Feuchter Keller 1960 mit Hohlblock Mauerwerk

  • Hallo zusammen,

    ich stehe kurz vor dem Kauf eines Hauses (Baujahr 1960) und habe festgestellt, dass es erhebliche Feuchtigkeitsprobleme gibt. Ich habe bereits zwei Gutachter beauftragt, die sich das Ganze anschauen werden, aber ich möchte mir vorab eine Einschätzung holen, ob die Probleme in den Griff zu bekommen sind und mit welchen Maßnahmen ich rechnen muss.

    Gebäudedaten & Feuchteproblematik

    Hangseite & Seitenwände:
    Hangseite Stampfbeton B120, grobkörnig. Aufsteigende Feuchtigkeit bis ca. 60 cm Höhe, vermutlich aus dem Erdreich, keine sichtbare Abdichtung. Wände vermutlich ungesäumt, daher fehlt eine Feuchtigkeitsbremse.

    Das Freilegen der Hangseite ist praktisch unmöglich, da diese vollständig betoniert ist - mit Stützmauern, Schächten und anderen baulichen Hindernissen.

    Wände Talseite:
    Hohlblock-Mauerwerk 24 cm, ebenfalls feucht.

    Feuchthöhe ca. 60 cm, insbesondere in den Schlafräumen der Kinder - feuchte Fußleisten, aufgequollenes Parkett, erste Anzeichen von Schimmel.
    Allgemeine Ursachen, die ich vermute:

    Aufsteigende Feuchtigkeit durch fehlende oder beschädigte Horizontalsperre. Erdfeuchte von der Hangseite, die durch den Stampfbeton zieht. Fehlende Bodenabdichtung - vermutlich direkter Kontakt zum Erdreich. Schlechte Lüftung oder unzureichende Dämmung, was Kondensationsfeuchte begünstigt. Mögliche Lösungsansätze - Erste Überlegungen

    1. Hangseite (Stampfbeton) - Abdichtung & Feuchtereduktion
    Vertikale Abdichtung von außen ist kaum umsetzbar, da die komplette Hangseite mit Beton befestigt ist.


    Möglicher Ansatz:

    Injektionsverfahren würde Feuchtigkeit nicht komplett stoppen, aber reduzieren, eine gewisse Restfeuchte wäre akzeptabel.

    Zusätzliche Maßnahmen:
    Innen Sanierputz aufbringen, um Feuchtebelastung zu regulieren. Falls eine Drainage existiert, prüfen, ob sie funktioniert oder verstopft ist.

    2. Talseite (Hohlblock-Mauerwerk, Schlafräuume) - Unsicher, ob eine Abdichtung ausreich
    Warum Injektion problematisch sein könnte? Hohlblocksteine haben große Poren & Hohlräume, die Feuchtigkeit gut verteilen. Injektionsmittel könnte sich ungleichmäßig verteilen - Wirkung ungewiss. Physische Horizontalsperren (Edelstahlbleche, Sägeverfahren) kaum praktikabel, weil Hohlblocksteine instabil sein können.


    Radikale Lösung:

    Mauertausch an allen freistehenden Wänden? Abschnittsweises Entfernen des feuchten Mauerwerks. Neue Horizontalsperre (Bitumenbahn, Dichtfolie) direkt in die Lagerfuge einlegen. Ersetzen durch massivere, wasserabweisende Steine (z. B. Kalksandstein).

    Falls kein Mauertausch:

    Alternativ Sanierputz & Feuchteregulierung, aber nur, wenn der Feuchtigkeitsnachschub gestoppt werden kann. Erneuerung des Bodenaufbaus (s. u.).

    3. Bodenabdichtung - Wahrscheinlich notwendig
    Wenn die Fußleisten & Parkettränder feucht sind, kommt Feuchtigkeit wahrscheinlich auch von unten.

    Lösungsvorschlag:

    Boden abtragen, Abdichtung neu aufbauen (Bitumenbahnen, mineralische Dichtschlämme). Falls Wärmedämmung fehlt: Dämmung + Estrich neu aufbauen. Falls nötig, Fußbodenheizung für bessere Trockenhaltung einplanen.

    Worum es mir wirklich geht:

    ich weiß, dass die Sanierung teuer werden wird - das ist mir bewusst und ich bin bereit, erheblichen Aufwand und Kosten in Kauf zu nehmen.


    Meine zentrale Frage ist jedoch:

    Kann ich die Kinderzimmer dauerhaft trocken bekommen? Denn wenn ich am Ende eine sehr teure Sanierung durchführe und die Räume trotzdem unbewohnbar bleiben, wäre das ein Totalschaden für das Haus und meinen Geldbeutel. Ich bin daher besonders interessiert an Einschätzung, ob ein Mauertausch wirklich notwendig ist, oder ob es realistische Alternativen gibt, um die Talseite trocken zu bekommen.

    Bin für jede Meinung dankbar!

    3 Mal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Mehrfachumbrüche entfernt, weitere Umbrüche ergänzt

  • Ersetzen durch massivere, wasserabweisende Steine (z. B. Kalksandstein).

    Das wird nichts. Dem Wasser ist es egal ob es durch KS, PB oder Beton soll, das ist nur eine Frage der Zeit. "Zeit" bedeutet hier Stunden oder wenige Tage, je nach Wassermenge bzw. Druck. Komplette Wände zu ersetzen, vor allen Dingen tragende Wände, stelle ich mir sehr schwierig vor. Selbst wenn das irgendwie funktionieren sollte, würde ich nicht darauf wetten, dass das schadenfrei für das Gebäude über die Bühne geht.


    Feuchthöhe ca. 60 cm, insbesondere.....

    Hier würde ich Kondensatbildung am kalten Wandsockel nicht ausschließen. Insbesondere Schlafräume sind hier gefährdet, da während der Nacht die rel. Luftfeuchtigkeit stark ansteigt, und dauerhaft lüften wäre nur mit technischer Unterstützung sinnvoll (KWL mit WRG).


    Alternativ Sanierputz & Feuchteregulierung, aber nur, wenn der Feuchtigkeitsnachschub gestoppt werden kann.

    Ich bezweifle, dass der Putz die Situaton retten kann. So eine Putzschicht kann ein wenig Feuchtigkeit aufnehmen, muss diese aber auch wieder abgeben können.


    Meine zentrale Frage ist jedoch: Kann ich die Kinderzimmer dauerhaft trocken bekommen?

    Theoretisch ist (fast) alles möglich, ich würde jedoch den Aufwand (und die Kosten) scheuen. Meine Glaskugel sagt mir, ein Neubau wird billiger.

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  • Lieber Herbert,


    Du schreibst ja schon detailliert, was Deine Diagnose ist und welche Optionen es (für Dich!) gibt.

    Darf ich fragen, welchen beruflichen Hintergrund Du hast? Das macht es uns leichter, zu antworten.

    In welchem Geschoss gibt es die Probleme? Keller? Stampfbeton klingt nach Keller, passt aber m.E. nicht zur Bauzeit. Und das sind dann gleichzeitig aber Schlafräume der Kinder?

    Dann schreibst Du von Stützmauern, Schächten und baulichen Hindernissen, die eine Freilegung verhindern. Wirklich verhindern? Oder erhöhen diese nur den Aufwand?


    Wichtig: Fotos und Pläne erleichtern uns die Einschätzung. Fotos bitte als Übersichtsaufnahmen, von innen und außen. Danke!


    Blick über den Tellerrand: ich habe aktuell mit einem Bauherrn zu tun, der sich ein komplett feuchtes Haus - ähnliche Bauzeit - gekauft hat. Grundstück und Haus zum Bodenwert gekauft. Haus quasi umsonst. Zwischenzeitlich ist der neue Eigentümer auf einem guten Weg, Ausschachten (Achtung: Statiker einbinden!), Abdichtung, Dämmung des Kellers sind bereits erfolgt, Innenputz im Keller abgeschlagen, Trocknung läuft.

    Kostet Aufwand und Zeit, aber es geht.

  • In welchem Geschoss gibt es die Probleme?

    Das Haus steht anscheinend an einem Hang, der "Keller" wurde teilweise in Beton ausgeführt (hangseitig und Seitenwände), während die Wand zur Talseite als HBL ausgeführt ist. Die Räume zur Talseite sind anscheinend als Wohnräume ausgeführt, dort hat es ja "normale" Fenster und man kann ebenerdig raus. Die restlichen Wohnräume befinden sich anscheinend im EG (Zugang ebenerdig von der Hangseite, vermute ich). Hangseitig sind dann meist Nutzräume (Heizung, Lagerraum etc.)


    Hier bei uns in der Gegend eine gängige Bauweise, weil Baugrundstücke aufgrund der Geländestruktur selten flach sind.


    Ein Problem solcher Häuser ist, dass oftmals Wasser vom Hang drückt, ein weiteres Problem, dass es an den kalten Wände im Erdreich gerne mal zu Kondensat kommt.

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  • ja, könnte sein. Aber wissen tun wir's nicht...


    Die Bauteile, die hangseitig sind, würden mich interessieren.

    Es wird von Schächten gesprochen. Da würde ich definitiv mal reinschauen, vielleicht gibt das Erkenntnisse...

  • Es wird von Schächten gesprochen.

    Vermutlich meint er Lichtschächte für die Kellerfenster.


    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann ist die Fläche an der Hangseite befestigt, im einfachsten Fall ein Zuweg zur Haustür, Türpodest o.ä. oder auch gleich mit einer kompletten Terrasse in den Garten. Der TS wird das hoffentlich noch aufklären.


    Übrigens, beim Haus meiner Schwiegereltern (ähnliche Situation) war das Fallrohr der Regenrinne die Ursache für Feuchtigkeit im (Wohn)"Keller". Das war noch relativ einfach zu finden, obwohl sich das Wasser am Sockel über mehrere Meter ausgebreitet hatte, aber die Beseitigung war wirklich anstrengend. Die komplette Fläche mit einer Betonplatte als Terrasse versiegelt, direkt an die Hausecke schließt eine Stützmauer an die den Hang seitlich vom Haus abstützt, usw. usw. 2 Mann 14 Tage nur um ein Stück Rohr auszutauschen.

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  • Hallo zusammen, danke für die zahlreichen Antworten.

    Es ist tatsächlich so, dass die Schächte Lichtschächte sind. die hintere Terasse zum Haus ist ebenfalls betoniert, es führt eine Betontreppe am Haus entlang zum auf die Erdgeschoss Ebene, der alte Öltank ist ebenfalls auf dem Grundstück einbetoniert und es gibt nur eine kleine Fläche zwischen Haus und Stützmauer des Hangs, die ebenfalls aus Beton besteht. Natürlich könnte man das alles abreisen und ausschachten, wenn man es sich leisten kann Alfons Fischer. Das kann ich leider nicht einschätzen.

    Das Untergeschoss ist halbseitig Wohnraum (Talseite) und halbseitig Keller/Lagerraum Lagerraum (Hangseite). Warum ich das Haus überhaupt in betracht ziehe? Der Preis ist sehr gut, wenn man sich die Sanierung oder Neubau leisten kann. Beste Lage, unverbaubare Aussicht, 1000qm Grundstück mit direktem Zugang zum Wald über den eigenen Garten. Es wurde schon wesentlich mehr für das Objekt geboten aber wir haben die mündliche Zusage bekommen.

    Bringt aber alles nichts, wenn ich mir die Sanierung nicht leisten kann/will. Neubau ausgeschlossen, da das die Kosten definitiv sprengen würde. Ich habe gute Kontakte was die Beschaffung von Baustoffen, Elektrik, Fenster etc. angeht und auch einige Handwerker die mithelfen. Heisst konkret ich habe 400K zum sanieren (exklusive Förderungen, Rabatte, Eigenleistung).

    Das Haus wäre ein Traum wenn man es 1. trocken bekommt und 2. die Kosten für Sanierung ins Budget passen.

    Ich bin völliger Leihe auf dem Gebiet. Alles was ich geschrieben habe beruht auf Eigenrecherche und gefährlichem Halbwissen. Was die Materialien angeht habe ich nur Informationen aus der Baubeschreibung entnommen. Ich habe heute den ersten Termin mit einem Sachverständigen und hoffe, dass er die Sache nicht so dramatisch sieht wie ich. Ich melde mich nochmal mit den Erkenntnissen des heutigen Tages und versuche auch mal an Pläne zu kommen und werde auch Fotos machen bei dem Termin heute.

  • Letztendlich kommt es darauf an welche Ansprüche Du stellst. Das Haust ist 65 Jahre alt, wenn Du daraus einen "Neubau" machen möchtest, dann wird es günstiger auf der grünen Wiese neu zu bauen. Man kann sich jedoch mit der Bausubstanz auch arrangieren, das Haus die nächsten 50 Jahre nutzen, und damit zufrieden sein. Wartung und Reparaturen fallen bei einem Haus immer an, das hört nie auf. Die Frage ist, wie weit man hier sanieren muss (Stichwort Aufwand/Kosten).


    Wie gesagt, ich würde nicht darauf wetten, dass die Feuchtigkeit von außen kommt, das ist nur eine Möglichkeit die man in Betracht ziehen sollte. Tritt Feuchtigkeit hangseitig auf, also in den Nutzräumen, dann würde ich diese erst einmal einfach ignorieren, so lange das Wasser nicht aus den Wänden sprudelt. Mit der Zeit bekommt man Erfahrungswerte und kann dann immer noch entscheiden, ob man hier umfangreich saniert. Das sind Nutzräume Bj. 1960, da muss man schon ein paar Abstriche machen.

    Bei den Wohnräumen (talseitig) würde ich auch auf Kondensat hin untersuchen, da spielt die Nutzung eine große Rolle. Eine raumseitige Dämmung rechnen lassen, ordentlich heizen und lüften, und evtl. reicht das schon aus. Vielleicht kommt man an diese (Giebel?)Wände von außen leichter ran (Gelände fallend), so dass auch eine Außenabdichtung-/dämmung möglich wäre, selbst wenn man sie aufgrund der äußeren Umstände nicht perfekt ausführen kann.


    Die Wand talseitig steckt vermutlich nicht oder nur zu einem sehr kleinen Teil im Erdreich. Da käme man einfach von außen ran. Die komplette Wand (bzw. Wände) zu ersetzen käme mir nie in den Sinn.


    Zum Thema Geld sparen durch Eigenleistung habe ich in anderen threads schon einiges geschrieben. Das kann funktionieren wenn man Erfahrung hat, man idealerweise aus einem Bauhandwerk kommt, und viel Zeit mitbringt. Du schreibst jedoch, dass Du Laie bist, das acht die Sache deutlich schwieriger. Freunde können hilfreich sein, erfahrungsgemäß lässt die Motivation jedoch schnell nach, und dann steht man wieder alleine da. Man kann nicht erwarten, dass Freunde so viel Engagement mitbringen wie man selbst, selbst bei Verwandtschaft ist die Hilfsbereitschaft begrenzt. Ich kenne Leute die haben ihr Haus zu 50-60% in Eigenleistung gebaut, Bauzeit 3-5 Jahre, jede freie Minute auf der Baustelle, parallel dazu noch der Hauptjob mit dem man seine Brötchen verdient. das geht an die Substanz, sowohl körperlich als auch psychisch. Man sollte sich also genau überlegen, was man in Eigenleistung erbringen kann und das Budget nicht zu knapp kalkulieren.


    Ergänzung:


    Ich habe gute Kontakte was die Beschaffung von Baustoffen, Elektrik, Fenster etc. angeht und auch einige Handwerker die mithelfen. Heisst konkret ich habe 400K zum sanieren (exklusive Förderungen, Rabatte, Eigenleistung).

    Je nach Größe des Gebäudes und Zustand (Reparaturstau?) sollte das machbar sein. Man muss sich halt von dem Gedanken verabschieden, das Haus komplett auf den Kopf zu stellen.

    Ich weiß jetzt nicht womit der Gutachter beauftragt wurde, die Gutachter die ich bis jetzt kennenlernen durfte, hatten alle einen guten Blick für die Bausubstanz, aber keine Röntgenaugen. Wenn es um Haustechnik ging (Heizung, Trinkwasser, Elektrik) war das Wissen jedoch "ausbaufähig" (wie man so schön sagt). Hier kann es sinnvoll sein einen Fachhandwerker zu beauftragen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass nach 65 Jahren die Trinkwasserinstallation (Stahlrohre?) genau so sanierungsbedürftig ist wie die Hauselektrik. Das wird gerne einmal übersehen (Leitungen liegen ja in der Wand) oder falsch eingeschätzt.

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  • Alte Häuser muss man mögen und auch akzeptieren, dass man alte Häuser ohne erheblichen finanziellen Aufwand nicht auf heutiges Niveau bringen kann. Man muss den Charme und die Marotten solcher Gebäude mögen, sonst wird man da nicht glücklich. Man muss auch akzeptieren, dass damals Keller keine Wohnräume waren sondern schlicht Keller. Die wurden nicht so gebaut, dass man sich in ihnen wohl fühlt und trocken sind. Die wurden so gebaut, dass sie gerade noch als Lagerraum zu nutzen waren, für Kartoffeln, Kohle, Öl oder sonst solches Gedöns. Man hat damals auch verstanden die Häuser dort zu bauen, wo kein drückendes Wasser den Keller gefährdete. Über die Jahrzehnte kann es aber passieren, dass sich das Grundwasser verändert, durch Klimawandel, durch Bautätigkeiten in der Gegend. Dann kann es passieren, dass ein jahrzehntelang trockener Keller viel zu feucht wird. Das zu ändern wird nicht leicht werden. Das schon mal vorab.


    Aber warten wir erst mal die Bilder und Infos ab.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • So.....ich bin wieder etwas schlauer:

    Die erste Einschätzung zum Gebäude, habe ich von der Maklerin, die ein Sanierungsunternehmen beauftragt hat, den Schaden zu beurteilen. Ich habe mit dem Herrn gesprochen, der am Telefon bekräftigt hat, es sei aufsteigende Feuchtigkeit und müsse umgehend gemacht werden. Ich habe die Werte mit angehängt.


    Heute bin ich mit dem Gutachter ins Haus (sehr kompetenter Eindruck), der beim ersten Messe sagte: "Die Wand ist trocken." Nicht neubautrocken, aber für ein Haus aus den 60ern ist die Substanz positiv zu bewerten. Er hat an allen Außenwänden Werte ermittelt zwischen 0,46 und 0,86, wobei die höheren Werte nur punktuell auftreten. Die Innenwände sind alle trocken. Die seitlichen Außenwände sind feucht bis in 40 cm Höhe, und er vermutet, es kommt über die Fuge – man müsste den Sockel abdichten.


    Seiner Einschätzung nach ist es nur 100 % trocken zu bekommen, wenn man den Keller freischachtet. Das wäre jedoch mit massiven Kosten verbunden, da man den Hang absichern müsste, bevor man gräbt, und das Grundstück mit dem Bagger eigentlich nicht zu erreichen ist. Er denkt aber, dass man die Hangseite mit einer Injektion in den Griff kriegen müsste (keine Garantie) da Stampfbeton.


    Er sagte aber auch, bevor saniert wird, sollte man rückbauen und sämtliche Putze, Böden etc. entfernen und noch einmal genau schauen, wenn das Gebäude in einem Rohbau-Zustand ist. An der Rückseite des Hauses sollte man eine zusätzliche Drainage legen und versuchen, so viel Wasser vom Hang wie möglich am Gebäude vorbeizuleiten. Generell sagt er, ist das Gebäude aber in einem guten Zustand: kein modriger Geruch, Werte im Normalbereich für Substanz und Baujahr. Es kann die ein oder andere Überraschung geben, wie immer, aber das Haus ist an keiner Stelle modernisiert worden, man weiß relativ genau wo Schwachstellen sind weil kein Pfusch über die Jahre mit dubiosen Modernisierungen.

    Wenn alles gut geht wäre es also:

    - Kellerwand hinten Injektion
    - Seiten und vorne Fuge abdichten
    - Boden wenn nötig neuer Estrich

    Die Seite zum Hang wird immer Keller bleiben und das ist ok und die Seite zum Hand sollte man aber trocken bekommen da nicht unterkellert.


    Ich habe die Befürchtung, dass die Werte des ersten Unternehmens nicht ganz der Wahrheit entsprechen und man möglichst schnell viel Geld verdienen will...siehe Bild. Es wurde mit einem anderen Verfahren gemessen (GANN / Mikrowellen) Aber nach dem Umrechnen ist die Differenz trotzdem enorm. Vielleicht hab ich aber auch einen Denkfehler.

    Gerne Meinungen zu dem ganzen Thema...

    • Welche Werte wurden in welchen Einheiten wo gemessen?
    • Was sagen die Prozentwerte?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Aus der Ferne:

    Seiner Einschätzung nach ist es nur 100 % trocken zu bekommen, wenn man den Keller freischachtet. Das wäre jedoch mit massiven Kosten verbunden, da man den Hang absichern müsste, bevor man gräbt, und das Grundstück mit dem Bagger eigentlich nicht zu erreichen ist.

    Ja, globale Aussage die stimmen kann aber nicht muss ;)

    Er denkt aber, dass man die Hangseite mit einer Injektion in den Griff kriegen müsste (keine Garantie) da Stampfbeton.

    Wenn drückendes Wasser ansteht, es sich tatsächlich um Stampfbeton handelt und keine weiteren Informationen vorliegen, ist die Erfolgsaussicht nahe Null.


    P.S.: Mit dem, was DU berichtest hast, wäre es für mich ein typischer Schlechtachter.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Oh...ich sehe gerade, dass ich die falsche Datei angehängt habe. Das sind die Werte der Wände bei der Erstmessung. Der Gutachter hat dann ebenfalls gemessen, aber mit einem "Gann Hydromette Compact B - Feuchtemessgerät" bei der alle Werte zwischen 045 und 085 waren.

    • Welche Werte wurden in welchen Einheiten wo gemessen?
    • Was sollen die Zahlen unter „Oberfäche“ und „Tragwerk“ sagen? Die Hydromette Compact B kann nur bis zu 100 „Digits“ anzeigen. Woher kommen also Werte > 100? Welches „Microwellengerät“ hat Gann im Sortiment? Was zeigt dieses an?
    • Wie wurden diese Messwerte von der messenden Person interpretiert? (Was wurde als feucht, was als trocken bezeichnet und was wurde daraus abgeleitet?)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Auf die " Einschätzung " des von der Maklerin beauftragten Unternehmers würde ich keinen Cent geben. Die Maklerin ist am Verkauf interessiert, um die Provision zu verdienen. Außerdem ist die " Feststellung ", es handele sich um " aufsteigende Feuchtigkeit " wohl kaum ausreichend belastbar. Denn es handelt sich um ein an drei Seiten in den Hang gebautes Gebäude. Da käme mir schon eher Hang- und/oder Schichtenwasser in den Sinn, dass vor den drei Außenwänden aufstaut und gegen die hangseitigen Wände drückt. Das hat der Unternehmer aber weder geprüft noch fundiert ausgeschlossen. Offenbar wurde noch nicht einmal an zwei oder drei Stellen Probeschürfungen vorgenommen.


    Die Aussage des eigenen " Gutachters " ist nicht viel besser. Er " vermutet " an den Seiten und talseitig eine undichte Fuge ( gemeint offenbar: die Fuge am Aufstand der Wände zur Bodenplatte ) und eine fehlende Sockelabdichtung. Hierzu müßten ( wie auch am Hang ) die Außenwände freigelegt werden und hiervon rät er - wenn ich ihn richtig verstanden habe - aus Kostengründen ab. Er rät zudem, den Bodenaufbau bis zur Bodenplatte zu entfernen, weil erst dann zu sehen ist, ob die Bodenplatte dicht ist und nicht womöglich vom Hangwasser unterlaufen wird und durchfeuchtet wird.


    Mit Injektion ist offenbar eine Schleier-Gel- Injektion gemeint, die aber nur funktioniert, wenn sich vor den Außenwänden eine nahtlose, wasserundurchlässige Gelschicht ausbildet. Das Verfahren ist also, anders als eine Freilegung und anschließende Außenabdichtung nicht überprüfbar und damit hinsichtlich des Erfolgs sehr riskant.


    Aber Genaues weiß auch er nicht, weil auch er keine Probeschürfungen vorgenommen hat.


    Die Meßwerte des " Gutachters " sind nicht nachvollziehbar ( siehe hierzu bereits Skeptiker ).Die Gann Hydromette hat keine 1000er-Skala.


    Also alles mehr oder weniger " Wischi-Waschi ". Gut für den " Gutachter ", weil man ihn damit nicht packen kann, wenn sich der Kauf in der Sanierungsphase als " Fass ohne Boden " herausstellt.


    Ich habe noch nie verstanden, warum Laien - wie es der TE nach eignenen Angaben ist - anderen Leuten die Probleme abkaufen.


    Der Verkäufer wird wahrscheinlich keine umfangreichen und aussagekräftigen Vor-Ort-Untersuchungen mit Freilegungen zulassen. Also kauft man die " Katze im Sack ". Das wäre selbst mir zu riskant und ich habe einige Häuser saniert.

  • Es ist genau andersrum, das Unternehmen hat komische Werte mit 4 Stellen und ich habe keine Ahnung wann was wie gemessen wurde. Nach meinen Recherchen handelt es sich wohl um Mikrowellen Verfahren. Der Gutachter hat dann mit einem Gann Hydromette gemessen und wie gesagt Werte zwischen 04.5 und 08.5. Protokoll bekomme ich noch, ist jetzt aus dem Kopf.

    Anbei auch mal 2 Skizzen zum Haus um die Lage einschätzen zu können. Wie gesagt der Plan wäre jetzt die Talseite freizulegen und zu es richtig zu machen und hinten per Injektion, wobei ich nächste Woche einen Termin mit einem Unternehmen habe um zu sehen was das Freischachten und abstützen des Hangs kosten würde.

  • Der Gutachter hat dann mit einem Gann Hydromette gemessen und wie gesagt Werte zwischen 04.5 und 08.5. Protokoll bekomme ich noch, ist jetzt aus dem Kopf.

    Die 045-085 wären plausibel, mal abwarten was dann im Protokoll steht.


    Wie gesagt der Plan wäre jetzt die Talseite freizulegen und zu es richtig zu machen und hinten per Injektion,

    Gibt es überhaupt Messwerte der Nutzräume im Keller?


    Wie wurden die (Schlaf)Räume während der letzten Jahre genutzt? Wenn ich Deine Zeichnungen richtig verstehe, dann haben die gemessenen Schlafzimmer keine Außenwände mit Kontakt zum Erdreich, sie liegen ja nach Deiner Aussage talseitig. Die einzige Vebindung wäre über die Bodenplatte und/oder Fundament der BP.

    Was weiterhin auffällt, die Temperaturen sind sehr niedrig (Räume lange Zeit ungenutzt?), und die Oberfläche scheint etwas feucht zu sein, der Kern der Wand aber nur geringfügig. Feuchtigkeit im Sockelbereich, aber auch hier überwiegend an der raumseitigen Oberfläche und weniger im Kern der Wand.


    Für mich wären die Infos zu schwach um eine Freilegung der Stirnseite der Bodenplatte/Fundament an der Talseite zu rechtfertigen. Ich würde nicht darauf wetten, dass damit das eigentliche Problem beseitigt ist.


    Er sagte aber auch, bevor saniert wird, sollte man rückbauen und sämtliche Putze, Böden etc. entfernen und noch einmal genau schauen, wenn das Gebäude in einem Rohbau-Zustand ist.

    Das halte ich für sinnvoll. Wenn sowieso saniert werden soll, dann würde ich mir zudem überlegen, ob man in diesem Zusammenhang eine FBH nachrüstet. Denkbar wäre auch, dass man den Sockelbereich der Wand mit beheizt. Die ca. 12°C im Sockelbereich sind in meinen Augen kritisch zu sehen. Zur Erinnerung, Raumluft mit 20°C bei 60% rel. Luftfeuchtigkeit ergibt bereits einen Taupunkt von 12°C. Die rel. Luftfeuchtigkeit in Schlafräumen kann deutlich über den 60% liegen.


    Zu den Kellerräumen an der Hangseite fehlen alle Infos, mir ist noch nicht klar, warum diese unbedingt saniert werden müssen. Sollen daraus Wohnräume entstehen?

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  • Genau so ist es. Die Wohnräume auf der Talseite sind bereits Wohnräume und wurden immer als Wohnung genutzt. Sie haben keinen Kontakt zum Erdreich und stehen auf der Bodenplatte. Die Seitenwände und die vordere Wand sind bis ca. 40cm Feucht. Das Haus stand einige Wochen/Monate leer und wurde auch nicht geheizt. Der gesamte Boden in diesem Bereich soll ausgetauscht und eine FBA verbaut werden.

    Die hinteren Räume im Hang sollen auch Keller bzw. HWA Räume bleiben. Das muss kein Wohnkeller werden. Dort sollen ein paar Lebensmittel gelagert werden können, die Wäsche eventuell aufgehängt werden und als Lager dienen. Mehr nicht. Aber es soll halt relativ trocken sein. Ich kann auch damit leben wenn es Sinn macht nur den alten Putz zu entfernen und von innen abzudichten/verputzen. Aber eben nur, wenn ich nicht davon ausgehen muss, dass 1. Die wände in 20 Jahren komplett hinüber sind wegen der Feuchte und 2. die feuchte für die Kinder nicht gesundheitsgefährdend ist. Auch hier waren die Werte des Sachverständigen bei 04.5 - 08.5. Die höheren werde waren zum Teil Taschen in höheren Lagen der Wand zum Teil am Sockel.

  • dass 1. Die wände in 20 Jahren komplett hinüber sind wegen der Feuchte und

    Dem Beton ist das egal. Es ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Wand aufgrund Frost geschädigt wird.


    und 2. die feuchte für die Kinder nicht gesundheitsgefährdend ist.

    Ich wüsste jetzt nicht wie das passieren sollte, es ist ja nicht so, dass in den Kellerräumen Unmengen von Wasser vor sich hin gammelt. Man sollte jedoch auch in Nutzräume ab und zu mal nachschauen und bei Bedarf renovieren.


    Aber zurück zu den Schlafräumen. Wenn man hier tatsächlich von außen den Wandsockel bzw. Bodenplatte freilegen sollte, dann würde ich die Gelegenheit nutzen und die Außenwände auch (wärme)dämmen. Das spart nicht nur Heizenergie, sondern aufgrund der höheren Oberflächentemperaturen raumseits reduziert sich auch das Risiko von Schimmelbildung. Zusätzlich würde ich mir Gedanken über das Thema "Lüften" machen, denn manuelles Lüften ist erfahrungsgemäß sehr unzuverlässig. Hier könnte man dezentrale Lüfter mit WRG in Erwägung ziehen. Da muss man halt ein wenig tüfteln, auch "planen" genannt.

    Immer daran denken, in den Schlafzimmern hat es nur ca. 50m³ Luft, da wird die Luftfeuchtigkeit während einer Nacht rasant ansteigen. Das ist unkritisch, so lange es keine kalten Stellen im Raum gibt an denen die Luft kondensieren kann, und die feuchte Luft zeitnah ausgetauscht wird (Lüften). Eine Wand bzw. Putz kann nur sehr begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen, egal ob man das nun Sanierputz oder sonst irgendwie nennt.


    Wie gesagt, ich bin noch nicht davon überzeugt, dass die Feuchtigkeit an den Schlafzimmerwänden von außen kommt, auch wenn man das noch nicht zuverlässig ausschließen kann.


    Frage: Wie alt sind die Fenster? U-Wert bekannt?

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  • Ja eine energetische Sanierung ist geplant. Das heißt: Dach neu + Dämmung, Außenfassade wird gedämmt zumindest dort wo man rankommt, PV Anlage, neue Fenster, Fußbodenheizung unten und oben (außer Kellerräume), Luft/Wärmepumpe. Wenn möglich Bodenplatte dämmen, auch wenn die Raumhöhe dann nur noch 230cm wäre...

    Aber, das macht natürlich alles nur Sinn, wenn das untere Geschoss nicht vor sich hin gammelt und wir feststellen müssten es ist nicht bewohnbar nachdem wir 400k in die Sanierung gesteckt haben. Wenn ich von bewohnbar spreche meine ich damit Schimmel und Gesundheitsgefährdende Umstände wegen der Kinder die sich im selben Geschoss befinden, NICHT ob er meinem optischen Standard entspricht und auf Neubau Niveau ist.

    Ich hab keine Ahnung von wann die Fenster sind, ich gehe aber stark davon aus, dass sie zumindest einmal getauscht wurden. Kann ich aber in Erfahrung bringen. Ich denke die Feuchte kommt sicherlich auch durch die kalten und ungedämmten Außenwände und der Tatsache, dass die Räume als Schlafräume und kleine Wohnküche genutzt wurden. Diese Zimmer sind auch am betroffensten und liegen außen. Das zimmer in der Mitte hat keine Feuchtigkeit.

    Was die energetische Sanierung betrifft wäre der Plan:
    - Alle freiliegenden Wände von außen zu dämmen
    - Kellerwände nachdem man die Feuchtigkeit so gut wie möglich in den Griff bekommen hat von innen zu dämmen. Es sei denn man legt ihn komplett von außen frei. Kosten dafür habe ich nächste Woche. dann natürlich von Außen.

    Wie gesagt, ich bin noch nicht davon überzeugt, dass die Feuchtigkeit an den Schlafzimmerwänden von außen kommt, auch wenn man das noch nicht zuverlässig ausschließen kann.


    Aber verstehe ich es richtig, dass die Feuchte von außen, wäre ja schlimmer als von Innen? Oder anders gesagt, worst case wird aufgegraben und der Sockel abgedichtet, die Kosten hätte ich mir sparen können. Wenn ich sowieso vorhabe einen neuen Bodenaufbau zu machen und in dem Zug auch nochmal von innen abdichte sollte es auf jeden Fall trocken bleiben?

  • .... und kleine Wohnküche genutzt wurden.

    Beim Kochen wird eine Menge Feuchtigkeit an die Luft abgegeben, das kennt jeder der schon einmal Spaghetti, Nudeln, o.ä. gekocht hat. In einem Badezimmer ist es ja ähnlich, Feuchtigkeit an den Fliesen ist da nicht selten, und man kann sich gut vorstellen, wieviel Feuchtigkeit in der Luft ist.


    Aber verstehe ich es richtig, dass die Feuchte von außen, wäre ja schlimmer als von Innen?

    Wirtschaftlich betrachtet, ja.


    Wenn ich sowieso vorhabe einen neuen Bodenaufbau zu machen und in dem Zug auch nochmal von innen abdichte sollte es auf jeden Fall trocken bleiben?

    "auf jeden Fall" würde ich jetzt nicht schreiben, es gibt viele Wege wie Feuchtigkeit an die Wände gelangen kann. Im Moment sehe ich in Deinen Beiträgen aber nichts, was definitiv für Feuchtigkeit von außen spricht. Die Abdichtung der Bodenplatte ist sicherlich ein Thema, wer weiß ob und wie das vor über 60 Jahren gemacht wurde. Das lässt sich aber aus den Messwerten noch nicht herleiten.


    Worauf ich hinaus möchte, nach aktuellem Stand Deiner Beschreibung sehe ich ein nicht zu unterschätzendes Risiko, dass Du Geld in Maßnahmen steckst, ohne das Problem zu lösen. Deswegen stimme ich dem zu


    Oder anders gesagt, worst case wird aufgegraben und der Sockel abgedichtet, die Kosten hätte ich mir sparen können.

    Genau dieses Risiko sehe ich. Das könnte man tolerieren, wenn die Kosten dafür nicht so hoch wären.


    Aber, das macht natürlich alles nur Sinn, wenn das untere Geschoss nicht vor sich hin gammelt und wir feststellen müssten es ist nicht bewohnbar nachdem wir 400k in die Sanierung gesteckt haben.

    So drastisch würde ich es nicht sehen, richtig genutzt und regelmäßig gewartet (renoviert), kannst Du das KG auch die nächsten Jahrzehnte nutzen. Es ist halt kein Neubau, aber damit kann man leben. Einen Totalverlust sehe ich nicht.


    Was ich beispielsweise hinsichtlich Nutzung machen würde, keine Schränke an die Außenwände stellen, und immer schön regelmäßig heizen und lüften.

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  • So drastisch würde ich es nicht sehen, richtig genutzt und regelmäßig gewartet (renoviert), kannst Du das KG auch die nächsten Jahrzehnte nutzen. Es ist halt kein Neubau, aber damit kann man leben. Einen Totalverlust sehe ich nicht.

    Vielen Dank schonmal für die Einschätzung.

    Ich werde wie auch schon für sinnvoll gehalten erstmal alles rückbauen wo es nur geht. Böden, Putze usw. Leitungen werden auch geprüft und abgefahren um ein Leck auszuschließen. Dann werde ich die Sache nochmals prüfen lassen um ein genaueres Bild zu haben bevor entschieden wird was gemacht wird. Geht natürlich alles erst wenn es auch mir gehört.

    Es ist mir bewusst, dass ich ein altes Haus kaufe und Abstriche mache. Damit kann ich leben. Ich brauche keinen Neubau und möchte gerade den Charm beibehalten...wenn dieser natürlich absolut in keinem Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit steht oder schlicht weg nicht möglich ist macht es keinen Sinn. Ich gehe jetzt aber momentan davon aus, dass dies nicht der Fall ist. Aber ja...Garantie gibt es keine.

  • ein solcher Mangel/Schaden hat ja unter Umständen auch einen erheblichen Werteinfluss, das heißt, dass dieser Einfluss üblicherweise bei der Preisfindung Auswirkung hat.

    Hier müsst Ihr halt bei der Kaufpreisfindung entsprechende Aufwendungen einplanen.


    Eine seriöse Firma/Bauunternehmung sollte das m.E. zumindest für die Preisfindung vorab grob kalkulieren...

  • ein solcher Mangel/Schaden hat ja unter Umständen auch einen erheblichen Werteinfluss, das heißt, dass dieser Einfluss üblicherweise bei der Preisfindung Auswirkung hat.

    Wobei man das Baujahr und die damals übliche Bauweise nicht vergessen darf. Was bei einem heutigen Neubau ein Mangel wäre, muss bei einem durchschnittlichen Haus aus dem Jahr 1960 nicht automatisch auch ein Mangel sein. Vor Jahren habe ich einmal einen Bericht aus irgendeiner deutschen Großstadt gesehen, da standen im Keller ca. 1,50m Wasser. Das war in diesem Viertel (Bestand min. 100 Jahre alt) aber normal.


    Es ist mir bewusst, dass ich ein altes Haus kaufe und Abstriche mache. Damit kann ich leben.

    Das ist gut. Mir ist schon klar, dass man bei einem Hauskauf keine Fehler machen möchte, geht jedem so. Die Schwierigkeit dabei ist, dass man als Laie das nur sehr schwer einschätzen kann, und ehrlich gesagt, frage 5 Experten und Du bekommst 6 Meinungen. ;)


    Für mich liest sich Deine Beschreibung jetzt nicht so schlimm, das kenne ich von eigenen Häusern mit ähnlichen Baujahr. Wenn ich da jede Kleinigkeit sanieren würde, wäre ich bis an mein Lebensende Tag und Nacht damit beschäftigt. Deswegen sollte sich eine Begutachtung auf die wichtigen (teuren) Dinge konzentrieren, und dort genauer hinschauen. Wenn das Haus einige Zeit nicht genutzt war, dann kann es gut sein, dass man Dinge sieht, die bei normaler Nutzung gar nicht auffallen würden und unkritisch wären. Dann kommt die Unsicherheit und man versteift sich auf Probleme die eigentlich gar keine Probleme sind, während man an derer Stelle echte Problemfälle übersieht.

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  • Das ist gut. Mir ist schon klar, dass man bei einem Hauskauf keine Fehler machen möchte, geht jedem so. Die Schwierigkeit dabei ist, dass man als Laie das nur sehr schwer einschätzen kann, und ehrlich gesagt, frage 5 Experten und Du bekommst 6 Meinungen. ;)

    Hahaha ja...das habe ich inzwischen auch gemerkt. Und wie du sagst, als Leie ist man schnell überfordert und weiß garnicht mehr was man glauben soll. Unterm Strich denke ich sehe die ich die Sache aber realistisch auch wenn natürlich ein Restrisiko bleibt noch mehr zu entdecken wenn der Notartermin war. Aber der Preis ist sehr gut, was dieses Risiko schon wieder relativiert.

    Scheint als ob die Suche nach 5 Jahren endlich ein Ende hat.

  • Wenn für Dich Lage, Preis, und Größe passen, dann zuschlagen. Alles weitere findet sich.

    Wie Du schreibst ist der Preis sehr gut, also ist der Zustand mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mit einkalkuliert. Falls es eine Verkehrswertermittlung gibt, dann sollte man daraus schon einige wichtige Informationen entnehmen können (Grundstücksanteil am Verkaufspreis, usw.).

    Ist das EG auch "massiv" gebaut? Vom Stil her erinnert mich das an HRB aus dieser Zeit (DG Höhe).

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  • Es gibt keine Verkehrsermittlung, ich habe aber den Wert über 2 Kontakte ermitteln lassen bevor wir die Finanzierung angefragt haben und beide kommen auf einen Wert der um einiges höher ist für die Lage. Die Zusage bekamen wir nur über Vitamin B, es gab auch Angebote weit über dem was wir jetzt als Kaufpreis vereinbart haben (ca. 120k weniger als das höchste Gebot).

    Ja alle Wände im EG auch massiv inklusive aller Zwischenwände. Das Dachgeschoss müsste aufgestockt werden um Wohnraum zu schaffen, aber wahrscheinlich nehmen wir nur die Zwischendecke raus und bauen Dachfenster ein fürs Raumgefühl.

  • Den genauen "Wert" wird sowieso niemand festlegen können, Verkehrswertermittlungen können stark schwanken. Letztendlich ist ein Haus das wert was jemand bereit ist dafür zu bezahlen. Für eine persönliche Einschätzung sind halt die vielen Infos hilfreich die dort stehen, egal ob diese jetzt ein paar Euro mehr oder weniger zum, Verkehrswert beitragen. Der Gutachter befasst sich ja intensiver mit dem Objekt, bewertet Ausstattung, Lage usw. und das findet man dann im Bericht zur Verkehrswertermittlung.


    Aber Ihr habt ja bereits einen Preis mit Abschlag vereinbart, dann würde ich mir über solche Details keine großen Gedanken mehr machen. Alleine der Preisvorteil gegenüber dem Höchstgebot würde mich überzeugen, denn mit dem gesparten Geld lässt sich schon einiges anfangen. Natürlich kann man sehr viel Geld in eine Sanierung stecken, aber bei dem von Dir genannten Budget hätte ich keine Bauchschmerzen. Dafür bauen andere ein komplettes Haus.


    Das Dachgeschoss müsste aufgestockt werden um Wohnraum zu schaffen,

    Falls dadurch die zulässige Gebäudehöhe nicht überschritten würde. Mich hat das nur gewundert, Höhe DG geschätzt (bis First) ca. 2m, während man zu dieser Zeit das DG gerne als Ausbaureserve geplant hat. Aber wie gesagt, vielleicht war das aufgrund der zulässigen Höhe nicht mehr möglich. Ist jetzt auch nicht so wichtig.

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