Anfrage zur baulichen Einschätzung eines Balkonumbaus

  • Hallo,


    ich habe eine kurze Rückfrage zu einem geplanten Umbau:

    Wir möchten einen innenliegenden Balkon versetzen, sodass er bündig mit der Außenwand abschließt. Über den Fenstern befindet sich derzeit außen ein massiver Kasten (ca. 10 cm tief und 30 cm hoch), den ich am liebsten einfach entfernen würde.


    Daher bitte ich um eine erste Einschätzung hinsichtlich des Budgets und des Umfangs der Arbeiten – insbesondere, ob der Abbruch statisch relevant ist oder andere bauliche Folgen hätte.


    Kurz zu mir:

    Ich bin neu hier, richte aber seit drei Jahren in Eigenregie ein 50 Jahre altes Dreifamilienhaus her. In dieser Zeit konnte ich bereits viele praktische Erfahrungen sammeln. Im Bereich Elektro kann ich auch gerne etwas beitragen.


    Ich würde mich freuen, wenn wir das Vorhaben gemeinsam einschätzen können.


    Viele Grüße

  • Wir möchten einen innenliegenden Balkon versetzen,

    Ein Widerspruch in sich. Ein Balkon ist ein auskragendes, bzw. außen vorgesetztes Bauteil, welches nur der zeitweiligen Nutzung unterliegt.

    Über den Fenstern befindet sich derzeit außen ein massiver Kasten (ca. 10 cm tief und 30 cm hoch),

    Konnte ich in den Bildern nicht erkennen?

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Dieser Kasten scheint mir ein Sturz zu sein und dat Ding scheint mir kein Balkon, sondern eine Loggia zu sein. Und die ist doch schon außen an der Außenwand, wenn es das ist was eingekreist wurde (ist ja nicht mal im Plan eingezeichnet). Nein die Kann man nicht versetzen. Wohin denn? Die ist doch schon außen. Ich verstehe das Anliegen nicht. Den Sturz kannst Du leider nicht weg machen, sonst ist alles was darüber ist auch bald weg, bzw ein Stock tiefer.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Anhand der Beschreibung vermute ich, dass der TE nicht die Loggia versetzen möchte, sondern die Außenwand, also die Wand zwischen Wohnraum und Loggia. Die Fläche der Loggia soll quasi dem Raum dahinter (Wohnzimmer? ) zugeschlagen werden.

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  • Ich tendiere ja erstmal dazu die Pläne zu anonymisieren. Das soltle der TE schon bedenken, sonst stehen demnächster lauter Fenster und PV Verkäufer vor der Haustüre.

    Ein Sturm zieht auf, Und er wird weiter wehen, Wir werden ihn voller Zorn entgegen gehen. Und soll der Wind auch noch so kräftig Wehen, Das Segel es steht, haben unsre Richtung Gewählt.

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  • wenn es das ist was eingekreist wurde (ist ja nicht mal im Plan eingezeichnet).

    Die zu entferndende Wand mit Fenster und Tür ist im Entwässerungsplan besser zu erkennen, im ersten Bild sieht man nur einen dünnen Strich. Ob die Wand tatsächlich nur eine Stärke von 10cm hat, wie vom TE beschrieben, das lässt sich daraus nicht ablesen. Die Profilstärke der Fenster dürfte bereits bei ca. 7-8cm liegen, eine Wandstärke im Bereich 10-15cm ist denkbar.


    Ich habe den Wunsch des TE einmal eingezeichnet, zumindest soweit ich das verstanden habe, Rot die bestehende Wand und Grün das geplante Soll. Falls ich damit daneben liegen sollte, dann soll der TE das bitte korrigieren.




    In meinen Augen ergeben sich daraus mindestens die folgenden Themenbereiche (Fragen):


    a.) Ist das Vorhaben genehmigungsfähig, evtl. auch verfahrensfrei?

    b.) Kann die Wand aus statischer Sicht entfernt werden? Evtl. inkl. Sturz?

    c.) Wie soll die neue Wand aufgebaut werden


    zu a.)

    Bei unserem Bauamt wäre so eine Wohnraumerweiterung nur mit Zustimmung des Bauamts zulässig. Wie das in NRW bzw. der Gemeinde/Stadt des TE aussieht? Sicherheitshalber nachfragen. Auch wenn die Änderung genehmigungsfähig sein sollte, kann es sein, dass de administrative Aufwand für die Zustimmung des Bauamts teurer wird als der eigentliche Umbau (Neue Pläne, Statik usw.). Also rechtzeitig fragen, und dann entscheiden, ob der Umbau sinnvoll umsetzbar ist. Sollte der Umbau abgeschlossen und dann trotzdem genehmigungspflichtig sein, dann bleibt nur der Rückbau oder eine nachträgliche Genehmigung, egal was es kostet. Rechtzeitig fragen kann also eine Menge Geld sparen.


    zu b.)

    Anhand der Zeichnungen kann man nur Vermutungen anstellen. Vergleicht man mit Keller und DG, dann könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Wand entfernt werden kann. Ein Sturz wird jedoch normalerweise nicht grundlos eingebaut. Es wäre also möglich, dass man Fenster und Tür entfernen kann, der Sturz aber so bleiben muss. Ohne Statiker würde ich Werkzeug und Maschinen im Koffer lassen.

    Die einfachste Lösung wird vermutlich sein, alte Fenster und Tür raus, Sturz belassen, und neue Fenster unter den an der Außenkante der Loggia vorhandenen Sturz setzen. Dadurch ändert sich wahrscheinlich an der Statik des Gebäudes nichts, aber nicht vergessen, der Teufel steckt im Detail. Denke auch daran, dass das Bauamt jederzeit die statischen Nachweise anfordern kann, völlig unabhängig davon, ob ein Bauantrag nötig war, oder das Vorhaben verfahrensfrei ist. So lange an einem Gebäude nichts verändert wird, interessiert das normalerweise niemanden, aber sobald man Veränderungen vornimmt, ist man als Eigentümer in der Verantwortung für eine nachweisbar fachgerechte und zulässige Ausführung. Man kann das teilweise an Firmen und Planer delegieren, aber letztendlich steckt immer der eigene Hals in der Schlinge.


    zu c.)

    Dazu hat der TE noch nichts geschrieben. Die einfachste Lösung wäre vermutlich eine Glasfront (bodentiefe Fenster) unter dem vorhandenen Sturz, den man auf Bild 3 erkennen kann. Das klingt einfach, ich würde mir aber auch noch Gedanken über die Wärmebrücke "Sturz" machen. Hier könnte es beispielsweise im Winter zu Kondensatbildung kommen, wenn der Raum dahinter zukünftig als Wohnraum (beheizt) genutzt wird. Die möglichen Folgen sind sicherlich bekannt.

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  • Off-Topic:

    Ich tendiere ja erstmal dazu die Pläne zu anonymisieren. Das soltle der TE schon bedenken, sonst stehen demnächster lauter Fenster und PV Verkäufer vor der Haustüre.

    Dass sich Bauteil-Drücker die Mühe machen, aus knapp 60 Jahre alten Bauplänen Kontaktdaten herauszudestillieren um dann gezielt dort vorstellig zu werden, weiß ich nicht, aber schaden tut es nicht. Heutzutage geht es doch um ganz andere Formen des Schutzes aktueller Daten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich tendiere ja erstmal dazu die Pläne zu anonymisieren.

    Ich habe das für den TE einmal gemacht. Jetzt ist die Reihenfolge der Bilder halt durcheinander.

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  • Off-Topic:

    Dass sich Bauteil-Drücker die Mühe machen, aus knapp 60 Jahre alten Bauplänen Kontaktdaten herauszudestillieren um dann gezielt dort vorstellig zu werden, weiß ich nicht, aber schaden tut es nicht. Heutzutage geht es doch um ganz andere Formen des Schutzes aktueller Daten.

    Das Gebäude selber wird sich aber nicht von der Stelle bewegt haben ;)

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  • Zumindest wissen die Heuschrecken jetzt nicht mehr wo das Haus wohnt.

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  • @rb


    Ja du hast es richtig beschrieben die aktuelle fensterfront soll ca 1,5 Meter nach hinten verschoben werden,bündig mit der Außenwand damitvdas Wohnzimmer vergrößert wird.Bauantrag wird noch gestellt sobald ich einen Finanzplan habe.

    Dieser Sturz ist maximal 10 cm dann kommt das Fenster und dann kommt ein Rolladenkasten oben.Nochmal um zu klären ich meine den Sturz über den Fenster.



    Danke für die Verbesserungen und Tipps.Und die Anfängerfehler.

    P.s. Pv Anlage ist schon drauf (-:

  • Dieser Sturz ist maximal 10 cm dann kommt das Fenster und dann kommt ein Rolladenkasten oben.Nochmal um zu klären ich meine den Sturz über den Fenster.

    Ich kann Dir nicht sagen ob der so einfach entfernt werden kann. Bei 10cm wüsste ich jetzt nicht wozu der gut sein soll, bin aber kein Statiker. Meine Devise, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.


    Was ich aber gerade sehe, der Heizkörper muss dann auch versetzt werden. Das schränkt die Optionen für die "neue Wand" schon etwas ein, wenn es keinen anderen (sinnvollen) Platz für den Heizkörper gibt.


    P.s. Pv Anlage ist schon drauf (-:

    :bier:

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  • @rb

    Allgemein ist es überhaupt eine mauer/wand oder nur Einhausung für die Fensterfront.


    Zu 3: geplant ist eine neue Fensterfront, gemauert mit Porenbeton da keine Last aufliegt und kein Wasser an die Wand kommt durch einen 60 cm überstand.

    Dies habe ich mir so gedacht dann käme da eine neue Balkon Tür mit Fenster rein. allerdings geht nicht Bodentief da die Heizung (Neu) wieder in einer Nische muss.

  • Hallo,

    für mich sieht das aus wie ein Beton Rollladenkasten. Diese gab es in tragender Ausführung und nichttragender Ausführung. Die Deckenspannrichtung und die geringe Auflast lässt vermuten, dass dieser ersatzlos entfallen könnte. Das muss jedoch ein Statiker vor Ort entscheiden. Zu den anderen Punkten haben die Kollegen schon geschrieben.

    Jochen

  • Vielleicht liegen ja Statikunterlagen noch vor? Wenn nicht bei Euch, dann im entsprechenden Bauamt bzw Archiv.

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  • Hab das Bild übersehen.🫢

    Ich glaub, ich brauche noch nen Kaffee.

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  • Ihr wollt das bündig mit der Außenwand machen? Im Prinzip sollte das schon gehen. Ihr müsst dann nur alles verlängern, Bodenaufbau, Heizung und Elektro. Das wird euch dann eh euer Planer erklären, der auch den Bauantrag stellt. Was soll man da noch groß einschätzen?

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