Halloo,
mein Haus ist 50 Jahre alt und ich bin mir einfach nicht sicher ob das aktuelle Dach eine moderne Solaranlage stemmen kann. Nun meine Frage, gibt es hierfür spezialisierte Statiker welche sich auf PV konzentrieren und sich sehr gut auskennen?
Habe bereits meine PV-Anlage soweit gefunden als komplettset..
Freue mich auf eure nachrichten 
Grüße
Mergot
Nun meine Frage, gibt es hierfür spezialisierte Statiker welche sich auf PV konzentrieren und sich sehr gut auskennen?
Nein. Das sollte jeder Statiker / TWP können.
Nein, gibt es nicht, braucht es aber auch nicht!
Ich widerspreche den Kollegen nur ungern, aber ich würde sagen: Es kommt darauf an.
IMHO hängt es nämlich davon ab, um was für einen Dachstuhl es sich handelt. Handelt es sich um einen "klassischen" Dachstuhl aus Holz, als ein Pfettendach oder ein Sparrendach, dann sollte es in der Tat jeder Tragwerksplaner/Statiker beurteilen können. Handelt es sich aber beispielsweise um Nagelbinder oder Nagelplattenbinder als Dachstuhl, so würde ich das, obwohl ich selbst Tragwerksplaner bin, nicht mehr jedem Kollegen (inkl. mir selbst) zutrauen, insbesondere bei Nagelplattenbindern nicht, da hier in der Regel spezielle Software und insbesondere die ursprünglichen statischen Unterlagen benötigt werden. Wenn bei Nagel- oder Nagelplattenbindern die ursprünglichen Unterlagen nicht mehr vorliegen, wird es gleich doppelt schwer, weil dann das gesamte Dach aufgenommen (sprich: detailliert begutachtet) werden muss, um zu wissen, wie viele Nägel mit welchen Abmessungen und welchen Laschen (im Fall der Nagelbinder) bzw. welche Nagelplatten (im Fall der Nagelplattenbinder) in jedem einzelnen Knoten verbaut wurden.
Wenn bei Nagel- oder Nagelplattenbindern die ursprünglichen Unterlagen nicht mehr vorliegen, wird es gleich doppelt schwer...
In diesem Fall ist dringend abzuraten, zusätzliche Lasten aufzubringen.
Nagelplattenbinder werden eigentlich immer bis auf möglichst 99 % ausgelastet. Eine Nachrechnung älterer Binder bekommt nicht mal mehr der ursprüngliche Statiker hin (Softwareänderung, ausgelaufene Zulassungen usw.). Ich habe das ein paar mal probiert - ergebnislos.
Im besten Fall sind in den Lastannahmen ein paar Reserven drin, so dass wenigstens eine Teilfläche belegt werden kann. Das ist aber ohne Unterlagen nicht festzustellen.
Also - Finger weg! Gilt für Statiker, Architekten, Solarteure und Bauherren.
Wenn bei Nagel- oder Nagelplattenbindern die ursprünglichen Unterlagen nicht mehr vorliegen, wird es gleich doppelt schwer,
In diesem Fall ist dringend abzuraten, zusätzliche Lasten aufzubringen.
Nagelplattenbinder werden eigentlich immer bis auf möglichst 99 % ausgelastet. Eine Nachrechnung älterer Binder bekommt nicht mal mehr der ursprüngliche Statiker hin (Softwareänderung, ausgelaufene Zulassungen usw.). Ich habe das ein paar mal probiert - ergebnislos.
Im besten Fall sind in den Lastannahmen ein paar Reserven drin, so dass wenigstens eine Teilfläche belegt werden kann. Das ist aber ohne Unterlagen nicht festzustellen.
Also - Finger weg! Gilt für Statiker, Architekten, Solarteure und Bauherren.
Wie im Fall meines eigenen Hauses. Eine Dachseite ist wirklich perfekt nach Süden ausgerichtet. Die Dachneigung mit ca. 20° dabei so flach, dass auch die nach Norden ausgerichtete Dachfläche mit aufgeständerten Solarzellen grundsätzlich belegt werden könnte. Aber: Dachstuhl wurde in den 1970er Jahren mit Nagelbindern hergestellt. Während die restliche Statik des Hauses vollständig, inklusive Bewehrungsplänen vorliegt, fehlen die Unterlagen zu den Dachbindern, die wahrscheinlich fertig angeliefert wurden.
Das einzige was uns vielleicht "retten" wird, ist die Tatsache, dass die Dachhaut aus Well-Eternit-Platte so langsam die Altersgrenze erreicht hat und ebenfalls erneuert werden muss, so dass mit einer leichteren Dacheindeckung vielleicht Reserven für eine Solaranlage vorhanden sind. Mal sehen, wenn die finanziellen Mittel für das Dach vorliegen...
Ein Binderdach hat aber nichts mit einem auf PV spezialisierten TWP zu tun, und das war ja die eigentliche Frage, so wie ich sie verstanden habe. Wenn er einen "PV-Statiker" sucht dann kann er vermutlich lange suchen. 
Dachstuhl wurde in den 1970er Jahren mit Nagelbindern hergestellt. Während die restliche Statik des Hauses vollständig, inklusive Bewehrungsplänen vorliegt, fehlen die Unterlagen zu den Dachbindern, die wahrscheinlich fertig angeliefert wurden.
Ich weiß nicht, ob in den 70ern in Hessen EFH geprüft wurden. In West-Berlin wurden geprüfte Statiken einschl. Ausführungsplänen archiviert. Ich bin in der Vergangenheit schon ein paar mal fündig geworden, in Berlin in den Archiven der Bezirksämter, und sei es auf Microfiche. Davon kann man sich Kopien ziehen lassen. Das ist sehr hilfreich.
Ein Binderdach hat aber nichts mit einem auf PV spezialisierten TWP zu tun, und das war ja die eigentliche Frage, so wie ich sie verstanden habe. Wenn er einen "PV-Statiker" sucht dann kann er vermutlich lange suchen.
Natürlich gibt es Tragwerksplaner, die sich auf PV-Anlagen spezialisiert haben. Um einen zu finden musste ich die Suchmaschine meiner Wahl noch nicht einmal 5 Min quälen. Verlinken möchte ich ihn aber nicht, da ich mir angesichts der auf der Homepage hinterlegten Preise nicht sicher bin, wie seriös er ist.
Mal davon abgesehen, dass ein auf PV-Anlagen spezialisierter Tragwerksplaner sich u. U. nicht auf das Nachrechnen von Bestandsdächern zur Montage einer PV-Anlage spezialisiert hat, sondern auf die Bemessung von Unterkonstruktion für große Solarparks...
Davon aber mal unabhängig bieten auch viele Montagefirmen die Statik für das Dach gleich mit an.
Davon aber mal unabhängig bieten auch viele Montagefirmen die Statik für das Dach gleich mit an.
Für Bestandsbauten? Das wäre mir neu. Wir mussten der Firma schriftlich erklären, dass das Dach ausreichend tragfähig ist. Wie soll eine Montagefirma ohne Unterlagen einen statischen Nachweis bringen?
Davon aber mal unabhängig bieten auch viele Montagefirmen die Statik für das Dach gleich mit an.
Der TE schrieb:
Habe bereits meine PV-Anlage soweit gefunden als komplettset..
Montage wohl in Eigenleistung
(Wenns nicht eh bloß Werbungsversuch war) 
Für Bestandsbauten? Das wäre mir neu. Wir mussten der Firma schriftlich erklären, dass das Dach ausreichend tragfähig ist. Wie soll eine Montagefirma ohne Unterlagen einen statischen Nachweis bringen?
Ich war mir sicher, vorhin ein entsprechende Angebot online gefunden zu haben, kann es aber nicht mehr finden, von daher kann ich mich auch getäuscht haben.
Aber zur letzten Frage: So wie es ein extern beauftragter Tragwerksplaner auch macht: In dem man den Kunden bittet die Unterlagen zur Verfügung zu stellen bzw. in dem man das Dach aufmisst, wenn keine Unterlagen mehr vorhanden sind?
In dem man den Kunden bittet die Unterlagen zur Verfügung zu stellen bzw. in dem man das Dach aufmisst, wenn keine Unterlagen mehr vorhanden sind?
Wenn Unterlagen da sind, ist das unproblematisch. Oft ist gar nichts da und auch nichts zu erkennen, z.B. beim bis zum First ausgebauten Dachstuhl.
Bei Online-Angeboten müsste man mal die Haftungsausschlüsse lesen.
