KWL Lüftungsrohre im Obergeschoss wie verlegen?

  • Moin allerseits,


    aktuell saniere ich ein EFH auf zwei Voll-Etagen und plane die KWL.
    Gedämmt wird die oberste Geschossdecke (Balkenlage), so dass der Dachboden oben ungedämmt bleibt. (wie ein Bungalow)

    Aktuell hadere ich mit der Verlegung der Ab- und Zuluftrohre im OG, müssen diese in der Dämm-Ebene liegen und anschließend durch die Dampfbremse rausgeführt werden oder
    kann man diese auch unterhalb der abgehängten Trockenbaudecke verlegen?

    Schlussendlich muss man ja zwangsweise in die Dämmebene, da man ja über die "Mauerköpfe" der Innenwände muss, alleine aus Schallschutzgründen wäre es ja nicht ratsam diese für die Lüftungsrohre auszusparen, oder?

    Was soll man mit dem Verteilerkasten der KWL machen, dieser ist ca. 20 x 50 x 50cm groß und sollen ja "frostfrei" stehen bzw. nach Möglichkeit auch oberhalb des Taupunktes.

    Baut man die Verteilerkästen einfach mit in die "Dämmebene" ein oder koffert man diese einfach im Dachboden in die Dämmebene ein, so dass dieser "warm verpackt" ist?

    Fragen über Fragen.

    Danke euch im Voraus. :)

  • Hey,


    du hast meiner Meinung nach (wie auch schon selber erkannt) im Wesentlichen 2 Möglichkeiten:


    1.) alles an Installation (Rohrleitungen, Verteiler, Schalldämpfer, KWL-Gerät etc) innerhalb des Geschosses zu installieren und verlegen (geschieht dann zumeist über abgehangene Decken / Trockenbau)


    2.) KWL + Verteiler usw. ins Geschoss, die Leitungen dann über die Balkenlage ziehen und von dort verteilen und dann wiederum durch die Decke in den Raum. Dieses setzt folgendes voraus:


    - alle Durchdringungen der Dampfsperre/-bremse müssen penibelst sauber ausgeführt werden (sollte bei allen anderen eh der Fall sein) - das Flexrohr der KWLs ist tlw. etwas „störrisch“ - da muss man wirklich sauber arbeiten


    - alle Leitungen die im „Spitz“ durch den kalten Raum gelegt werden müssen gedämmt werden - das kann man durch Installationskästen aus Holz hinbekommen in denen dann die Leitungen liegen und die ausgedämmt werden. Nach Möglichkeit nicht aus OSB damit ggf. anfallendes Kondensat irgendwie noch die Chance hat rauszukommen…


    Wenn es möglich ist parallel zur Balkenlage Räume zu erschließen könnten diese Leitungen auch ins Gefach mit reingelegt werden (wären dann ja automatisch gedämmt)

  • Deine Überlegungen sind schon ziemlich gut durchdacht, und macmike771 hat ja schon super zusammengefasst, was geht. Ich würd sagen:

    1. Die Lüftungsrohre unter der abgehängten Trockenbaudecke zu verlegen, ist definitiv machbar und wird oft so gemacht – solange die Dämmung und Dampfsperre sauber ausgeführt sind. Wenn du eh schon abgehängte Decken planst, ist das oft die einfachste Lösung, da du dir die Durchdringungen durch die Dämmebene sparst. Aber klar, wenn du über Innenwände gehst, musst du aus Schallschutzgründen aufpassen – nicht durch Mauerköpfe, wenn’s geht.
    2. Beim Verteilerkasten: Da stimme ich B voll zu. Pack den am besten so ein, dass er frostfrei steht und keinen Taupunkt erreicht. Ein kleines „gedämmtes Gehäuse“ im Dachboden kann helfen, solange du es wirklich gut isolierst und Kondensat im Auge behältst.

    Viel Erfolg mit der Sanierung!

  • Ich denke, der Punkt ist, dass die Rohrverlegung unter der abgehängten Decke für viele die praktischste Lösung ist, weil man sich einfach das ganze Bohren und Durchführen durch die Dämmebene spart. Die andere Variante – also die Rohre über Innenwände zu führen – würde zusätzliche Schallschutzmaßnahmen erfordern und könnte durch mögliche Mauerköpfe komplizierter werden.


    Aber klar, beide Wege sind technisch machbar. Es hängt eben davon ab, wo man Prioritäten setzt und wie viel Aufwand man investieren möchte...