Schlafzimmer über Serverraum, Schall Dämmen un Fußbodenheizung nachrüsten

  • Hallo,


    ich hoffe, den einen oder anderen guten Ratschlag zu bekommen.

    Ich bin in meine Eigentumswohnung gezogen, leider befindet sich direkt unter dem Schlafzimmer ein Serverraum des Gewerbes unter meiner Wohnung. Tags über ist kaum etwas hörbar, aber nachts stört das Surren meinen Schlaf.

    Ich wollte eine Fußbodenheizung (wassergeführt) nachrüsten, ich weiß jetzt nicht so recht, wie das jetzt am besten umzusetzen ist.

    Habe ich hier irgendeine Möglichkeit, zusätzliche Schalldämmung einzubringen?


    Eine Firma hat sich das ganze angeschaut und mich nicht gut beraten. "Es wäre das beste, mit dem Nachbarn zu reden und die Fußbodenheizung in den Estrich einzufräsen." Das Gewerbe ist ja aber schon seit Jahrzehnten in dem Gebäude und laut Bauplan ist die Decke dort bereits abgehängt. Idealerweise sollten die Bauarbeiten in meiner Wohnung stattfinden...

    Wenn jetzt nur die Fußbodenheizung eingefräst wird, wird das Problem eher schlimmer als besser. Der nächste Handwerker, der sich das angeschaut hat, würde den vorhandenen Estrich entfernen und Dämmung sowie ein Trockensystem einbauen. Ist die Frage, ob das den Schall tatsächlich reduziert? Mir erscheint das recht kostenintensiv und aufwendig. Müsste der vorhandene Estrich tatsächlich raus? Wäre es möglich, auf Nässestrich Dämmung und Trockensystem für die Fußbodenheizung zu legen? Das würde zwar eine massive Aufbauhöhe bedeuten, aber spräche was aus technischen Gründen dagegen?


    Ich bin mir hier absolut nicht sicher, was zu tun ist. Das hat man sich beim Wohnungskauf irgendwie anders vorgestellt. Ich wusste nicht, dass unter mir ein Serverraum liegt. Es war geplant, die Leitungen einzufräsen. Ich würde mich über Ratschläge freuen, vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit der Problematik?


    Danke schon mal vorab! Schönen Abend :)

  • Ein paar Infos zum Gebäudalter, Boden-/Wandaufbau etc. wären schon hilfreich.


    Ist zumindest der Bodenaufbau bekannt? Je nach Alter gibt es unter dem Estrich gar keine Dämmung, bzw. nichts was diese Bezeichnung verdienen würde. Es gab halt Zeiten, da hat man beim Hausbau andere Prioritäten gesetzt. Unter diesen Voraussetzungen würde ich mir sehr gut überlegen, ob man eine FBH in den Estrich einfräst, denn sonst beheizt man mit der FBH auch den Serverraum unter dem Schlafzimmer. Wieviel Heizleistung dann nach unten wandert, das lässt sich ermitteln wenn alle Daten zur Decke inkl. Bodenaufbau bekannt sind. Das können schon mal 30% und mehr sein.


    Wäre es möglich, auf Nässestrich Dämmung und Trockensystem für die Fußbodenheizung zu legen? Das würde zwar eine massive Aufbauhöhe bedeuten, aber spräche was aus technischen Gründen dagegen?

    Machbar ist (fast) alles. Ob wirtschaftlich sinnvoll, das steht auf einem anderen Blatt.


    aber nachts stört das Surren meinen Schlaf.

    Dabei kann es sich um Luftschall handeln der durch die Decke kommt, und/oder der Schall wird über Wände, Leitungen, Rohre o.ä. übertragen. Das herauszufinden wäre eine Aufgabe für einen Akustiker der sich das vor Ort anschauen und ein paar Messungen machen müsste. Dann hätte man auch Daten anhand derer man überprüfen könnte, ob und welche Grenzwerte evtl. eingehalten oder nicht eingehalten werden. Auf gut Glück den Bodenaufbau ändern, das würde ich nicht machen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Geräusch später immer noch hörbar ist, ist schon sehr hoch. Deswegen zuerst Hausaufgaben machen.


    Einfaches Beispiel. Bei mir zuhause hört man die Heizung, sowohl im EG als auch OG und DG. Im EG hört man durch eine Wand überwiegend das Brennergeräusch, also Luftschall des Gebläses und Flammengeräusch. Im OG hört man die Kessel- und Heizkreispumpe (Übertragung durch das Rohrnetz). Diese sind im EG zwar auch hörbar, werden dort aber durch den stärkeren Luftschall überdeckt. Im DG hört man auch die Pumpen, und in einem Raum durch den der Schornstein geht auch ein Abzuggebläse das auf dem Schornstein sitzt.

    Es gibt also unterschiedliche Ursachen für den Schall und unterschiedliche Ausbreitungswege.


    Übertragen wir das auf den Serverraum, dann können beispielsweise Betriebsgeräusche der Lüfter sowohl über die Luft übertragen werden als auch über den Kontakt mit dem Boden oder Wänden.



    und laut Bauplan ist die Decke dort bereits abgehängt.

    Eine abgehängte Decke bedeutet nicht automatisch eine hohe Schalldämmung. Man kann damit frequenzabhängig die Schalldämmung sogar verschlechtern. Es gibt aber erprobte Systeme die auch funktionieren, aber wie die Abhängung in Deinem Fall ausgeführt ist, das müsste man verifizieren.


    Wäre es möglich, auf Nässestrich Dämmung und Trockensystem für die Fußbodenheizung zu legen? Das würde zwar eine massive Aufbauhöhe bedeuten, aber spräche was aus technischen Gründen dagegen?

    Auch das wäre machbar, würde aber hinsichtlich Schalldämmung keinen Vorteil verschaffen wenn der Schall einen Umweg geht. Deswegen s.o. Schallausbreitung untersuchen.


    Das hat man sich beim Wohnungskauf irgendwie anders vorgestellt. Ich wusste nicht, dass unter mir ein Serverraum liegt.

    Da landen wir im juristischen Bereich. Ob Du das bekommen hast was Du auch gekauft hast? Dazu müsste man wohl den Kaufvertrag studieren. Ich würde sagen, wenn man eine Wohnung über einer Gewerbeeinheit kauft, dann muss man besonders vorsichtig sein. Vielleicht möchte Eric hierzu ein paar Zeilen schreiben.


    Mir erscheint das recht kostenintensiv und aufwendig.

    Ohne jetzt die Details zu kennen, billig wird das nicht. Eine einfache Lösung für Schallprobleme gibt es eher selten.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Ich wusste nicht, dass unter mir ein Serverraum liegt.

    Hättet Ihr sonst die Wohnung nicht genommen?

    Diese Raumnutzung ist aus meiner ehem. Vermietersicht unerheblich. Bekannt war, dass es sich um Gewerberäume handelt.

    Ein Serverraum ist regelmäßig kein Ort, von dem irgendwelche Emissionen zu erwarten sind.

    Schallquellen sind sog. PC-Lüfter und das Lüftergeräusch des Innengerätes der meist vorhandenen Klimaanlage, so es sich um luftgekühlte Server handelt. Beides ist normalerweise außerhalb des Raumes hinter der geschlossenen Tür nicht mehr zu hören.

    Möglicherweise befindet sich aber ein Monoblock-Klimagerät im Raum und dessen Kompressor könnte, besonders bei älteren Geräten, lauter als zulässig wahrnehmbar sein? Das könnt Ihr feststellen, indem Ihr nachschaut, ob an der Außenwand des Zimmers, auf dem Hof oder Dach ein Außengerät der Klimaanlage steht. Wenn nicht, findet sich regelmäßig im Fenster eine kreisrunde Aussparung für den Abluftschlauch des Monoblock-Gerätes.

    Bitte überprüft das mal und gebt dann Bescheid.

    Bitte nicht wundern, über den unterschiedlichen Ansatz. Während die Hochbauer sich über die Ausbreitungswege der verschiedenen Schallarten Gedanken machen, möchte ich die Aufmerksamkeit auch auf die Schallquelle und deren Notwendigkeit, Rechtmäßigkeit oder Vermeidbarkeit lenken.


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Ein paar Infos zum Gebäudalter, Boden-/Wandaufbau etc. wären schon hilfreich.


    Ist zumindest der Bodenaufbau bekannt? Je nach Alter gibt es unter dem Estrich gar keine Dämmung, bzw. nichts was diese Bezeichnung verdienen würde.

    Baujahr 1997, also sollte nach damaligen Standards eine Dämmung und Fließestrich mit mind 45 mm eingebaut sein.

    Wände innerhalb der Whg allesamt Hohlwände. 40 qm.

    Dabei kann es sich um Luftschall handeln der durch die Decke kommt, und/oder der Schall wird über Wände, Leitungen, Rohre o.ä. übertragen. Das herauszufinden wäre eine Aufgabe für einen Akustiker der sich das vor Ort anschauen und ein paar Messungen machen müsste. Dann hätte man auch Daten anhand derer man überprüfen könnte, ob und welche Grenzwerte evtl. eingehalten oder nicht eingehalten werden. Auf gut Glück den Bodenaufbau ändern, das würde ich nicht machen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Geräusch später immer noch hörbar ist, ist schon sehr hoch. Deswegen zuerst Hausaufgaben machen.

    Du hast recht. An einen Gebäudeakustiker hatte ich gar nicht gedacht. Danke!

    Da landen wir im juristischen Bereich. Ob Du das bekommen hast was Du auch gekauft hast? Dazu müsste man wohl den Kaufvertrag studieren. Ich würde sagen, wenn man eine Wohnung über einer Gewerbeeinheit kauft, dann muss man besonders vorsichtig sein. Vielleicht möchte Eric hierzu ein paar Zeilen schreiben.

    Da werde ich ganz schlechte Karten haben, zum einen würde ein juristisches Vorgehen lange dauern, zum anderen war "gekauft wie gesehen" die Wohnung über Gewebe, das war mir ja bewusst. Die regulatorischen Vorgaben werden sicherlich eingehalten, die Wohnlage ist direkt an einer Straße, rein von den dB wird jedes vorbeifahrende Auto lauter sein. Es ist die Frequenz. Dieses Hochfrequente surren, das bei den meisten Menschen bereits außerhalb der hörbaren Frequenz liegen dürfte.

    Hättet Ihr sonst die Wohnung nicht genommen?

    Ganz sicher nicht. Ich muss mich in meinem eingeben 4 Wänden wohl fühlen, das ist mit der hochfrequenten Dauerbeschallung ausgeschlossen. Jedes technische Gerät arbeitet mit einer gewissen Frequenz und Lautstärke. Einen einzigen Computer hört man nach ein paar Schritten schon nicht mehr. Ein ganzer Serverraum ist deshalb ein eigener Raum, um die Schallquelle von Menschen zu isolieren, der schall der vielen Geräte summiert sich. Mein Vormieter war fast 10 Jahre in der Wohnung. Er hat das Geräusch vermutlich gar nicht gehört.

    Wäre es eine Mietwohnung, ich würde ausziehen.

    Vlt ereilt mich auch irgendwann ein Gehörverlust. Ein Problem weniger.

  • Wäre es eine Mietwohnung, ich würde ausziehen.

    Möchtest Du vielleicht auf meine anderen Fragen eingehen oder steht für Dich schon fest, dass es die PC-Lüfter sind?


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Klimatisierung ist ein guter Punkt, evtl. sitzt ein Außenteil an der Fassade und das Geräusch kommt nicht durch die Decke sondern von außen durch ein Fenster o.ä.

    Die neue LWP meines Nachbarn summt auch hochfrequent vor sich hin, aber draußen stört mich das nicht, und drinnen höre ich davon nichts. Gerade im hochfrequenten Bereich ist die Schalldämmung von Bauteilen sehr gut. Ein tieffrequentes Brummen wäre deutlich schwieriger zu beherrschen.


    Sehr hohe Frequenzen könnten auch von Festplatten erzeugt werden, wobei die heutzutage nicht mehr so laut sind wie früher, bei SSD hört man sowieso nichts.


    Mein Vormieter war fast 10 Jahre in der Wohnung. Er hat das Geräusch vermutlich gar nicht gehört.

    Es wäre auch möglich, dass das Geräusch damals noch gar nicht vorhanden war. Lüfter/Gebläse können aufgrund von Alterung oder Schäden (Lager, Flügeblätter) ein hochfrequentes Geräusch abgeben, manche Betreiber von (Luft)Wärmepumpen können ein Lied davon singen. Das lässt sich leicht feststellen indem die Drehzahl variiert wird, wodurch das Geräusch seine Frequenz ändert.


    Falls es die Klimatisierung sein sollte, vielleicht muss sie ja nicht die ganze Nacht über in Betrieb sein, nicht jeder betreibt eine Serverfarm mit zig MW Abwärme.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Danke euch schon mal für die Beratung! Das hilft mir weiter, erst mal die ersten Schritte zu machen und das Problem genauer zu verstehen.

    Möchtest Du vielleicht auf meine anderen Fragen eingehen oder steht für Dich schon fest, dass es die PC-Lüfter sind?

    Ich weiß nicht, ob es an der Stelle sinnvoll ist, die Notwendigkeit und Natur eines Serverraums zu analysieren. Ein Serverraum ist durch die installierte Technik nunmal laut. Sei es durch die Lüfter, Trafos, Schalter, Kühlung etc., daher wird die Technik auch in einem separaten Raum von den normalen Arbeitsplätzen isoliert. Ich teile da deine Meinung nicht, dass ein Serverraum leise wäre, Technik surrt immer vor sich hin und es ist ja nicht nur ein einzelner Rechner. Von außen kann ich gar nicht wissen, was genau dort die Ursache des Problems ist.

    Ich kann dort vor Ort auch keine Änderung durchführen oder fordern. Grenzwerte werden sicherlich eingehalten. Ich kann aber tatsächlich von außen eine Klimaanlage o.ä. erkennen und werde die nächsten paar Tage beobachten, ob das die Ursache sein könnte...

    Aber auch, wenn ich die konkrete Ursache finde, ich kann meinem Nachbarn nicht vorschreiben, etwas zu ändern. Ich kann höflich anfragen, aber ich weiß auch, dass der Wert der Technik im mittleren fünfstelligen Bereich liegt und für den Betrieb nunmal zwingend erforderlich ist, dass die Technik läuft. Einen einzelnen Lüfter oder eine Festplatte auszutauschen wird nichts bringen.


    Es ist wohl das Beste, einen Gebäudeakustiker zu beauftragen, um die Ursache zu finden, und daraus konkrete Maßnahmen zu definieren.

    Es wäre auch möglich, dass das Geräusch damals noch gar nicht vorhanden war. Lüfter/Gebläse können aufgrund von Alterung oder Schäden (Lager, Flügeblätter) ein hochfrequentes Geräusch abgeben, manche Betreiber von (Luft)Wärmepumpen können ein Lied davon singen. Das lässt sich leicht feststellen indem die Drehzahl variiert wird, wodurch das Geräusch seine Frequenz ändert.

    Was heißt "damals" - er hat 10 Jahre lang in der Wohnung gewohnt und ist vor wenigen Monaten ausgezogen. Es ist möglich, dass er sich langsam daran gewöhnt hat in den 10 Jahren. Aber bei Auszug war die Lärmbelastung definitiv vorhanden, ich bin ja direkt im Anschluss eingezogen.


    Ich halte es aber für realistisch, dass die meisten Menschen die hohen Frequenzbereiche nicht (mehr) hören, ich aber leider schon. U.a. gibt es in Tokio (Odaiba/Sky Tree u.a.) Insektenabwehr via Schall. Es grenzt an Körperverletzung, ohne Vorwarnung in diese Schallmauern rein zu laufen auf dem Weg zur U-Bahn. Meine Begleitung konnte nichts diesbezüglich hören.... Ich habe auch sonst niemanden gesehen, der zusammengezuckt ist oder ähnliches. So laut ist der Serverraum Gott sei Dank nicht. Aber doch ausreichend, um den Schlaf zu beeinträchtigen...


    Aufgrund dessen erwarte ich kein Verständnis von meinem Nachbarn und daher würde ich alle Optionen, die ich innerhalb meiner Wohnung umsetzen kann, anderen Optionen vorziehen. Wobei mir die Messergebnisse eines Akustikers Daten liefern, mit denen ich dann auch meinem Nachbarn zeigen kann, dass hier ein Problem vorliegt...

  • Ich halte es aber für realistisch, dass die meisten Menschen die hohen Frequenzbereiche nicht (mehr) hören, ich aber leider schon.

    Das hat nichts mit Dir als Person zu tun, sondern liegt einfach daran, dass jüngere Menschen höhere Frequenzen wahrnehmen können als ältere Personen. Das hat verschiedene Gründe, Kleinstkinder hören im hohen Frequenzbereich noch besser. Das was da in Japan praktiziert wird, soll verhindern, dass Jugendliche an bestimmten Plätzen herum lungern und Party machen. Dazu werden 2 NF Signale (Bereich 18kHz und 20kHz?) moduliert mit ca. 3Hz, also quasi eine Art FSK. Das ist höchst unangenehm für unser Gehör, da auch extrem hohe Schalldrücke verwendet werden (schließlich sollen damit Jugendliche vertrieben werden). Soweit ich weiß, werden Personen mit Schildern darauf hingewiesen, und sie können die Plätze auch meiden (oder sich nur kurzfristig dort aufhalten).


    Mit dem o.g. Problem der Servergeräusche hat das alles aber gar nichts zu tun. Selbst wenn aus irgendwelchen Gründen derart hohe Frequenzen entstehen sollten, ist der Schalldruck so niedrig, dass die Töne kaum wahrnehmbar sind. Zudem gilt:


    Gerade im hochfrequenten Bereich ist die Schalldämmung von Bauteilen sehr gut. Ein tieffrequentes Brummen wäre deutlich schwieriger zu beherrschen.


    Das Frequenzspektrum der Geräusche lässt sich einfach messen, das sollte für einen Akustiker keine Herausforderung sein. Man muss halt das passende Messmikrofon wählen, wobei die Auswahl im hohen Frequenzbereich viel größer ist als für niedrige Frequenzen (Infraschall). 1/4" Mikrofonkapseln bekommt man bis ca. 100kHz und 1/8" noch für deutlich höhere Frequenzen. Damit kann man bis weit in den Ultraschallbereich messen. Um störende Geräusche zu messen sind solche hohen Frequenzen aber uninteressant, da die menschliche Anatomie die Erkennung solch hoher Frequenzen gar nicht zulässt.


    Bevor wir also über Phänomene spekulieren die keine Rolle spielen, sollten wir uns auf das konzentrieren was wirklich ursächlich sein kann.


    Nebenbei bemerkt, bist Du Dir sicher, dass das Geräusch aus dem Serverraum kommt? Ich kenne beispielsweise einfache Schaltnetzteile, Sprechanlagen, und vieles mehr, was höherfrequente Töne erzeugen kann. Vielleicht hast Du ein Steckernetzteil oder sonst irgendwas im Schlafzimmer, das dieses Geräusch macht. Ich habe zuhause auch schon ein Netzteil ausgetauscht mit dem ich LED-stripes versorgt habe. Das neue Netzteil pfeift zwar auch, aber in einem Frequenzbereich den man nur noch messtechnisch nachweisen kann. Ob das erte Netzteil aufgrund eines Produktionsfehler ein hörbares Pfeifen von sich gegeben hat, das habe ich dann nicht weiter untersucht. Bei den Preisen hat Qualität nicht unbedingt höchste Priorität, also ab damit zur Entsorgung.


    Wie schon geschrieben, am besten einen Akustiker holen der auch über den Tellerrand schauen kann, und nicht nur 08/15 kennt. Wenn Du diesen Ton hören kannst, dann kann die Messtechnik das auf jeden Fall auch.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Hohe Frequenzen kommen aber normalerweise nicht durch feste Baustoffe.

    Okay, dann sollte eine zusätzliche Dämmschicht auf dem Estrich das Problem doch recht einfach lösen?

    Wobei, man hört ja auch die Marderschrecks, die oft in Autos verbaut werden, durch die Außenwand.... Also ich jedenfalls höre diese Mistdinger.

    Ich weiß, Menschen, die diesen Frequenzbereich nicht (mehr) hören, verstehen das Problem nicht. Der Hinweis, dass man das normalerweise nicht hört, hilft mir leider nicht. Weil ich das höre , und es mich nachts wach hält.

  • Hi,


    auch ich habe bis vor 20 Jahren oder so (jetzt bin ich älter und höre nicht mehr so gut) sehr hohe Frequenzen als extrem störend empfunden. "Witzig" war dabei, dass ich im Mitteltonbereich eher schlecht gehört habe, im Tief und Hochtonbereich aber wie ein Luchs. In Jugendjahren konnte ich diese hochfrequenten Mückenabschreckgeräte hören, als auch gewisse Toene von Fledermäusen. Ich konnte die Viecher hören wenn sie bei kompletter Dunkelheit auf mich zuflogen. Das war sehr anstrengend und irritierend wenn man hohe Toene hören kann, da wirklich nervenaufreibend.... Somit kann ich Dein Leid verstehen - das vorab.


    Was ich nicht ganz verstehe, warum Du der Ursache - wie von vielen hier vorgeschlagen - nicht auf den Grund gehen willst. Ich habe in meinem Leben de Aufbau von 5 - 10 Serverräumen mit begleitet und wenn was gequietscht hat oder laut war, war es selten die Summe aller Geräusche, sondern einzelne Komponenten, welche meist defekt waren oder falsch montiert.

    Von außen kann ich gar nicht wissen, was genau dort die Ursache des Problems ist.

    Genau - warum gehst Du nicht runter, erklärst dem Eigentümer des Server Raums was Dein Problem ist und schaust Dir das Ding mal von innen an. Der wird Dich doch sicher reinlassen. Wenn Du drin bist, wirst Du sicher die Komponente (oder Komponenten) identifizieren können. Ich glaube nämlich wie die anderen hier nicht, dass es die Summe aller Komponenten ist. Das ist ne olle Klima, oder ein Lager eines Lüfters (oder mehrerer) etc.


    Wenn man weiß was es ist, kann man es auch ändern. Das ist immer noch billiger als die Abwehrmaßnahmen.


    So würde ich es machen...



    PS: Auch Marderschreck waren Schreck für mich...

  • Okay, dann sollte eine zusätzliche Dämmschicht auf dem Estrich das Problem doch recht einfach lösen?

    Nicht unbedingt, da noch nicht einmal klar ist, woher das Geräusch tatsächlich kommt. Der Schalldurchgang durch die Decke ist bisher nur eine Vermutung. Eine einfache Dämmschicht ist zudem kein "festes" Bauteil.

    Wenn Du beispielsweise eine Lage EPS einbringst, dann hast Du zwar eine Dämmschicht, aber keine nennenswerte Verbesserung der Schalldämmung. Du schreibst aber, dass eine FBH nachgerüstet werden soll. Der Schalldurchgang wird somit nicht nur durch eine Dämmschicht beeinflusst sondern auch durch Estrich und Bodenbelag.


    Noch als Ergänzung: Wenn Du schallempfindlich bist, dann würde ich verstärkt darauf achten, dass es bei der FBH nicht zu Strömungsgeräuschen kommt.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Ja die Mückenstecker sind auch schlimm 🫣

    Ich kann mal fragen und mir das anhören. Aber ich verspreche mir davon nicht allzu viel, sobald ein lauteres Geräusch die Frequenz übertönt, kann ich es nicht mehr Orten.

    Von anderen technischen Anlagen kenne ich nur, dass mich die Summe der Geräusche überwältigt.

    Ich würde erst von einem Akustiker das Problem anhand von Daten bestätigen lassen, aber ich gehe davon aus, dass sich die Ursache nicht beheben lässt.

    Nicht unbedingt, da noch nicht einmal klar ist, woher das Geräusch tatsächlich kommt. Der Schalldurchgang durch die Decke ist bisher nur eine Vermutung. Eine einfache Dämmschicht ist zudem kein "festes" Bauteil.

    [...]

    Noch als Ergänzung: Wenn Du schallempfindlich bist, dann würde ich verstärkt darauf achten, dass es bei der FBH nicht zu Strömungsgeräuschen kommt.

    Wäre nur die Betondecke schallabsobierend als festes Bauteil? EPS und farmacell Platten nicht?

    Ja die FBH soll programmierbar sein, sodass sie in der Nacht nicht läuft, falls sie stört. Sollte ausreichend sein für das Schlafzimmer.

    Die bauliche Änderung darf nur keinesfalls die Situation verschlimmern.

  • Ein Serverraum ist durch die installierte Technik nunmal laut. Sei es durch die Lüfter, Trafos, Schalter, Kühlung etc., daher wird die Technik auch in einem separaten Raum von den normalen Arbeitsplätzen isoliert.

    Nein, die sind grundsätzlich nicht laut und die werden nur deshalb vom sonstigen Betriebsbereich separiert, um Technik und Daten vor fremden Zugriffen zu schützen, um definierte Temperaturen für die Technik zu sichern und Staubschutz zu gewährleisten.

    Glaub mir, ich arbeite z.Zt. sehr oft in Serverräumen und habe schon mehrere Datencenter gebaut.

    Innerhalb der Bereiche ist tatsächlich ein standiges Rauschen zu hören. Sobald aber die Tür zu ist, herrscht Stille.

    Würden die meist sehr jungen Techniker ein Pfeifen oder einen aus dem üblichen Spektrum herausragenden Ton feststellen, würden die dem sofort auf den Grund gehen, weil sich so ein bevorstehender Ausfall ankündigt.

    Ich kann aber tatsächlich von außen eine Klimaanlage o.ä. erkennen und werde die nächsten paar Tage beobachten, ob das die Ursache sein könnte...

    Siehst Du ein Außengerat? Wie und wo ist es installiert?


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Nein, die sind grundsätzlich nicht laut und die werden nur deshalb vom sonstigen Betriebsbereich separiert, um Technik und Daten vor fremden Zugriffen zu schützen, um definierte Temperaturen für die Technik zu sichern und Staubschutz zu gewährleisten.

    Im industriellen Bereich gebe ich Dir recht, "Tür zu und Ruhe iss". Das liegt i.d.R. daran, dass dort die Serverräume in F90 oder sogar durch Komplextrennwände vom Rest abgeschottet sind - in Extremfällen sogar gasdicht wegen der CO2-Löschanlagen. Hier sah ich aber auch professionelle Serverschränke auf Mero-Böden u.Ä..


    Im Bereich Kleingewerbe / KMU kenne ich das aber auch so, dass Server, USV'en, Switche, Fileserver, NAS, etc. auf Fußböden stehen, oder in Regalen/Racks, die an Wände gedübelt sind.
    Dann übertragen sich Schwingungen direkt in die angrenzenden Wände. Maßnahmen gegen unerwünschte Schwingungen/Resonanzen sind auch eher selten. Bein einem Dutzend Geräte achtet auch kaum jemand auf Lüfterlautstärken beim Bestellen.


    Ich bin in meine Eigentumswohnung gezogen, leider befindet sich direkt unter dem Schlafzimmer ein Serverraum des Gewerbes unter meiner Wohnung.

    Hier (EG-Gewerbeeinheit) in einem Wohnhaus) könnte ich mir vorstellen, dass die genannte Geräuschbelästigung durchaus vorhanden ist, wenn die Geräte dort eher "einfach so" in einem Raum stehen, den sie "Serverraum" nennen.


    Möglicherweise helfen hier schon Schallschutzfüße, mehrschichtige Unterlagen oder die Montage der Geräte in Serverschränken.


    Da es sich hier um einen Eigentümerwechsel handelt und der neue Eigentümer diese Lärmbelästigung erstmalig erfährt, würde ich die Gewerbeeinheit damit konfrontieren und ggf. qualifizierte Messungen veranlassen. Immerhin handelt es sich um einen (schallschutzmäßig) besonders schützenswerten Raum (Schlafzimmer).

    Ob eine nächtliche Lärmbelästigung aus dem Gewerbebetrieb auch nachts zu erwarten wäre, müssen die örtlichen Umstände klären.

    Ggf. kann man den gewerblichen Nutzer auffordern, Maßnahmen gegen die Schallursachen zu ergreifen - die zur Nachtzeit (z.B. 20-7 Uhr + WE) einzuhalten sind.


    Stehen die Geräte evtl. auf Regalen / Fachböden, die an Wänden angedübelt sind, kann sich u,U. der Schall durch Körperschall über die Wände in das nächste Geschoss übertragen werden.

    Eine Schallübertragung über Kabel- / Rohrschächte wäre auch möglich.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Wäre nur die Betondecke schallabsobierend als festes Bauteil? EPS und farmacell Platten nicht?

    Stark vereinfacht ausgedrückt, JA. Wobei der Begriff "schallabsorbierend" hier falsch ist. Ein schallhartes Material absorbiert nicht sondern reflektiert den Schall. Bei genauer Betrachtung hat jedes Material, selbst Luft, eine Dämmung der Schallenergie zur Folge. Das gilt natürlich auch für EPS und Gips- oder Zementfaserplatten. Besonders kompliziert wird es wenn man dann mehrere Schichten bestehend aus unterschiedlichen Materialien hat. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass Schalldämmung frequenzabhängig ist (s. Anmerkungen oben). So verhält sich beispielsweise eine EPS Platte frei in der Luft hängend anders als wenn sie auf eine Wand aufgeklebt wird.

    Nicht umsonst habe ich gefragt, ob der Deckenaufbau bekannt ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bei einem neuen Bodenaufbau die Betondecke weiterhin den größten Teil der Schalldämmung verursacht.


    ABER, wie schon mehrfach geschrieben, man müsste zuerst einmal wissen WO sich die Schallquelle tatsächlich befindet, und über welchen Weg der Schall in Dein Schlafzimmer gelangt. Du hoffst darauf, dass die Decke maßgeblich für die Schalldämmung verantwortlich ist, und dass es sich um Luftschall handelt der im "Serverraum" entsteht. Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .