Nur teilweise Boden dämmen?

  • Ich habe ein Haus aus den 60ern mit Streifenfundament gekauft und wir sind mitten in der Sanierung. Wir haben auf einer Hälfte im Erdgeschoss den alten Bodenbelag, Asphalt-Estrich und Zementestrich bis auf das Erdreich abgegraben. In zwei Zimmern gestaltet sich das aber als extrem aufwändig, da die Betonschicht extrem hart und dick ist.


    Der neue neue Bodenaufbau hatte eigentlich im ganzen Erdgeschoss auch eine Dämmung vorgesehen. Die zwei Räume sind nur Hauswirtschaftsraum und ein Druchgangszimmer werden aber auch über die Deckenheizung mit beheizt. Welche Probleme, in Bezug auf Feuchte/Schimmel hohle ich mir ins Haus wenn ich diesen Räumen keine Dämmung im Boden habe und in den anderen Bereichen schon?


    Kann mir hier jemand vielleicht eine Einschätzung geben?

  • Die Dämmung in den anderen Räumen dürfte keinen Einfluss haben. Fehlende Dämmung kann zu Kondensat und damit auch zu Schimmel führen.


    Viel gravierender scheint mir etwas anderes: Soll direkt aufs Erdreich Dämmung und Estrich verlegt werden? Wie wird die Abdichtung ausgeführt?

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • den alten Bodenbelag, Asphalt-Estrich und Zementestrich bis auf das Erdreich abgegraben.

    Estrich direkt auf Erdreich war auch in den 60 èrn nicht üblich. und dann noch Gussasphalt drauf?

    Eher Beton [raumweise] und darauf Gussasphalt auf Schüttung [Reisspälze?] als "Estrich"

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Mein Fehler, es war natürlich Beton und kein Zementestrich der entfernt wurde.

    Es kommt eine Schüttung mit rein und der neue Bodenaufbau wäre wie folgt:


    Angebotstext:

    Zementestrich 45 - 50 mm Nenndicke CT-C25-F4 (EN 13813) nach DIN 18 560 schwimmend auf Dämmung verlegen. Randstreifen und Abdeckung liefern und verlegen. Alu-Jet Floorjet Polymerbitumen- Abdichtungsbahn mit Glasvlies und Aluminiumeinlage als Abdichtung bei nicht unterkellerten Räumen, Längsnähte selbstklebend, ca. 10 cm überlappt, Kopfstöße mit Streifen aus Kaltklebebitumen schließen, alsAbdichtung (DIN 18 195 T4 als auch W1-E gemäß DIN 18533-1) gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit, zum Schutz der Fußbodenkonstruktion, inkl. Verlegung. G+H Styrodur 2500 C - 2 x 50 mm starke Wärmedämmplatten (WLG 035) DIN 4108-10 mit glattem Kanten aus extrudiertem Polystyrol- Hartschaum im Verband verlegen. Dauerdruckfestigkeit ca. 60 KN/m2.

    Aber ja, Energieberater meint auch. Kondensat führt zu Schimmel. Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben und ich werde die Mehrkosten um den Beton zu entfernen tragen müssen.

  • Verstehe ich richtig, dass die Beton-Bodenplatte jetzt vollständig ausgebaut und beim Neuaufbau des Bodens nicht ersetzen werden soll? Worauf wird dann die kalt selbstklebende Abdichtung verklebt?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mir fehlt da der Unterbeton/Bodenplatte, oder worauf soll die Abdichtungsbahn geklebt werden?


    Im übrigen könnte es sinnvoll sein, die Abdichtung bis ca. OK Fußboden an den aufgehenden Wänden hochzuführen. Ein Anschluss an die Querschnittsabdichtung unter den Wänden, sofern überhaupt vorhanden, dürfte unmöglich sein.


    ( Skeptiker war schneller :) )

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Meine VEERMUTUNG [was s nicht besser macht]


    Streifenfundamente, Betonplatten raumweise zwischen den Wänden. daher keine tragende Bodeplatte.

    Der fehlende Beton gibt jetzt die fehlende Höhe für die Dämmung.


    Wer hat die Planung gemacht? DIY-Planung?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wenn ich ins Angebot schaue, dann erkenne ich keinen Hinweis darauf, dass es eine neue Bodenplatte geben soll...
    Momentan schaut man einfach nur aufs Erdreich in den Räumen und wenn ich es richtig verstanden habe, dann soll kommen:

    Schüttung -> Dämmung -> Estrich -> Parkett

    Dem Entsetzen nach heisst das wohl es sollte nochmal Beton rein?

  • Schüttung -> Dämmung -> Estrich -> Parkett

    Dem Entsetzen nach heisst das wohl es sollte nochmal Beton rein?

    Entsetzt sind wir nicht. Du wirst entsetzt sein, wenn Dein Parkett wegen nicht funktionierender Abdichtung Blasen wirft. Immerhin ist XPS als Dämmung geplant, das keine nennenswerte Wasseraufnahme hat.


    Wir kennen die Baugrundverhältnisse nicht. Bei bindigem Boden kann je nach Höhenlage der Fußbodens auch mehr als eine Abdichtung gegen Bodenfeuchte nötig sein.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Wer hat die Planung gemacht?

    Die gibt es nicht. Der Angebotstext ist ebenfalls seit mehreren Jahren nicht mehr überarbeitet worden.


    alsAbdichtung (DIN 18 195 T4

    Da wurden die Handwerker von nebenan gerufen, die haben was zusammengeschrieben und der billigste darf es jetzt machen ;)

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Der Angebotstext ist ebenfalls seit mehreren Jahren nicht mehr überarbeitet worden.

    wieso, W1-E nach DIN 18533 steht doch drin.


    Die Bodenplatte fehlt trotzdem. Vielleicht war der Anbieter davon ausgegangen, dass die noch vorhanden ist.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • wieso, W1-E nach DIN 18533 steht doch drin.

    de Bakel hat schon recht: Der Verweis auf die DIN 18 195 T4 ist mehr als verdächtig!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Der Verweis auf die DIN 18 195 T4 ist mehr als verdächtig!

    Als ergänzende Angabe finde ich die nicht verdächtig, da (leider) vielen Firmen noch geläufiger als DIN 1853x. Muss nicht sein, aber was soll sie schaden?

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Als ergänzende Angabe finde ich die nicht verdächtig, da (leider) vielen Firmen noch geläufiger als DIN 1853x. Muss nicht sein, aber was soll sie schaden?

    Ob die Verweise schaden weiß ich nicht, aber die Angabe verwirrt auf jeden Fall, da die 18195 - 4 seit inzwischen knapp 8 Jahren zurückgezogen ist und von der Nachfolgenorm 18533 vollständig ersetzt wurde. Damit verwirren die alten Querverweise nur unnötig. Es hat ja heute auch außer in der vergleichenden Geschichtsschreibung in den allermeisten Fällen keinen sonderlichen Sinn mehr, aktuelle Preise auf die DM oder die RM zurückzurechnen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:

    Ich würde die Diskussion über geltende und zurückgezogene Normen in einem Angebotstext nicht weiter führen wollen, die hilft dem TE nicht. Der braucht einen dauerhaft funktionierenden Fußbodenaufbau und sonst nichts. Ob das Parkett nach mangelhafter Ausführung gemäß 18195 oder 18533 hochkommt, ist doch wurscht.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Ok. Ich frage mal nach was es auf sich hat mit der fehlenden Bodenpnplatte. Und nein es wurden nicht die billigsten Handwerker gerufen.

    Genau so wird es gemacht.... dass das nicht funktioniert oder keinen Sinn macht wusste ich so nicht. Was wäre hier denn die Lösung nachdem der Beton jetzt raus ist? Neun Bodenplatte aus beton und hoffen es reicht noch für eine Dämmung?

    Ich spreche gleich nochmal mit dem Planungsteam und hoffe es ist hier nur etwas untergegangen. :(

  • Nochmal kurz bevor ich auf die Jungs zugehe. Idealerweise wäre das folgende Konzept:


    1. Verdichtetes Erdreich

    2. Kies-/Schottertragschicht (16/32 mm, ca. 20–30 cm) (Dafür müsste einiges noch abgegraben werden zwischen den Streifenfundamenten)

    3. Sauberkeitsschicht (z. B. PE-Folie oder Magerbeton 5 cm)

    4. Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (z. B. Alu-Jet Floorjet)

    5. XPS-Dämmung (2×50 mm)

    6. Zementestrich schwimmend (CT-C25-F4, 45–50 mm)

    Einfach so nervig wenn man sich nicht auskennt....

  • Ich würde da eher EPS sehen, kein XPS!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Planungsteam

    An selbiges mag ICH nicht glauben.

    Nicht ideal, sondern völlig falsch.


    20 30 cm tief zwischen Streifenfundamenten schachten zu wollen, kann grundverkehrt sein. ;( <x

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Energieberater mein dazu folgendes: "Ein Aufbau wie von Ihnen beschrieben sehe ich als extrem riskant, da es bei punktueller/kleinflächiger Belastung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Brechen des Estrichs führt."

    Das wäre die von ihm gewählte ideale Ausführung, aber man müsste schauen was für eine Höhe wir überhaupt zur Verfügung haben. Wir gehen jetzt nochmals mit dem Bodenbauer ins Gespräch.


  • Stammt das Bild mit seiner Beschriftung aus Deinem „Planungsteam“ und wenn ja, von wem genau? Ist es tatsächlich so für Deinen Keller konzipiert? Wie sehen die Anschlüsse an die bestehenden Wände aus?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Stammt das Bild mit seiner Beschriftung aus Deinem „Planungsteam“ und wenn ja, von wem genau? Ist es tatsächlich so für Deinen Keller konzipiert? Wie sehen die Anschlüsse an die bestehenden Wände aus?

    Ist vom Energieberater, ist nur schnell zugesendet worden um einen generellen Aufbau zu zeigen der Sinn machen könnte. Er setzt sich wie gesagt mit dem Betrieb in Verbindung und meldet sich nochmal wenn er seine Bedenken und eine Lösung diskutiert hat. Generell meint er aber auch, ohne Bodenplatte schwierig und nicht wirklich ratsam.


    Anstatt Hilfe zu leisten, wirkt es oft so, als hätten einige nur Spaß daran, sich über die vermeintliche „Dummheit“ von Menschen lustig zu machen, die nicht vom Fach sind. Jeder weiß es besser – aber echte Unterstützung oder konstruktive Kritik? Oft Fehlanzeige. Stattdessen wird ständig vom eigentlichen Thema abgeschweift.


    Es scheint nur darum zu gehen, sich selbst als allwissender Experte zu inszenieren und dem Threadersteller seine Unwissenheit möglichst plakativ unter die Nase zu reiben – gerne garniert mit Applaus von den anderen Forenmitgliedern.


    Ein Laie beauftragt Planer, Energieberater, Handwerker – und versucht gleichzeitig, sich selbst Wissen anzueignen. Man liest sich ein, stellt Fragen in Foren, um Zusammenhänge zu verstehen, und zeigt Interesse an der eigenen Baustelle. Und genau da, wo man Hilfe erhofft, schlägt einem Hohn und Spott entgegen.


    ...ist einfach dermaßen frustrierend manchmal. Nicht dass dieser kleine Rant irgendetwas an dem Umstand ändern würde.