Keller Betonaußenwand nass/feucht?

  • Hallo zusammen,


    letztes Jahr habe ich angefangen die Kellerdecke zu dämmen, jetzt wollte ich im Kriechkeller fertig werden (letztes Jahr begonnen) und habe festgestellt das zwei meiner Außenwände "dunkler" als der Rest sind. Das hat mich stutzig werden lassen, an wenigen Stellen konnte ich dann Tropfen sehen. Mit der Hand und einem Tuch einfach mal drüber gewischt, jedoch keine Feuchtigkeit aufgenommen.


    Da ich jetzt langfristig aber keine Schäden zur Geschossdecke verursachen möchte bevor ich den Kriechkeller an der Decke fertig dämme möchte ich das ganze erst mal weiter aufklären. Nach Rücksprache mit zwei fachlich besser vertrauten Kollegen habe ich mir ein passendes Messgerät bestellt um dem besser auf den Grund gehen zu können.


    An beiden Wänden habe ich max. 83 Digits (0-100 Messbereich) an der Decke max. 60 (Optisch sie die Decke wie überall im Keller aus). Im gesamten Kriechkeller habe ich im Bestfall 56. An den bereits gedämmten Flächen (Decke) kann ich nicht mehr messen.

    Über die "nassen" Wände verteilt habe ich 68-83 alles dabei auf 8m.

    Was erschwerend hinzukommt. Der Kriechkeller ist mit Sand aufgefüllt. Laut den Nachbarn wurde der Keller 1978 als Wanne gebaut. Die Außenwände sind 44cm gegossener Beton. Und dieser Teil des Kellers wurde einfach mit Sand aufgefüllt. (Über, als Dämmung oder zur Stabilität ist unklar)


    Die Wand direkt darüber ist unser Wohnzimmer, dort sind alle Werte normal. Im gesamten EG habe ich verteilt 27-37. Zum Vergleich, im restlichen normalen Keller sind es 39-56.


    Zurück zur KKW, Kriechkellerwand, in der Ecke außen ist ein Regenfallrohr wobei das Abflussrohr dann an der Wand, welche ich im Verdacht habe, entlang läuft. Mein Dachdecker würde das aktuell aber erst mal ausschließen von den Symptomen her.

    Es gibt auch noch eine Entlüftung für den Kriechkeller an zwei Stellen, dort kann aber eigentlich kein Wasser reinlaufen da wir einen relativ großen Dachüberstand einmal ums Haus herum haben. Unsere Außenwände sind somit zu keiner Zeit direktem Regen oder Wasser ausgesetzt.


    Jetzt frage ich mich ob das Ganze bedenklich ist und ich sofort handeln muss - Stichwort Bausachverständiger - oder ich mich zu wild mache. Denn auch würde ich verständlicherweise sehr ungern die bisher angebrachte Dämmung wieder abreißen müssen, diese ist vollflächig verklebt.


    Anbei noch einige Fotos der Außenwände. Über eine erste Einschätzung bzw. Rat eurerseits würde ich mich freuen.

  • Was ist denn mit Kondensat aus Luftfeuchte an den i.A. kühlen Wänden?

    Wurde mal Wandtemperatur, Lufttemperatur und Luftfeuchte gemessen [natürlich in zeitnahen Zusammenhang]?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Sehe ich wie Ralf. Vermutlich Kondensat und wäre dann unschädlich. Der Kriechkeller hat vermutlich keine Bodenplatte und ist damit zumindest mit Erdfeuchte belastet.


    Eine sog. " Weiße Wanne " wird der Keller eher nicht sein. Hat deswegen ja auch seit 1978 mit Kriechkeller, dessen Sinn und Zweck sich nicht erschließt, funktioniert.


    Vielleicht auch noch die Wände im Deckenbereich zum beheizten EG ca. 50 cm nach unten dämmen.

  • Vielen Dank euch beiden, ich werde gleich mal einen Hygrometer aufstellen im Kriechkeller. Für die Temperatur der Wand müsste ich mir eine Wärmekamera bestellen.


    Es könnte sogar passen, da die Stellen die sind wo am wenigsten Sonne am Tag drauf fällt.

    Und das Dämmen 50cm nach unten kann ich noch machen, da bestelle ich einfach zwei Pakete nach. bzw. nehme ich dann einfach die Platten in 60er Breite. Das dürfte keinen zu gravierenden Unterschied machen oder?

  • Für die Temperatur der Wand müsste ich mir eine Wärmekamera bestellen.

    IR Thermometer ist ausreichend. Besser ein gutes IR Thermometer als eine schlechte IR Kamera. Letzteres ist ja nicht gerade günstig, da reden wir problemlos über 4 stellige Beträge. Falls man mit einer Kamera untersuchen möchte (entsprechende Kenntnisse und Erfahrung im Umgang damit natürlich vorausgesetzt) würde sich ein Leihgerät anbieten.

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  • Hat deswegen ja auch seit 1978 mit Kriechkeller, dessen Sinn und Zweck sich nicht erschließt, funktioniert.

    Sehr hoher Grundwasserstand, sparsamer Bauherr - deshalb bspw. auch in den Niederlanden in den 1920 - 70er Jahren sehr beliebt!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Kriechkeller oder sehr niedrige Keller (<2m Höhe) findet man hier in der Region bei "älteren Gebäuden" häufiger, weil der Untergrund extrem felsig ist, und bereits ein Streifenfundament mit dem damaligen Mitteln eine Herausforderung war. Bei meinem Betriebsgebäude war ursprünglich unter dem Bürobereich auch ein Keller geplant, doch der Plan wurde geändert, nachdem man damals (1966) bereits in knapp 1m Tiefe auf Sandstein gestoßen war (so hat es mir zumindest der Bauherr/Verkäufer vor 30 Jahren erzählt).

    Auch beim Anbau an ein bestehendes Gebäude hat man gerne einen Streifen von 4-5m nicht ausgegraben, und dort ergab sich dann halt ein Kriechkeller.


    Es kann also viele Gründe geben.


    Zur Feuchtigkeit, Kondensat halt ich für sehr wahrscheinlich, gerade jetzt nach dem Sommer. An sich müsste das der TE besser erkennen können, er sieht ja auch wie tief die Wände im Erdreich sitzen, ob durch Wasser belastet usw. Das dürfte im Winter wieder abtrocknen, aber wirklich trocken wird der Kriechkeller nie.

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  • Hallo zusammen,


    ich habe heute mal die beiden Belüftungsschächte komplett gereinigt und für Luft wieder zugänglich gemacht.


    Die Wände des Kriechkellers gehen laut Plan und der noch lebenden Nachbarn genauso tief wie die restlichen Außenwände des Hauses. Unser direkter Nachbar ist sich sicher das überall eine Bodenplatte gegossen wurde und dieser Bereich später nur zugeschüttet wurde weil a) das Material über war und b) der Keller den Bauherren zu groß gewesen wäre.


    Aber mit Sicherheit kann ich das nicht sagen, dafür müsste ich zumindest von Innen etwas schachten, dafür muss ich mir aber noch eine kurz Schaufel basteln/leihen.


    Kondensat wie ihr schon vermutet passt immer besser. Denn genau vor den Lüftungsschächten ist der Beton "trocken". Kann man mittlerweile gut erkennen. Ich bin gespannt wie es in einer Woche aussieht.
    Morgen und Mittwoch werde ich mit der Deckendämmung jedenfalls fürs erste fertig. dann beobachte ich das ganze weiter.

  • Hallo zusammen,


    am Montag hatte ich noch Hygrometer aufgestellt. Im kleinen KK sind es 16,6° und 73% Luftfeuchtigkeit und im großen Keller mit den betroffenen Wänden sind es 16,5° und 78%. Seit dem ich die Belüftung gereinigt habe sieht man mittlerweile deutlich das die Wand trocknet. Die Decke ist mittlerweile fertig gedämmt. Dort fehlt jetzt nur noch das Aluband.


    Ich beobachte das Ganze weiter und werde mich ggf. noch mal mit einem neuen Stand melden. Vielen Dank für eure schnelle Hilfe.

  • Die gemessene Luftfeuchtigkeit ist bei den aktuellen Wetterbedingungen plausibel. Mal abwarten bis es kälter und trockener wird.

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