eine konische Form die Differenz zwischen dem Rechteck der Ziegel und dem Parallelogramm der Dachfläche ausgleicht. Dargestellt ist das in dem Detailplanauszug in diesem Post. (Das Detail zeigt zwar den Anschluss an eine Brandwand (oder Gaube), auf den Ortgang lässt sich der relevante Teil aber 1:1 übertragen.)


    Dass eine solche Rinne gewünscht wird, sollte schon deutlich kommuniziert werden. Damit wären aber möglicherweise die Anschlüsse an First und Traufe auch noch nicht rechtwinklig / parallel. Die Ausführung des in der Ansicht rechten Ortgangs gefällt mir weit weniger, als die des linken. Weshalb wurde dieser anders ausgeführt und weshalb so? Was sagt der Dachdeckermeister dazu?


    Die fachliche Bewertung der handwerklichen Ausführung der Details überlasse ich aber ausdrücklich den Profis des Dachdeckerhandwerks!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wurde vorab keine fachliche einteilung der Dachpfannen gemacht, bzw. die Schalung so verändert, dass auf dem gesamten Dach ganze Dachpfannen verlegt werden können?

    Wie bitte soll man ein in der Aufsicht trapezförmiges Dach mit rechteckigen Ziegeln/Dachsteinen eindecken OHNE Schrägschnitt?

    Die Fürstziegel

    Die sind nicht fürstlich, das sind Firstziegel/-steine und sehr von niederem Stand ;)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Dein Satteldach scheint bei Beurteilung allein nach den bisher eingestellten Fotos im Grundriss ein deutliches Parallelogramm zu sein, so dass auch die beiden Dachflächen Parallelogramme sind. Auf einem Parallelogramm können Rechtecke nicht restlos oder mit durchgehend gleichem Randabstand je Seite angelegt werden. Wenn geschnittene Dachziegel / -pfannen vermieden werden sollen, so kann seitlich an den Ortgängen je eine Rinne angeordnet werden, welche dann durch eine konische Form die Differenz zwischen dem Rechteck der Ziegel und dem Parallelogramm der Dachfläche ausgleicht. Dargestellt ist das in dem Detailplanauszug in diesem Post. (Das Detail zeigt zwar den Anschluss an eine Brandwand (oder Gaube), auf den Ortgang lässt sich der relevante Teil aber 1:1 übertragen.)


    Dass eine solche Rinne gewünscht wird, sollte schon deutlich kommuniziert werden. Damit wären aber möglicherweise die Anschlüsse an First und Traufe auch noch nicht rechtwinklig / parallel. Die Ausführung des in der Ansicht rechten Ortgangs gefällt mir weit weniger, als die des linken. Weshalb wurde dieser anders ausgeführt und weshalb so? Was sagt der Dachdeckermeister dazu?


    Die fachliche Bewertung der handwerklichen Ausführung der Details überlasse ich aber ausdrücklich den Profis des Dachdeckerhandwerks!


    Die Ausführung des in der Ansicht rechten Ortgangs gefällt mir weit weniger, als die des linken. Weshalb wurde dieser anders ausgeführt und weshalb so? Was sagt der Dachdeckermeister dazu?

    Der Dachdeckermeister sagt, dass das wegen dem Wasserablauf nur auf der rechten Giebelseite so gehen würde (oben sind die Pfannen schmal geschnitten unten werden sie breiter). Hätte er jene Ausführung auf der linken Giebelseite gemacht(oben sind die Pfannen breit geschnitten unten werden sie schmaler), würde ich ein ca. 40cm breites, trapetzförmig geschnittenes "Klebeband" haben, was wegen der Optik scheisse aussieht. Deshalb ist dort ein Ablaufblech drunter u. die Pfannen sind verdrahtet u. geklebt.

  • Wie bitte soll man ein in der Aufsicht trapezförmiges Dach mit rechteckigen Ziegeln/Dachsteinen eindecken OHNE Schrägschnitt?

    Die sind nicht fürstlich, das sind Firstziegel/-steine und sehr von niederem Stand ;)


    Die sind nicht fürstlich, das sind Firstziegel/-steine und sehr von niederem Stand ;)

    Danke für die Aufklärung :face_with_tears_of_joy:,beantwortet leider nicht meine Frage, wieso die Firstziegel gegen die Windrichtung verlegt sind? Ich kann leider meinen Beitrag nicht abändern, Zugriff verweigert wieso auch immer!?

  • Hallo,

    wenn links Grenzbebauung ist, gibt es keine andere Möglichkeit, die Dachfläche durch konische Ortbretter auf dieser Seite wieder parallel/rechtwinklig zu bekommen. Dadurch dass der Ortgang nach unten zur Dachrinne schmäler wird, ist der Ortgang wie eine Kehle auszuführen ( wie ausgeführt, mit einem Kantteil unterhalb der Ziegel ). Auf der rechten Seite ist der Ortgang im Bereich der Traufe/Dachrinne länger als die First, d.h. der Niederschlag läuft vom Ortgang weg. Auf der linken Seite läuft der Niederschlag in den Ortgang.

    Zum First: Ich weiß nicht ob es nur an der Ausdrucksweise liegt, bzw. wo die Wetterrichtung ist, aber ich verlege die Firstziegel nur gegen die Wetterrichtung. Wenn sie mit der Wetterrichtung verlegt werden, kann Niederschlag in die Überdeckung der Firstziegel eindringen.

    Die Qualität der ausgeführten Arbeiten ist, vorsichtig gesagt, Verbesserungsfähig. Folgende Punkte finde ich nicht so toll:

    - Ortgangabdeckungen sind nicht fluchtgerecht, zumindest der rechte Ortgang

    - Ortgangabdeckungen sind direkt befestigt ( von oben ) => nicht zulässig, hier gibt es keine Längenausdehnung mehr im Kantteil

    - Beim linken Ortgang fehlt mir den Bilder nach der freie Wasserlauf von 4 cm ( kann aber auch täuschen ), ich würde so ein Detail als vertiefte Variante ausführen, d.h. das Kantteil, das unter die Ziegel geht, hat noch einmal eine Vertiefung, um bei starkem Regen nicht überzulaufen

    - der rechte Ortgang ist fachlich, bis auf die wellige Ausführung erst mal ok, auch wenn man über Optik streiten kann. Ich persönlich halte nicht viel von den Kunststoff-Anschlußbändern. Man hätte das ganze auch mit einem Kantteil aus Metall ausführen können, ist etwas mehr Arbeit, das Kantteil der Ziegelform anzupassen/auszuschneiden, aber optisch halt gleich eine ganz andere Nummer, wie die jetzige Ausführung.

  • Noch als Nachtrag, eine Neueindeckung mit Schiefer war nicht gewünscht? Bei einer Eindeckung mit Schiefer wäre der schräge Ortgang nicht so aufgefallen wie bei einem Tonziegel, man hätte zwar bei dem linken Ortgang auch ein Kantteil/Aufkantung bekommen, damit der Niederschlag nicht komplett über die Fassade läuft, aber das hätte alles ziemlich schmal/klein ausgeführt werden können. Beim rechten Ortgang hätte dieser ganz normal mit Überstand über die Fassade ausgeführt werden können und es wäre einem Laien vermutlich nicht aufgefallen, beim normalen Hinsehen, dass der Ortgang schräg verläuft.

  • Vielen,vielen Dank für ihre ausführliche Erklärung, die selbst für mich als Laie verständlich ist!!!


    Zum First: Ich weiß nicht ob es nur an der Ausdrucksweise liegt, bzw. wo die Wetterrichtung ist, aber ich verlege die Firstziegel nur gegen die Wetterrichtung. Wenn sie mit der Wetterrichtung verlegt werden, kann Niederschlag in die Überdeckung der Firstziegel eindringen.

    Ich versuche es erneut zu beschreiben: der "Wullst", also die erhabene Fläche des Firstziegel, zeigt gegen die Windrichtung/Wetterseite. Dadurch dass der andere Ziegel in jenen geschoben wird bildet es am "Wulst" eine "Angriffsfläche" für Wind u. Wasser. Bei allen Häusern um mich herum liegen die Firstziegel genau um 180°gedreht, somit überlappen die Firstziegel mit der Windrichtung, dass Wind sowie Wasser darüber gleiten können.


    Kommentar meines Dachdeckermeisters: da die Firstziegel mit Klammern gehalten werden, die verschraubt sind, wäre jenes ach zulässig.

    Zum First: Ich weiß nicht ob es nur an der Ausdrucksweise liegt, bzw. wo die Wetterrichtung ist, aber ich verlege die Firstziegel nur gegen die Wetterrichtung. Wenn sie mit der Wetterrichtung verlegt werden, kann Niederschlag in die Überdeckung der Firstziegel eindringen.

  • Ich persönlich halte nicht viel von den Kunststoff-Anschlußbändern. Man hätte das ganze auch mit einem Kantteil aus Metall ausführen können, ist etwas mehr Arbeit, das Kantteil der Ziegelform anzupassen/auszuschneiden, aber optisch halt gleich eine ganz andere Nummer, wie die jetzige Ausführung.

    Genau die von ihnen beschrieben Variante, hab ich heute im Nachbarort gesehen, gefällt mir ebenso viel besser. Da das Dach auf dieser Seite nur durch meinen Garten einsehbar ist, wurde wohl an der Optik seitens des Unternehmers gespart.

    Ca. 80% der arbeiten am Dach, wurden von einem Gesellen mit 2 jähriger Berufserfahrung + einem Lehrling gemacht, was mir sehr viel Ärger einbrachte.

  • Mir wurde gesagt, das ein Schieferdach locker das doppelte, eher mehr kosten würde!?

    Hallo,

    Schiefer kostet schon mehr, ich hätte es jedoch vorher angesprochen, weil die Variante mit schrägem Ortgang und Tonziegel optisch nicht gerade ansprechend ist und es hier, wie man sieht, Diskussionen gibt. Zur Firsteindeckung: Das habe ich mir gedacht. Bei einer Verlegung gegen die Wetterrichtung fängt man als Bsp. rechts an mit der Verlegung, wenn die Hauptwetterrichtung von links ist. D.h. man verlegt gegen die Wetterrichtung. Die Überdeckung der Firstziegel ist dann auf der wetterabgewandten Seite. Laut Fachregeln sollen die Firstziegel gegen die Wetterrichtung verlegt werden. Das Hilfsverb ``sollen`` bedeutet muß, wovon nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden darf. Mir fällt auf die schnelle kein Grund dafür ein, warum man davon abweichen sollte. Und ein paar Sat-Schüsseln gibt es eigentlich in jeder Gegend, um die Hauptwetterrichtung zu bestimmen.

  • Zur Firsteindeckung: Das habe ich mir gedacht. Bei einer Verlegung gegen die Wetterrichtung fängt man als Bsp. rechts an mit der Verlegung, wenn die Hauptwetterrichtung von links ist. D.h. man verlegt gegen die Wetterrichtung. Die Überdeckung der Firstziegel ist dann auf der wetterabgewandten Seite. Laut Fachregeln sollen die Firstziegel gegen die Wetterrichtung verlegt werden. Das Hilfsverb ``sollen`` bedeutet muß, wovon nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden darf. Mir fällt auf die schnelle kein Grund dafür ein, warum man davon abweichen sollte. Und ein paar Sat-Schüsseln gibt es eigentlich in jeder Gegend, um die Hauptwetterrichtung zu bestimmen.

    Anbei 2 Fotos, der mit Kunstschiefer beschlagenen Hauswand, sowie die Vorderansicht meines Hauses. Die "Wetterseite"(rechte Seite aus gesehen von der Vorderansicht), jene Wand wo der Wind/Regen am meisten einfällt, sollte jeder normale Dachdecker erkennen.

    Bei mir wurde die Dacheindeckung rechts begonnen (Wetterseite), was laut ihrem schreiben prinzipiell Falsch ist, mir ebenso bekannt ist.

    Vermutlich wurde nicht mal das schräg verlaufende Dach erkannt (vorher vermessen), einfach losgelegt u. gegen ende erkannt, wir bekommen ein "Problem".

    Ebenso ist ein Spalt am ersten Firstziegel zu erkennen, man kann hindurch schauen (Foto/Wetterseite)


  • Es geht weiter, mein "neues Dach" ist ein "Totalschaden", ich könnte ein Buch schreiben! ;)


    Die beiden Fotos 2+3 zeigen den Stand nach der "Erstverlegung" der Dachpfannen(sowas hätte ich mich im ersten Lehrjahr nicht getraut zu lassen).


    Nach Reklamation meinerseits, wurden die Dachpfannen ein wenig "bündiger" verlegt, der Firstziegel nicht verschoben, deshalb der durchsichtige Spalt. (Foto1)


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker ()

  • So, jetzt hat das Forum ein paar Hinweise aus der Entfernung gegeben... Darf ich fragen: Was gedenkst Du jetzt zu tun?


    Ich würde sagen, dass hier ohne eigenen Sachverstand vor Ort keine qualifizierte Bewertung möglich ist und dass wahrscheinlich ohne Baurechtsanwalt, der sich auch mal den Vertrag ansieht, eventuelle Ansprüche nicht durchgesetzt werden können.

  • So, jetzt hat das Forum ein paar Hinweise aus der Entfernung gegeben... Darf ich fragen: Was gedenkst Du jetzt zu tun?

    Ich habe noch sehr viel mehr Schäden, die zum Teil verdeckt sind, unter den Pfannen. Die Dachfolie wurde mehrfach beschädigt, geschnitten, mit "Klebeband geflickt, alle 3 Dachfenster waren falsch montiert usw.


    Momentan informiere ich mich um einschätzen zu können, wie weit ich gehe, Notfalls bis zur Klage!?


    Rechtschutzversicherung besteht, jedoch muss ich laut Anwältin/Rechtsschutz in Vorkasse gehen beim Gutachten (Kosten ca. 2000-25000 Euro/Innungsgutachter)

    Zuvor muss ich eine ausführliche Mängelliste, sowie zeitliche Frist zur beseitigung der Mängel, dem Dachdeckerunternehmen zukommen lassen.


    Wieviel Geld ich bei einem möglichen Schuldspruch von z.B. bei 10% Schuldzuweisung des Angeklagten zurück bekäme, weiss ich momentan selbst noch nicht!?


    10% Schuld= 10% erstattung der Rechnungssumme?

    10% Schuld= 10% erstattung der Gutachterkosten?


    Kennt sich diesbezüglich jemand aus?

  • Deckt Deine Rechtsschutzversicherung tatsächlich Streitigkeiten um Bauleistungen ab? Diese sind oft ausgeschlossen!


    Und vergiss ganz schnell die "Schuld"! Wir sind hier im privaten Werkvertragsrecht, nicht im öffentlichen Strafrecht und auch nicht in der Kirche!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Deckt Deine Rechtsschutzversicherung tatsächlich Streitigkeiten um Bauleistungen ab? Diese sind oft ausgeschlossen!


    Und vergiss ganz schnell die "Schuld"! Wir sind hier im privaten Werkvertragsrecht, nicht im öffentlichen Strafrecht und auch nicht in der Kirche!

    Ok, ich wurde von der Versicherung an eine Anwältin weitergeleitet, jene sprach von: Anwalt für privates Baurecht suchen u. Deckungszusage anfragen lassen.


    Danke für die Info, muss ich zuvor abklären lassen, Versicherung ist die Württembergische.

  • Ok, ich wurde von der Versicherung an eine Anwältin weitergeleitet, jene sprach von: Anwalt für privates Baurecht suchen u. Deckungszusage anfragen lassen.

    Hat die das wirklich so gesagt? Ich würde zur "Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht" raten. Die heißen wirklich genau so!

    Danke für die Info, muss ich zuvor abklären lassen, Versicherung ist die Württembergische.

    Das kannst Du ganz einfach selbst in der Police nachlesen, mögliches Stichwort "Haftungsausschluss" o.ä.!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zur Vorgeschichte:


    Vor 2 Wochen wurde mir wieder bewusst, was vor 3 Jahren ein "Pfusch" bei meiner Dachsanierung betrieben wurde, alles lief verkehrt was nur so ging.


    Ein Kumpel aus der Schweiz, Dachdecker mit 40 jähriger Berufserfahrung war zu Besuch, wir sind das komplette Dach durchgegangen.

    Er sprach von einem "Halunken", der sich mit seinem Beruf nicht identifizieren würde usw., absolut schlecht ausgeführte arbeiten!


    Nun geh ich den Weg übers I-Net, da kein Dachdecker in 2022 aus meiner näheren Umgebung bereit war, mir ne Auskunft zu erteilen(Schwarzarbeit lässt grüßen, kein Dachdecker haut den anderen in die Pfanne.)


    Da die Schweiz vermutlich "höhere Normen" als wir hat, suche ich den Vergleich mit deutschen Dachdeckermeistern.


    Dass ich in 2022 den Schwager (Zimmermeister+Dachdeckermeister) meines linken Nachbarn beauftragt habe, macht die Sache nicht leichter, seine Schwiegereltern wohnen schräg gegenüber von mir. (Nachbarschaft, blablabla...)


    Ich hatte ein Angebot von September 2019 über ca. 22.700 Euro,im Februar 2021 habe ich den Auftrag erteilt.

    Die arbeiten wurden Mai/Juni 2022 ausgeführt.


    Ich habe sämtliche Sachen beantstandet sie wurden nur zum Teil beseitigt/mangelhaft oder gar nicht.


    Letztendlich hatte ich des Friedens Willens (Nachbarschaft, blablabla...) in 2022 "aufgegeben", die Sache "abgehakt".(den Kostenvoranschlag vernichtet, wollte mit der Sache "abschließen")


    Die Gesamtrechnung belief sich auf im März 2023 auf ca.26.800 Euro, letztendlich hab ich ca. 25000 Euro bezahlt.



    Momentan hab ich nur die Rechnung bestehend aus:


    Abschlagzahlung :14875 Euro (Juni 2022)

    Festpreis: 10125 Euro (zurückdatiert auf Oktober 2022, bekommen u. bezahlt März 2023)

  • Zitat
    Hast Du mal ein schriftliches Angebot/Leistungsverzeichnis, wie die Arbeiten bestellt waren?
    Falsch herum verlegte Firstziegel bergen Windsoggefahr und sind, außer bei speziellen Systemen, ebenfalls nicht regelkonform. Hat der Dachdecker das irgendwie begründet oder dokumentiert, warum das so gemacht wurde?
    Im Zweifel bitte einen unabhängigen Gutachter hinzuziehen – das wirkt an mehreren Punkten mangelhaft.

    Leider nicht mehr, nur noch die Gesamtrechnung bestehed aus Abschlagzahlung+Festpreis.


    Seine Begründung: die Firstziegel wären geklammert, könnten somit auch falsch herum verlegt werden, das wäre heutzutage kein Problem mehr.


    Ich habe durch das Forum Kontakt zu einem Dachdeckermeister hergestellt, der mir sehr Kompetent erscheint u. hoffentlich noch weiter hilft bei meiner Sache!

  • Irgendwie hab ich hier was falsch gemacht, wollte auf jenes Zitat von "Herzglut" antworten, was jedoch nicht in meinem Verlauf hier erscheint!???:

    Hi,

    ein paar Sachen klingen hier tatsächlich alles andere als fachgerecht. Die Anpassung von Dachpfannen durch Schneiden per Flex ist zwar manchmal unumgänglich, aber Streifen von nur 6–8 cm Breite da einzusetzen, ist weder üblich noch dauerhaft sinnvoll – Kleben und Befestigen mit Draht ist maximal eine Notreparatur, aber kein anerkannter Standard. Gerade am Übergang zur Traufe gehören ganze Ziegel hin, notfalls mit einer angepassten Unterkonstruktion.

    Klebeband als dauerhafte Lösung bei Dachziegeln wäre mir bei keinem gängigen Ziegelhersteller oder Regelwerk bekannt – nicht fachgerecht und absolut keine anerkannte Methode. Dachlatten, Konterlattung und Schalung hätten vorausschauend angepasst werden müssen, damit das Laufmaß der Ziegel passt. Hast Du mal ein schriftliches Angebot/Leistungsverzeichnis, wie die Arbeiten bestellt waren?

    Falsch herum verlegte Firstziegel bergen Windsoggefahr und sind, außer bei speziellen Systemen, ebenfalls nicht regelkonform. Hat der Dachdecker das irgendwie begründet oder dokumentiert, warum das so gemacht wurde?

    Im Zweifel bitte einen unabhängigen Gutachter hinzuziehen – das wirkt an mehreren Punkten mangelhaft.

    Viel Erfolg!

  • Deckt Deine Rechtsschutzversicherung tatsächlich Streitigkeiten um Bauleistungen ab? Diese sind oft ausgeschlossen!

    Update:

    -bin mittlerweile bei einem Anwalt für Bau+Architektenrecht, Erstgespräch am 28.8.25 mit Deckungszusage für das Erstgespräch seitens der Versicherung.

    - Kostenvoranschlag aus 2019 hab ich gefunden, also nicht vernichtet wie Ursprünglich geschrieben.

    - Anwalt spach am Telefon davon, das eventuell Rechtschutz besteht, aufgrund des nicht benötigtem Bauantrags bei meiner Dachsanierung,

    genaueres am 28.8.25