Duschecke mit 2 Abdichtungsebenen

  • Verehrte Experten,

    ich habe folgende Situation: Badezimmer im Obergeschoss, vom Vorbesitzer vor 15 Jahren teils in Eigenleistung, teils von Handwerkern eingebaut. Die Dusche (Acrylwanne) stand in dieser Lücke (Bilder), direkt auf einem Duschwannenenfuß. Der Wiederrum stand auf der Holzdecke. Abgedichtet war nichts, der Rigips war vergammelt, die Silokonfugen gerissen. Feuchteschäden unter der Duschwanne. Gehen wir davon aus, dass der Rigips nun vollständig entfernt ist, ich keinen wesentlichen Schimmelbefall hatte und die Holzbalkendecke (auch durch Kontrolle von unten) keine strukturellen Schäden aufweist.

    Gehen wir weiter davon aus, dass das Verlegen der Rohrleitungen nur mit erheblichem, derzeit nicht machbarem Aufwand verbunden ist, weil dazu der Estrich herausgenommen werden müsste, was nicht geht.
    Nun würde ich gerne eine neue Duschwanne einbringen, aber mit 2 Abdichtungsebenen. Die Wände werden mit Trockenputz verputzt, dieser wird mit Bahnen abgedichtet, die Duschwanne wird nach Herstellervorgaben abgedichtet.
    Nun möchte ich die Wanne aber ungern einfach wieder auf den Holzboden stellen (mit Wannenträger), sondern eine wassersperrende Schicht einziehen. Mir fällt da aber im Grunde genommen nur ein, z.B. eine Fermacellplatte so einzubringen, dass sie die Leitungen abdeckt und stumpf gegen die Rigipsplatten an der Wand stößt. Die Fermacellplatte könnte ich sogar Bodengleich mit dem Estrich einbringen. Dann könnte ich die Wände, die Platte und den Boden des Bades abdichten. Die Duschwanne kommt dann auf einen Wannenträger, der Auf dem Fermacell steht. Die Fermacellplatte könnte z.B. auf einem geeigneten Unterbau aus Holzrahmen liegen.

    Das Rohr links (nicht von dem Abzweig irritieren lassen, es kommt nur ein Rohr für den Abfluss der Dusche hin) würde die Seitenwange des Duschpodestes durchstoßen und müsste mit einer Manschette abgedichtet werden, das Rohr läuft dann in einer Verkofferung weiter zum Sammelrohr.
    Dann hätte ich den abgedichteten Estrich im Bad, die Abdichtung zieht sich über die Fermacellplatte und die Wände hoch, dazu eine abgedichteten Verkofferung, aus der das Abflussrohr kommt. Dann kommt der Duschwannenrahmen da drauf, darauf dann die Wanne, die wiederrum nochmals abgedichtet gegen die Wand ist.

    Wäre das machbar? Ist das grober Unfug?


    Liebe Grüße,

    Carsten


    P.S: Bitte nicht böse sein, dass ich es auch im Grünen gepostet habe.



  • Gehen wir davon aus, dass der Rigips nun vollständig entfernt ist, ich keinen wesentlichen Schimmelbefall hatte und die Holzbalkendecke (auch durch Kontrolle von unten) keine strukturellen Schäden aufweist.

    Mutige Annahme bei der Vorgeschichte.

    Nun möchte ich die Wanne aber ungern einfach wieder auf den Holzboden stellen (mit Wannenträger), sondern eine wassersperrende Schicht einziehen. Mir fällt da aber im Grunde genommen nur ein, z.B. eine Fermacellplatte so einzubringen, dass sie die Leitungen abdeckt und stumpf gegen die Rigipsplatten an der Wand stößt. Die Fermacellplatte könnte ich sogar Bodengleich mit dem Estrich einbringen. Dann könnte ich die Wände, die Platte und den Boden des Bades abdichten. Die Duschwanne kommt dann auf einen Wannenträger, der Auf dem Fermacell steht. Die Fermacellplatte könnte z.B. auf einem geeigneten Unterbau aus Holzrahmen liegen.

    Es kann, wenn es denn sauber geplant und ausgeführt wird, funzen. Die anerkannte Regeln der Technik sagen aber dazu erstmal "NEIN".

    Ergo: Saubere Planung und Ausführung. Klärung der Frage der Haftung.


    PS.: Die Nutzungsbedingungen wurden gelesen?

    Zitat

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    5.Mose 27:18

  • Sehe ich das richtig, auf der Holzdecke lagen (liegen) Rigips Platten (vermutlich die impraegnierten, ist schliesslich ein Bad), darauf eine Folie und darauf der Estrich?

    Scheint mir eine recht eigenwillige Verwendung der RIgips Platten zu sein.

  • Nein, nicht ganz. Die Platten (Reststücke) lagen da nur als Unterbau für den Kreuzlinienlaser, als ich was vermessen habe.


    Der Aufbau ist: Holzbalken, Dielen (ca.20 mm dick), Gutex-Dämmplatte, irgendeine PE-Folie (liegt im gesamten OG auf den Dielen), Chino-Estrich zwischen 4 und. 5 cm, Fliesenkleber und Fliesen (beides entfernt).

    Der Estrich ist von der örtlichen Estrichformat Chini verlegt worden und ist irgendein "Bioestrich", der mit Holzspäne angerührt wird. Ist offenbar etabliert und zugelassen, Steinhart, ohne Risse, augenscheinlich intakt.....

  • Die beabsichtigte Planung würde die Abdichtungssituation zumindest deutlich verbessern.


    Problem war bisher, dass der Estrich ( Chini: kenne ich nicht ) im Bereich der Duschtasse eine Aussparung hatte, die nicht abgedichtet war und wegen der Wasser und Abwasserrohre auch nicht abgedichtet werden konnte. Infolgedessen ist Wasser/Feuchtigkeit unter die Duschtasse gelangt und hat dort zu Schimmelbildung geführt. Unter der Voraussetzung, dass keine Feuchtigkeit und Schimmel vorhanden ist und die Dielen ausreichend tragfähig sind ( prüfen lassen ), ist jetzt eine wannenförmige Abdichtung des kompletten Badezimmerbodens nach Auffüllung der Bodenaussparrung bis OK vorhandenem Estrich mit nahtlosem Anschluss an die Abdichtung der Wände im spritzwasserbelasteten Bereich der Dusche vorgesehen.


    Zur Auffüllung der Bodenaussparung würde ich statt der angedachten Fermacell- Gipskartonplatte Estrich oder alternativ eine wasserfeste zementgebundene Platte ( z.B. Aquapanell ) auf einer gebundenen Schüttung verwenden. Die vorhandenen Rohre müßten hiermit ausreichend überdeckt werden. Abdichtung dann mit einer zweilagigen Verbundabdichtung mit darin eingearbeiteten Dichtbändern an den Übergängen Boden - Wände und im Bereich der Wandecke.


    Die Duschtasse könnte dann gegebenenfalls auch an Wandschienen und an zusätzlich zwei " Füßen " auf dem abgedichteten Boden aufgestellt werden.


    Eine bodentiefe Dusche ist dann, wie offenbar ursprünglich angedacht, nicht möglich.


    Siehe hierzu


    Merkblatt Abdichtungen im Verbund 2022-11
    Die "Merkblätter für das Fliesengewerbe" sind als technische Regeln allgemein anerkannt und bilden die Grundlage für Ihre sach- und fachgerechte Ausführung.…
    www.baufachmedien.de


    http://www.bosy-online.de/abdichtungen/merkblatt-wannen-10-2009-2.pdf

  • Danke für die Antwort.

    Eine bodentiefe oder bodengleiche Dusche war gar nicht geplant, das geht alleine schon deshalb nicht, da das Abflussrohr im Bereich der Dusche schon über dem Estrichniveau liegt und die Dusche daher entsprechend hoch gebaut werden muss. Eben auf einen Rahmen oder ein Podest. Aber ich wollte eben nicht nur die Dusche zur Wand hin abdichten, sondern eben auch den gesamten Badezimmerboden und dabei auch das Loch. Da sich das ja in der gegenwärtigen Situation als unmöglich erweist, muss das Loch, also die Vertiefung oder Aussparung erst geschlossen werden, so dass ich im gesamten Bad ein höhengleiche Oberfläche habe.

    Die wollte ich dann abdichten, dann die Dusche aufstellen und die Duschtasse ihrerseits nochmal an der Wand abdichten, sozusagen mit 2 Abdichtungsebenen.

    Ich muss ja einerseits verhindern, dass Wasser aus der Dusche an der Wand hinunterläuft, wie bereits geschehen, aber auch, das Wasser aus dem Bad unter die Duschwanne gelangt und dann im Holzboden versinkt.

    Ich wollte eine zementgebundene Platte (Fermacell Powerpanel) nehmen, hatte und habe aber bislang noch bedenken, dass ich die Schüttung so hinbekomme, dass sie absolut eben ist und als Auflage für die Platte dienst. so dass die Sache dann höhengleich zum restlichen Estrich liegt.

  • Einer doppelten Abdichtung 1. am fächenbündig angehobenen Boden unter der Duschtasse und von dort an den Wänden hoch sowie einer weiteren Abdichtung des Duschtassenrands an die Wand bedarf es - jedenfalls nach den Fachregeln - nicht. Entweder/oder soll bei fachgerechter Ausführung ausreichen.


    Nur wannenartige Abdichtung des Bodens unterhalb der Duschtasse hat allerdings den Nachteil, dass Duschwasser, das den Duschtassenrand hinterläuft, auf dem abgedichteten Boden unter der Duschtasse stehen bleibt. Denn die Silikonfuge am Duschtassenrand ist keine, insbesondere keine dauerhafte Abdichtung.


    Für Mietwohnungen würde ich immer eine " doppelte " Abdichtung empfehlen. Denn ich habe bereits zwei Fälle erlebt, wo der Mieter den Duschtassenablauf von oben aufgeschraubt hat, um eine Rohrverstopfung zu beseitigen und dann den Ablauf nicht mehr dicht von oben angeschraubt bekommen hat. Der Ablauf war daraufhin undicht. Auf die Idee, den Ablauf über die Revisionsöffnung wieder dicht mit Gegendruck an die Duschtasse anzuschließen, sind die Mieter nicht gekommen.


    Als Abdichtung des Duschtassenrands an die Wand ( und dort eingebunden in die flächige Wandabdichtung im Spritzwasserbereich der Dusche + 20 cm ) kommt z.B. das hier mit Videoanleitung in Betracht:


    Kiesel Wannendichtband
    Wannendichtband
    www.kiesel.com

  • Genau diesen Fall hatte ich vor einem Jahr. Haarfangsieb abgeschraubt, weil die Duschtasse nicht abgelaufen ist. Dann hat sich die Dusche ins EG entleert, und die Decke müsste neu gemacht werden. Andererseits will ich ja auch nicht, dass sich das Wasser unter der Dusche sammelt und gammelt, weil die Wanne zur Wand nicht dicht ist.