Risse zwischen Decken und Wänden bei Holzständerbauweise

  • Guten Abend,


    das Forum hier wurde mir von einem Bekannten empfohlen. Vielleicht könnt ihr mir helfen.


    Ich habe mir ein bestehendes Fertighaus (Holzständerbauweise) der Firma Massa angeschaut, welches ich vielleicht kaufen möchte. Aufgefallen sind mir nun Risse (hauptsächlich) zwischen Decke und Wand. Bitte seht die beiliegenden Fotos. Der Makler meinte, dass diese leicht zu reparieren sind. Mir ist auch dieser Beitrag hier aufgefallen: Risse bei Übergang Wand - Decke. Leider wurde darin keine nachträgliche und nachhaltige Lösung empfohlen. Gibt es eine? Können diese Risse nachhaltig korrigiert werden, wenn das Haus schon steht?


    Mit besten Grüßen

    Dennis

  • Leider wurde darin keine nachträgliche und nachhaltige Lösung empfohlen.

    Doch, in #7 ;)


    P.S. Es ist ein optisches "Problem".

    Im einfachsten Fall Acrayl und neu streichen, und alles alle paar Jahre wiederholen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Aufgefallen sind mir nun Risse (hauptsächlich) zwischen Decke und Wand.

    Ein bekanntes Problem das bei verschiedenen Baumaterialien auftreten kann. Besonders Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen hier eine Rolle, eher selten Bewegungen des Gebäudes. "Früher" hat man das gerne mit Randleisten kaschiert (s. auch Vorschlag von Sarkas). So blieben Risse hinter der Leiste quasi unsichtbar. Bei Holzbeplankung hat man manchmal auch eine "Schattenfuge" gemacht, damit waren Risse vom Boden aus auch nicht zu sehen.

    Nachträglich ist das Problem immer schwierig zu lösen. Ich habe in einem Raum Flachleisten (20x8mm bzw. 30x10mm) gesetzt, in anderen Räumen habe ich die Fuge etwas aufgeweitet und mit Acryl verschlossen. Letztere wird bei den regelmäßigen Renovierungen halt erneuert. In 3 Räumen habe ich Raufaser tapeziert und über die Ecke gezogen, die macht das auch einige Zeit mit, ist aber auch keine dauerhafte Lösung.

    Bei mir zeigt sich der Effekt insbesondere im OG (Holzbalkendecke mit GK beplankt) und weniger im EG (Betondecke), im EG überwiegend an 2 Stellen an denen Stahlträger verbaut sind.

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  • Doch, in #7 ;)


    P.S. Es ist ein optisches "Problem".

    Im einfachsten Fall Acrayl und neu streichen, und alles alle paar Jahre wiederholen.

    Klappt besonders gut, wenn man darauf achtet den Riss in Verängerung der Wand etwas aufzuweiten. So dass man möglichst nur zwei Flanken Haftung hat. Und nicht so ein "Dreieck" aus Acryl in die Ecke schmiert. Vorher Grundierung streichen verbessert die Langlebigkeit der Fuge. Ich hoffe es ist verständlich was ich meine...

    Hatte bei mir ähnliche Probleme. Seit ich es so gemacht habe hält es. Seit vielen Jahren. Wenn das Acryl getrocknet und somit etwas geschrumpft ist, nochmal nachfugen. Dann erst streichen.

  • Aus meiner persönlichen Erfahrung:

    kleinere Bewegungsrisse lassen sich nicht vollständig vermeiden, sind aber in der Regel kein konstruktives Problem. Den Einzelfall muss man sich aber ansehen.


    Wie entstehen Risse?

    durch Austrocknungsvorgänge des Konstruktionsholzes kommt es zum Schwinden. Neu eingebautes KVH hat ca. 16-18 M.-% Holzfeuchte, ausgetrocknet (beheizt) ca. 8-10%, teils sogar noch weniger.


    Das führt zu Längenänderungen der Hölzer und ggf. der Konstruktion, während Plattenbaustoffe in der Regel keine Längenänderungen aufweisen.

    Diese Längenänderung passiert vorwiegend in den ersten Monaten und in den ersten Heizperioden. So entstehen gerade bei neu und schnell gebauten Häusern solche Risse.

    Da nach Einpendeln auf "Ausgleichsfeuchte" nur vergleichsweise geringe Bewegungen auftreten, entstehen danach nur noch sehr wenige neue Risse.


    Daher kommt meine Einschätzung: ein Haus sieht erst nach dem ersten Renovierungszyklus so aus, wie es aussehen soll... :)

  • Feine Trennrisse zwischen Wänden und Decken sind praktisch unvermeidbar und mit Rissbreiten im Bereich < 1 mm weit überwiegend statisch unbedenklich, also ein unvermeidliches optisches „Problem“.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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