Geschossdecke Dämmen und Sanieren

  • Hallo Zusammen.


    Gedämmt werden soll die oberste Geschossdecke.


    Der Original Aufbau von 1970 2cm EPS /GK Verbundplatten direkt auf die Deckenbalken genagelt. Stöße gespachtelt.

    Auf dem Bild seht ihr in der Mitte eine Bims Innenwand, Freistehend zwischen den Balken. Bereits 1 Jahr nach Fertigstellung sind sämtliche Stöße und Wandanschlüsse gerissen.

    Laut Mängelrüge an die Baufirma konnte man vom Dachboden die Beleuchtung der Zimmer sehen. Die "Mauerkrone" wirkte als Wärmebrücke zum unbeheizten Dachstuhl.
    Als Lösung wurde 72 innen eine Profilholzdecke angebracht. Die Zwischenräume der Balken mit 2-4-x cm Glaswolle gefüllt. Darauf 3 cm Pressspanplatten genagelt um den Kriechboden als Lagerfläche zu nutzen.


    Wie würdet ihr den Aufbau Dämmen? Am liebsten würde ich einfach betretbare Holzweichfaserplatten über die Pressspanplatten legen.

    Ich habe aber Bedenken bezüglich Alter KFM und Holzschutzmittel an den Dachsparren sind deutlich auskristallisierte Salze zu sehen.

    Die Profilholzdecke ist inzwischen aber recht dunkel und 2-3 cm mehr Deckenhöhe wären auch nicht schlecht.

    Denkt Ihr es wäre ausreichend das Profilholz zu demontieren und die gerissenen Stöße neu zu verspachteln. Oder großflächig Gewebe über die gesamte Decke spachteln.

    Ist Nach nun 50 Jahren der Aufbau soweit gesetzt/eingeschwungen das nicht mit neuen rissen gerechnet werden muss?


    Oder Die Profilholzdecke + Verbundplatten entfernen. Dann fällt mir die Glaswolle vermutlich entgegen. Dann OSB Platten an die Deckenbalken Schrauben und die Stöße verkleben. GK auf die OSB Lage schrauben und spachteln lassen.

    Nach meiner Laienmeinung Sollte das OSB recht ordentlich aussteifen und Luft/Schadstoffdicht wäre es mit verklebten Stößen allemal. Bleibt das Problem die Innenwände mit dem OSB zu verbinden.


    Somit Könnte auch der Zwischenraum gedämmt werden. aber von unten mit Klemmfilz oder lieber die Pressspanplatten ebenfalls entfernen. 150m² genagelte Platten auf dem Kriechboden mit nur 10-50 cm Deckenhöhe abzuhebeln :( kommt einem Selbstmord gleich.

    Den Aktuellen Aufbau In Ubakus gerechnet sieht nicht so schön aus, wobei die Luftschicht/Installationsebene über der KFM vermutlich in die Berechnung Spuckt. Bislang ist feuchte technisch alles Schadensfrei geblieben.

  • Ist Nach nun 50 Jahren der Aufbau soweit gesetzt/eingeschwungen das nicht mit neuen rissen gerechnet werden muss?

    Holz unterliegt immer auch jahreszeitlichen Veränderungen, auch nach 50 Jahren. Feuchte Luft im Sommer, trockene Luft im Winter, sorgen dafür, dass das Holz "arbeitet". Man muss also unterscheiden zwischen Veränderungen direkt nach dem Einbau, bis sich das Material seiner Umgebung angeglichen hat, und den Veränderungen die sich durch wechselnde Umgebungsbedingungen ergeben. Letztere sind immer vorhanden, auch noch nach 50 Jahren.


    Ich würde die Deckenverkleidung entkoppelt befestigen. Deswegen hat man früher auch gerne diese NF Bretter an die Decke geschraubt, da hier die Eigenbewegung durch den Übergang Nut zur Feder aufgenommen wurde, Längsbewegung durch die Befestigungskrallen. Ersatweise kann man den Effekt auch dadurch erreichen, dass die Konstruktion entsprechend gewählt wird, so dass diese die Bewegungen aufnehmen kann. Kritsich bleibt dann "nur" noch der Übergang an den Wänden. Eine Schattenfuge ist heute nicht mehr "in", also muss man andere Lösungen heranziehen um eine Entkopplung zu erreichen (vergleichbar mit Trockenbau, Übergang Decke/Dachschräge zu den Wänden).


    Wie groß ist die Fläche über die wir hier reden? Denkbar wäre beispielsweise auch, raumseits eine Dampfbremse und dann den Balkenzwischenraum komplett dämmen. Als Boden im Spitzboden dann einfach Rauspund verlegen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten wie man hier zum Ziel kommen könnte.

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  • Zitat

    Denkbar wäre beispielsweise auch, raumseits eine Dampfbremse und dann den Balkenzwischenraum komplett dämmen.

    Gefachdämmung der Kehlbalkendecke von oben ist wegen der hierzu erforderlichen luftdichten Anbringung einer schlaufenfömig auszubildenden Dampfbremse, die bislang offenbar fehlt und zur Verhinderung von Tauwasserausfall erforderlich ist, auch möglich, aber nicht ganz einfach. Hierzu gibt es eine ganz gute Anleitung von Isover-live, hierzu unter dem Stichwort googeln mit: " Isover-live, Dämmung oberste Geschossdecke ".


    Sicherer und einfacher wäre es wahrscheinlich von unten, aber dann mit aufwändigem Rückbau der vorhandenen Deckenbekleidung im beheizten und offenbar genutzen Bereich.


    In jedem Fall ist daran zu denken, dass die nachzurüstende Dampfbremse zum Spitzboden auch an die vorhandene ( ? ) Dampfbremse im Dachgeschoss angeschlossen werden muss.

  • Richtig. Ich bin davon ausgegangen:

    Oder Die Profilholzdecke + Verbundplatten entfernen.

    Wobei der TE noch erklären müsste, warum der dann ausgerechnet OSB an die Balken schrauben möchte.

    Dann OSB Platten an die Deckenbalken Schrauben und die Stöße verkleben. GK auf die OSB Lage schrauben und spachteln lassen.

    In meinen Augen wäre es besser, erst einmal eine Unterkonstruktion an die Balken zu schrauben, mit der man gleich noch Unebenheiten ausgleicht und die Deckenverkleidung entkoppelt. Auf die UK dann Gipskarton, spachteln, schleifen, fertig. Anleitungen dazu gibt es ja bei den Herstellern. Falls es zusätzliche Anforderungen (Schallschutz) geben sollte, dann müsste man sowieso den kompletten Aufbau überdenken, aber davon war bisher nicht die Rede.

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  • Erneut so ein Fall, wo das Forum mangels Vorab-Klärung aller zu beachtenden Randbedingungen ( Statik, Brandschutz, Feuchteschutz usw. ) keine fundierte und gesicherte Stellungnahme abgeben kann. Offenbar herrscht bei vielen Fragestellern die Vorstellung vor, dass auch ohne Ortskenntnis und genauer Analyse des Bestands alles machbar ist.


    Beruhigen kann man den TE zum Schallschutz. Denn er hat ja mitgeteilt, dass er sich in seinem Spitzboden nur krieschend fortbewegen kann.


    nicht ganz klar ist, warum überhaupt etwas geändert werden soll. Denn es hat ja offenbar über viele Jahre ohne Beanstandungen funktioniert und die partielle Überarbeitung der Wärmedämmung in einem Altbau kann erst richtig Probleme bringen, die die Energieersparnis nicht aufwiegen.

  • Die alte Mineralwolle wird KMF sein und ist dementsprechend zu behandeln. (PSA, BigPack, etc.)

    Natürlich, deshalb ja überhaupt die Überlegung sie zu entfernen, sie ist ja nur durch die gerissenen Verbundplatten und die Profilholzverkleidung von der Raumluft getrennt.

    Wie groß ist die Fläche über die wir hier reden? Denkbar wäre beispielsweise auch, raumseits eine Dampfbremse und dann den Balkenzwischenraum komplett dämmen. Als Boden im Spitzboden dann einfach Rauspund verlegen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten wie man hier zum Ziel kommen könnte.

    150m², Ein Bungalow, deshalb der Wunsch zu dämmen da die Decke überproportional viel Hüllfläche ausmacht.

    Sicherer und einfacher wäre es wahrscheinlich von unten, aber dann mit aufwändigem Rückbau der vorhandenen Deckenbekleidung im beheizten und offenbar genutzen Bereich.

    Wie geschrieben sind von oben 3cm Spanplatten aufgenagelt, die Rückzubauen dürfte aufwändiger zu sein. Es könnte ja Raum für Raum saniert werden.

    Wobei der TE noch erklären müsste, warum der dann ausgerechnet OSB an die Balken schrauben möchte.

    Mir schwebt da ein Aufbau ähnlich Knauf D150a.de vor. OSB scheint mir gut geeignet da es mit verklebten Stößen die Dampfbremse ersetzen sollte. Das OSB sollte doch auch als Scheibe wirken und den gesamten Aufbau extrem versteifen?

    Erneut so ein Fall, wo das Forum mangels Vorab-Klärung aller zu beachtenden Randbedingungen ( Statik, Brandschutz, Feuchteschutz usw. ) keine fundierte und gesicherte Stellungnahme abgeben kann. Offenbar herrscht bei vielen Fragestellern die Vorstellung vor, dass auch ohne Ortskenntnis und genauer Analyse des Bestands alles machbar ist.


    Beruhigen kann man den TE zum Schallschutz. Denn er hat ja mitgeteilt, dass er sich in seinem Spitzboden nur krieschend fortbewegen kann.


    nicht ganz klar ist, warum überhaupt etwas geändert werden soll. Denn es hat ja offenbar über viele Jahre ohne Beanstandungen funktioniert und die partielle Überarbeitung der Wärmedämmung in einem Altbau kann erst richtig Probleme bringen, die die Energieersparnis nicht aufwiegen.

    Immer langsam,die "zu beachtenden Randbedingungen" muss ich mir natürlich erst erarbeiten, werden aber nachgeliefert.

    Als Nicht Experte weiß ich eben gar nicht wo ich anfangen soll. Erst nur zusätzlich dämmen, erst die Decke machen, oder gleich Großbaustelle und alles bis auf die Balken rückbauen.


    Zur Letzten Frage siehe Zitat Nr.2


    Je nach Gebäudeklasse wäre der Brandschutz zu bedenken und zu berücksichtigen. Auf jeden Fall ist die Statik zu bedenken. (OSB wiegt)

    Ich denke pi mal Daumen sollte der fertige Aufbau gleich viel wiegen wie der alte + das Gewicht der zusätzlichen Dämmung. Ich werde das vor der Umsetzung aber genauer ausrechnen.


    Noch zu erwähnen die Jetzige Elektroinstallation läuft großteils über den Dachboden. Dass soll in Zukunft auch so bleiben, der Boden als riesige begehbare Installationsebene erfreut den Elektriker.

    Aktuell fühlen sich Mäuse im Hohlraum mit der Glaswolle recht wohl. Gibt es hier Dämmstoffe die inhärent Mäusesicher sind oder sollte durch saubere Abschlüsse der Zugang versperrt werden?

  • Ich werde das vor der Umsetzung aber genauer ausrechnen.

    NICHT Du, dass soll ein TWP machen. Der kann dann auch gleich die vorh. Decke nachrechnen

    saubere Abschlüsse der Zugang versperrt werden?

    Du wirst es nicht schaffen, alle "Untermietern" den Zugang zu versperren

    Dämmstoffe die inhärent Mäusesicher sind

    Ggf. Schaumglas, aber das ist nicht mit Kanonen auf Spatzen, das wären die Bordgeschütze der Bismark auf Spatzen (Die eh selten geworden sind)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Knauf D150a.de

    In der D150 gibt es mehrere Varianten, müsste ich jetzt nachlesen.


    Das OSB sollte doch auch als Scheibe wirken und den gesamten Aufbau extrem versteifen?

    Wozu sollte das nötig oder zumindest sinnvoll sein?


    Bei 150m² würde ich mir genau überlegen, was man macht, denn in der Summe kommen da schon ein paar Euro zusammen.

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  • Ich würde erst mal Raum für Raum die Decke abnehmen und neu aufbauen, mit Dampfsperre. Dann von oben die Dämmung einbringen und oben drauf dann Lattung zum begehen. Ja, kostet. Ja, ist Arbeit. Aber so hast Du dann eine saubere Decke, ohne Schimmel im Spitzboden.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Mal ne ganz andere Idee: Die Dachflächen dämmen?

    Hintergrund des Ganzen ist ja, dass die Dämmung verbessert werden soll, oder?

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Ich würde erst mal Raum für Raum die Decke abnehmen und neu aufbauen, mit Dampfsperre. Dann von oben die Dämmung einbringen und oben drauf dann Lattung zum begehen.

    ...und dann, wenn alles fertig ist, überlegen, wie man die von der Ehefrau gewünschten 30 Einbauspots samt Leitungen in die Decke bekommt.

  • Installationsebene unter der Dampfsperre.


    Ich hoffe er spricht noch vorher mit seiner Frau... :)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...