Feuchte Wände Fertighaus

  • Hallo an die Baurechtsexperten,

    ;)


    Benötige einen Expertenratschlag über folgenden Fall:


    An meinem Fertighaus (Premiumanbieter aus dem Süddeutschen Raum) das vor 15 Jahren gebaut wurde, trat folgender Mangel auf:

    an drei Seiten der Fasade sind unter dem Putz die Hozfaserplatten (Gutexplatten) durchfeuchtet.


    Bereits 5 Jahre nach Baufertigstellung, trat dieser Schaden bereits am Erker an der Westseite des Gebäudes auf.

    Hier löste sich der Putz im unteren Bereichs der Wand.

    Der Keller ragt an dieser Stelle ca 1,5m Meter aus der Erde heraus, deshalb lässt sich Spritzwasser ausschliesen.

    Der Erker wurde durch Garantie ausgebessert.


    Jetzt 15 Jahre nach Fertigstellung löst sich der Putz an der angrenzenden Wand vom Erker.

    Daraufhin habe ich an der Südseite und Ostseite des Gebäudes kleine Risse im Bereich der Stöße des Sockelbleches festgestellt.

    An diesen Stösen fehlt die Abdichtung, an der unteren Seite, so das teilweise die Holfaserplatten sichtbat sind.



    Die Hausbaufirma untersuchte die Wände (West,Süd,Ost) mit dem Ergebnis das die Wände im unteren Bereich duchfeuchtet sind.


    Ich habe ein Angebot erhalten über ca. 20.000€ zur Ausbesserung der Fasade.

    Sollten noch Schäden an der Grundkonstruktion nach öffnen der Fasade festgellt werden, kommen hier noch zusätzliche Kosten oben drauf.


    Die Hausbaufirma hat auf die Grundkonstruktion eine Gewärleistung von 30 Jahren, ansonsten die Üblichen Gewährleistungen nach VOB.


    Ein Grund warum die Fasade nach "nur" 15 Jahren durchfeuchtet ist wurde nicht genannt.

    Im Angebot steht nur das es empfohlen wird die Wände zu streichen, was zusätzlich 10000€ laut Angebot kosten soll.

    Der Putz wurde mit eingefärbten Edelputz ausgeführt, ein Farbanstrich wurde nicht durchgeführt.

    Das Haus wurde im Januar aufgebaut, der Edelputz jedoch erst im April.


    Über die Ursache lässt sich aus meiner Baulaiensicht nur spekulieren:

    Feuchtigkeit kam über die offenen Stöße der Sockelbleche, die Wände waren schon vor dem verputzen durchfeuchtet, der Putz war ungeeignet oder die Ausführung mangelhaft.:pfusch:

    Ich kann mich noch daran erinnern das es zu der Zeit Nachtfröte gab.


    Bitte auf diesm Weg um Ratschläge, wie ich in diesm Fall vorgehen könnte.

    Lohnt sich der Gang zum Anwalt? (leider keinen Rechtschutz).


    Besten Dank schon im Voraus

  • Ich bin aus der Schilderung zwar nicht wirklich schlau geworden, was da als Mangel zutage getreten ist und schon gar nicht, wo die Ursachen liegen könnten.


    15 Jahre nach Fertigstellung ist der Drops aber in nahezu allen Fällen gelutscht. Da dürfte auch eine freiwillige Garantie des Herstellers auf die Tragkonstruktion nicht helfen, zumal uns der Inhalt der Garantie und die Bedingungen nicht bekannt sind.


    Sollte es Dir gelingen, einen systematischen Konstruktions- oder Ausführungsfehler nachzuweisen, von dem der Unternehmer wusste oder über den sich der Unternehmer bewusst in Unkenntnis gehalten hat, besteht eine Chance. Diesen Nachweis aber erfolgreich zu führen, dürfte nahezu aussichtslos sein.


    Die real beste Chance besteht in unabhängiger Fach- und Rechtsberatung und der Hoffnung, den "namhaften Hersteller" über Kulanz an den Kosten teilhaben zu lassen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Fertighäuser sind ja heute meist aus Holz, also gehe ich von einem Holzhaus aus.


    Mattze Dass die Wand an einer Stelle feucht ist, kann viele Ursachen haben, weil Wasser die Angewohnheit hat in alle mögliche Richtungen zu fließen, bis es sich irgend wo ansammelt und Schaden verursacht. Es heißt nicht, dass der Putz nen Schaden hat. Es kann z.B. auch über undichte Fensteranschlüsse seinen Weg finden, oder eine undichte Leitung, oder Dach/Terrasse usw. Das kann man nur vor Ort heraus finden, wenn man sich das Objekt näher anschaut. Es kann dadurch auch die Dämmung durchfeuchtet sein, aber das bekommt man nur raus, wenn man die Wand auf macht. Wird also schon eine etwas größere Aktion. Aber nach 15 Jahren würde ich das nicht mehr als Garantiefall sehen. Das ist die ganz normale Abnutzung eines Hauses, die mal schneller mal langsamer laufen kann, je nach Qualität der Ausführung.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Wir haben auch ein Haus mit Holzfaserdämmung. Ein wichtiges Thema bei der damaligen Planung war die Abdichtungsebene unter den Außenfensterbänken. Die wurde mit EPDM wannenförmig ausgebildet. Die Experten hier mögen beurteilen, ob das Fehlen der Abdichtungsebene eine Ursache sein könnte.

    Ansonsten (bei einem Holzhaus) alles innen dampfdicht?