Schimmel und Dämmung aus Holzspänen

  • Hallo zusammen :)

    Wir sind ganz neu und absolute Laien bei allen Themen rund um den Bau. Wir haben einen Altbau gekauft und einen Handwerker an der Seite, der die Sanierung macht. Als wir nun die alte Küche (an der Außenwand) abgebaut haben, haben wir schwarzen Schimmel entdeckt. Die Küche stand ca. 30 Jahre an dieser Wand ohne einen Zentimeter Abstand und teilweise mit 3 Schichten Tapete. Wir haben nun schon einen Teil der Wand bis aufs Mauerwerk abgeschlagen und wollten die Wände nur verputzen und spachteln lassen. Was eignet sich denn da am besten um dem Schimmel vorzubeugen? Eventuell wollten wir unsere Küche auch ohne Rückwände einbauen lassen damit die Wand, wenn das Haus erst einmal bewohnt ist, auch Wärme aufnehmen kann.

    Außerdem haben wir an einer Stelle Holzspäne in der Wand gefunden. Weiß jemand was genau das ist?

    Ich hänge mal von beiden Stellen Fotos an. Auf einem der Fotos sieht man bereits, dass wir einen Teil des Putzes entfernt haben (dieser war übrigens sehr sandig).


    Viele Grüße


    Jillka

  • Ich würde sagen, da besteht ein Feuchtigkeitsproblem von außen.

    Bzw. von unten. Oder beides. Das wäre erstmal abzustellen.

    Aber die Experten werden bessere und detailliertere Antworten geben!

  • Das kann die verschiedensten Ursachen haben:

    • geometrische Wärmebrücke mit Kondensatausfall, verstärkt durch von Möbelstellung eingeschränkte Luftzirkulation
    • von außen eindringende Bodenfeuchte / Niederschlagswasser
    • Wasseraustritt aus Leitungen (Trinkwasser, Abwasser, Heizung)
    • Undichtigkeit Traps der demontierten Spüle
    • Abwasch- oder Ausgusswasser, das hinter die Spüle spritzte

    Ich würde zu allererst die Feuchteverteilung im Boden und den Wänden messen und diese Messwerte dann interpretieren.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Außerdem haben wir an einer Stelle Holzspäne in der Wand gefunden. Weiß jemand was genau das ist?

    Das ist eine HWL-(Holzwolle-Leichtbau)Platte, im Volksmund auch Sauerkrautplatte genannt. Die wurden früher gerne mal als Dämmung innenseitig auf die Wände gebracht. Ich kenne ein Haus aus den 30igern, da waren z.B. die Giebelwände damit bekleidet.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Die wurden früher gerne mal als Dämmung innenseitig auf die Wände gebracht

    Auch sehr gerne als Putzträger oder "neuerdings" offenliegend zum Schallschutz.

    Beim Abbruch/Entkernung teilweise teuer in der Entsorgung, weil es nicht sonderlich gut trennbar ist, da bleibt nur Deponie oder thermische Verwertung.

    Off-Topic:

    Ich habe bisher immer nur alte HWL mit Farbton wie oben ausgebaut, war das baujahrstypisch oder habe ich bisher immer schimmlige HWL ausgebaut?

  • Die waren "früher" ™ immer grau, da zementgebunden. Heute gibt es die auch in einem halben Dutzend Farben ab Lager und gegen Zuzahlung von einigen Euro in mehr oder weniger jedem RAL-Ton.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich kenne die Krautplatten tatsächlich nur in grau.

    Interessant, dass man die auch zum Schallschutz verwenden kann.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Ich kenne die Krautplatten tatsächlich nur in grau.

    Interessant, dass man die auch zum Schallschutz verwenden kann.

    Sie sind zur Absorption geeignet, also zur Bedämpfung und damit zur raumakustischen Verbesserung. Zumindest kenne ich den Einsatz nur dafür. In der Bauakustik sind sie mir noch nie begegnet.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vielen Dank schon mal für die Antworten! Wir haben die Feuchtigkeit jetzt von außen gemessen, da scheint alles trocken zu sein. Den Boden innen messen wir sobald wir ein paar Fliesen entfernt haben. Die Feuchtigkeit zieht sich eigentlich an allen Stellen der Wand entlang wo Schränke oder Rückwände angebracht waren. Die Wände wurden mit sandigem Material gespachtelt, das natürlich auch Feuchtigkeit aufgenommen hat.

    Allgemein konnte da scheinbar nichts atmen. Nach einem defekten Rohr sieht es nicht aus, aber die legen wir trotzdem mal etwas frei und tauschen sie aus.

  • ... Wir haben die Feuchtigkeit jetzt von außen gemessen, da scheint alles trocken zu sein. Den Boden innen messen wir sobald wir ein paar Fliesen entfernt haben. Die Feuchtigkeit zieht sich eigentlich an allen Stellen der Wand entlang wo Schränke oder Rückwände angebracht waren. ...

    Allgemein konnte da scheinbar nichts atmen. Nach einem defekten Rohr sieht es nicht aus, aber die legen wir trotzdem mal etwas frei und tauschen sie aus.

    Nein, erstmal nichts austauschen, sondern ...

    ... zu allererst die Feuchteverteilung im Boden und den Wänden messen und diese Messwerte dann interpretieren.

    Messwerte dafür in der Abstufung "trocken" / "feucht" / "nass" in einen Grundriss und ggf. Wandansichten eintragen und hier zeigen, sofort nach Abnahme von Fliesen messen, erst nach der Auswertung mit weiteren Arbeiten fortfahren!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Sie sind zur Absorption geeignet, also zur Bedämpfung und damit zur raumakustischen Verbesserung. Zumindest kenne ich den Einsatz nur dafür. In der Bauakustik sind sie mir noch nie begegnet.

    Wir haben die unlängst in einer TG eingesetzt als "Außendämmung" der darüberliegenden Geschoße (Wohnungen). Das ist echt ein Sound wie in einem Tonstudio. Echt der Hammer. TG mit Wohlfühlakustik....

  • Annähernd alle sanierten bzw neu gebauten Vorlesungsräume und teils auch Flure in der Uni und Hochschule Bielefeld haben die an Decke und Wänden. Auch die Tiefgarage, wo noch neben der TGA Platz ist.

    Echt der Hammer. TG mit Wohlfühlakustik....

    Zumindest hört man hier im U1 den Lärm aus U2-U5 nicht, das ist bei geringfügigem Einsatz schon ordentlich.