Haustür mit Seitenteil - Schwelle schwingt hin und her

  • Liebes Forum,


    bei uns wurde letztes Jahr eine neue Haustür eingebaut, die Mängel aufweist. Das Problem liegt zum einen im leichten Schleifen, sobald auch nur ein Krümelchen unter der Tür ist beim Öffnen oder Schließen. Das lässt sich hoffentlich noch durch Nachjustieren beheben. Das m.E. schwerwiegendere Problem auf lange Sicht ist, dass die Türschwelle bei jedem Schließen der Tür sichtbar vor- und zurückschwingt. Man kann diese auch von Hand minimal vor- und zurück bewegen. Hier dürften Undichtigkeiten vorprogrammiert sein. Offenbar hat der Schreiner die Tür nicht mit dem Untergrund (Geschossdecke aus Stahlbeton, die im Eingangsbereich auskragt) verbunden. Die Tür wurde mit Holzklötzchen ausgerichtet und m.E. nur seitlich in der Wand verankert. Im vorderen (äußeren) Bereich der Schwelle ist ein 2 cm XPS Streifen eingebracht. Wo innen genau der Estrich endet, weiß ich nicht mehr genau, ich glaube aber er geht noch leicht bis unter dir Türschwelle, weil der Schreiner meinte die Tür würde dann stabil, wenn der Estrich drunter und gefliest sei.


    Der Schreiner ist nun in Rente bzw. seine Firma hat sich aufgelöst. Offenbar war das sein letztes Projekt. Er ist aber nach eigener Angabe interessiert daran, dieses als solches "ordentlich abzuschließen" (auch wenn ich ihm deshalb schon seit einem halben Jahr hinterherlaufe).


    Die Türschwelle ist aus Aluminium und hat unten spürbar Rillen drunter. Von außen ist unter der Schwelle ca. 20mm Luft, dann kommt eine 20mm starke XPS Platte. Bislang standen im Gespräch:


    - Ansatz des Schreiners: mehrere Metallwinkel mit dem senkrecht stehenden Schenkel von unten in die Rille einschieben, unten mit Keilen hochdrücken, dann den horizontalen Winkel mit der Geschossdecke verschrauben. Wie der Hohlraum unter der Schwelle gefüllt wird, hat er offen gelassen.


    - Vorschlag 1 eines Bauschreiners aus der Nachbarschaft: XPS rauspiedeln, trittfeste Dämmung unterschieben, Quellmörtel oder Injektionsmörtel oben drauf, und dann den Block mit Keilen nach oben drücken, so dass der Mörtel bis in die Nuten-Hohlräume dringt, und nach aushärten dann unterhalb des Blocks mit Injektionsmörtel ausspritzen. (Als Material hat er mir so ein Wood-Composit-Dämmblock hingelegt, weil er dachte ich würde das selbst machen wollen, was definitiv nicht der Fall ist.)


    - Vorschlag 2 eines Bauschreiners aus der Nachbarschaft: obere Plastikabdeckung aus der Schwelle rauslösen und von oben mit Rahmendübel in der Geschossdecke verankern. (Aussage Schreiner: "Wie soll ich das machen? Dann steht der Schraubkopf über und die Abdeckung geht nicht mehr drauf" oder so)


    Nachdem das erledigt ist, will der Fliesenleger übrigens noch die Außenseite mit Flüssigkunststoff abdichten. Als Bodenbelag beim Hauszugang sind 2cm Terrassenplatten auf Stelzlager vorgesehen.


    Der Schreiner hat angekündigt, diese Woche vorbeizukommen. Ob er gleich loslegen will, weiß ich nicht. Aber bevor hier nochmal Unfug betrieben wird, möchte ich hier mal nachfragen, wie eine fachgerechte Lösung (in der gegebenen Situation, Tür aus- und wieder einbauen kommt nicht infrage) aussehen könnte.


    Herzlichen Dank schonmal für das Feedback !

  • Laß mich raten: Die Haustür wurde eingebaut, NACHDEM Estrich und Belag innen fertig waren. ;)

    Ist das beim Einbau einer Tür in einer Bestandsimmobilie nicht der Normalfall?

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Der zustand auf den Fotos sieht NICHT nach Bestansimmobilie imklassischen Sinne aus.

    Auf den Fotos vielleicht nicht, aber im Text heißt:

    bei uns wurde letztes Jahr eine neue Haustür eingebaut

    Deutet dann doch eher auf eine Bestandsimmobilie hin, und auf den Fotos ist eine versenkte Fußmatte zu erkennen. Wird das im Neubau heute so noch gebaut?

    Und selbst wenn, darf da auch anders eingebaut werden :face_with_tongue:

    Was sein darf habe ich nicht gefragt. Ich habe gefragt, was bei Bestandsimmobilien der Normalfall ist. Vor allem sieht es für mich auf den Fotos aus, als ob der Eingangsbereich innen mit Marmor gefliest ist. Da kann ich jeden verstehen, der diesen beim Einbau einer neuen Haustür nicht entfernen wollen würde...

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


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  • Deutet dann doch eher auf eine Bestandsimmobilie hin, ...

    :thumbs_up:

    ... auf den Fotos ist eine versenkte Fußmatte zu erkennen. Wird das im Neubau heute so noch gebaut?

    ja, eher wieder als noch, aber jedenfalls "ja!"

    Was sein darf habe ich nicht gefragt. Ich habe gefragt, was bei Bestandsimmobilien der Normalfall ist.

    :thumbs_up:

    Vor allem sieht es für mich auf den Fotos aus, als ob der Eingangsbereich innen mit Marmor gefliest ist. Da kann ich jeden verstehen, der diesen beim Einbau einer neuen Haustür nicht entfernen wollen würde...

    Ich auch!


    Für mich sieht das auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eher nach einer Instandsetzung / Modernisierung im Bestand aus, als nach einem Neubau!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Laß mich raten: Die Haustür wurde eingebaut, NACHDEM Estrich und Belag innen fertig waren. ;)

    Nein, der Bodenbelag wurde zwar erneuert (die zu sehenden Natursteinfliesen aus Travertin), aber der Estrich wurde zuvor ca. 15-20 cm vor der Tür rausgestemmt, so dass für dem Einbau eine neubauähnliche Situation bestand. Der Fliesenleger hat dann erstmal so weit gelegt, wie es damit ging. Der Schreiner hat dann mit Richtlatte Maß genommen wegen der konkreten Einbauhöhe (die ja plus/minus ein paar mm für die Türmaße bereits feststand), und der Fliesenleger hat nach Einbau der Tür das fehlende Stück Estrich mit Klammern "angebaut".


    Als ich Bedenken zur Stabilität geäußert habe meinte der Schreiner "das ist dann fest, wenn der Rest Estrich drin ist". Nun stand er mit Kollegen und Tür da, es musste weitergehen und ich habe mich dann davon überzeugen lassen und unter situativem Druck das ok zum Einbau gegeben. Zum Glück hat der Trockenbauer meine Bedenken gehört und kann sie bezeugen, sonst weiß ich nicht ob ich noch was vom Schreiner gehört hätte, als ich mitgeteilt hat, dass das so nicht eingetroffen ist und ich Nachbesserung verlange.


    Aber was ist nur die geeignete Vorgehensweise? Irgendwas muss ich ja absegnen. Die "Nachbarschaftsexperten" sind sich nur dahingehend einig, dass die Schwelle fest mit dem Untergrund verbunden gehört.

  • Nein, der Bodenbelag wurde zwar erneuert (die zu sehenden Natursteinfliesen aus Travertin), aber der Estrich wurde zuvor ca. 15-20 cm vor der Tür rausgestemmt, so dass für dem Einbau eine neubauähnliche Situation bestand.

    Na, dann wärs doch ganz einfach gewesen.

    Entweder, es gibt Systemlaschen oder es werden "Bleche" unter die Schwelle geschraubt. Und die in der Rohdecke/der Bopla befestigt.Ggf. mit Aufdopplungsprofilen. Nachträglich schwieriger. Für genaues müsste man/frau eine Schnitt durch den Bestand haben.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Was ist denn das für ein Kabel da links neben der Tür? Der geht ins Erdreich und sieht aus wie ein normales NYM. Meines Wissens dürfen solche Kabel nicht für den Außenbereich verwendet werden, abgesehen davon, dass es unprofessionell in der Luft herum hängt.


    Achso, es ging um die Tür... Tschuldigung. :)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Was ist denn das für ein Kabel da links neben der Tür? Der geht ins Erdreich und sieht aus wie ein normales NYM. Meines Wissens dürfen solche Kabel nicht für den Außenbereich verwendet werden, abgesehen davon, dass es unprofessionell in der Luft herum hängt.


    Achso, es ging um die Tür... Tschuldigung. :)

    Ist nur ein für-alle-Fälle-Kabel (für eine eventuell anzubringende schaltbare Steckdose in der Fassade), das noch hinter der VHF versteckt werden muss. Geht aber aktuell wirklich nicht drum.

  • Na, dann wärs doch ganz einfach gewesen.

    Entweder, es gibt Systemlaschen oder es werden "Bleche" unter die Schwelle geschraubt. Und die in der Rohdecke/der Bopla befestigt.Ggf. mit Aufdopplungsprofilen. Nachträglich schwieriger. Für genaues müsste man/frau eine Schnitt durch den Bestand haben.


    "Systemlaschen" = vom Haustürhersteller, den ich kontaktieren könnte?


    Auch nachträglich möglich? Andres geht es jetzt leider nicht mehr.


    Ich habe eben mal die Unterlagen zur Tür gesichtet, mehr als eine Systemzeichnung der Frontansicht habe ich nicht. Welche Bestandsdaten wären wichtig? Was ich sagen kann, ist:

    - 18cm starke Stahlbetondecke, nicht sonderlich eben

    - ca. 11,5 cm von von dieser bis OK FFB.

    - 4cm Dämmung, 5cm Estrich, ca. 15 mm Bodenbelag. Aber alles nicht unter der Türschwelle.


    Breite des Profils könnte ich noch messen, und die Nut drunter ertasten und beschreiben, dass die Handykamera das fokussieren kann bezweifle ich.


    Eben hat der Schreiner angerufen. Kommt angeblich Mittwoch oder Freitag, um festzulegen wie das weiter befestigt werden soll. Denke nicht, dass von ihm mehr kommt, als was im ersten Post bereits beschrieben wurde. Wenn Du anhand der oben und in diesem Post (oder allem, was ich selbst noch beschreiben, fotografieren oder messen kann) gegebenen Infos den Ansatz noch näher beschreiben (oder auf ein aussagekräftiges Beispiel verlinken) könntest, wäre ich dankbar!

  • "Systemlaschen" = vom Haustürhersteller, den ich kontaktieren könnte?

    Jain. Natürlich kannst du den Türhersteller kontaktieren. Bloß, ob der weiß oder herausgibt, von WEM die Schwelle ist, ist fraglich. Die Schwelle ist ein Zukaufteil z.B. von Gutmann (Gibt aber div. Hersteller).

    Nur der Schwellenhersteller kann Dir da [evtl.] weiterhelfen

    Für genaues müsste man/frau eine Schnitt durch den Bestand haben.

    Damit meinte ich eine technische maßstabsgerechte Zeichnung.

    Dann könnte man auch klären, WIE man/frau nachträglich noch Befestigungen anbringen kann [ob überhaupt?]


    Gutmann Weser 32 oder Weser 20 [ich weiß nicht,WELCHE hier fotographiert wurde] als Schnittfoto

    https://www.gutmann.de/fileadmin/user_upload/Bausysteme/Produkte/Produkte/Systemzubehoer/Bodenschwellen/gutmann-tuerschwelle-WESER-86-32-TI.jpg

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  • Was ist denn mit der Abdichtung? Ist diese vorhanden?

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  • Ja, ich war mir nicht ganz schlüssig ob diese nicht von irgend welchem Gedöns verdeckt wird. Aber da diese ja runter gezogen werden muss, kann sie nur fehlen.


    Jo, da muss a Bisserl mehr gemacht werden als nen Winkel dran.

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