Verhaltensweise Innendaemmung & Komfort

  • Moin Zusammen,


    ich habe eine Sandsteinscheune zu einem kleinen Wohnhaus umgebaut.


    Um den Charakter der Scheune zu erhalten, habe ich auf eine Außendämmung verzichtet und von innen mit einem Dämmputz gedämmt. Das ist ein 8 - 12 cm dick von Innen aufgebrachter Putz, welcher speziell für solche (und andere) Sachen entwickelt wurde. Er wurde aufgespritzt und mit Fasern / Geweben verstärkt.


    Die Dämmwirkung ist ok und mein Architekt hat mich damals über die Dämmwirkung (bzgl. "Dämmleistung) aufgeklärt. Das Zeug ist nicht schlecht, aber mit "normaler" Dämmung von Außen nicht zu vergleichen. Auch ist Sandstein nicht der Dämmungs-Knaller. Es sieht aber schön aus und einen Tod muss man sterben.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage und Verprobung (Obacht bin Laie):


    Das Wärme Gefühl (keine Angst es wird nicht esoterisch) ist ein völlig anderes als in anderen Bauten mit Außen-, oder Zwischenwanddaemmung. Ich weiß gar nicht so recht wie ich es beschreiben soll:


    -> Sobald jemand in dem Haus ist und somit weitere Wärme einbringt, gehen die Temperaturen sehr schnell hoch. Wenn zB. Besuch kommt - sagen wir zwei weitere Leute - geht die Raumtemperatur innerhalb von einer Stunde um fast 1,5 Grad hoch. Das Haus ist sehr offen - wir reden also so ca. 50m2 welche sofort in der Temp hochgehen.


    -> Ich fange unglaublich schnell das "Glühen" in den Räumen an. Man hat förmlich das Gefühl, das meine abgegebene Eigenwärme direkt auf mich zurückgestrahlt wird.


    -> Die zur Heizung verwendete Anlage ist ein Luft WP und Außentemperatur geführt. Bei hohen Schwankungen der Außentemperatur - wie heute von 0 auf +7 und dann wieder auf 0 innerhalb von 12 Stunden - habe ich das Gefühl, dass das Haus schnell überheizt. Verglichen mit anderen Dämmungen geht das gefühlt schneller. Man hat das Gefühl, dass die Wärme nicht "aufgenommen" wird. Die Volatilität der Raumtemperaturen ist gefühlt höher.


    -> Das ganze Gebäude hat einen ziemlich hohen Heizenergiebedarf, obwohl Neubau. Wir reden hier von 120kwh/m2 per anno. Also Gesamtenergie. Die eingesetzte Energie ist Faktor 4 niedriger - also 30 kwh per anno elektrische Energie pro m2. Das ist aber nur zur Verortung - das ist erstmal kein Problem, da mir das Aussehen wichtiger war als die Energieeffizienz.


    Macht das alles Sinn was ich da beschreibe, oder ist die WP einfach mist eingestellt und ich bilde mir das einfach ein?


    lg

  • Das liegt schlichtweg daran, dass du keine thermische Pufferung durch schwere Aussenwände hast, da du diese durch die Innendämmung "ausgesperrt" hast.


    Das Gebäude wird sich sowohl schnell aufheizen als auch schnell abkühlen.


    Was hast du denn für einen Estrich in den Räumen?


    Technisch gesehen, leider nicht optimal.

  • Ganz normalen Estrich. Im EG wurde das Zeug halt reingegossen. Wie viel / hoch weiß ich nicht. Aber „ordentlich“.


    Im DG ist das Temperaturverhalten anders. Der Dachstuhl ist neu und ordentlich gedämmt. Hier liegt Trockenestrich.


    Bodenbelag ist 70% Parkett. Der Rest Fliesen.


    Im Wesentlichen bin ich zufrieden. Weil ich auch wusste dass es ein Thema geben wird bzw. nicht optimal ist.


    Lg

  • Die zur Heizung verwendete Anlage ist ein Luft WP und Außentemperatur geführt.

    Meinst Du damit Luft/Luft-WP? oder Luft-/Wasser-WP? Ich vermute L/L denn sonst hättest Du sicherlich etwas zu den Heizflächen geschrieben.

    L/L-WP haben (wie andere Heizungen auch die auf Luft als Wärmeträger basieren) den Nachteil, dass man mit einer relativ hohen Übertemperatur arbeiten muss um ausreichend Wärmeenergie in die Räume zu liefern.

    Bewegt man sich dann in der Nähe des Luftstroms, dann kriegt man diese Warmluft direkt ab.

    Die in den Räumen vorhandene "Masse" nimmt diese Energie nur langsam auf, was zum kurzzeitigen Überheizen führen kann. Wie schnell das passiert, das hängt auch davon ab, wo der (Raum)Temperaturfühler für die Regelung sitzt, wie die Anlage eingestellt ist usw.


    Den genannten Effekt würde ich also nicht nur der Innendämmung zuordnen. In wieweit diese sich von einem Wandaufbau mit Fassadendämmung unterscheidet, das müsste man anhand der Daten des verwendeten Dämmputz ermitteln. Für die Pufferung von Raumwärme sind primär die ersten paar raumseitigen cm vom Wandaufbau entscheidend, denn bis Wärme in die Wand eindringt, oder diese gar durchdringt, vergehen viele viele Stunden, mitunter ein Tag und mehr. Das ist auch eine Schwachstelle bei einer Heizlastermittlung, die ja von einem statischen Zustand ausgeht und den Faktor Zeit quasi ignoriert.


    Zur Erinnerung, die spez. Wärmekapazität von Luft liegt gerade mal bei ca. 0,34Wh/m³K. Um Energie in einen Raum zu liefern, kannst Du also nur an den m³/h drehen oder an den K, also Übertemperatur. Deswegen benutzen Luftheizungen die ordentlich Leistung (bzw. Energie) in einen Raum liefern müssen nicht nur einen hohen Volumenstrom sondern auch eine hohe Übertemperatur. Unser Körper reagiert schnell auf die Lufttemperatur, das hat den Vorteil, dass man einen Raum schnell gefühlt auf Temperatur bringen kann, so lange jedoch die Masse im Raum nicht auf Temperatur ist, wird die Lufttemperatur genau so schnell wieder fallen, sobald der (Warm)luftstrom nachlässt. Mit diesem Effekt hatte ich im Betrieb die letzten 30 Jahre zu kämpfen. Nach einer Nachtabsenkung, bzw. nach einem Wochenende oder gar den Winterferien, konnte ich die Gebäudeluft innerhalb von 1-2h wieder auf Temperatur bringen, aber Wände, selbst die Büromöbel, waren zu diesem Zeitpunkt noch ausgekühlt. Ein komisches Gefühl, wenn man an einem Schreibtisch sitzt, die Luft ist warm, und die Schreibtischoberfläche hat vielleicht gerade mal 10°C.

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  • Entschuldigung - das hätte ich besser darstellen müssen bzgl. LWP.


    Es ist eine Luft Wasser WP. Im gesamten Haus ist FBH verlegt. Es gibt ausschließlich FBH in allen Räumen.


    Diese ist sicher weit davon entfernt optimal eingestellt zu sein. Ich bin nicht häufig genug bei kaltem Wetter vor Ort, um dies ordentlich zu tun. Die Oberflächentemperaturen des Parketts und der Fliesen halten sich beim Heizen jedoch aus meiner Sicht in Grenzen. Sie sind recht konstant 2 - 3 K über der Raum Temperatur.

  • OK, damit kann man meinen obigen Beitrag vergessen. Bei FBH spielt die Masse des Estrich natürlich eine entscheidende Rolle beim Zeitverhalten.

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  • OK, damit kann man meinen obigen Beitrag vergessen.

    Nein kann man nicht. Du hast einen wesentlichen Punkt erläutert, den ich so erst jetzt bemerke. Nämlich den bzgl. des Aufheizens dessen was im Haus steht. Das Haus ist normalerweise - wenn keiner drin ist - auf ca. 16 Grad Raumtemperatur eingestellt.


    Um auf 21 Grad RT zu kommen, benötige ich im Winter volle 4 Tage. Dann sind aber die Möbel immer noch kalt. Das würde das unterschiedliche Temperaturempfinden in den ersten Tagen erklären.


    Den Rest erklärt wahrscheinlich chieff s Erläuterung. Zu wenig Masse...

  • Beitrag #2 war von BauKing


    Weißt Du noch was für ein Innenputz verarbeitet wurde? Die Dämmputze die ich kenne, haben eine eher bescheidene Dämmwirkung, dafür aber noch ordentlich Masse. Man kann also den Effekt, der beispielsweise bei Holzrahmenbau (dünne Beplankung, dann viel "leichte" hoch wärmedämmende MiWO o.ä.) festzustellen ist, nicht so einfach auf Dämmputz übertragen.

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  • Dann könnte man einmal in´s Datenblatt schauen und ein bisschen rechnen.


    Wow, der ist wirklich "leicht", mit 125kg/m³ und einem Lambda um die 0,04W/mK. Grob geschätzt sagen wir mal 3-4cm die als Speicher nutzbar sind, macht um die 50kWh/m²K. Zur Temperaturleitfähigkeit habe ich jetzt nicht viel gefunden, damit ist das Zeitverhalten schwer abzuschätzen, zumal ja noch die Sandsteinwand mit einer Menge gespeicherter Wärmeenergie (besser gesagt Kälte) dem entgegenwirkt.

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  • Geht die ganze geschichte über FBH?


    Wird da auf Maximales Wasserumsatzvolumen gesetzt oder eher Maximale Vorlauftemperatur?

    bei 120kwh/m² muss ja einiges an Energie laufen über die Heizflächen. Da wird sich die Steuerung schwer tun,

    Wo überheizt es denn? überall oder im EG in den Aufenthaltsräumen?

    Ein Sturm zieht auf, Und er wird weiter wehen, Wir werden ihn voller Zorn entgegen gehen. Und soll der Wind auch noch so kräftig Wehen, Das Segel es steht, haben unsre Richtung Gewählt.

    Stemm dich in den Wind, verlier nicht dein Gesicht, Viele werden fallen, doch Wir ganz sicher nicht

  • Um auf 21 Grad RT zu kommen, benötige ich im Winter volle 4 Tage. Dann sind aber die Möbel immer noch kalt.

    [Klugscheißermodus Ein:]

    Du meinst vermutlich die RaumLuftTemperatur (RLT).

    Die Raumtemperatur (RT) als Mittelwert aus Lufttemperatur und Temperatur der Umfassungsflächen wird mit einem Globe-Thermometer gemessen.

    Das ist eine mattschwarze Kupferkugel von ca. 150mm Durchmesser, in deren Mitte sich früher die Quecksilber-Messspitze eines Thermometers befand. Heute sitzen da ein oder mehrere Sensoren.

    [/Klugscheißermodus Aus]


    Mit diesem Thermometer soll die menschliche Behaglichkeit messbar gemacht werden, um den von Euch beschriebenen Effekt zu verwissenschaftlichen.


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  • Geht die ganze geschichte über FBH?


    Wird da auf Maximales Wasserumsatzvolumen gesetzt oder eher Maximale Vorlauftemperatur?

    bei 120kwh/m² muss ja einiges an Energie laufen über die Heizflächen. Da wird sich die Steuerung schwer tun,

    Wo überheizt es denn? überall oder im EG in den Aufenthaltsräumen?

    Ach icb hab meine Antwort schon gefunden. Hatte da bisschen was übersprungen.


    Ergo FBH und langsames aufheizen auf den letzten 4K Raumtemp.


    Trägheit wäre über dei FBH da, aber natürlich fehlen die Außenwände.

    ISt die Frage ob die Wärmepumpe hier eher das Problem hat die Energie zu liefern um 4 TAge zu benötigen oder wirklich so grenzwertig eingestellt ist.

    deswegen wären Vorlauftemperatur ganz gut zu erfahren.


    EIn überheizen wird es nicht sein, nur ein gefühl der Wärmestrahlung. Kann sein das durch die Oberflächen die IR Strahlung gut zurückgeworfen wird.

    die FBH hat davon eher wenig. Wand und Deckenheizung sind IR aktiver.

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  • Geht die ganze geschichte über FBH?


    Wird da auf Maximales Wasserumsatzvolumen gesetzt oder eher Maximale Vorlauftemperatur?

    bei 120kwh/m² muss ja einiges an Energie laufen über die Heizflächen. Da wird sich die Steuerung schwer tun,

    Wo überheizt es denn? überall oder im EG in den Aufenthaltsräumen?

    Also:


    Gefühlt "überheizt" es da wo der Daemmputz ist. Also im EG. Oben ist ja Dachstuhl mit normaler neuer Dachdämmung (Rigips und dahinter KMF). Da habe ich nicht das Gefühl der "Rückstrahlung" und dem schnellen Aufheizen wenn mehrere Leute da sind.


    Die Heizkurve ist im Mischerkreis folgendermaßen eingestellt (alles RL Temps - die Anlage is RL gesteuert):


    Bei

    15 / 21.5

    0 / 27.5

    -15 / 30.5


    Puffer ist jeweils 5K höher.


    Ich glaube die WP ist völlig überdimensioniert. Tut aber nix zur Sache.


    Das Haus ist sehr klein - keine 85 m2 Wohnfläche. Grundfläche der 2 Geschosse (EG & OG) 120m2. Deckenhöhe ist im EG 2.95m, 60 m2 Wohnfläche. Oben halt Dachschrägen mit Gauben.


    Nächstes mal - das Haupthaus steht noch aus - mach ich Wand und Deckenheizung.

  • Ich hab sowas hier stehen:



    Nein natürlich nicht :)

  • hmm, das liest sich jetzt nicht falsch.

    Dumme Frage: Bist du da immer wenn es Sonnig ist?

    Oder hast du da so Halogenspots als Beleuchtung?

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  • Da habe ich nicht das Gefühl der "Rückstrahlung" und dem schnellen Aufheizen wenn mehrere Leute da sind.

    "Rückstrahlung" spüren wir nur als Wärme, wenn diese deutlich über unserer Umgebungstemperatur ist, und wir sowohl die Umgebung als auch die "Strahlung" spüren (also einen Vergleich haben). Unser Indikator ist unsere Hautoberfläche auf die Wärme(strahlung) auftrifft und die gleichzeitig auch unser Sensor zur Umgebungsluft ist.

    Das schnelle Aufheizen wenn mehrere Leute da sind, ist nicht ungewöhnlich. Man darf nicht vergessen, dass unser Körper selbst in Ruhe Wärme abgibt. Das entspricht in etwa einer Leistung um die 100-150W, wenn wir uns dabei bewegen oder gar Sport treiben, sind auch 300-400W möglich. Du schreibst von 60m² Grundfläche, also vielleicht 45-50m² "Wohnfläche". Den Wandaufbau hast Du schon beschrieben, wenn ich nun etwas spekuliere, dann komme ich ganz grob überschlagen auf eine Heizlast (Transmission) im Bereich 1kW für das EG. Ein einzelner Raum hat demnach einen Teil dieser Heizlast, wir reden also von einigen hundert Watt. Befinden sich dort sagen wir mal 6 Personen, dann würde die Heizlast bereits durch die Abwärme der Personen mehr als gedeckt, selbst im tiefsten Winter. Die FBH kann auf so einen Temperaturanstieg gar nicht schnell genug reagieren, was dann erst Recht zu einem Anstieg der Raumtemperatur führt.

    Wenn wir bei uns im Wohnzimmer mit mehreren Personen feiern, dann muss ich verstärkt lüften, und trotz HK die schneller reagieren als eine FBH, steigt die Raumtemperatur. Je nach Anzahl der Personen sind 1-2K keine Seltenheit.


    Bleibt noch die Frage, warum dieser Effekt im OG/DG nicht (oder nur abgeschwächt?) auftritt. Für einen Vergleich müsste zumindest die Anzahl der Personen gleich sein. Ich weiß nicht, ob das bei Deinem Vergleich der Fall war. Ich vermute, dass eine Ursache darin liegen könnte, dass die Heizlast höher ist, schließlich war von Dachschrägen die Rede und somit einem größerem Anteil an der Hüllfläche des Gebäudes. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die FBH dort schon abgesenkt war/ist, so dass deren Beitrag zur Heiz"leistung" geringer ist. In wieweit hier die raumseitige Masse eine Rolle spielt, das könnte man untersuchen.

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  • "Rückstrahlung" spüren wir nur als Wärme, wenn diese deutlich über unserer Umgebungstemperatur ist, und wir sowohl die Umgebung als auch die "Strahlung" spüren (also einen Vergleich haben). Unser Indikator ist unsere Hautoberfläche auf die Wärme(strahlung) auftrifft und die gleichzeitig auch unser Sensor zur Umgebungsluft ist.

    Das schnelle Aufheizen wenn mehrere Leute da sind, ist nicht ungewöhnlich. Man darf nicht vergessen, dass unser Körper selbst in Ruhe Wärme abgibt. Das entspricht in etwa einer Leistung um die 100-150W, wenn wir uns dabei bewegen oder gar Sport treiben, sind auch 300-400W möglich. Du schreibst von 60m² Grundfläche, also vielleicht 45-50m² "Wohnfläche". Den Wandaufbau hast Du schon beschrieben, wenn ich nun etwas spekuliere, dann komme ich ganz grob überschlagen auf eine Heizlast (Transmission) im Bereich 1kW für das EG.

    Das passt aber nicht mit der Aussage zusammen, das der Energiebedarf bei 120kwh/m² und jahr besteht..

    Ein Sturm zieht auf, Und er wird weiter wehen, Wir werden ihn voller Zorn entgegen gehen. Und soll der Wind auch noch so kräftig Wehen, Das Segel es steht, haben unsre Richtung Gewählt.

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  • "Rückstrahlung" spüren wir nur als Wärme, wenn diese deutlich über unserer Umgebungstemperatur ist...

    Nein, die spüren wir auch andersrum.

    Ich nenne das bewusst nicht Kältestrahlung, denn die gibt es nicht.

    Wir spüren aber sehr gut die Wärmestrahlung des menschlichen Körpers hin zu einer kalten Fläche. Jeder kennt wohl die kalte Schulter bei einer Autofahrt im Winter, die zur geschlossenen Autoscheibe zeigt.

    In der Gebäudetechnik nennt man das"Entwärmung" und wird bei der technischen Kühlung benutzt. Auch dort wird keine "Kälte" hinzugefügt sondern Wärme entzogen.


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  • Ja, die 120kWh/m²*a klingen erst einmal nach viel, da müsste man schauen, was sich dahinter verbirgt. Inkl. WW?

    Ich habe nur grob über die vermutete Wand- und Fensterfläche abgeschätzt. aber selbst wenn man mit sagen wir mal 2.700h p.a. rechnet, kommt man auf eine Gesamtheizlast um die 3,5kW, da sind meine 1kW für das EG nicht völlig abwegig.


    Man darf nicht vergessen, dass es sich um ein relativ kleines Gebäude handelt, da kann man mit den üblichen Pi*Daumen Formeln schnell daneben liegen.

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  • Nein, die spüren wir auch andersrum.

    Mein Satz bezog sich auf "Wärme"(gefühl). Das was Du meinst spüren wir nicht als Wärme sondern als Kälte. Bezogen auf den absoluten Nullpunkt wäre beides "Wärme", bezogen auf uns als Person ist es einmal Wärme und einmal Kälte (Energiezufuhr und im anderen Fall wird Energie abgeführt). Beim TE geht es aber um ein Überhitzen der Räume, deswegen habe ich den Wärmefall herangezogen.

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  • Ich korrogiere mal den R.B. und den ThomasMD .


    Es wird nicht Wärme oder Kälte hinzugeführt, sondern Energie. :P :lach: :lol:

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  • Also - ich habe nun mal die Grundrisse und den Schnitt als Bilder angefügt.


    Das sind noch Pläne aus einem früheren Stadium, aber im wesentlichen ist es so (Türen öffnen nun teilweise in andere Richtungen, kein Kamin, die ein oder andere Wand läuft anders in der Küche, etc.)


    Daraus kann man jetzt auch sehen was so an Fenstern drin ist.


    Das Haus steht größtenteils leer (noch). Im ersten Jahr wurde die Raumtemperatur auf 20 Grad gehalten. Im 2ten Jahr habe ich das Haus im Herbst nur auf 16 Grad aufgeheizt und eben auf 21 wenn jemand da war.


    WW Produktion ist in den Werten mit drin, spielt aber keine große Rolle, da hier kaum etwas benötigt wird. Auch regel ich das Wasser auf 25 Grad runter wenn keiner da ist.


    Ich hefte auch den Anschlussplan der WP mal an für die die es interessiert. Das ist wirklich 1:1 so umgesetzt worden (mit Friwa)


    Die Verbräuche der WP (aus der WP abgelesen - wir wissen alle, dass die sicher beschönigt) Stromverbrauch kann ich separat mit einem separaten Zähler ablesen. So +/- 10% stimmt was die WP berichtet.


      Input kWh Output kWh JAZ
    2024 Wärme 2266.80 9099.60 4.01429328
    2023 Wärme 2211.90 9505.80 4.29757222


    So komme ich bei 85m2 Wohnfläche auf 111 kWh / m2 per anno. Witzig ist, dass das Abregulieren der WP auf 16 Grad RLT (ich lerne dazu ThomasMD :-)) keine Stromeinsparung gebracht hat. Da taktet sie dann wohl zu häufig...


    Lasst mal hören


    lg


  • Das Wärme Gefühl (keine Angst es wird nicht esoterisch) ist ein völlig anderes als in anderen Bauten mit Außen-, oder Zwischenwanddaemmung. Ich weiß gar nicht so recht wie ich es beschreiben soll

    hast Du mal ein paar Fotos, die einen Raumeindruck ermöglichen?

    Welche Wände in dem Plan sind innen gedämmt?


    Tritt die Problematik nur in der Heizperiode auf oder auch in der warmen Jahreszeit?


    Wenn zB. Besuch kommt - sagen wir zwei weitere Leute - geht die Raumtemperatur innerhalb von einer Stunde um fast 1,5 Grad hoch.

    das kenne ich auch von Leichtbauten mit gutem Wärmeschutz, aber ohne große Speicherkapazität. Insbesondere bei hoher Luftdichtheit/geringem Luftwechsel. Sitzen da 4 Personen, können diese schon 200-300 Watt Heizleistung ausmachen, oder sogar mehr (je nach Kleidung und Tätigkeit).

    Wenn dann noch elektrische Verbraucher/Glühbirnen da sind oder stimmungsvoll einige Kerzen etc., merkt man das deutlich.

  • hast Du mal ein paar Fotos, die einen Raumeindruck ermöglichen?

    Was schwebt Dir denn da vor - würde ungern das heutige Wohnzimmer ins Netz stellen ;)

    Welche Wände in dem Plan sind innen gedämmt?

    Alle Außenwände im EG sind von innen mit Daemmputz gedämmt. Also 3 Seiten. Oben, unten, rechts auf dem Plan. Die linke Seit nicht, da diese am Nachbarhaus angeschlossen ist. Hier wurde eine Daemmung zwischen den zwei Gebäuden angebracht und dann von innen eine weitere Wand hochgezogen.

    Tritt die Problematik nur in der Heizperiode auf oder auch in der warmen Jahreszeit?

    Das ist eine gute Frage... Im Sommer sind eh alle Fenster auf und ein ständiges kommen und gehen bis in die Nacht. Da habe ich noch nie drauf aufgepasst.

    das kenne ich auch von Leichtbauten mit gutem Wärmeschutz, aber ohne große Speicherkapazität. Insbesondere bei hoher Luftdichtheit/geringem Luftwechsel.

    Das Gebäude scheint sehr luftdicht zu sein. Man muss häufiger lüften.



    Dumme Frage: Bist du da immer wenn es Sonnig ist?

    Oder hast du da so Halogenspots als Beleuchtung?

    Nee - beides nein. Im Moment ist es leider gar nicht sonnig. Halogenspots hab ich nicht...



    Nochmals kurz:

    Mein "Waermeproblem" stellt kein wirkliches Problem im Sinne von Unwohlsein dar. Es ist eben nur ganz anders, als ich es in anderen Gebäuden gewöhnt bin. Die anscheinend fehlende Fähigkeit des Wärmespeicherns ist einfach ungewohnt.

  • Was schwebt Dir denn da vor - würde ungern das heutige Wohnzimmer ins Netz stellen

    ja, schon den Raum. Wenn Du das nicht einstellen willst, ist es ok. Manchmal ergibt sich halt aus einem Foto etwas, was der Laie nicht sieht.


    Noch ein Ansatz: Hast Du ein Infrarotthermometer?

    Messe dann während geheizt wird doch mal die Oberflächentemperatur des Bodens in der Fläche, die Wand im "ungestörten Bereich", also außerhalb des Einflussbereichs von Wärmebrücken, Anschlüssen etc., die Deckentemperatur und als Referenzgröße die Temperatur eines Möbelstücks oder etwas anderem, was dauerhaft im Raum steht (nicht die Unterseite messen, da diese ja von der FBH angestrahlt wird).

    Vielleicht ergibt sich hieraus etwas...


    Habe ich richtig verstanden: im EG liegt Nassestrich, im DG Trockenestrich? Welche Heizflächen gibt es im DG?


    Kann es sein, dass das Problem im DG nur deshalb nicht auftaucht, da sich dort nicht längere Zeit mehrere zusätzliche Personen aufhalten (nur Schlafzimmer), im Wohnraum aber schon?


    Vorab glaube ich aber schon, dass es mit der sehr geringen Speicherkapazität und der quasi nicht vorhandenen Speicherkapazität der Wandflächen zusammenhängt...

  • Noch ein Ansatz: Hast Du ein Infrarotthermometer?

    Messe dann doch mal die Oberflächentemperatur des Bodens in der Fläche, die Wand im "ungestörten Bereich", also außerhalb des Einflussbereichs von Wärmebrücken, Anschlüssen etc., die Deckentemperatur und als Referenzgröße die Temperatur eines Möbelstücks oder etwas anderem, was dauerhaft im Raum steht (nicht die Unterseite messen, da diese ja von der FBH angestrahlt wird).

    Vielleicht ergibt sich hieraus etwas...

    kann ich heute Abend mal machen und mir das vom Nachbarn leihen. Die Werte stell ich dann ein.

    Habe ich richtig verstanden: im EG liegt Nassestrich, im DG Trockenestrich? Welche Heizflächen gibt es im DG?

    Genau - richtig. Im DG liegt vollflaechig FBH mit der logischen Aussparung des Treppenaufgangs. Auch in dem mini Flur vor den Kinderzimmern liegt FBH.

    Kann es sein, dass das Problem im DG nur deshalb nicht auftaucht, da sich dort nicht längere Zeit mehrere zusätzliche Personen aufhalten (nur Schlafzimmer), im Wohnraum aber schon?

    Das kann sehr gut sein.