Da mein Starterthema immer vielschichtiger wurde und somit immer mehr "zerfasert" ist, wurde mir sinnigerweise geraten, mein Projekt mit den Kerndaten hier zu schildern und die dazugehörigen Unterthemen zu verlinken.
Ich hoffe es wird die anschauliche Geschichte von einem der 2025 loszog um einen Altbau 1953, Anbau 1958, mit (aus energetischer Sicht) schrecklicher Kubatur, Gasheizung Baujahr 1991, Mauerwerk 25cm, gruseligem Energiebedarf und somit gewaltiger Heizlast zu modernisieren.
Förmlich: Einfamilienhaus plus 2 Wohnungen im Anbau. Die Kunststofffenster von 1996 weisen eine Isolierverglasung auf. Im selbigen Jahr wurden auch die Bäder modernisiert, incl. der Leitungen. Das großzügige Kellergeschoss besteht aus 3 gefliesten Räumen, hier finden sich die Hausanschlüsse Gas/Wasser/Strom. Wir haben hier insgesamt 230m2 Wohnraum, rund 400qm Fassade, welche teilweise Asbestverschindelt ist. Die Nordseite ist auch noch Grenzbebauung mit entsprechenden Schwierigkeiten u.A. Brandschutz.
Das Geld ist teuer geliehen und nicht in "optimaler" Menge vorhanden. Das war vor 6 Jahren auch anders.
Es muss eine Wärmepumpe, zumindest als Hybridanlage (Kombi mit Gasbrennwert) verbaut werden. Elektrik wird komplett überholt, incl. neuem Schaltschrank und Netzwerkkabeln.
Teilweise werden Decken und Böden erneuert, Wände verputzt, Durchbrüche gemacht, Heizkörpernischen geschlossen, Parkett geschliffen und geölt.
Zu meiner Person:
Ich habe mit 16 eine Ausbildung zum Metaller (Zersp.Mech.FRFT) gemacht, später zum Steinbildhauer. Tätig war ich hauptsächlich als Steinmetz, Bautätigkeit begrenzte sich auf vielleicht mal ein paar Platten legen oder eine Treppe setzen.
Ich bezeichne mich als Laie weil ich den grundlegenden Umgang mit Kelle, Wasserwaage, Zollstock und lediglich fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit Hammer &Meißel vorzuweisen habe. Ich kann Beton mischen .
Allerdings bin ich vor mehr als 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden und habe die dritte Ausbildung gemacht, welche nichts mit Handwerk/Bau zu tun hat (Jugend- und Heimerzieher)
Meine hauptsächliche Erfahrung stammt aus dem Altbau den ich die letzten 6 Jahre entkernt, saniert, renoviert und modernisiert habe. Die Bereiche Heizung und Strom habe ich bis auf Unwesentliches an Gewerke gegeben. Der Rest wurde nachts gegoogelt und tagsüber angewandt (Verputzen, Fliesen, Innenausbau, Dämmen, Abdichten, Mauern und was so alles kam.
Ich zähle dies auf um darauf hinzuweisen, dass meine Kompetenz Lücken aufweist und bei Ratschlägen eine gewisse Laienhaftigkeit vorauszusetzen ist, was den fachlichen Aspekt betrifft.
Wir verlassen das Zuhause um den beiden Kindern ein besseres soziales Umfeld zu bieten. Die Gegend wurde nur erschwinglich für uns, weil ein trinkfreudiger, unliebsamer Untermieter im Anbau wohnt. Das restliche Haus steht seit 2 Jahren leer. Das baugleiche Nachbarhaus ist etwas älter und gerade für ne halbe Million weggegangen...
Allerdings habe ich mich mit dem guten Mann zusammengesetzt und er sagte, wir seien die ersten die annähernd wertschätzend mit ihm gesprochen hätten . Da ich meiner Mutter die Einliegerwohnung ausbauen möchte (auch hier muss entkernt werden, aufgrund der Nikotinsättigung) muss ich ihm leider wegen Eigenbedarf kündigen. Das verstand er, denn auch er pflegte langjährig seine Mutter. Jedenfalls hat er heute einen Termin zur Wohnungsbesichtigung
. Leute: Bei allen Schwierigkeiten: Redet miteinander, nicht gleich Gewährleistung, Anwalt usw.
Klar, kann auch noch kommen...
Ich habe einen befreundeten Energieingenieur dessen Planer mir ein 3D Modell des Hauses anlegen um energetische Maßnahmen zu berechnen. Ebenso die daraus resultierende Heizlast/Heizkörperauslegung. Ebenso erhalte ich hier Bauteilberechnungen. Alles in der Mittagspause, oft zwischen Abgabeterminen von großen Industrieprojekten. Ich muss also Zeit mitbringen und kann hier nur begrenzt auf Beratung hoffen. So kam es zunächst auch zu falschen qm und den resultierenden Folgefehlern, da ich auch falsche Skizzen der Maklerin erhielt. Pläne sind nicht mehr vorhanden, auch beim Bauamt liegen nur noch spärliche Schriftstücke.
Meine Suche nach Hilfe hat mich ins Forum gebracht. Auch bei der Arbeit an diesem Haus habe ich mir unglaublich viel Informationen aus Foren geholt, allerdings nicht als aktiver Nutzer.
Mein erster Installateur hat mir zunächst eine veraltete WP mit unzulässiger Lautstärke, überdimensionierter Leistung und Preis angeboten. Was ich nur Dank des Forums erfuhr.
Ich muss den Energiebedarf senken und wollte zunächst mit zarter Holzfaserdämmung im Innenbereich ansetzen. Da meine Wände nicht den geforderten Mindestwärmeschutz aufweisen um eine nachweisfreie Innendämmung zu realisieren und die Leistung dieser wohl auch nicht genügen würde, zeigte mir das Forum die Dringlichkeit einer Außendämmung auf.
Die war leider NULL im Budget vorgesehen. Aber Wasmussdasmuss.
Das ist das Arbeitsfeld mit all den baulichen, finanziellen, sozialen und persönlichen Rahmenbedingungen.
Ich bin im Eifer des Gefechts (wir haben einen gewissen Leidensdruck) etwas blauäugig um nicht zu sagen dumm in die Geschichte rein. Kurz: Energieausweis infrarot. Ich dachte nur, kenn ich. War hier auch so, jetzt hellgrün. Nur: Unser Mauerwerk ist doppelt so dick, das Haus kleiner, die Kubatur günstiger, es konnte noch nur mit Gasbrennwert modernisiert werden, alles war günstiger und es ist bereits eine schmale aber effektive Wärmedämmung vorhanden (5cm Miwo unter hinterlüfteter Vorhangfassade aus Kunststoffpaneelen).
Ich glaube irgendwie, es könnte noch anderen Menschen ähnlich gehen was die Altbausanierung 2025 betrifft. Ich hoffe die Sache wird aufschlussreich und vor allem hilfreich. Und ich hoffe vor allem es geht gut aus und ich biete meiner Familie in den nächsten Jahren ein sicheres und bezahlbares Zuhause.