Einführung von Blitzableiterdraht durch Dachdeckung

  • Falls das Thema besser zur Rubrik Dach passt bitte verschieben.


    Ich finde es überaus löblich, dass man beim DARC versucht die Funkamateure normkundiger zu machen, denn was bislang in den AFU-Lehrgängen von Moltrecht und den alten Prüfungsfragen zu Erung und Potentialausgleich verbreitet wurde, verstrahlt den Charme längst abgelöster Normen. Bei diesen Bildern



    aus einem Vortrag der Amateurfunk-Tagung 2015 in München schließe ich aus, dass diese Drahteinführung ohne Abklebung oder ein Walzblei dicht und fachgerecht ausgeführt ist.


    Abgesehen davon, dass schon der Mastanschluss über Dach an die Firstleitung nicht normkonform ist und der abgebildete Blitzableiterdraht eine in D nicht geforderte zweite Fußpunkterdung ist, würde ich gerne noch das fachliche Urteil von Dachdeckerprofis wie Kalle erfahren.

  • Ich bin ja LAIE.

    ABER, aus meiner Logik herraus, hat ein Blitzschutz , was nur ein Blitzableiter ist und kein SCHUTZ, nichts im Gebäude zu suchen.

    möglich das ich damit völlig daneben liegt, aber warum soltle ich den Blitz ins Haus führen? Das richtet doch mehr Schaden an als er vermeiden könnte.

    Ein Sturm zieht auf, Und er wird weiter wehen, Wir werden ihn voller Zorn entgegen gehen. Und soll der Wind auch noch so kräftig Wehen, Das Segel es steht, haben unsre Richtung Gewählt.

    Stemm dich in den Wind, verlier nicht dein Gesicht, Viele werden fallen, doch Wir ganz sicher nicht

  • ABER, aus meiner Logik herraus, hat ein Blitzschutz , was nur ein Blitzableiter ist und kein SCHUTZ, nichts im Gebäude zu suchen.

    Dieser Vortrag behandelt normkonforme Edung und PA von Amateurfunkantennen und daher sind die Mindestanforderungen nach Reihe IEC 62305 und abweichend vom internationalen Usus in Deutschland nicht die IEC 6o728-11 sondern als Sonderweg die nationale DIN VDE 0855-300 zu beachten, die demnächst neu herausgegeben wird.


    Bei mit den LPS verbundenen Antennenmasten sind die Blitzströme zwangsläufig schon ins Gebäude eingekoppelt und wo Koaxleitungen nicht auch außen abgeleitet und erst auf Erdebene eingeführt und über ÜSE geführt werden auch noch darüber Teilblitzströme auf Dachebene eingekoppelt. Innen durchgeführt sind auch ohne LPS konventionelle Erdungsleiter und Koaxleiter ebenso wie PV-Leitungen Blitzautobahnen, bei denen gefährliche Näherungen unvermeidlich sind.


    Wer das vermeiden will muss objektiv seltene Direkteinschläge mit teuren getrennten Fangeinrichtungen oder noch kostspieligeren Fangstangen mit hochspannungsfesten Leitungen gegen Erde ableiten. Das ist aufwändig und speziell bei AFU-Antennen fraglich ob sich der Aufwand auch amortisiert. Sollte St. Florian versagen und das Gebäude einen seltenen Direkteinschlag abbekommen, wir es den Z-förmigen Blitzableiterdraht auch gehörig verspulen und die Dachdeckung beschädigen.


    Mir ging es aber ausschließlich erst einmal um die "kreative" Drahteinführung, welche ich keiner professionellen Blitzschutzfachkraft zuordne, die überwiegend Dachdecker sind.

  • Wenn der Blitzableiterdraht schon nach innen geführt werden muß, dann bitte nicht so. Von der Seitenüberdeckung etwas wegzunehmen, ist nicht so prickelnd. Wie man auf dem Bild anhand der weißen Ränder sehen kann, kommt hier schon Feuchtigkeit an. Wenn es schon ohne Formstein, wie z.B. ein Solardurchgang, ausgeführt wird, dann wenigstens durch die Höhenüberdeckung und nicht durch die Seitenüberdeckung vom Betondachstein.

  • Wenn ich das Konstrukt richtig deute, hat da jemand über über einen zufällig vorgefundenen gn/ge Draht einen örtlichen PA (Schiene) errichtet, dort den Koax-ÜSP und den äusseren Blitzschutzdraht angebunden, und dann über die Fusspunkterdung mit extrem leistungsfähigen gn/ge-Draht den Mast geerdet. Woran auch immer...

  • Wenn es schon ohne Formstein, wie z.B. ein Solardurchgang, ausgeführt wird, dann wenigstens durch die Höhenüberdeckung und nicht durch die Seitenüberdeckung vom Betondachstein.

    So hätte ich als RFT und BSFK ohne Dachdecker-Qualifikation notwendige Erdungsleiter verlegt aber den auch noch abgeklebt. Zur Vermeidung von Kopfständen hab ich den Bildausschnitt mal gedreht.



    Wenn ich das Konstrukt richtig deute, hat da jemand über über einen zufällig vorgefundenen gn/ge Draht einen örtlichen PA (Schiene) errichtet, dort den Koax-ÜSP und den äusseren Blitzschutzdraht angebunden, und dann über die Fusspunkterdung mit extrem leistungsfähigen gn/ge-Draht den Mast geerdet. Woran auch immer...

    Den grün-gelben Leiter wird der Installateur schon bewusst gewählt haben.


    Bedeutsamer ist, dass der Schutz gegen den elektrischen Schlag bei reinen Empfangsantennen schon länger nicht mehr allein über den der Korrosion ausgesetzten äußeren Blitzschutz erfolgen darf und innen noch ein PA-Leiter aus 2,5 mm² Cu (geschützt) oder 4 mm² Cu (ungeschützt) verlegt werden muss. Eine vergleichbare Bestimmung ist aber im Normenoldie DIN VDE 0855-300:2008-08 noch nicht drin und wurde aber auch im Entwurf E DIN VDE 0855-300:2025-01 vergessen.

  • Wurde da debb überhaupt was geschnitten? ich sehe zumindest nix. ggf hat man an der hochgeschobenen Betonpfanne eine Nase weggeschnitten.

    Sehe darin jetzt keinen groben fehler.....ok, jetzt seh ich, das da 10-15mm der lnge nach abgeschnitten wurde,


    Ich muss da nochmal einhacken, wurde der Blitzschutz als PE genutzt?

    PV Anlagen und sonsitge Aufbauten brauchen ja einen Berührungssschutz.

    und nach der zweiten Ansicht sieht das ja eher nach Berühungsschutz PE über Blitzschutz aus. irritiert mich dann aber insoweit, das der Blitzschutz nicht in Starr bis zum Masten gezogen wurde, sondern der Schwachpunkt im grün-gelben ghewählt wurde zwischen Mast und Potischiene.....

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  • Ich muss da nochmal einhacken, wurde der Blitzschutz als PE genutzt?

    Davon gehe ich bislang aus, es sei denn der zweite grün-gelbe Leiter führt nicht wie ich annehme zum Shack sondern zur MET/HES.

    Zitat

    PV Anlagen und sonsitge Aufbauten brauchen ja einen Berührungssschutz.

    und nach der zweiten Ansicht sieht das ja eher nach Berühungsschutz PE über Blitzschutz aus. irritiert mich dann aber insoweit, das der Blitzschutz nicht in Starr bis zum Masten gezogen wurde, sondern der Schwachpunkt im grün-gelben ghewählt wurde zwischen Mast und Potischiene.....

    Offenbar haben wir grundlegend unterschiedliche Auslegungen was ein Berührungsschutz ist. Schutzisolation zähle ich dazu, Schutz- oder Funktionserdung aber nicht. PV-Module sind schutzisoliert. :)


    Hier schimmert die seit fast 15 Jahren überholte Ansicht durch, dass blitzstrombeaufschlagte Erdungsleiter starr sein müssten. Die Dauerbrenner-Frage, ob Erdungsleiter auch mehrdrähtig zulässig sind hat auch schon einige honorige Referenten für Antennentechnik oder Blitzschutz in Verlegenheit gebracht.


    Vorbehaltlich dafür konzipierter Verbinder sind fein- und mehrdrähtige Leiter für transiente Blitzströme wegen des Skin-Effekts eigentlich geeigneter und 16 mm² Cu überstehen auch feindrähtig seltene Monster-LEMPs mit 200 kA, sind aber korrosionsanfälliger. Einzelmassivdrähte sind mechanisch leichter gegen die Elektrodynamik von Blitzen zu fixieren, weshalb die im Antennenbau (und nur dort aber nie im Blitzschutzbau!) temporär gefordert waren.


    Die Aufgabe dieses Irrwegs in DIN VDE 0855-300:2000-02 und mit 10 Jahren Verzögerung auch in DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1): 2010-12 ist aber noch zu neu um sich zu jedem Antennenbauer herumgesprochen zu haben. ;)


    Der Antennenmast ist zwar außen mit der Fangleitung verbunden, aber nicht materialgleich, was viel einfacher als das Gebastel mit einem zu langen flexiblen Ausgleichskabel und Verbindern, welche die Klasse H = 100 kA verfehlen, gewesen wäre. Der dargestellte PA weicht zwar von der noch aktuellen DIN VDE 0855-300:2008-08 ab, geht aber mit einer PAS mit Zugklemmen und einem Überspannungsschutz (Nur SPD 2-Überspannungsableiter oder normkonform SPD 1 Blitzstromableiter?) deutlich über das hinaus was bei AFU-Antennen üblich ist.


    Wäre schön, wenn auch Kalle als zweiter Dachdecker die Drahtdurchführung bewerten würde.

  • Off-Topic:

    Wäre schön, wenn auch Kalle als zweiter Dachdecker die Drahtdurchführung bewerten würde.

    Kalle war schon knapp 10 Monate nicht mehr online, die Antwort könnte also dauern - lange dauern - sehr laaaaange

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:

    Er mag uns nicht mehr... :(

    Primär gab es anfangs wohl schwerwiegende persönliche bzw. familiäre Gründe, aber inzwischen fühlt es sich tatsächlich ein wenig so an. A propos: Magst Du Dich 'mal per Konversation kurz zu einem forumstechnischen Thema bei mir melden? Wenn nicht, ist das auch okay!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Davon gehe ich bislang aus, es sei denn der zweite grün-gelbe Leiter führt nicht wie ich annehme zum Shack sondern zur MET/HES.

    Offenbar haben wir grundlegend unterschiedliche Auslegungen was ein Berührungsschutz ist. Schutzisolation zähle ich dazu, Schutz- oder Funktionserdung aber nicht. PV-Module sind schutzisoliert. :)


    Hier schimmert die seit fast 15 Jahren überholte Ansicht durch, dass blitzstrombeaufschlagte Erdungsleiter starr sein müssten. Die Dauerbrenner-Frage, ob Erdungsleiter auch mehrdrähtig zulässig sind hat auch schon einige honorige Referenten für Antennentechnik oder Blitzschutz in Verlegenheit gebracht.

    Du machst mich fertig ;( :bier:

    ok, ich gebe zu ich hab momentan mit der richtigen Begrifflichkeiten Probleme.

    Aber:

    es ist natürlich gemein zu sagen, so im Nachhinein, das der gezeigte Mast, außerhalb schon auf dem Blitzschutz hängt.


    Ich hatte nicht das Material zwischen Mast und innerem Blitzschutz bemägelt, sondern eher die Dimension.


    Ja und mich irritiert der zweite grüngelbe auch.

    Ist da noch irgendwo eine Matrix? :P

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  • SCHMUNZEL: Das steht aber schon im Startbeitrag im letzten Satz!

    Asche oder Schande über mein Langhaarhaupt ?

    😂😂😂

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  • Langhaar? Tätowierter langhaariger Bombenleger? :P

    Naja, mit langen Haaren kann man in Bayern zumindest kein CSU Mitglied sein... :)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...