Schallschutzwand gegen Kinderlärm: Erfahrungen und Empfehlungen gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich bin Mieter und handwerklich recht versiert. Zusammen mit einem Freund, der Schreiner ist, plane ich, eine Schallschutzwand in meiner Wohnung zu installieren. Mein Onkel ist mein Vermieter und hat sein "go" gegeben.

    Der Grund: Vor kurzem sind im Nebenhaus neue Nachbarn eingezogen, und leider sind ihre zwei Kleinkinder sehr laut. Es gibt täglich etwa 3-4 Stunden immer wieder Geschrei, was für meine Partnerin besonders belastend ist, da sie aus der Kindheit schreckliche traumatische Erfahrungen gemacht hat, aktuell in therapeutischer Behandlung und unter dem Lärm leidet.


    Ich habe nun einige Stunden lang recherchiert, viel gelesen, auch Chat-GPT genutzt und hier im Forum versucht mir möglichst viel Wissen anzueignen und einen Plan erstellt. Nun würde ich mich sehr übere euren Rat bzw. eure Hilfe freuen, da ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich da zu den richtigen Materialien greife und der Plan sinnvoll klingt:

    Wandmaße: Höhe: 2,90 m; Breite: 7,30 m; Besonderheit: Links im Eck befindet sich ein Kamin, der in meinen Raum hineinragt.


    Bisher von mir geplante Schichten:

    1. Erste Schicht:
      • Holzbalken zur Befestigung mit Knauf Dichtungsband versehen
      • Soniflex COMPOSITE 52mm (10 Platten erhalte ich sehr günstig für 70€ neu und ungebraucht)
      • Soniflex 491 STL 32mm (ca. 12 Platten würde ich neu bestellen, da neu günstiger als die Soni COMPOSITE) --> 20mm würde ich "hohl" lassen?
    2. Zweite Schicht: Knauf Gipskartonplatte GKB, Maße: 2.500 x 1.250 x 12,5 mm
    3. Dritte Schicht:
      1. Holzbalken zur Befestigung mit Knauf Dichtungsband versehen
      2. Rockwool Steinwolle Klemmrock 035, Stärke: 120 mm
    4. Vierte Schicht: Knauf Gipskartonplatte GKB, Maße: 2.500 x 1.250 x 12,5 mm

    Meine Fragen an euch :)

    1. Ist diese Vorgehensweise mit den genannten Materialien sinnvoll? Also auch das "doppelte" mit Steinwolle und den soniflex-Produkten
    2. Habt ihr Verbesserungsvorschläge oder alternative Materialien, die effektiver oder kostengünstiger sind? Gibt es günstigere Alternativen zu Soniflex, die ebenso effektiv sind?
    3. Glaubt ihr dass diese Maßnahmen das Kindergeschrei signifikant reduzieren werden?
    4. Ist es in Ordnung, die Wand mit Holzbalken zu bauen, oder sind Knauf-Profile (kommen in anderen Threads öfters vor) zwingend erforderlich?
    5. benötige ich noch eine Schicht Dampfbremsfolie?

    Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Ratschläge.


    Vielen Dank im Voraus, liebe Grüße aus Freiburg und schon mal schöne Weihnachtsfeiertage in die Runde!

  • Was spricht gegen den Einsatz einer klassischen Vorsatzschale mit Systemzulassung und definierten erwartbaren akustischen Kennwerten, wie sie bspw. von Knauf angeboten werden?


    Willst Du die Bedämpfungswirkung der von Dir verlinkten Produkte für die Raumakustik Deibes Raumes wirklich haben?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • aus was besteht die eigentliche Wand?


    Die Konstruktion wird rechnerisch schwierig. Aus dem Bauch heraus würde ich die Reihenfolge der Schichten ändern, und die Beplankung raumseits verdoppeln. Die Unterkonstruktionen "Balken " evtl. besser entkoppeln, oder gar auf einen mehrschichtigen Aufbau verzichten und dafür die Resonanz tiefer legen. Das kann man jedoch pauschal nicht sagen, da hilft wirklich nur rechnen.


    Für eine Dampfsperre sehe ich keinen Grund.


    Grenzen die kompletten 7m Breite an einen Raum, oder gibt es noch eine Zwischenwand (oder mehrere)?

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  • aus was besteht die eigentliche Wand?


    Großteils aus Ziegelstein


    Zitat

    Grenzen die kompletten 7m Breite an einen Raum, oder gibt es noch eine Zwischenwand (oder mehrere)?


    Meines Wissens grenzen die 7m an einen Raum im Nachbargebäude

  • Was spricht gegen den Einsatz einer klassischen Vorsatzschale mit Systemzulassung und definierten erwartbaren akustischen Kennwerten, wie sie bspw. von Knauf angeboten werden?


    Willst Du die Bedämpfungswirkung der von Dir verlinkten Produkte für die Raumakustik Deibes Raumes wirklich haben?


    Bei meiner Recherche bin ich auf Grenzen gestoßen, ich konnte nicht rausfinden wo ich die Systeme bzw. Komponenten (z.B. Direktschwingabhänger) als Privatperson erwerben kann. Und so ganz verstanden habe ich den Gedanken hinter den Systemen noch nicht. Bei Soniflex habe ich dann gesehen, dass die empfehlen mit Holz zu arbeiten und mich daran orientiert. Bin da aber grundsätzlich offen, jedoch auch etwas Budgetorientiert (max. 1000€).


    Die Bedämpfungswirkung für meine eigene Raumakustik benötige ich nicht wirklich, es geht nur um das verhinder, dass Lärm von außen eindringt.


    Danke euch schonmal für die ersten Rückfragen/Hinweise :)

  • Bei meiner Recherche bin ich auf Grenzen gestoßen, ich konnte nicht rausfinden wo ich die Systeme bzw. Komponenten (z.B. Direktschwingabhänger) als Privatperson erwerben kann.

    Im Baustoffhandel - sofern er Dich als Kunden akzeptiert / beliefert.

    Und so ganz verstanden habe ich den Gedanken hinter den Systemen noch nicht.

    Dass Du bei korrektem Arbeiten nach Systemzulassung ein Werk bekommst, welches definierte bauphysikalische Eigenschaften, also die Dämmwerte erreicht, die Du vorgesehen hast, weil sie für Dich sinnvoll, räumlich-konstruktiv umsetzbar und bezahlbar sind. (Ich verstehe nicht, wie man anders vorgehen kann. Es kauft doch auch niemand ein Auto mit „viel kW, wenig Verbrauch, aber nicht so teuer“, sondern den mit genau den folgenden Eigenschaften … !)


    Andernfalls bekommst Du irgendwas mit irgendwelchen Eigenschaften, die ziemlich sicher Deinen Erwartungen gerade nicht entsprechen. Aber dafür ist es möglicherweise billiger.


    Meine Preis-Glaskugel sagt mir, dass eine hier sinnvolle freistehende Vorsatzschale (Vorsatzschale, GK-/GF-Platten, Schall-und Dämmplatten, WLG 049, zweilagig beplankt, Oberfläche Q2, frei gespannt) in Freiburg / Br. zwischen 90,- und 100,- € / m2 kosten wird, fertig gebaut, ohne Baustelleneinrichtung aber mit Umsatzsteuer.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Und so ganz verstanden habe ich den Gedanken hinter den Systemen noch nicht.

    Dazu muss man sich ein wenig mit den Grundlagen der Akustik beschäftigen. In Kurzform, Sprache besteht aus Schallwellen unterschiedlicher Frequenz, wobei sich der hauptsächliche Frequenzanteil durch die Anatomie des Menschen (Kehlkopf, Stimmbänder etc.) ergibt, sowie der Art wie wir sprechen (Druck mit dem wir die Luft durch die Luftröhre pressen, also ruhiges Gespräch oder Schreien). Deswegen klingt die Stimme eines Mannes tiefer

    Wenn wir also ein Gespräch oder Geschrei hören, dann hören wir nicht eine einzelne Frequenz (Ton) sondern ein Frequenzgemisch. Bei Männern liegt der Hauptanteil im Frequenzbereich 100Hz bis ca. 500Hz, bei Frauen zwischen ca. 200Hz und 600Hz, und bei Kindern zwischen ca. 300Hz und 700Hz. Da gibt es keine Norm und feste Grenzen. Es handelt sich dabei auch um den Frequenzbereich in dem die meisten Anteile der Sprache liegen, einzelne Buchstaben (Bsp. Konsonanten/"Zischlaute") liegen höher, auch im Pegel, dafür aber nur kurzzeitig. Bei Geschrei erhöht sich das Spektrum im Frequenzbereich um ca. 1 Oktave, d.h. Frequenzverdopplung.


    Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man nun überlegen, wie man diesen "Lärm" durch Schalldämmung reduziert. Die einfachste Methode ist man nimmt eine Trennwand, möglichst schwer (Bsp. Beton). Man spricht dann von einer einschaligen Konstruktion. So eine Wand hat eine mit der Frequenz nahezu linear ansteigende Schalldämmung. Die Schalldämmung lässt sich relativ einfach über die Masse festlegen, also typischerweise die Dichte des Materials (Stahl, Blei oder Beton oder...) bzw. Dicke der Wand. Diese Annahme funktioniert im interessierenden Frequenzbereich relativ gut und genau. Man kann also genau vorhersagen, dass eine Erhöhung der Masse um x zu einer Erhöhung der Schalldämmung von y führt, und zwar über den gesamtem Frequenzverlauf.


    Die nächste Stufe wäre ein zweischaliger Aufbau, also bestehend aus der vorhandenen Wand (Ziegel), einer Dämmlage, und einer Beplankung. Man spricht dann von Masse-Feder-Masse System. Dieses System verhält sich anders als die oben beschrieben "Betonwand", die Schalldämmung steigt nicht mehr linear mit der Frequenz, sondern es gibt Frequenzen bei denen die Schalldämmung deutlich einbricht. Man spricht dann von Resonanzen. Diese hängen von den einzelnen Massen (Wand, Beplankung) und der Dämmlage (Dicke, Steifigkeit) ab. So ein System zu berechnen wird schon etwas schwieriger, deswegen nutzt man gerne die bereits erprobten und geprüften Varianten die Wolfgang oben schon ewähnt hat.


    Was Du vorhast, das wäre ein dreischaliger Aufbau, also ein System bestehend aus 3 unterschiedlichen Massen und 2 unterschiedlichen Dämmlagen. Das zu berechnen ist schwierig, vor allen Dingen wenn man mit 3 stark unterschiedlichen Massen und 2 unterschiedlichen Dämmlagen rechnen muss. Je komplexer ein System wird, um so höher das Risiko für Fehler (bei der Berechnung, Ausführung). Ich würde so einen Aufbau ohne messtechnische Begleitung nicht ausführen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass da etwas in die Hose geht, ist relativ hoch, gerade wenn man keine Erfahrung damit hat. Dann hat man das Geld in den Sand gesetzt weil das gewünschte Ziel nicht erreicht wird.


    Bevor Du also einen Wandaufbau planst, würde ich erst einmal die Anforderungen festlegen, denn nur so kann man entscheiden, welchen Weg man gehen könnte. Es wäre (zumindest theoretisch) denkbar, dass es gar keine vertretbare Lösung gibt. Genau deswegen habe ich nach der vorhandenen Wand gefragt, wobei die Aussage


    Großteils aus Ziegelstein

    nicht viel weiter hilft. Je nach Baujahr können es (massive) Ziegel sein, Hochlochziegel, eine gemeinsame Trennwand, und was unter "Großteils" zu verstehen ist, das wäre auch noch zu klären (Mischmauerwerk?) Bei genauerer Betrachtung müsste man auch Böden/Decken, Außenwände mit einbeziehen (Stichwort Flankenübertragung).



    leider sind ihre zwei Kleinkinder sehr laut. Es gibt täglich etwa 3-4 Stunden immer wieder Geschrei,


    Ideal wäre, wenn man Messwerte hätte, anhand derer man die notwendige zusätzliche Schalldämmung festlegen könnte. Ersatzweise muss man über die Daten der vorhandenen Trennwand Abschätzungen vornehmen, was erfahrungsgemäß sehr ungenau ist.


    Was schon einmal von Vorteil ist, Du bemängelst eine unzureichende Luftschalldämmung, Trittschall spielt anscheinend keine Rolle.


    ich konnte nicht rausfinden wo ich die Systeme bzw. Komponenten (z.B. Direktschwingabhänger) als Privatperson erwerben kann.

    man bekommt m.W. alle Komponenten auch im Online-Handel, man muss jedoch suchen, und Schnäppchenpreise sind nicht immer garantiert.


    Der Vorteil dieser "Systeme" ist, dass die Komponenten entsprechend ihrem Einsatzzweck optimiert sind, beispielsweise durch Formgebung oder Materialauswahl. Ein "Holzbalken" kann da nicht unbedingt mithalten.

    Hält man sich an die Herstellerempfehlungen/-vorgaben, dann ist die Chance auf eine erfolgreiche Umsetzung sehr hoch.


    Fazit: Es wäre gut zu wissen, welche Anforderungen man ansetzen muss, ob 10dB oder 20dB, oder evtl. völllig unrealistische Werte. Dann kann man sich auf die Suche nach einer passenden Lösung machen. Diese sollte nicht unnötig kompliziert sein, damit Fehlermöglichkeiten bei der Umsetzung minimiert werden.

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  • Dankeschön nochmals für eure Rückmeldungen. Ich habe mich nun intensiver mit den Grundlagen der Akustik, Sinn von Vorsatzschalen, etc. beschäftigt. Mir hat neben den Beiträgen von euch auch dieser Beitrag hier geholfen. Auch den Porous-Kalkulator habe ich mal verwendet. Meine Vorstellung ist nun viel klarer und ich verstehe, dass ich hier nicht einfach drauf los zusammen würfeln und bauen sollte :) Zudem ein echt spannendes Thema wie ich als geräuschempfindlicherer Mensch finde.


    Update zu meinen Rahmenbedingungen

    - von den soniflex-Matten nehme ich Abstand

    - ich habe leider nur ein Budget von aktuell 800-1000€ zur Verfügung, nachdem das Jahr voller gesundheitlicher Herausforderungen deren Behandlung wir leider teils selbst finanzieren mussten


    - es handelt sich definitiv nicht um Trittschall, da kommt 0 bei uns an, sondern nur Stimmen (primär von dem Mädels und der Mutter)

    - die Lautstärke liegt laut Handymessungen bei ca. 25-30db also Hintergrundpegel, bei Geschrei geht es bis an die 40db ran (das war sehr lautes gekreische eines Mädchen + Handymesserung trotz spezialisiserter app sicherlich nicht sehr genau)

    - mein Ziel ist es, die Lautstärk möglichst auf 0 zu bekommen, jedoch wären das selte neue kreischen auch in Ordnung, wenn es sich ein bisschen mehr als halbieren würde (was ja schon ca. 10-15db weniger entsprechen würde?)

    - wichtig für uns: das morgen und abendliche diskutieren / sprechen würden wir gern weg bekommen


    - es sind auf unserer Seite zwei Steckdosen in der Wand welche wir nicht benötigen - wir benötigen an der Wand gar keine Steckdose

    - unserer Wahrnehmung nach überträgt weder Boden, Wand noch Decke primär die Geräusche sondern die wirklich sehr dünnen Wände

    - es gibt zwei Risse in der Wand diese würde ich mit Akustikdichtmasse oder Putz abdichten


    Da ich leider Budgettechnisch limitiert bin, scheint es für mich nicht möglich auch ein "System" zurück zu greifen. Was ich mir gefunden habe übersteigt mein Budget

    Meine Idee wäre nun aktuell:


    Als Dämmaterial (Quelle für Strömungswiderstand) entweder:

    oder

    und

    • 2 Beplankungen Knauf Gipskartonplatte GKB ca. 210€


    Dazu habe ich mal die Frequenzen und den Absorptionskoeffizient ausgerechnet, siehe Screenshot



    Nun bin ich mir nicht sicher und merke, dass da meine frisch angeeigneten Kentnisse an ihre Grenzen kommen. Glaubt ihr, dass das eine "aussreichende" Variante wäre um eben eine Verbesserung von ca. 15-20db zu erreichen.


    Allgemein, was würden wir denn noch benötigen um den Erfolg / nicht Erfolg von den Komponenten gut berechnen zu können?

  • - mein Ziel ist es, die Lautstärk möglichst auf 0 zu bekommen,

    Was verstehst Du unter "0"? Ein Pegel von 0dB(A) ergibt keinen Sinn, denn das Hintergrundgeräusch in einem Wohnraum liegt typischerweise irgendwo im Bereich 25-30dB(A). Sobald das Störgeräusch unter diesen Geräuschpegel sinkt, ist es nicht mehr hörbar. Man würde alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen keine Maßnahmen ergreifen um hier den Störpegel in den Bereich 0dB(A) zu bringen.


    Deine Messwerte kann man ohne die Randbedingungen zu kennen nicht einschätzen. Was man erkennen kann, dass die vorhandene Schalldämmung anscheinend wirkt, denn die niederfrequenten Anteile sind erhöht, während die höher frequenten Anteile, die typisch für so ein "Geschrei" wären, gegenüber diese schon abgesenkt sind. Bei den Pegeln zwischen 500Hz und 1kHz dürfte es sich um den Lärm der Nachbarn handeln, woher die Anteile < 100Hz kommen, das müsste man überprüfen.


    Bewegt man sich in diesem Pegelbereich, dann würde ich weitere Ausbreitungswege in Erwägung ziehen, und nicht nur die Trennwand betrachten.

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  • Was verstehst Du unter "0"? Ein Pegel von 0dB(A) ergibt keinen Sinn, denn das Hintergrundgeräusch in einem Wohnraum liegt typischerweise irgendwo im Bereich 25-30dB(A). Sobald das Störgeräusch unter diesen Geräuschpegel sinkt, ist es nicht mehr hörbar. Man würde alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen keine Maßnahmen ergreifen um hier den Störpegel in den Bereich 0dB(A) zu bringen.


    Deine Messwerte kann man ohne die Randbedingungen zu kennen nicht einschätzen. Was man erkennen kann, dass die vorhandene Schalldämmung anscheinend wirkt, denn die niederfrequenten Anteile sind erhöht, während die höher frequenten Anteile, die typisch für so ein "Geschrei" wären, gegenüber diese schon abgesenkt sind. Bei den Pegeln zwischen 500Hz und 1kHz dürfte es sich um den Lärm der Nachbarn handeln, woher die Anteile < 100Hz kommen, das müsste man überprüfen.


    Bewegt man sich in diesem Pegelbereich, dann würde ich weitere Ausbreitungswege in Erwägung ziehen, und nicht nur die Trennwand betrachten.


    Korrekt, guter Hinweis - mit "0" meine ich nicht 0db(A) sondern nicht mehr hörbar oder meine Partnerin würde sagen das wir nicht aufschrecken wenn es hinter der Wand wieder los geht.


    Ich habe die Hz Kurven beobachtet, das Geschrei hatte die Werte zwischen ca. 400 Hz und ca. 2000 Hz erzeugt. Die niedrigeren Werte würde ich auf Hintergrundgeräusche die wir sonst nicht wahrnehmen schieben. Ich habe gerade noch mal 1 Minute mit "Ruhe" aufgezeichnet:


  • Evtl. Effekt mit 0 € erreichen:

    Nachbarin mit ihren ausgesprochenen (geschrieenen) Worten konfrontieren. also nicht einer Aufzeichnung [das wäre illegal], sondern mit den Worten. also z.B.: Sie haben gesagt - ........

    Manchmal hilft alleine schon die Annahme, man können jedes ihrer Worte so deutlich verstehen, die Lautstärke zu limitieren. Auch die der Kinder. ;)

    Versuch macht klug und kost 0,0

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ein Hintergrundpegel von 26-28dB(A) ist plausibel, auch wenn er hier anscheinend überwiegend vom niederfrequenten Anteil des Spektrums generiert wird. Die Anteile < 100Hz könnten auch vom Messaufbau oder Messgerät selbst stammen. Da steckt eine Menge Unsicherheit drin.


    Deine "Berechnungen" zum Absorptionsgrad sind hier nur bedingt hilfreich, denn Du möchtest ja nicht die Raumakustik beeinflussen sondern die Schalldämmung zur Nachbarwohnung. Zwischen den Absorbern und der Nachbarwohnung befindet sich ja noch die "massive" Trennwand. Das Störgeräusch trifft also nicht direkt auf den Absorber sondern kommt quasi von der Rückseite.

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  • Generell scheinst Du weiterhin Raumakustik (Verbesserung der Akustik im Raum - hier durch durch Bedämpfung) und Bauakustik (Schallschutz gegen außen) zu vermischen bzw. durcheinander zu bringen. Für beides sind unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll und naheliegend. Ich schreibe hier nur über den bei Dir relevanten Schallschutz gegen außen, also den sog. baulichen Schallschutz. Die anfänglich oben von Dir genannten Produkte sind für die Verbesserung der Raumakustik einsetzbar, nicht für den baulichen Schallschutz!


    Wenn Du die akustischen Eigenschaften der verschiedenen Wandssysteme von bspw. Knauf vergleichst, wirst Du feststellen, dass drei Komponenten ganz wesentlich zur Verringerung des Schalldurchgangs beitragen, um den es Dir hier beim baulichen Schallschutz geht:

    • das Material, die Dicke und die genaue Ausbildung der Ständerprofile
    • die Masse, also das Gewicht, der Beplankung pro Fläche und zwar sowohl relativ pro cm Schichtstärke als auch mit der absoluten Schichtdicke
    • das Vorhandensein einer Hohlraumbedämpfung

    Das Material der Hohlraumbedämpfung und seine Stärke spielt dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle.


    Metallständer sind immer besser als Holzständer, schwere dicke Beplankungen immer besser als leichte. Es gilt also, eine für das gewünschte Schutzniveau ausreichende Materialkombination zu finden.


    Deine Angabe von gewünschten 0 dB im geschützten Innenraum ist fern der baupraktisch umsetzbaren Realität (wird nicht einmal bei professionellen Tonstudios angestrebt) und nur mit extremem finanziellen Aufwand erreichbar.


    Wie R.B. bereits schrieb, sind bei bei Dir wie sonst auch die Schallnebenwege durch einbindende Decken und Wände mit zu bedenken und zu bearbeiten.


    Bei Dir kommt inzwischen sicherlich die „Psychoakustik“ zum Tragen, welche Dich bestimmte Geräusche (bspw. erzeugerabhängig) stärker wahrnehmen lässt, als sie objektiv messbar sind. Dagegen hilft leider überhaupt nichts, wenn das Gehirn sich einmal daran festgebissen hat.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • sondern die wirklich sehr dünnen Wände

    Geht es nicht etwas genauer?

    Zuerst "Großteils Ziegelwände" und jetzt "sehr dünne Wände". Diese Trennwand, also deren Material und Ausführung (Dicke) ist entscheidend für Deine Versuche die Schalldämmung zu verbessern. Wie Wolfgang schon geschrieben hat, Du hast eine Trennwand mit der Masse x und eine Beplankung mit der Masse y, dazwischen eine Dämmung mit der Dicke a und Steifigkeit b. Daraus lässt sich dann die Resonanzfrequenz berechnen, die im Idealfall unter 100Hz liegen sollte, oberhalb dieser Resonanzfrequenz beginnt dann die eigentliche (nutzbare) Dämmwirkung. Den oberen Teil des Spektrums ignorieren wir jetzt, das spielt für Deine Anwendung nur bedingt eine Rolle.



    bei solche einer Stärke bin ich mir nicht sicher, ob ich da um Holzbalken drumherum komme, da ich bisher keine so "starken" Profile gefunden habe

    Wer sagt, dass Du die Profile unbedingt an die Wand schrauben musst? So eine Wand könnte man auch frei im Raum aufstellen, also an Boden und Decke befestigt. Es gibt viele Möglichkeiten die man hier durchspielen kann. So weit sind wir jedoch noch nicht, es hakt ja bereits an den Grundlagen die noch nicht greifbar sind, also kann man auch noch nicht an einer Lösung arbeiten.

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  • Wer sagt, dass Du die Profile unbedingt an die Wand schrauben musst? So eine Wand könnte man auch frei im Raum aufstellen, also an Boden und Decke befestigt.

    Genau solche freistehenden Vorsatzschalen hatte ich in # 002 verlinkt. Sie schaffen bei Einhaltung der Systemzulassung / Vorgaben des Systemanbieters eine Verbesserung des Schallschutzes um 14 - 18 dB, abhängig von der Profilstärke und der Masse und Stärke der Beplankung.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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