Rückwand Elektroverteilung Altbau.

  • Hallo zusammen,

    ihr habt mir schon einmal geholfen und ich hoffe dass es auch hier jemanden gibt der mir weiterhelfen kann. Ich habe eine Elektroverteilung von 1965 die nun erneuert werden soll. Kann mir jemand sagen ob es sich hier um eine Gips oder Faserzement Rückwand handelt?


    Viele Grüße


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Vorschau eingefügt

  • DDR-Bau?

    Das dürfte im günstigsten Fall Asbestzement sein. Ich befürchte aber, dass es sich um eine reine Pressasbestplatte (ungebundenes Asbest!) handelt, die damals aus Brandschutzgründen unter offenen Elektroinstallationen auf brennbaren Untergründen eingebaut wurden.

    Sicherheit bringt nur eine Untersuchung im Labor.


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Das hier am rechten Bildrand


    sichtbare Material ist auf jeden Fall offensichtlich stark faserhaltig. Eine gefährliche Faserbelastung ist wahrscheinlich.


    Wesentliche Informationen zum Umgang mit potentiell gefährlichen faserhaltigen Materialien finden sich hier. Nur eine Analyse bringt Klarheit!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • OK danke schonmal. Entspricht auch dem was die Elektrofirma gesagt hat, dass der Rückbau der Platte bei positivem Befund durch eine Spezialfirma erfolgen sollte.

  • Da sollte aber bereits der Rückbau der Eltinstallation unter entspr. Schutzmaßnahmen erfolgen. Was denkst Du, passiert beim Rausdrehen der Schrauben und dem Scharren auf der Platte bei der Demontage?


    Wenn ich so daran denke, wieviele dieser Platten ich als Lehrling auf alten Dachböden mit dem Kabelmesser zugeschnitten habe, um sie unter Schaltern, Steckdosen und Zählertafeln zu montieren, wird mir heute, nach fast fünfzig Jahren noch Angst und Bange.


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Entspricht auch dem was die Elektrofirma gesagt hat, dass der Rückbau der Platte bei positivem Befund durch eine Spezialfirma erfolgen sollte.

    Wie ThomasMD bereits schrieb: Auch bei der Demontage der Bestandsinstallation werden ziemlich sicher Fasern freigesetzt. (Wir bauen grad 1.500 m2 KMF-haltige Abhangdecken aus - ausdrücklich einschließlich der gesamten daran hängende ELT-Inst., weil durchschnittliche Elektriker keine geeignete Schutzausrüstung dafür haben bzw. damit arbeiten mögen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Rückbau der Platte bei positivem Befund durch eine Spezialfirma erfolgen sollte.

    Der Eli glaubt also, alles demontieren zu können und DANN ERST das Feld räumen zu können?

    Wenn er nicht mit entsprechender Fortbildung und PSA arbeitet, darf er mehr als Zählertausch und LS.-Automatenwechsel nicht machen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Bei unseren Sanierungen läuft das so ab:

    1. Freischaltung durch Elektrikerin
    2. Abschottung durch Schadstoffsanierer
    3. Demontage vom Schadstoffsanierer im abgeschotteten Schwarzbereich mit allen Maßnahmen nach zutreffender TRGS
    4. Dekontamination und Rückbau der Abschottung
    5. Neuinstallation durch Elektrikerin

    Die gleichzeitige Anwesenheit beider Gewerke ist dafür normalerweise nicht notwendig.


    Ob das bei Dir so funktioniert, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht kann ThomasMD aus der Wohnungswirtschaft etwas dazu beitragen?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Es ist wohl recht sicher eine Asbestplatte. Hat man damals (tm) recht gerne gemacht, wenn nach hinten offene elektrische Installationen auf brennbarem Material, wie Holz, montiert wurde. Das dort dürfte eine Zählerschrank aus Holz sein, also Asbestplatte drauf.


    Die Platte dürfte noch OK sein. Es reicht wenn der Eli sein Geraffel sorgfältig abbaut und dann die Platte, die nahezu immer geschraubt waren, los schraubt und fachgerecht entsorgt (und da kommt es darauf an wie gut die Sicherheitskultur im Betrieb ist, hatten wir ja im anderen Thread). Ist die geschraubt kann man die problemlos entfernen. Ist die genagelt, wirds ein Problem, weil dann ist die kaum ohne Faserabgabe zu entfernen. Im ersten Fall wird es reichen, wenn der Eli Mundschutz trägt und danach alles sauber weg wischt. Im zweiten Fall muss er schon nen Einmal-Overall tragen, natürlich auch mit Atemfilter. Da würde ich mal den Eli interviewen wie er das machen will und wenn unzufriedene Antworten kommen, anderen Eli oder nen Fachbetrieb beauftragen (der wäre schon wie Kanonen auf Spatzen geschossen, aber wenn Elis Mist bauen, was bleibt einem dann übrig).


    Ja, Asbest ist schon eine Qual und wird im Arbeitsalltag leider zu oft missachtet.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Da würde ich mal den Eli interviewen

    das hat er wohl schon getan.


    OK danke schonmal. Entspricht auch dem was die Elektrofirma gesagt hat, dass der Rückbau der Platte bei positivem Befund durch eine Spezialfirma erfolgen sollte.

    Der Eli handelt nach Vorschrift, und das ist richtig so. Mehrkosten interessieren ihn sowieso nicht, das ist Sache des Kunden.


    Dieser Vorschlag:


    und wenn unzufriedene Antworten kommen, anderen Eli oder nen Fachbetrieb beauftragen (der wäre schon wie Kanonen auf Spatzen geschossen,

    ist schon ziemlich grenzwertig, auch wenn aus praktischer Sicht verständlich. Mich würde einmal interessieren, was das bei einem Entsorgungsfachbetrieb kostet, ist ja eine kleinste Kleinstmenge.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Die Platte dürfte noch OK sein. Es reicht wenn der Eli sein Geraffel sorgfältig abbaut und dann die Platte, die nahezu immer geschraubt waren, los schraubt und fachgerecht entsorgt (und da kommt es darauf an wie gut die Sicherheitskultur im Betrieb ist, hatten wir ja im anderen Thread). Ist die geschraubt kann man die problemlos entfernen. Ist die genagelt, wirds ein Problem, weil dann ist die kaum ohne Faserabgabe zu entfernen. Im ersten Fall wird es reichen, wenn der Eli Mundschutz trägt und danach alles sauber weg wischt. Im zweiten Fall muss er schon nen Einmal-Overall tragen, natürlich auch mit Atemfilter.

    Die TRGS 519 sind Dir bekannt? Wenn nein, dann schweige besser, wenn ja, dann lies sie noch einmal!

    Da würde ich mal den Eli interviewen wie er das machen will und wenn unzufriedene Antworten kommen, anderen Eli oder nen Fachbetrieb beauftragen (der wäre schon wie Kanonen auf Spatzen geschossen, aber wenn Elis Mist bauen, was bleibt einem dann übrig).

    Das lässt sich unterschiedlich verstehen, auch so, dass sich vielleicht jemand findet, der es „unkompliziert und günstig“ erledigt.

    Ja, Asbest ist schon eine Qual und wird im Arbeitsalltag leider zu oft missachtet.

    Das ist wahr, aber Deine Vorschläge führen leider nicht zwangsläufig in die richtige Richtung!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • weiß ich natürlich nicht. Vielleicht kann ThomasMD aus der Wohnungswirtschaft etwas dazu beitragen?

    Leider nicht vollumfänglich.

    So alte Bestände hatten wir nicht. Das einzige Vorkommen an asbesthaltigem Material waren die Asbestzementplatten zwischen den Installationsschächten und den Küchen in den 10-Geschossern.

    Da gab es für die Strangsanierung ein eingespieltes Prozedere:

    Während die zertifizierte Abrissfirma die Küchen zum Wohnzimmer hin abgeschottet hat, hat der Elektriker die Leitungen für Wandleuchte, Herd und Steckdosen spannungslos gemacht und aus der UV ausgeklemmt. Danach wurden die AZ-Platten demontiert, vor Ort verpackt und aus dem Gebäude gebracht.

    Leider ließen die sich oft nicht zerstörungsfrei ausbauen, weil die seinerzeit einfach auf die Kanthölzer angeschossen wurden. Die Küchen wurden anschließend mit gut ausgesaugt und alles feucht abgewischt. Das war gut eingespielt und an einem Tag einschließlich des Einbaus der neuen Steigleitungen und der GK-Platten für 10 Etagen erledigt.

    Der Eli kam dann am nächsten Tag und hat die Leitungen wieder gelegt


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung.

  • Das lässt sich unterschiedlich verstehen, auch so, dass sich vielleicht jemand findet, der es „unkompliziert und günstig“ erledigt.

    Das ist wahr, aber Deine Vorschläge führen leider nicht zwangsläufig in die richtige Richtung!

    Ich finde es nicht als Zielführend wegen jeder kleinen Platte gleich einen Fachbetrieb heran zu karren. Wenn es um Asbestplatten bei Außenverkleidungen geht, wurde hier auch davon gesprochen diese vorsichtig abzunehmen und fachgerecht zu entsorgen, statt gleich mit dem Vorschlaghammer daher zu kommen und nen Fachbetrieb zu holen. Da wird doch gern immer wieder nach Gusto entschieden.


    Für eine einzelne kleine Platte halte ich es für übertrieben gleich ein Fachbetrieb zu holen, wenn diese nur verschraubt und leicht und ohne Zerstörung zu entfernen ist und diese gleich in den Sack wandern kann, der dann fachgerecht entsorgt wird. TRGS hin oder her. Meistens sind diese Platten geschraubt, oft zusammen mit dem Verteiler an die Wand verschraubt. Löst man den Verteiler, löst sich auch die Platte. Da passiert nicht viel, nicht mehr als wenn er normal daran arbeiten würde, wozu er auch nicht nen Fachbetrieb holen würde. Aber OK, die jungen Elektriker haben kaum Erfahrung mit älteren Installationen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Mir geht es vor allem um die Abschottung des Schwarzbereichs und die Verhinderung der Faserausbreitung in die Umgebung. Das kann man grundsätzlich auch alleine machen, wenn man sich einliest und an die Regeln hält.


    Gerade beim Herausdrehen von Schrauben werden lt. den Fachkundigen meines Vertrauens Fasern freigesetzt und eine Maske vor der Nase ist dann gut, die Klamotten in der Schleuse zu wechseln aber auch sehr wichtig. Am wichtigsten ist aber die vollständige Dekontamination des Arbeitsbereiches nach getaner Arbeit. Genau davon steht bei Dir nichts. Ich halte es für problematisch, Laien gegenüber darauf nicht deutlich hinzuweisen und so den Eindruck zu vermitteln, mit Nutzung einer FFP3-Maske sei alles nötige getan.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Es ist ja eine Abwägung. Hier geht es um eine Kleinstmenge, sozusagen. Ich erwarte aber von Handwerkern, dass sie mit solchen Kleinstmengen umgehen können. Solange der TO nur den Verteiler ersetzen will kann man es so machen. Geht es aber um die Sanierung des Hauses, dann würde ich ihm vorschlagen das Haus zu beproben und bei positivem Befund muss eh eine Spezialfirma ran und könnte dann auch den Verteiler demontieren unter den vielen anderen Arbeiten. Ersetzt der TO also nicht nur die Verteilung, sondern macht auch die Elektrik neu im Haus, wie so oft wenn es angeblich nur um die Verteilung geht, würde ich ihm dazu raten. Wird eh zu wenig gemacht.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Gerade beim Herausdrehen von Schrauben werden lt. den Fachkundigen meines Vertrauens Fasern freigesetzt und eine Maske vor der Nase ist dann gut, die Klamotten in der Schleuse zu wechseln aber auch sehr wichtig. Am wichtigsten ist aber die vollständige Dekontamination des Arbeitsbereiches nach getaner Arbeit.

    ...und danach erst mal eine rauchen gehen.

  • Hallo nochmal und danke für die zahlreichen Antworten. Die Platte ist genagelt das sieht man auf den Bildern aber nicht. Da das Haus bewohnt ist möchte ich verhindern dass hier unnötig Fasern freigesetzt werden und werde daher das ganze professionell machen lassen. Die Kosten wurden von der Spezialfirma auf ca 800 Euro Netto geschätzt wobei das meiste für auf und Abbau geht.

  • Da das Haus bewohnt ist möchte ich verhindern dass hier unnötig Fasern freigesetzt werden und werde daher das ganze professionell machen lassen.

    :bier:


    Die Kosten wurden von der Spezialfirma auf ca 800 Euro Netto geschätzt wobei das meiste für auf und Abbau geht.

    Letzteres ist plausibel. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf grob ein Tagwerk einer Person - das kommt mit An- und Abfahrt, Baustelleneinrichtung, Reinigung und Entsorgung sowie Mindermengenzuschlag für Ba-Wü halbwegs hin.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.