Mysteriöse Leitung

Hallo liebes Forum.

Ich weiß nicht ob mir jemand helfen kann, aber vielleicht hat jemand eine Eingebung oder einen Verdacht.

Ich habe ein Haus erworben und befasse mich mit dem Leitungssystem Trinkwasser, zwecks Renovierung und teilweise Ausstausch. So langsam blicke ich auch durch, was gar nicht so einfach ist, bei einem großen verwinkelten Anbau mit ehemals 3 Parteien. Jedenfalls habe ich alle Leitungen zuordnen können und meinem Untermieter dabei schon versehentlich das Wasser abgestellt .

Nur eine Leitung macht mir Probleme, was umso kurioser ist, da sie stark diensioniert ist, eher neu aussieht, über einen eigenen Zähler verfügt und das Haus in einer Ecke ins NICHTS verlässt.

Die Besitzerin ist verstorben, die Verkäuferin weiß von nichts, zwei bestellte Installateure können es sich nicht erklären und der ehemalige "Hausinstallateur" ist ebenfalls letztes Jahr verstorben.

Die Leitung geht vor allen anderen an meiner Hauptleitung ab. Fast. Ein Wasserhahn geht an die Heizung zum nachfüllen. Vielleicht weiß jemand wen ich fragen könnte oder ihr könnt mir sagen was ihr tun würdet....?

Zitat von R.B.

Strang absperren und dann schauen welche Zapfstellen noch funktionieren.

Könnte es sein, dass die Aufteilung mit dem Anbau zusammnhängt? 2 Wohneinheiten mit getrennter Versorgung zum Beispiel.

Hab ich gemacht, keine Auswirkungen im Haus. Die entsprechenden Leitungen hab ich auch schon entdeckt...

Zitat von Skeptiker

Wegen des Entleerungsventils: Gartenwasser?

Nö, auch viel zu fette Leitung, oder? Gartenwasser hab ich schon gefunden und abgesperrt .

Die Leitung führt nicht zur Heizung, sondern an allem vorbei, in eine Hausecke wo draußen nichts erkennbares ist.

Vielleicht mal Stadtwerke anschreiben, weil ein Zähler dran hängt?

Kurz vor Ausgang ist nochmal ein kleines Absperrhähnchen dran

Sehr seltsam....

Zitat von R.B.

Welche Leitung auf dem Bild meinst Du? Die nach oben?

Ja, die Kunsstoffleitung mit Absperrhahn und Zähler, Durchmesser 30mm

Zitat von R.B.

Die auf dem Bild sichtbaren Leitungsabschnitte wurden wohl schon erneuert. Ich würde diese nicht modernisieren, zumal diese gut zugänglich sind, und im Notfall können sie einfach erneuert werden, ohne dass man eine Großbaustelle im Haus hat.

Für den Hausanschluss ist der Netzbetreiber verantwortlich, da kann man nur abwarten bzw. Schäden dem Netzbetreiber melden.

Ob die Aufteilung für 2 WE ist/war, oder ein Anschluss in den Garten führt, denkbar wäre auch, dass ein Zweig zu einem Trinkwasserspeicher an die Heizung führt (WW Erzeugung). Letzteres lässt sich auch durch Absperren in Erfahrung bringen, denn im abgesperrten Zustand gibt es im Haus nur noch KW und kein WW mehr. Mich wundert, dass ein Heizungsbauer bei einer Besichtigung vor Ort nicht mehr Infos geben konnte.

Bei den Ventilen darauf achten, dass diese nicht bis zum Anschlag geöffnet werden, da sie sonst gerne mal festsitzen. Also beim Öffnen aufdrehen bis zum Anschlag und dann wieder etwas zu drehen. Über den Zustand der Ventile kann man nicht viel aussagen, aber anscheinend sind sie noch dicht, es besteht also auch hier kein Handlungsbedarf.

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Ich würde erst modernisieren ab da wo das gelötete Kupfer beginnt. Also ab dort mit Aluverbund weitermachen. Sowohl Hausanschluss als auch die seltsame Leitung sehen tatsächlich top aus. Ab Kupfer wirds spektakulär. Da liegen Kalt und Warmwasser als Kupferleitung PRESS aneinander

Da bleibt mir wohl nur: Zudrehen, abwarten und nach einem halben Jahr ohne Beanstandungen Rückbau.... oder?

Zitat von ThomasMD

Warum denkst Du, die sei zu "fett"?

Falls es ein Zähler des Versorgers ist, dürfte dem egal sein, was da dran hängt, solange die Rechnug bezahlt wird. Aber R.B. hat schon geschrieben, dass es auch ein Privater sein kann.

Warum willst Du hochwertiges Rohr durch Minderwertiges ersetzen?

Ein Außenwasserhahn wird meines Wissens nicht mit einer 30mm Leitung versorgt. Zumindest hätte ich das noch nie gesehen. Schien mir deshalb zu "fett".

Und die Kupferleitungen ersetze ich primär wegen fehlerhafter Verlegung.

Und ob Aluverbund als Trinkwasserleitung minderwertiger ist als Kupfer ist wahrscheinlich eine Glaubensfrage.

Zitat von karo1170

Gibt es in dem Garten einen Brunnen, Zisterne o.dgl.?

Nein, auch das nicht. Es bleibt mysteriös.

Ich mach euch gerne später noch ein Foto. Die Leitungen liegen halt Warm- und Kalt press aneinander in engem Gewurschtel. Manche Kaltwasserleitungen werden dadurch auch richtig heiß. Zumal das System, so wie ich es vorfand auf 70°C eingestellt war.

Die Argumente für die Gartenleitung überzeugen mich. Nur - es ist keine. Die Gartenleitung hab ich ausfindig gemacht als ich sie angemeißelt hab und abstellen musste .

Ich glaube selbst an die vorteilhafte, weil auch antibakterielle Kombination von Wasser und Kupferleitung. Nur spielen bei der Wahl mehrere Faktoren eine Rolle. So eindimensional schlechter/besser betrachte ich es nicht. Und ja, der Kostenfaktor ist ein großes Argument.

Ich kenne ökologische Puristen die keinen cm Kunststoffrohr in ihrem Haus dulden und offensichtlich verdrängen, dass die Trinkwasserleitung in der Straße nicht aus Kupfer besteht....

Aber ich möchte wie gesagt keinen Glaubenskrieg anfangen. Ich kann das Leitungsnetz so nicht lassen, es ist nicht zulässig und ein System in Kupfer kann ich mir nicht leisten. Sonst würde ich wahrscheinlich zu Kupfer verpresst greifen.

Ach, und das System würde ich in seiner Grundstruktur gerne ändern. An Küche, Bad, Klo würde ich gerne nur Kaltwasserstränge legen und mit Durchlauferhitzern bedarfsgerecht und hygienisch erwärmen.

Die Badewannen/Duschen würde ich gerne mit einem geschleiften Strang mit Wandscheiben versorgen, so dass ich auf die Zirkulation verzichten kann.

So funktionieren Ringleitungen

www.haustec.de

Zitat von chieff

Off-Topic:

Ohje, da ist es wieder, das gefährlich halbwissen und die folgekosten.

Das gefährliche Halbwissen das in der gängigen Fachliteratur verbreitet wird....

Aber ich lass mir gerne Impulse geben.

Zitat von chieff

Nur weil man eine Teil einer halbherzigen Fachliteratur gelesen hat, hat man noch nicht das große Ganze im Blick.

Denn, und das nimm jetzt bitte nicht zu persönlich, wäre der Faden "Mystriöse Leitung" nicht entstanden.

Alles gut, ich bin ja in diesem Forum, weil ich weiß, dass ich nicht alles weiß . Wegen der Leitung hatte ich allerdings jetzt schon zwei Installateure da, aber vielleicht haben die ja auch nicht das Große Ganze im Blick .

Die Idee mit den Durchlauferhitzern hab ich meinem Freund, einem Klimaingnieur unterbreitet. So verkehrt kann das ja nicht sein. Er kennt die Geometrie des Gebäudes. Und Zirkulation nervt mich. Dieses ganzjährige Herumgepumpe von Warmwasser im (EF) Haus. Ich finde die Ringschleife nach Sicht mehrerer Online Fachliteratur momentan durchaus überzeugend. Aber für Gegenargumente oder Alternativen bleibe ich stets offen.

Es ist aktuell auch nur meine Überlegung die uch dann selbstverständlich noch mit dem ausführenden Installateur besprechen würde, wenn es soweit ist.

Wie würdest du das lösen? Im Moment hab ich ne extrem verwinkelte Zirkulation drin die willenlos brückt.

In meinem jetzigen Haus wurde ein sinnlose Zirkulation verbaut die mit ein wenig Blick auf Große Ganze völlig hätte vermieden werden können. Die Heizung steht quasi direkt unter dem Bad...

Hat mich damals ziemlich geärgert und meine "Zirkulationsabneigung" geprägt.