Fensterfalzlüfter und Lüftungsgitter bei DWL ohne WRG?

  • Ich saniere ein altes Haus mit einer 70 m² -Wohnung je Etage, und bestelle gerade die neuen Fenster. Daher mache ich mir jetzt auch Gedanken zur Lüftung. Über eure Kommentare zu folgendem Ansatz würde ich mich freuen:

    • möglichst wenig und einfache Technik -> keine Wärmerückgewinnung
    • möglichst keine langen Lüftungsrohre, die über die Jahre verdrecken -> dezentral

    Stand heute würde ich daher in Küche und Bad zwei regelbare Abluftventilatoren einbauen und normalerweise auf niedriger Stufe im Dauerbetrieb laufen lassen. Bei Bedarf (z.B. nach dem Duschen, oder wenn das Wohnraumklima bei niedriger Stufe nicht angenehm ist) kann die Leistung zeitweise oder dauerhaft erhöht werden.


    Die Zuluft käme über Fensterfalzlüfter an ausgewählten (von Kü/Bad weit entfernten) Fenstern.
    Der Luftstrom durch die Wohnung könnte durch Lüftungsgitter in allen Wohnungstüren ermöglicht werden.


    Über eure Kommentare (und gerne: eigene Erfahrungen mit einem solchen Ansatz) freut sich
    Karl

  • Du hast doch sicherlich ein Lüftungskonzept nach 1946-6 welches bei Einbau neuer Fenster zu erstellen ist.


    Deine Idee oben klingt nach sehr viel Stammtisch. Und ohne WRG ist doch daneben (um es vorsichtig auszudrücken).


    Wenn Du schon am sanieren bist, dann richtig. Und ich glaube nicht, daß Du mit 2 Geräten hinkommst.

    Ich hasse schleimerei. Aufm Bau wird Tacheles geredet

  • zunächst muss man sich klar werden, was man will. Zum Beispiel auf Grundlage eines Lüftungskonzepts (wenn man es so nennen will).

    Konzept oder "einen Plan haben" ist aber schon mal gut. Was ist das Ziel der Planung:

    • Lüftung zum Feuchteschutz (FL)?
    • Reduzierte Lüftung (RL)?
    • Nennlüftung (NL)?
    • Intensivlüftung (IL)?

    das sind schonmal vier unterschiedliche Ansätze bzw. die Lüftungsstufen aus der DIN 1946.

    Diese erfordern unterschiedliche Verantwortung des Nutzers. Beispiel: selbst bei einer mechanischen Lüftung, die lediglich maximal die "Lüftung zum Feuchteschutz" abdecken kann, ist die regelmäßige Mitwirkung des Nutzers erforderlich. Und zwar: Öffnen der Fenster.

    Also muss der Nutzer mit eingebunden werden...


    Nächster Schritt: Festlegen des erforderlichen Luftwechsels in Abhängigkeit vom vorher dargelegten.

    Dann: Festlegen von Zu- und Ablufträumen und ggf. Überströmbereichen

    Dann: Dimensionieren von Geräten und Außenluftdurchlässen...

  • Danke für die Rückmeldungen. Bzgl. des Lüftungskonzepts habe ich beim Energieberater angefragt, was er davon hält, ob er es machen könnte, und was es kosten würde. An den wenigen hundert €, die bei der Internetkurzrecherche genannt wurden, soll es nicht scheitern.

    Die von Alfons Fischer genannten Aspekte habe ich berücksichtigt, allerdings natürlich ohne Fachwissen dazu:

    • Ziel ist die Nennlüftung
    • Angestrebter Luftwechsel liegt bei 0,25/h (aus "Energiesparkommissar") bis 0,5/h (nach ubakus). Bei 0,3 ergibt sich ein Volumenstrom von 63 m³/h, bei zwei Lüftern also jeweils rund 32 m³/h
    • Ablufträume sind Küche und Bad, Zulufträume sind Schlaf- und Wohnzimmer. Überströmbereiche sind das Arbeitszimmer und der Flur.

    Ich lerne: mit Fensterfalzlüftern wird das vermutlich eng, es sind also zusätzliche Einlässe für die Zuluft notwendig.

  • Muß nicht in die Wand . Kann auch davor [und dann mit GK o.ä. verkleidet werden]

    Hier in einer Zweizimmerwohnung (genauer: Gerät sitzt in der Küche - links davon ist das Schlafzimmer (Trennwand sichtbar), rechts das Bad, Wohnzimmer gegenüber SZ (hier nicht sichtbar), Abluft SZ und WZ per Nachströmung über Türkürzungen, Badabluft über Rohre direkt ans Gerät.

    GK-Verkleidung mit Revi-Klappe kam später


    Der "komische" Schlabberschlauch unten ist Kondensablauf


    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ralf, viel zu teuer, viel zu aufwendig. Da nehm ich lieber meinen dezentralen Geräte vom Südtiroler, kann sie über W-Lan steuern, wenn ich will...

    Ich hasse schleimerei. Aufm Bau wird Tacheles geredet

  • Ralf, viel zu teuer, viel zu aufwendig.

    Off-Topic:

    Nein - oder besser jain.

    Bei DEM BV (Altbausanierung) ging dezentral wg. Raumaufteilung und Lage des BV innerorts an viel befahrener Wohnstrasse 100 m von 4-spuriger Hauptstrasse nicht,

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  • Dummerweiswe mit Wärmerückgewinnung, dafür aber mit Zu- und Abluftfunktion;

    Danke für den Hinweis, das ist eines der Geräte, die auch in der Datenbank des Passivhausinstituts gelistet sind. Liest sich prima. Als Einzelgerät für jeden Raum ziemlich teuer. Mit Zweitraumanschluss und Zuluftkanälen in weitere Nebenräume genügt möglicherweise ein Gerät für eine ganze Wohnung, dann wird fast schon eine ZWL daraus. Der Übergang zwischen ZWL und DWL scheint fließend zu sein.

  • Die Alternative dazu wären vermutlich Lüftungsgitter in den Türen. Diese hätten den Vorteil, dass man sie "regeln", also auf und zu schieben kann. Richtig?

    Dieser vemeintliche "Vorteil" ist meines Erachtens der Nachteil, dass die Nutzenden die Nachströmung bzw. Luftbewegung jederzeit manipulieren, vor allem aber verhindern können und dann pfeift es oder kommt jedenfalls nicht zur geplanten, erforderlichen oder gewünschten Luftbewegung. Genau das will man ja gerade nicht.


    Außerdem setzen sich solche Gitter mit Staub zu, der immer wieder entfernt werden muss und optisch sind die Gitter aus Architektensicht auch alles andere als erfreulich.


    Kurz: Ich kann keinen einzigen positiven Aspekt daran erkennen!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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