Bodenablauf Dusche gerissen

  • Hallo zusammen,


    in der Gästedusche unseres EFHs BJ 2005 ist das Unterteil des Bodenablaufs (Hersteller Viega, Modell unbekannt, Edelstahlblende 10x10cm) gerissen, siehe Bilder:




    Durch den Riss fließt das Stehwasser innerhalb von 1-2 Stunden ab und der Bodenablauf trocknet aus.


    Aufgefallen ist das Problem dadurch, dass wir in den letzten Tagen kurz hintereinander Wasser nachfüllen mussten, da Kanalisationsgerüche ins Bad kamen.

    Die Dusche wird nur wenige Male im Jahr benutzt, ich gehe also davon aus, dass die Undichtigkeit neu aufgetreten ist.


    Nun die Fragen:

    Befindet sich bei diesem Bodenablauf unter dem Riss noch eine weitere Hülle und ist das defekte Teil - Geruchsverschluß? - ggf. herausnehmbar (obwohl es für mich nicht so ausschaut)?

    Oder läuft das Wasser durch den Riss in den Bodenaufbau? Lässt sich in diesem Fall aufgrund der seltenen Nutzung (Undichtigkeit würde schnell auffallen) eine minimalinvasive Reparatur z.B durch Verklebung o.ä. vornehmen? Oder hilft nur aufstemmen und erneuern?


    Bin für jegliche Hinweise und Tipps dankbar, da ich bisher wenig Erfahrung auf diesem Gebiet habe.


    Grüße, emer

  • Ich habe ähnliche Bilder gefunden, welche alle ähnliche Konstruktion zeigen. Es läuft für mich auf einen zylindrischen Aufbau hinaus der letztlich in einem Rohr mündet. Ich denke somit wäre das Loch kein Problem (Habt ihr Kinder? Da hat doch jemand reingehackt :) ).

    Aber vielleicht interpretiert jemand das Schema anders oder kennt dieses Modell. Ich würde es gut entfetten und löten wenn ein Ausbau vermieden werden soll. Oder mit Epoxid kleben.

  • Danke für die Rückmeldung!


    Ähnliche Zeichnungen hatte ich bereits gesehen, ich kann jedoch den mit "2" bezeichneten Einsatz in der Realität nicht erkennen. Vielmehr scheint mir Wand und Boden aus einem Stück zu bestehen.


    Auch gehe ich davon aus, dass der Bodenablauf auf dem Rohfussboden aufsitzt und einen seitlichen Anschluss hat, welcher zur Toilette führt. Zumindest gibt es an dieser Stelle keine Kernbohrung o.ä.. Damit wäre die Undichtigkeit wieder mehr als nur ein Geruchsproblem.


    Aber die Idee mit dem "löten" klingt gut ;)

  • Löten - bei einem eingebauten Drainagesystem mit fragwürdigem Untergrund darunter? Besser nicht. Falls der Einsatz nicht entfernbar ist:


    Statt Epoxid (viele Sorten haften an Kunststoff- und Emailleoberflächen schlecht bis nicht, die Unterschiede bei Ausdehnungskoeffizienten sowie oft glasige Starrheit führen gerne zu Spaltmaßen, welche dann kapillar wirken) könntest Du ein faserverstärktes Reparaturkitt nutzen, welches dauerhaft elastisch, wasserbeständig und gut haftend dichtet.

    Dieses auf die betroffenen Bereiche auftragen und "aufarbeiten", vorher gut säubern (Badreiniger, dann Spiritus, danach eventuell ein kurzer Wisch mit acetonfreiem Bremsenreiniger).


    Anschließend kannst Du als zweite Dichtschicht ein dauerhaft haftendes und wasserbeständiges, dementsprechend robustes Flick-Klebeband für bspw. Spa-/Whirlpools (für warmes Wasser zugelassen) über den Gesamtbereich kleben.


    Natürlich bleibt dies "Pfusch", eine Dauerlösung ist nur: ausbauen und ersetzen oder Teile tauschen (sofern möglich). Allerdings lässt sich ein Kompromiss finden, welcher zumindest die Wassereinleitung in den Boden / unter die Wanne verhindert, wenn dies übergangsweise als ausreichend erscheint.


    Denke bitte daran, dass etwaiges bereits durch den Schaden geflossenes Wasser dann in einer offenbar gedichteten Kammer "steht" - so richtig sinnvoll ist das nicht.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Aber vielleicht interpretiert jemand das Schema anders oder kennt dieses Modell. Ich würde es gut entfetten und löten wenn ein Ausbau vermieden werden soll. Oder mit Epoxid kleben.

    Der Einbaukörper ist meines Wissens aus Kunststoff - jedenfalls kenne ich diese nur so. Kunststoff löten - interessanter Vorschlag! Wenn Thermoplast, vielleicht eher „schweißen“ oder doch besser gleich kleben?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Gut gemeint ist eben nicht = gut gemacht.


    Der Einlauf ist nicht von Viega (eher alter Dallmer) und mt Löten ist da nix, weils kein Metall, sondern Plastik ist, verschweissen mittels Lötkolben o.ä. wird auch nicht gehen [da Bruchflächen nicht sauber] - selbst wenn das Plastik dafür geeignet wäre und kleben wird auch nicht gehen, weil man/frau keine Oberflächenhaftung hinbekommt.


    Da wird wohl nur der Stemmhammer helfen. ;(


    Off-Topic:

    Skeptiker war schneller - Satz eins bezog sich auf Wasmussdasmuss

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  • Wenn Thermoplast, vielleicht eher „schweißen“ oder doch besser gleich kleben?

    „Schweißen“ muss nicht thermisch geschehen, sondern ist bei Kunststoffen grundsätzlich oft auch chemisch mittels Lösemittel möglich. Ob das hier der Fall sein kann, weiß ich nicht. Am Ende ist das Ergebnis zwar ähnlich wie „Kleben“, aber eben vom Material her homogen und deshalb „geschweißt“.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Tja, das ist wieder so ein Thema, wo es mich reizt, mich selbst auf den Bauch zu legen und das Objekt zu untersuchen, anstatt mir schlechte Fotos anzugucken.

    Ich tippe übrigens darauf, dass es sich bei dem zerstörten Teil um den Geruchsverschluss handelt und dass dieser herausnehmbar ist.


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  • Der Einbaukörper ist meines Wissens aus Kunststoff - jedenfalls kenne ich diese nur so. Kunststoff löten - interessanter Vorschlag! Wenn Thermoplast, vielleicht eher „schweißen“ oder doch besser gleich kleben?

    Dachte das wäre Blech.... Kunststoff würde ich natürlich weder löten noch mit Epox kleben. Und ja, Tausch wäre als Königsweg zu empfehlen.

  • Ich tippe übrigens darauf, dass es sich bei dem zerstörten Teil um den Geruchsverschluss handelt und dass dieser herausnehmbar ist.

    Glaube ich nicht. Finde kein Foto von einem alten Dallmer Bodeneinlauf, hab auch keins im Archiv, aber das sieht mir nach einem "Bogen" aus und dann wäre es der äussere Mantel, nicht der innere Geruchverschlußteil.

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  • Vielen Dank für die Beiträge bisher!


    Ein Foto habe ich noch, auf dem ein paar Details von der Seite zu erkennen sind:


    Und ja, das Teil ist aus Kunststoff und klingt hohl, wenn man auf den Boden des Ablaufs klopft.


    Die alte Rechnung der Sanitärfirma habe ich mittlerweile gefunden, aber zumindest mir hilft "Bodenablauf, flach mit Klebeflansch" für damalige 91€ nur bedingt weiter.


    Wie sähe denn die Lösung "Stemmhammer" aus?

    Mosaikboden komplett raus, Ablauf ersetzen, Boden komplett abdichten & neu Fliesen? Was geschieht in diesem Fall mit der Wandabdichtung im Rand-/Eckbereich, müssen dann auch die Wandfliesen runter?


    Grüße, emer

  • Was geschieht in diesem Fall mit der Wandabdichtung im Rand-/Eckbereich, müssen dann auch die Wandfliesen runter?

    Das ist abhängig davon, wie diese verbunden / verfugt, evtl. auch armiert (unter den Fliesen überlappend) sind und ob bei der Demontage die Wandfliesen sich evtl. schon ablösen.


    Sofern die Wanne im Bereich der Wand mit Silikon-/Polymerdichtfugen versehen ist, besteht die Möglichkeit, dass die Wandfliesen nicht gelöst werden müssen und der Neuaufbau auf Ebene "darunter" erfolgt. Somit die Dichtung entfernen und vorsichtig prüfen, dass die Wandfliesen alle fest an Ort und Stelle sitzen.


    Während des Neuaufbaus alles ordentlich säubern und dichten. Moderne Dusch-/Badewannenmontage erfolgt oft mit flexiblem Dichtband zum Wand-/Bodenanschluss, zusätzlich zur optischen Oberflächendichtfuge aus bspw. Badsilikon/Polymer.


    Meine Empfehlung ist bei solchen Demontagearbeiten, welche nicht in einer Kompletterneuerung enden sollen: besser keinen Abbruchhammer / Schlaghammer mit Meißel und Schlagfunktion, das geht zwar deutlich schneller, endet jedoch oft mit Rissen und ungewollter Demontage benachbarter Bereiche.
    Wenn es präzise sein soll, hilft ein dementsprechend geformter, breiter Flachmeißel und ein kleiner(!) Hammer sowie gezielte Schläge mehr, als brachiale Gewalt.

    Bei Dir geht es schließlich nicht um die Arbeitszeit bis zur erfolgten Demontage, sondern möglichst geringen Aufwand zum Wiederaufbau.


    (Habe schon einige hochwertige Badrenovierungen hinter mir, doch bin ich kein ausgebildeter Sanitärinstallateur. Da sich die Arbeitsmethoden im Laufe der Zeit weiterentwickeln, wird Dir hoffentlich noch ein Sanitärinstallateur Tipps geben, wie Du dies am Besten nach aktuellen Standards durchführst.)


    PS: Meine persönliche Herangehensweise bei festen Installationen ohne Wartungsschacht/-klappe/-öffnung ist immer: eine einfache, sichere Prüfmöglichkeit integrieren. So z.B. eine Bodendichtung im Inneren mit Gefälle und Drainageöffnung am tiefsten Punkt im Bereich, welcher einfach zu prüfen ist (Gummistopfen bspw.). Den meisten Installateuren wird dies sicherlich zu viel Aufwand sein.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Ein Foto habe ich noch, auf dem ein paar Details von der Seite zu erkennen sind:


    Und ja, das Teil ist aus Kunststoff und klingt hohl, wenn man auf den Boden des Ablaufs klopft.

    Genau auf diese Variante beziehen sich meine Aussagen.


    Off-Topic:
    Meine Aussagen sind Meinungsäußerungen und erheben keinen Anspruch auf rechtsgültige Perfektion und Richtigkeit, ersetzen keine Laboranalysen oder Gutachten.

    Natürlich ist jede Äußerung hier eine Meinungsäußerung, was denn auch sonst? Es ist aber der u.a. in den Nutzungsbedingungen erklärte Anspruch dieses Fachforums im Sinne der "anerkannten Regeln der Technik" zu beraten. Ob das etwas mit "Rechtsgültigkeit" (was soll das sein?) zu tun hat, weiß ich nicht. Fachkundige Personen haften jedenfalls in D im Planungsbereich nach geltender Rechtssprechung u.a. immer dann, wenn es für die beratenen Personen um erhebliche Werte oder um Leib und Leben geht (und das ist im Bauwesen fast immer der Fall) auch dann, wenn die Beratung kostenlos erfolgt. Dies ist eine >Besonderheit dieses Forums, welche es vermutlich von Foren gleichgesinnter Hobbyisten unterscheidet.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:

    Natürlich ist jede Äußerung hier eine Meinungsäußerung, was denn auch sonst? Es ist aber der u.a. in den Nutzungsbedingungen erklärte Anspruch dieses Fachforums im Sinne der "anerkannten Regeln der Technik" zu beraten. Ob das etwas mit "Rechtsgültigkeit" (was soll das sein?) zu tun hat, weiß ich nicht. Fachkundige Personen haften jedenfalls in D im Planungsbereich nach geltender Rechtssprechung u.a. immer dann, wenn es für die beratenen Personen um erhebliche Werte oder um Leib und Leben geht (und das ist im Bauwesen fast immer der Fall) auch dann, wenn die Beratung kostenlos erfolgt. Dies ist eine >Besonderheit dieses Forums, welche es vermutlich von Foren gleichgesinnter Hobbyisten unterscheidet.


    Vergiss' die Rechtsgültigkeit, ich formuliere es einfacher..

    Doch wieso startest Du das Thema hier im Thread? Mir ist das Risiko bewusst, allerdings auch der Umstand, dass wohl keiner hier mehr als zwei, max. drei Studiengänge/Fachrichtungen absolvierte und evtl. 1-2 Ausbildungen hatte (oder auch drei mit Umschulung) sowie Weiterbildungen, Verifizierungen.

    Demnach schadet es m.M.n. nicht, Fragende darüber zu informieren, ob die persönlichen Schwerpunkte im beantworteten Bereich liegen.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Wenn das Teil kaputt ist, würde ich zunächst möglich "minimalinvasiv" vorgehen und das Teil nach innen rausstemmen, also so, dass nur das Kunststoffteil kaputt geht. Und in Stücken entfernt werden kann. Dann ist die Frage welches Bild sich dann ergibt. Und welches System dann wie verbaut werden soll.

    Bevor man die halbe Dusche abreißt wäre es natürlich überlegenswert ob man nicht doch flickt. Vor allem wenn sie nicht oft benutzt wird. Ich hätte hier eine faserarmierte Dichtmasse die einfach auf JEDEM Kunststoff hält. Außer wohl Teflon.


    Das musst du selbst entscheiden. Beim Tausch: Erstmal so wenig wie möglich kaputt machen!

  • Wie sähe denn die Lösung "Stemmhammer" aus?

    Mosaikboden komplett raus, Ablauf ersetzen, Boden komplett abdichten & neu Fliesen? Was geschieht in diesem Fall mit der Wandabdichtung im Rand-/Eckbereich, müssen dann auch die Wandfliesen runter?


    "Bodenablauf, flach mit Klebeflansch"

    Ist denn der Bodenbereich so abgedichtet, dass er unwiederruflich zerstört würde beim Abbruch [Verbundabdichtung] und mit einer ggf. vorhandenen Wandabdichtung verbunden ist?


    Klebeflansch klingt nämlich mehr nach bituminöser als nach Verbundabdichtung, Bei bituminös könnte man/frau ggf. mit vorsichtigem Rückbau was bewirken. Bei Verbundabdichtung siehts schlecht aus.

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