Risse im Innenputz entlang der Fugen einer Kalksandsteinwand

  • Hallo,


    ich habe vor circa zwei Jahren ein Einfamilienhaus von einem Bauträger bauen lassen. Das Gebäude ist im Erdgeschoss durch eine Kalksandsteinwand (24cm stark, Brandschutz) getrennt und zu dieser stehen jeweils mittig in den einzelnen Wohnbereichen rechtwinklig Porenbetoninnenwände. Eine Seite dient als Einliegerwohnung und die andere Seite ist dann zusammen mit dem Dachgeschoss eine Wohneinheit.


    Bis auf diese Kalksandsteinwand sind alle anderen massiven Wände aus Porenbeton (in der Bauphase als große Elemente gesetzt).


    Circa 6-8 Monate nach der Abnahme sind an der Kalksandsteinwand Risse (Fugenbereich) aufgetreten. Putz wurde mit Armierung/Gewebe verarbeitet. Alle anderen Wände sehen nach oberflächlicher Begutachtung rissfrei aus.


    Die Risse sind zur Außenwand hin breiter bzw. deutlicher zu sehen. D.h. es gibt auch feinere Risse entlang von Fugen in der "Gebäudemitte" (wie oben beschrieben stehen dort circa 20cm starke Porenbeton Innenwände rechtwinklig zur Kalksandsteinwand).

    Ich schätze die Breite der größeren Risse auf 0.3-0.4 mm. Nun stelle ich mir natürlich die Frage, ob es notwendig ist einen Gutachter zu beauftragen oder ob es sich "nur" kosmetischer Natur ist.


    Ich hoffe meine bereitgestellten Informationen sind hilfreich und ich würde mich über fachkundiges Feedback sehr freuen.

    Viele Grüße

    Sebastian

  • Bitte Grundrisse des Hauses mit skizzenhafter Markierung der betroffenen Wand / Wände und Schnitt mit dem Verlauf des Risses / der Risse ergänzen!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Alle anderen Wände sehen nach oberflächlicher Begutachtung rissfrei aus.

    Also auch die Außenwände inkl. Übergang zu dieser Wand sind rissfrei?

    Über dieser Wand befindet sich im DG auch eine Wand?


    Bevor jetzt noch ein Dutzend Rückfragen kommen, würde ich dem Vorschlag von Wolfgang folgen und Bilder der Pläne einstellen, persönliche Daten (von Dir, Baufirma, Architekt.......) bitte vor dem Einstellen entfernen.

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  • Hallo,


    wie ich sehe gab es noch ein paar Rückfragen, ich habe die Grundrisse beigefügt. Es gibt keinen Keller, nur Bodenplatte. (BJ ist 2022)

    Ich habe die Position, von der aus ich die Bilder gemacht habe markiert. Der Rissverlauf ist auf der anderen Seite (Einliegerwohnung) gleich, d.h. wenn ich dort auch Fotos machen würde, dann wäre alles gespiegelt.


    Wie gesagt die Risse treten an der kompletten Wand auf, dort wo sich die Wände in der Hausmitte "kreuzen" auch sehr fein (man muss circa 30-50cm davor stehen). Im Außenbereich der Rot markierten KS-Wand werden Sie breiter/stärker.


    Im Dachgeschoss haben wir Trockenbau (alle Wände doppelt beplankt).

  • Es wäre sehr hilfreich zu sehen wie genau die Risse in der Ansicht der Wand verlaufen! Deshalb hatte ich um einen Schnitt mit skizzenhafter Eintragung der Rissverläufe gebeten. Beispiel:



    Die grünen Linien könnten mögliche Rissverläufe sein, die anderen Linien zeigen schematisch das Bodenplatte, Wände, Decke und Dachkonstruktion des Hauses.


    Dabei bitte die folgenden Fragen - am besten skizzenhaft grafisch - beantworten:

    • Auf welcher ungefähren Höhe verlaufen die Risse?
    • Welche Längen haben die Risse?
    • Verlaufen die Risse gerade, gezackt oder anders beschreibbarer Form?
    • Ist das Rissbild getreppt wie bei A?
    • Sind die Treppungen ungefähr rechtwinklig?
    • Verlaufen mehrere Risse parallel wie bei B oder C? Wenn ja, mit welchen Abständen zueinander?
    • Wie breit sind die Risse ungefähr in Millimeter?
    • Sind die Risse alle gleich breit oder unterscheiden sie sich?
    • Bei Unterschieden: Welche Risse sind besonders breit?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    4 Mal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Skizze und Fragenliste ergänzt

  • Off-Topic:

    Deshalb hatte ich um einen Schnitt mit skizzenhafter Eintragung der Rissverläufe gebeten.

    .... und ich habe den Beitrag gelesen, die Bilder angesehen und kam dann mit Deiner widersprüchlichen Skizze ins Grübeln, weil ich dachte, die gehört noch zum TS.


    War wohl schon zu spät für mich ;)

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Off-Topic:

    ...War wohl schon zu spät für mich ;)

    Don‘t drink and drive! eh no: Don’t sleep and type! :bier:  

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Guten Morgen,


    ich bin heute relativ lange unterwegs und versuche zum Abend hin alle Informationen zu liefern.


    Vielen Dank für die bisher investierte Zeit.

  • Heute konnte ich meine digitale Skizze finalisieren. Ich hoffe das Ergebnis beantwortet die gestellten Fragen.

    Manche Bereiche konnte ich durch Möbelstücke nicht dokumentieren (z.B. Küche).


    Alle Maße sind +/- 1cm, aber ich habe versucht genau zu sein. Die geschätzte Breite (als Laie) der Risse habe ich mit 0.* (in mm) unter der Längenangabe notiert. Teilweise sind die Risse sehr fein (Haarrisse).

    Außerdem habe ich versucht im Küchenbereich (linke Seite Außenwand) die Risse möglichst genau zu kennzeichnen. Der Riss oben links in der Ecke geht leicht in die Außenwand über.


  • Danke für die extrem genaue Darstellung der Risse. Etwas weniger Genauigkeit hätte hier auch gereicht, aber Genauigkeit schadet bei sowas in keinem Fall!


    Als tragwerksplanerischer Halblaie vermute ich, dass sich die tragenden Außen- und Mittelwände des Hauses zusammen mit ihrer (Streifen-) Fundamentierung stärker gesetzt haben, als die (nichtragende) Trennwand der beiden Nutzungseinheiten des EG. Vermutlich wurden hier die tragenden Wände nicht auf eine gemeinsame Bodenplatte mit der Trennwand gestellt, sondern jeweils separat auf Streifenfundamente.



    Dafür spricht, dass die Trennwand der Nutzungseinheiten - vermutlich aus akustischen Gründen - zwischen die Außenwände geschoben und stirnseitig gedämm wurden, um eine Schallleitung längs der Außenwände auszuschließen, was an sich ein bauphysikalisch sinnvolles Vorgehen ist, ebenso, wie der Einsatz von dicken KS-Steinen mit einer hohen Rohdichte.



    Unter der Last des OGs bzw. der Dachkonstruktion haben sich dann die Außen- und die Mittelwände stärker gesetzt als die weniger belastete Mittelwand, welche aber an ihren Enden und in der Mitte auf den Fundamenten der tragenden Wände aufstehen. In diesen drei Bereichen ist es also zu einer Mitnahmesetzung der unteren Steine gekommen, denen dann abgetreppt die aufliegenden Steine gefolgt sind bzw. noch folgen.

    Alternativ ist auch ein anderes Schrumpfungs- bzw. Schwindungsverhalten des Trennwandmaterials denkbar. Das würde es aber nicht die Setzungen beiderseits der Mittelwand erklären.


    Durch das abgetreppte Rissbild lassen sich die Bereiche der stärksten Setzungen sehr gut ablesen.

    Nun stelle ich mir natürlich die Frage, ob es notwendig ist einen Gutachter zu beauftragen oder ob es sich "nur" kosmetischer Natur ist.

    Nach meiner Erfahrung vermute ich ein rein kosmetisches Problem, würde aber abschließend förmlich einen Tragwerksplaner nach örtlicher Besichtigung und vor allem nach Sichtung der Fundamentpläne dazu befragen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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