Dachstuhl erneuern - Schuppen aus 1897

  • Guten Morgen,


    ich bin noch neu hier und hoffe hier eine Idee der Machbarkeit zu erhalten.

    Auf meinem Grundstück steht ein Schuppen aus dem Jahr 1897. Ehemals wurde dieser als Viehstall genutzt. Er hat eine Breite von 4,2m und ist 10m lang. #

    Bauartbedingt hat es das Wasser über viele Jahre geschafft die Giebel links rechts soweit zu beschädigen das diese anfangen zu kippen.

    Mein Plan ist es jetzt das Dach abzudecken, die Giebel bis auf das Fundament ( da der Riss bis nach unten geht ) abzutragen, wieder aufmauern und anschliessend

    den kompletten Dachstuhl zu erneuern.

    Es handelt sich dabei um ein Pfettendach die mit einem Abstand von 1m auf dem inneren Mauerwerk liegen. Das 24ér Mauerwerk wurde damals in Kalkmörtel errichtet

    und die Türen wurde so gesetzt das keine Pfette auf dem Türbogen liegt, jedenfalls nicht komplett.

    Die Pfetten sind aus Fichte, 20cm stark und von der Substanz (bis auf eine, die muss ich wohl ersetzen) noch sehr gut.

    Da ich den Dachboden als Stellfläche nutzen möchte, würde ich gerne ein wenig mehr an Höhe gewinnen.


    Und hier stehe ich ein wenig auf dem Schlauch.


    Mein Plan ist einfach das Mauerwerk um 2 Steinhöhen zu erweitern und innen einen Ringanker aus z.B. 20x20 KVH obendrauf zu legen und mit Sparrenschrauben auf die Pfetten zu schrauben.

    Alternativ zusätzlich noch mit Gewindestangen und Montagemörtel befestigen.

    Somit würde ich die Last des Dachstuhl doch auf die gesamte Wand ableiten oder sehe ich das falsch? Das das auch eine Geschichte für den Statiker ist, ist mir wohl bewusst.

    Der wird natürlich hinzugezogen.


    Aber kann man das so machen?

  • Fotos oder besser räumliche Zeichnungen würden helfen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Es geht also um ein flach geneigtes / waagerechtes Sparrendach. Pfetten gibt es in der Konstruktion nicht!


    Wie soll das entwässert werden?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zur ggf. vorhandenen Genehmigungspflicht hat Ralf Dühlmeyer schon was geschrieben.

    Mein Plan ist es jetzt das Dach abzudecken, die Giebel bis auf das Fundament ( da der Riss bis nach unten geht ) abzutragen, wieder aufmauern ...

    Zuerst sollte die Ursache für das Absacken des Giebelfundaments gefunden werden. Sollte der Boden aus mehreren möglichen Gründen nicht ausreichend tragfähig sein, ereilt die neue Wand das gleiche Schicksal.

    Es handelt sich dabei um ein Pfettendach die mit einem Abstand von 1m auf dem inneren Mauerwerk liegen.

    Wie dargestellt sind das keine Pfetten, sondern Sparren.


    Such Dir am besten gleich einen erfahrenen Statiker mit Bauvorlageberechtigung, bevor Du viel Energie in ein möglicherweise sinnfreies Vorhaben steckst. Der kann Dich in statischer Hinsicht beraten und auch zur Baugenehmigung.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Das Gebäude dürfte in der Realität "etwas" anders aussehen.

    Die in rot dargestellten Flächen würde ich erhöhen. Gerade den inneren Ring.

    Dadurch DÜRFTE auch die Trauf-und Giebelhöhe steigen und das wiederum dürfte baurechtlich relevant sein, Ggf. auch beim Grenzabstand/ der erlaubten Höhe an/auf der Grenze

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Du lieferst [sinnbildlich] ein Reiskorn und möchtest ein Straussenei bekommen.


    MEHR belastbare Infos bitte!!!!! Grundriss(e), Lagepläne, Fotos!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wenn das Gezeigte Pfetten sein sollten und darüber tatsächlich noch Sparren liegen, so wird daraus kein Satteldach! Entweder stimmen die Begriffe nicht oder das ist ein sehr sehr eigenartiges Konstrukt!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zuerst sollte die Ursache für das Absacken des Giebelfundaments gefunden werden. Sollte der Boden aus mehreren möglichen Gründen nicht ausreichend tragfähig sein, ereilt die neue Wand das gleiche Schicksal.

    Die Ursache ist nicht ein abgesacktes Fundament sondern Regenwasser das im oberen Giebelbereich der Kalkmörtel aus dem Mauerwerk gewaschen hat.


    Dadurch DÜRFTE auch die Trauf-und Giebelhöhe steigen und das wiederum dürfte baurechtlich relevant sein, Ggf. auch beim Grenzabstand/ der erlaubten Höhe an/auf der Grenze

    Das habe ich mir schon gedacht. Ich stelle den alten Zustand ja auch nicht wieder her. So erhoffe ich das zumindest gennemigt zu bekommen.

    Ich stelle heute Abend Fotos rein. Ich bin leider nicht so fachkundig von daher versuche ich das gut wie möglich zu beschreiben :)

  • Ich WÜRDE schätzen, es ist ein Gespärre-/Sparrendach mit Deckenbalken als Zuggurt.

    Das wird mindestens spannend. Beim Erhöhen müsste nämlich das Dach runter und dann ists Essig mit der Wandaussteifung.

    Folge -> Kartenhaus

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • ...Regenwasser das im oberen Giebelbereich der Kalkmörtel aus dem Mauerwerk gewaschen hat.

    Das erklärt mir noch nicht den Riss, der bis nach unten geht.


    Wir warten erst mal auf Fotos. Bitte die Gesamtsituation und Details, wie

    - Dachkonstruktion am First,

    - Sparrenauflager am Fuß,

    - die "Pfetten", so es die gibt,

    - den Riss im ganzen, genauer mit ungefährer Rissbreite (Zollstock/Lineal mit 1 mm Genauigkeit reicht erst mal) einmal oben und am Wandfuß

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Hi Thomas,


    das mache ich. Bilder kommen heute Abend.

    Aber schon einmal vielen Dank für das eifrige Interesse hier.

    Durch meinen Beruf kenne ich ganz andere Foren ;)


    LG,

    Thorsten

  • Ja, in IT Foren geht es mitunter sehr ruppig zu. Wir hier sind mitunter auch sehr ruppig, aber handzahm und vor allem neugierig bis zum gehtnichtmehr. :)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Danke für die Bilder! Ich sehe da ein ganz gewöhnliches Sparrendach, und an den Giebel rechts seitlich angebaut einen (ehemaligen) Anbau. Aus der Ferne betrachtet halte ich das für reparabel, soweit für die eigentliche Giebelwand erforderlich. Ich würde eher über eine Instandsetzung als über einen Neubau nachdenken, das gute Stück ist doch insgesamt wunderschön und kündet vom handwerklichen Können früherer Generationen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • ...Und die letzten..


    Der Schuppen hat zwar schon ganz schön gelitten aber ich finde gerade die alte Bauweise so schön. Deshalb möchte ich es auch versuchen ihn zu retten.

    Der Riss wird wohl sehr wahrscheinlich vom maroden Backofen ( ja das war Mal einer :) ) stammen.

    Und die Sparren - Pfettenverbindung wird eine Schlitz - Zapfenverbindung sein. Denn Nägel habe ich keine gefunden, auch nicht unter der Dachlatten.


    Mfg, Thorsten



    (Bildvorschauen direkt eingebunden, Skeptiker )

    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Bildvorschauen direkt eingebunden, @Skeptiker

  • Den Fotos zufolge ist es, wie von den Kollegen vermutet, tatsächlich kein Pfettendach, sondern ein Sparrendach.

    Sparren - Pfettenverbindung

    Ich kann auf den Bildern keine Pfette erkennen =o

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Danke für die Bilder! Ich sehe da ein ganz gewöhnliches Sparrendach, und an den Giebel rechts seitlich angebaut einen (ehemaligen) Anbau. Aus der Ferne betrachtet halte ich das für reparabel, soweit für die eigentliche Giebelwand erforderlich. Ich würde eher über eine Instandsetzung als über einen Neubau nachdenken, das gute Stück ist doch insgesamt wunderschön und kündet vom handwerklichen Können früherer Generationen.

    Genauso sehe ich das auch. Selbst wenn das mit meiner Dachstuhlerhöhung nichts wird. Wenn ich es schaffe ihn instand zu setzen wird das passieren. Dann könnte ich auch auf 20cm mehr Deckenhöhe verzichten.

  • Ich sehe auf den Bildern auf Anhieb keinen Grund, die komplette Giebelwand zurück zu bauen. Die Krone und der Anschluss zum ehemaligen Anbau (Backofen?) lassen sich reparieren. Und sollte die Wand wirklich bedrohlich aus dem Lot gehen (was ich auf den Bildern so auch nicht sehe), kann man dem mittels Wandanker und Abspannung im Inneren begegnen.

  • Ich sehe auf den Bildern auf Anhieb keinen Grund, die komplette Giebelwand zurück zu bauen. Die Krone und der Anschluss zum ehemaligen Anbau (Backofen?) lassen sich reparieren. Und sollte die Wand wirklich bedrohlich aus dem Lot gehen (was ich auf den Bildern so auch nicht sehe), kann man dem mittels Wandanker und Abspannung im Inneren begegnen.

    Ein kompletter Rückbau sicher nicht, aber die Ursache, warum sich der auf den Bildern rechte Giebel neigt, sollte schon geklärt werden. Dass er sich neigt ist auf den Bildern "93a457b1c188df.jpg" und "22ce95238eeb3f128b38.jpg" jeweils an der letzten Ziegelreihe, die sich mit der Giebelwand verschiebt, zu erkennen. Der zugehörige Riss im Mauerwerk ist dann im letzten Bild zu erkennen.

    Ich würde aber zustimmen, dass das wahrscheinlich nichts ist, was man nicht instand setzen könnte.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


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  • Ich würde auch aus ästhetischen Gründen auf die Erhöhung verzichten. Das Gebäude ist - so wie es ist - stimmig. Und wert, von Dir instand gesetzt zu werden.

  • Ich sehe auf den Bildern auf Anhieb keinen Grund, die komplette Giebelwand zurück zu bauen. Die Krone und der Anschluss zum ehemaligen Anbau (Backofen?) lassen sich reparieren. Und sollte die Wand wirklich bedrohlich aus dem Lot gehen (was ich auf den Bildern so auch nicht sehe), kann man dem mittels Wandanker und Abspannung im Inneren begegnen.

    Naja, der Backofen wurde damals sehr unsauber an das Gemäuer vom Schuppen angesetzt. Und auch wo die Tür war klafft ein großes Loch.

    Die Wand sieht demensprechend aus. Man sieht auch sehr gut einen mächtigen T-Träger auf dem ersten Bild ( 8381611 ) vom meinem zweiten Schwung Bilder.

    Der wurde entweder als Reparaturoption integriert da es evtl. mal gebrannt hat, oder war zwecks Brandgefahr von Anfang an Pflicht.

    Der Deckenbalken darüber muss erneuert werden da ein Ende komplett weggerottet ist. Ebenso der Sparren.


    Ein kompletter Rückbau sicher nicht, aber die Ursache, warum sich der auf den Bildern rechte Giebel neigt, sollte schon geklärt werden. Dass er sich neigt ist auf den Bildern "93a457b1c188df.jpg" und "22ce95238eeb3f128b38.jpg" jeweils an der letzten Ziegelreihe, die sich mit der Giebelwand verschiebt, zu erkennen. Der zugehörige Riss im Mauerwerk ist dann im letzten Bild zu erkennen.

    Ich würde aber zustimmen, dass das wahrscheinlich nichts ist, was man nicht instand setzen könnte.

    Evtl. ist mein Post im ersten Abschnitt auch der Grund warum der Giebel anfing zu kippen. Das Fundament, sowohl von aussen als auch von innen, sieht gesund aus. Keinerlei Risse o.a.


    Okay, Ihr habt mich überredet. Ich werde auf die Erhöhung verzichten und ihn genauso herrichten wie er damals gewesen ist. Der Dauchaufbau wird aber neu gemacht. Wie gesagt halten einige "Sparren" nur noch mit viel Luft und Liebe. Auch werde ich versuchen so viele Pfannen wie möglich zu retten und wiederverwenden.

    Sind weitere Bilder bzgl. des "Abrisses" und wiederaufbaus gewünscht? Ich würde sehr wahrscheinlich auch auf Euer Fachwissen hier zurückgreifen, wenn ich als Laie mal wieder auf dem Schlauch stehe und einen Rat brauche ;)


    Uch danke Euch :)

  • Der wurde entweder als Reparaturoption integriert da es evtl. mal gebrannt hat, oder war zwecks Brandgefahr von Anfang an Pflicht.

    Eisen und Stahl sind zwar nicht brennbar, haben aber unverkleidet einen geringeren Feuerwiderstand als Massivholz!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Oh okay?! Das heißt, meine Idee den Träger wieder ruaszunehmen ist gar nicht dumm?

    Keine Ahnung, es kommt auf das Brandschutzkonzept bzw. die Bauordnung an.


    Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass Eisen- oder Stahlbauteile per se den Brandschutz eines Gebäudes ersteinmal nicht verbessern und dass es meines Wissens noch nie eine Vorschrift gab, derartige Bauteile zur Verbesserung des Brandschutzes einsetzen zu müssen. Im Durchschnittsfall wurden und werden diese wegen ihrer erheblich höheren Tragfähigkeit eingesetzt - oder weil sie bei Instandsetzungen (nach dem 2. Weltkrieg) zufällig gerade verfügbar waren, bspw. aus Abbruch- oder Trümmerhäusern.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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