Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe ein Einfamilienhaus, das vermutlich 1963 gebaut wurde, seinerzeit mit Flachdach, wie alle Häuser in dem Gebiet. Später (vermutlich ca 1990) hat ein Eigentümer ein Walmdach mit ca 40 cm Überstand drauf setzen lassen. Alle Häuser dort hatten immer wieder Probleme mit Undichtigkeiten in den Flachdächern und Dach auf Dach war eine funktionierende Lösung.
Im Zuge meiner Modernisierungsmaßnahmen habe ich mit Segen des Statikers einen Zugang in die Deckenplatte schneiden lassen und möchte einen Teil des Dachbodens als Stauraum nutzen. Dafür habe ich bei dem entsprechenden Bereich die alte Schicht aus einer Art Mischung aus Bitumen und Kork und oben drauf Dachpappe entfernt. Zuvor hatte ich mich schon gelegentlich gefragt, was da für eine Wulst im Dach ist; jetzt wurde die Ursache freigelegt und ich bin ratloser als zuvor. Vielleicht hat jemand von Euch so etwas schon einmal gesehen (Meine Fachleute von der Baustelle zuckten nur mit den Schultern).
Von oben betrachtet trennt unter der Dicht- und Dämmschicht eine Art flaches Mäuerchen die Deckenplatte in zwei Teile. Es handelt sich um Bimssteine mit 30 cm Breite, wie sie auch für die Außenwände verarbeitet wurden. Im darunter liegenden Stockwerk habe ich an einer Stelle unter diesen Steinen den Putz entfernt und nichts auffälliges gesehen; dort sieht es aus als wäre die Decke in einem durch gegossen worden.
Diese Steinreihe wurde von unten durch nichts gestützt, sie überspannte ungefähr mittig die Diele. Mittlerweile ist unter einem Teil davon eine nichttragende Mauer, weil wir ein Gäste-WC und eine Abstellkammer haben wollten.
Diese Fragen treiben mich um:
- Hat jemand so eine Konstruktion schon mal gesehen und kann mir sagen, warum man das so gemacht hat?
- Kann ich den oben überstehenden Teil kappen und die Hohlräume mit Beton verfüllen? Oder kann das zu Problemen führen, etwa weil der Bims alleine in dieser Richtung ein kleines bisschen flexibel ist und die beiden Betonplatten dann bei Temperaturschwankungen zu sehr aneinander drücken?
- Wenn da kein Beton rein dürfte, was könnte ich alternativ nehmen, um eine ebene Oberfläche zu bekommen? (Das wird eine Wegefläche.)
Vielen Dank schon mal für Eure Ideen!
Ungefähre Maße:
- Höhe der Steine der Außenwände: 24 cm.
- Breite der Steine: 30 cm
- Dicke Betondecke: 15 cm
- Darauf Estrich: 8 cm
- Tiefe des Lochs im Stein 14 cm
- OK Estrich - OK Stein: 4cm auf der einen Seite, 7 cm auf der anderen.
Das Haus wurde seinerzeit nicht mit viel Liebe zu Wasserwaage oder wenigstens ebenen Flächen bei Wänden, Böden oder Decken gebaut, deswegen können meine Maße ungenau sein. Je nachdem, wie die Steine eventuell zuvor geschnitten wurden, bleiben darunter für die Betondecke noch rund 3-13 cm Dicke übrig. Ob es 1963 schon Steinsägen auf Baustellen gab, weiß ich nicht, nachdem vieles andere aber recht grob und oft auch schlampig gemacht wurde, wäre meine Vermutung aber, dass gar nicht geschnitten, sondern nur die Löcher im Bims aufgeschlagen wurden. Andererseits bliebe dann aber kaum Raum für die Armierung und die 8,5 m x 3,5 m der Diele wären schon recht groß für "lose Enden".
Anhänge:
- Grundriss mit Lage der Mauersteine in der Geschossdecke (rot). Ich konnte nicht alles einsehen, vermute aber, dass das Mäuerchen so lang ist wie die gestichelten Linien; die Fotos sind bei den durchgezogenen Linien entstanden und das ist auch die für mich relevante Stelle.
- Das Mäuerchen mit einer Pfettenstütze.
- Stein mit Loch
- Foto in das Loch hinein
- Foto von unten (kleines blaues Rechteck im Plan). Die kleinen Risse sind tatsächlich ungefähr dort, wo die Pfettenstütze aufsteht.
- Schema (möglicher Schnitt)