Architekturbüros, aber natürlich auch die einzelne Architektin, der Architekt haben nach einigen Jahren typischerweise mit Tragwerksplanenden unterschiedliche Erfahrungen gemacht - gute und weniger gute. Meist haben sie deshalb mit der Zeit aufgabenspezifische Lieblinge: An EFH arbeiten sie gerne mit A, an Geschosswohnungsbauten mit B, an Holzkonstruktionen mit C, für Hallen bevorzugen sie D und so fort. Manche arbeiten auch immer nur mit E, weshalb auch immer. Solche objektspezifisch eingespielten Teams lassen eine konstruktive, reibungsarme und effiziente Zusammenarbeit erwarten.
Den Entwerfenden andere Tragwerksplanerinnen oder -planer an die Seite zu stellen, als von diesen vorgeschlagen, sollte sehr gut Gründe haben, denn diese müssen erst zueinander finden und allein das kostet Zeit. Grundsätzlich und theoretisch sollten alle miteinander zusammenarbeiten können, aber bei manchen weiß man eben, dass es meistens gut klappt.
Ich würde sehr genau nachfragen, weshalb mein AG erwartet, dass ich mit einem von ihm gewünschten TWP arbeiten soll, statt mit meinem bewährte Team.
In meinem Büro / team erarbeiten wir die passenden Baustoffe / Wandbildner gemeinsam und in Abstimmung mit den Vorlieben der Bauherrschaft. Wer was vorgeschlagen hat, ist dabei am Ende nicht so wichtig, sondern im Vordergrund steht, dass die Baustoffe zum Tragsystem und dieses zum Entwurf passt - und für die jeweilige Aufgabe wirtschaftlich sind.
Den Argumenten kann ich aus Auftragsgebersicht voll folgen.
Das Vergaberecht sagt aber, nachdem die HOAI als verbindliches Preisrecht von der EU gekippt wurde, dass losweise auszuschreiben ist.
Ich habe bisher noch keinen Planer gefunden, der das befürwortet.
Für mich wären Einschätzungen aus der Sicht der Planer hilfreich.