Bröselige Kellerwände

  • Hallo Leute,


    vor ca. 5 Jahren habe ich unseren Altbau Baujahr 1953 von außen frei gegraben, abgedichtet und Drainage verlegt. Nun ist der Keller zu 95% trocken.


    Jetzt habe ich den durch die Feuchtigkeit angegriffenen Putz abgeschlagen und wollte neu verputzen. Die Kellerwände sind aus Beton gegossen. Leider ist der Beton sehr brüchig. Beim Abbürsten mit der Drahtbürste habe ich mühelos 5 cm tiefe Krater herausgekratzt. Es sieht so aus, als hätte man damals am Zement gespart. Welche Möglichkeit gibt es, den Beton so zu verfestigen, dass ich anschließend verputzen kann, ohne dass mir der Putz wieder entgegenkommt?


    Vielen Dank für euer Input

  • Probiere es mal mit Wasserglas, wenn das nichts bringt, fällt mir auch nichts ein. Bitte persönliche Schutzausrüstung verwenden.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Tragfähiger "Beton" ist seit rund einhundert Jahren nahezu immer "Stahlbeton". Bei Dir ist auf den Bildern kein Stahl zu sehen. Für den Stahl im Beton ist es elementar, dass dieser dicht vom Zementstein-Zuschlag-Gemisch (= Beton) umschlossen ist. Im ersten Schritt sollte geklärt werden, ob es sich um einfachen unbewehrten Beton ("Stampfbeton") oder um bewehrten "Stahlbeton" handelt. Danach ist eine adäquate Sanierung möglich. Was steht dazu in historischen Unterlagen, was sagt der Bewehrungsfinder am Objekt? Wurde schon einmal ein Stück Bewehrung freigelegt? War dieses korrodiert?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Es handelt sich tatsächlich um unbwehrten Beton. Zum Teil wurden auch halbe Ziegelsteine mit vergossen. Wie gesagt ich vermute es wurde am Zement gespart. Wenn ich mit einem 10 mm ein Loch bohren will, hab ich am Ende ein 50 mm Loch. Es wundert mich, aber das Haus hat keinerlei Risse etc.

  • Es handelt sich tatsächlas lich um unbwehrten Beton. Zum Teil wurden auch halbe Ziegelsteine mit vergossen. Wie gesagt ich vermute es wurde am Zement gespart. Wenn ich mit einem 10 mm ein Loch bohren will, hab ich am Ende ein 50 mm Loch. Es wundert mich, aber das Haus hat keinerlei Risse etc.

    Dann dürfte Wasserglas alleine zur Sanierung nicht ausreichend sein. Ich würde mich dazu an eine auf Betontechnik / Betonsanierung spezialisierte Person (Bauing. oder entsprechendes Büro) wenden und eine örtliche Überprüfung und schriftliche Sanierungsvorgabe beauftragen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das Ding steht seit 1953 sicher.

    Es besteht also kein Problem hinsichtlich der Standsicherheit.


    Der TS will wissen, wie er den Untergrund vorbereiten kann, um Putz möglichst lange haltbar aufbringen zu können.

    Beim Abbürsten mit der Drahtbürste habe ich mühelos 5 cm tiefe Krater herausgekratzt.

    Den losen Schei.... rausholen ist RICHTIG.


    Pragmatisch, da anscheinend weder Statik noch Feuchteschutz betroffen sind, die Ausbrüche mit einem Kalk-Zement-Mörtel 10:2:1 lagenweise ausbessern.

    Anschließend alles mit einem Kalkmörtel überputzen.


    P.S.: Standzeit 1 Tag je Millimeter.

    Ja nach Tiefe der "Ausbrüche" eventuell mehrlagig ausbessern.

    Alles ohne Haftung.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Auch hier wieder, typischer 50er Jahre Bau. Damals wurde alles mögliche verwertet und man darf keine homogene Wandaufbauten erwarten. Ich würde den Putz vorsichtig abnehmen also abschlagen. Nicht zu tief gehen und dann einfach neu verputzen. Man darf nicht erwarten, dass dieser auf einer solchen Wand ewig hält, da wahrscheinlich von unten noch Feuchtigkeit eindringen kann. Wie schon oft gesagt, in den 50ern waren Keller reine Keller und weit weg von Wohnraumqualität. Oft hat man früher solche Wände regelmäßig mit Kalkfarbe getüncht. Wenn es es schmutzig wurde, einfach neue Tünche drüber und feddich. Der Putz war quasi Opferputz. Eine Option würde ich in Sanierputz sehen, der dann die nächsten 20 Jahre ähnlich als Opferputz zu betrachten wäre. Mehr würde ich da nicht investieren.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...