Löcher in WU Beton gebohrt

  • Hallo,

    bei uns läuft gerade einiges schief und anscheinend ist jetzt der Worst Case eingetreten. Wir haben eine Souterrain Wohnung und das Haus ist in einer weißen Wanne gebaut. Nun sanieren wir und es sind 2 Dinge passiert. 1. Wir haben ein Regal gefunden, das in die Wand geschraubt ist. Dies sicher bereits seit 20 Jahren. (Vom Vorbesitzer)

    2. Wir haben selbst nicht aufgepasst und an einer Wand die Fußleisten fest gebohrt und erst zu spät realisiert, dass diese Wand vorgezogen ist und dementsprechend keine Innenwand mehr ist, sondern ein Teil der weißen Wanne. Scheiße. Was nun? Muss ich deshalb jetzt eine teure Fachfirma holen und die Löcher verharzen oder was tun?

    Die Wand hat auch nur 20cm Fertigbauteil. Ich habe bereits etwas recherchiert und gefunden, dass fertigteile auch als WU beton nur 20 cm haben können. Da sonst ja 25 cm Standard sind.

    Gebohrt hab ich mit einem 6er Bohrer etwa 3cm tief.

    Scheiße

  • Mach Dir keine weiteren Gedanken über Deine bezogen auf die Wand oberflächlichen kleinen Löcher: Die Dichtwirkung weißer Wannen wird ausschließlich (?) / im wesentlichen (?) in deren Mitte in einer Schichtstärke von + / - 10 cm erzielt. Verharzen kann man trotzdem, ich halte es zumindest vorerst für entbehrlich und würde die Bohrungen erstmal nur noch einige Zeit nach Starkregen / hohem Grundwasserstand beobachten, ob Wasser durchtritt. Ich halte das bei fachgerechter Ausführung der Konstruktion und ohne Vorschäden für sehr unwahrscheinlich.


    Du hast so gut wie sicher kein Problem!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mach Dir keine weiteren Gedanken über Deine bezogen auf die Wand oberflächlichen kleinen Löcher: Die Dichtwirkung weißer Wannen wird ausschließlich (?) / im wesentlichen (?) in deren Mitte in einer Schichtstärke von + / - 10 cm erzielt. Verharzen kann man trotzdem, ich halte es zumindest vorerst für entbehrlich und würde die Bohrungen erstmal nur noch einige Zeit nach Starkregen / hohem Grundwasserstand beobachten, ob Wasser durchtritt. Ich halte das bei fachgerechter Ausführung der Konstruktion und ohne Vorschäden für sehr unwahrscheinlich.


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    Vielen Dank für deine rasche und ausführliche Antwort. Das beruhigt mich erst einmal.

    Also meinst du, dass man auch dann noch verharzen kann, wenn es ggf. zu spät ist und Wasser irgendwo auftaucht? Also erstmal beobachten?

    Oh man. Da regen wir uns über die alten Bohrlöcher auf und am Ende passiert uns das selbst.

    Zum Verharzen würde es dann aber eine Fachfirma brauchen oder gibt es da auch kleinere Geschütze im Baumarkt, um die Löcher zu verschließen?

  • Vielen Dank für deine rasche und ausführliche Antwort. Das beruhigt mich erst einmal.

    Also meinst du, dass man auch dann noch verharzen kann, wenn es ggf. zu spät ist und Wasser irgendwo auftaucht? Also erstmal beobachten?

    Verharzt wird im professionellen Bereich nach meiner Beobachtung immer nur dann, wenn Wasser kommt. Weshalb sollte man es sonst tun?


    Genau deshalb empfehle ich dieses Vorgehen!

    Oh man. Da regen wir uns über die alten Bohrlöcher auf und am Ende passiert uns das selbst.

    Zum Verharzen würde es dann aber eine Fachfirma brauchen oder gibt es da auch kleinere Geschütze im Baumarkt, um die Löcher zu verschließen?

    Mach Dir weiter keine Gedanken, denn die …

    … Dichtwirkung weißer Wannen wird ausschließlich (?) / im wesentlichen (?) in deren Mitte in einer Schichtstärke von + / - 10 cm erzielt.

    Dort sind bei Dir aber keine Löcher! Deshalb:

    ... beobachten, ob Wasser durchtritt. Ich halte das bei fachgerechter Ausführung der Konstruktion und ohne Vorschäden für sehr unwahrscheinlich.


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  • Das "schöne" einer "weißen Wanne" ist, dass sie "natürliche Selbstheilungskräfte" hat ;)


    Die im Beton erfolgenden Reaktionen bei Wassereintritt sorgen dafür, dass kleine Undichtigkeiten sich von selbst wieder schließen ;)

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Das "schöne" einer "weißen Wanne" ist, dass sie "natürliche Selbstheilungskräfte" hat ;)


    Die im Beton erfolgenden Reaktionen bei Wassereintritt sorgen dafür, dass kleine Undichtigkeiten sich von selbst wieder schließen ;)

    Das ist korrekt, aber sind damit nicht eher Haarrisse mit einer Rissbreite < 0,5 mm gemeint, als Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6,0 mm? :rulez:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • aber sind damit nicht eher Haarrisse mit einer Rissbreite < 0,5 mm gemeint,

    Ja klar. Nur wenn irgendwo Wasser in flüssiger Form kommt, sind ja vermutlich nicht die eher kleinen und nicht so tiefen Bohrlöcher, sondern dahinter liegende Risse die Hauptursache.

    Sollte es tatsächlich am Bohrloch liegen, wird es halt "zugeschmiert".

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    5.Mose 27:18

  • Wie schon geschrieben, sehe auch ich die Bohrlöcher nicht als Hauptursachen für mögliche Undichtigkeiten bei Weissen Wannen (sofern sie nicht "fast durchgebohrt" sind.

    Die Wand hat auch nur 20cm Fertigbauteil.

    Dann könnte die Wand vermutlich aus 2 Fertigteilplatten bestehen die jeweils ca. 4 bis 5 cm dick sind und mit ca. 10 bis 12cm Abstand auf die Bodenplatte aufgestellt wurden und anschließend mit Ortbeton ausgegossen wurden.

    Damit kann man i.d.R. davon ausgehen, dass die einzelnen Platten für sich sehr dicht sind, da sie i.d.R. unter kontrollierten und guten klimatischen Bedingungen im Fertigteilwerk hergestellt werden. Vorschäden aus Transport, Lagerung und Montage mal außen vor!!


    Üblicherweise findet man Undichtigkeiten eher in den Fugen- und Anschlussbereichen.


    Übliche Bohrlöcher innerhalb der Innenschale sollten eigentlich unkritisch sein. Ist Wasser von außen schon bis an den äußeren (erdseitigen) Rand der inneren Schale vorgedrungen hat man sowieso ein viel größeres Problem.


    Wenn Du sicher gehen willst, dass auch der Bohrlochbereich wieder komplett dicht ist, kannst Du Injektionsanker, auch sog. Chemieanker, verwenden. Hier wird ein Epoxidharzgemisch/Injektionsmörtel in das Bohrloch gefüllt und der Anker/Gewindestab ohne weitere Dübel (Kunststoffhülsen, Spreizdübel o.Ä.) in das Bohrloch eingesetzt. Die Verankerung entsteht über das ausgehärtete Injektionsharz. Das Injektionsharz dichtet auch den Ringraum zwischen Bohrlochwandung und dem Anker ab.


    Wenn Du GANZ sicher gehen willst - es gibt auch Injektionssysteme / Injektionsmörtel, die eine WHG-Zulassung haben - also auch für Dichtflächen geeignet sind.

    (Quasi die Olympiamannschaft unter den Befestigungssystemen).

    Das aber nur informativ für interessierte Leser:Innen.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Das ist korrekt, aber sind damit nicht eher Haarrisse mit einer Rissbreite < 0,5 mm gemeint, als Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6,0 mm? :rulez:

    je nach Druckgefälle und anstehende Wässer sogar nur 0,2 mm Trennrissweiten

    öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maurer- und Betonbauerhandwerk

  • je nach Druckgefälle und anstehende Wässer sogar nur 0,2 mm Trennrissweiten

    Danke für die Präzisierung! Ich hatte auch die 0,2 mm im Kopf, war aber zu faul später im Büro noch einmal genau nachzuschauen und hatte mich deshalb auf die sichere Seite begeben!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • bezügl. der Bohrlöcher würde ich mir wenig (gar Keine) Sorgen machen.

    Was meinst Du wie wir unsere Schalungen auf den Bodenplatten ausrichten?

    Richtig, mit 12 mm Bohrlöcher und Betonschrauben.

    Natürlich nur bis zu Tiefen des Austrocknungsbereichs. Weit weg vom Kapillarbereich (max 50-70 mm auf der wasserzugewandten Seite) . Zwischen diesen liegt dann noch der Kernbereich als weiterer Puffer.

    öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maurer- und Betonbauerhandwerk