Wie dichtet ihr bei einem Austausch Kunststoff-Kellerlichtschächte an den Bestand an?

  • Große Freude, beim Austausch zu niedrig eingebauter alter und durch Alterung geschädigter Kunststoff-Kellerlichtschächte wird nach dem Rückbau das ganze Elend sichtbar:



    Baujahr 1995, StB-Keller, laut Statik WU-Konstruktion, Perimeterdämmung 6 cm, Sockel mit „Buntsteinputz“, Kunststoff-Fenster, eingeschäumt, sonst nichts. Der angrenzende Kellerraum ist ein geheizter „Hobbyraum“ mit einem Feuchteschaden.


    Wie dichtet ihr bei einem solchen Austausch Kunststoff-Kellerlichtschächte an den Bestand an?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wie dichtet ihr bei einem solchen Austausch Kunststoff-Kellerlichtschächte an den Bestand an?

    Mit dem vom Lichtschachthersteller dafür vorgesehenen Dichtelement auf der (gereinigten) Weißen Wanne? Zumindest ist mir von Firma A ein passendes Dichtband für die Nut von deren druckwasserdichten Kunststofflichtschächten bekannt.
    Ich gehe davon aus, dass andere Hersteller auch solche und ähnliche Elemente vorhalten und in der Einbauanleitung erläutern.

  • Wie dichtet ihr bei einem solchen Austausch Kunststoff-Kellerlichtschächte an den Bestand an?

    Klare Antwort: Bestandslichtschächte bei WU-Konstruktionen hab ich bisher noch nicht tauschen müssen.


    Wenn das (in Zukunft) nötig werden sollte, wäre die Hrstellervorgabe für mich eine Richtschnur.

    Was mir aber sofort auffällt: es gibt keinen erkennbaren Entwässerungsanschluß des alten Lichtschachts.

    WU Keller heisst für mich aber IMMER [bis zum Beweis des Gegenteils] hoher (Grund)Wasserstand. Bei 0,0 Eindichtung des Fensters = :rb:

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Was ist denn das Ziel?

    Soll kein Wasser aus dem Erdreich in den Lichtschacht laufen

    oder

    Kein Wasser durch das Fensterelement nach innen laufen?

    Ein Sturm zieht auf, Und er wird weiter wehen, Wir werden ihn voller Zorn entgegen gehen. Und soll der Wind auch noch so kräftig Wehen, Das Segel es steht, haben unsre Richtung Gewählt.

    Stemm dich in den Wind, verlier nicht dein Gesicht, Viele werden fallen, doch Wir ganz sicher nicht

  • WU Keller heisst für mich aber IMMER [bis zum Beweis des Gegenteils] hoher (Grund)Wasserstand.

    Das Gegenteil kann durch ein Baugrundgutachten bewiesen werden. WU-Keller werden auch in der Märkischen Streusandbüchse ohne drückendes Wasser gebaut. Ggf. geht das problemlos. Wenn der Bemessungswasserstand ausreichend Abstand zur Fensterbrüstung hat, auch.


    Falls der Boden nicht gut versickerungsfähig ist, stellen Lichtschächte immer ein Problem dar. Dann kann nicht nach unten versickert werden, und ein unten geschlossener Lichtschacht ist planerisch nicht ohne.


    Den Anschluss müsste man eigentlich wie beim Neubau machen können. Der Stahlbeton der Wände ist ja noch da und sollte weitestgehend unversehrt sein.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Zusatzfrage:


    Weiß zufällig jemand aus dem Stand, seit wann und nach welcher damaligen technischen Regel Fensteranschlüsse erstmals außen schlagregendicht ausgeführt werden mussten?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Weiß zufällig jemand aus dem Stand, seit wann und nach welcher damaligen technischen Regel Fensteranschlüsse erstmals außen schlagregendicht ausgeführt werden mussten?

    Gerade nachgesehen:

    "RAL Leitafden zur Planung ...." Stand 03/2010 Unterpunkt 6.4.5

    Bild 6.16

    Unterer äusserer Anschluß ist als "Wanne" auszubilden


    Ältere Fassungen des Leitfadens hab ich nicht im Archiv, bin mir aber sicher, dass bei bei einer WU-Wanne dicht auszubilden war

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Der erste RAL-Montageleitfaden erschien 1994. Ob er 1995 bereits a.R.d.T. war, weiß ich nicht. Damals wurden nach meiner Erinnerung die Fensteranschlüsse oft noch so ausgeschäumt wie auf dem Foto. Ist also nix besonderes.


    Ergänzung: Frage doch mal beim ift an, die wissen das bestimmt.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Der RAL Leitfaden war zu Anfang im Grunde nur eine Zusammenstellung der verstreuten aRdT

    Sicher, dass da a.R.d.T. zusammengestellt wurden? Eher wurden da überhaupt Regeln aufgestellt, die dann später a.R.d.T. wurden.


    Zitat WSchVO 1994:

    "Die sonstigen Fugen in der wärmeübertragenden Umfassungsfläche müssen entsprechend dem Stand der Technik dauerhaft luftundurchlässig abgedichtet sein."


    (Die Formulierung "Stand der Technik" halte ich aus heutiger Sicht für sagen wir mal putzig, da Stand der Technik eben nicht anerkannte Regel ist oder sein muss.)


    Von diffusions- und schlagregendicht steht da nichts, der Schaum von innen übergeputzt war erst mal luftundurchlässig, und ob der RAL-Leitfaden a.R.d.T. war, ist für mich zweifelhaft.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas