Frage bzgl. Schäden an Fassadenübergang

  • Verehrte Experten,


    folgende Frage betreffend fotografierter Schäden am Fassadenübergang: wie könnte es zu den Aufplatzungen gekommen sein und wie sollte es fachgerecht repariert werden? An der Wand oder der darüber liegenden Balkonuntersicht sind keine Hinweise auf Feuchteeinlagerungen - mineralisierte Auswaschungen, wie beispielsweise Kalkauswaschungen, oder Ausblühungen - sichtbar.


    Freue mich auf eure hilfreichen Kommentare!


    Gruß

    Sepp


  • Hier wäre ein Übersichtsfoto von weiter weg hilfreich und eine nähere Beschreibung, wo sich der Schaden befindet. Z.B ob es sich um einen Balkon oder eine Terrasse handelt.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Befindet sich entlang der Außenwand eines Balkons. Oben drüber ist ebenfalls ein Balkon. Schäden nur sichtbar innerhalb des sichtbaren dunklen Streifens. Auf der anderen Seite - kein dunkler Streifen - sind keine offensichtlichen Schäden sichtbar. Fotos folgen.

  • Offensichtlich besteht am Sockel ein Feuchteproblem. Aber wie die Feuchtigkeit dort hinkommt lässt sich bisher nur raten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zitat

    D.h. Wand und Balkonboden müssen geöffnet, getrocknet und neu verputzt/abgedichtet werden?

    Es muss zunächst die Ursache für das Abplatzen der grauen Beschichtung auf dem Putzsockel geklärt werden.


    Es handelt sich um einen mit Platten belegten Balkon. Wir haben also eine untere ( Sickerwasser unterhalb der Platten ) und eine obere Entwässerungsebene ( auf den Platten ). Die fachgerechte Ausbildung des Sockels von Boden-Wandanschlüssen bei Balkonen ergibt sich anlog aus dem angehängten Merkblatt:


    https://www.vdpm.info/wp-content/uploads/2020/08/merkblatt-Sockelmerkblatt_Aug2020.pdf


    1. Hinter dem Putzsockel muss auf dem tragenden Mauerwerk eine Bauwerksabdichtung bis mindestens 15 cm über OK des Plattenbelags angebracht sein ( Vertikalabdichtung ). Diese muss zudem am Fensterrahmen hinterlaufsicher angeschlossen sein.


    2. Auf der Vorderseite des Rauhputzes muß ein sog. Feuchteschutz angebracht sein und zwar bis 5 cm über OK Plattenbelag hochgeführt und nach unten muß der Feuchteschutz an der Bauwerksabdichtung angeschlossen sein ( Plombe ). Siehe Ziffer 2.7 des Merkblatts. Sinn und Zweck des sog. Feuchteschutzes: Der Putz muß gegen Durchfeuchtung geschützt werden. Ist er das nicht, dann kommt es zur Zermürbung des Putzes und bei Frost zu Putzabsprengungen und zwar 1. von unten durch aufgesaugte Feuchtigkeit aus der Sickerebene unterhalb des Plattenbelags und 2. aus der Ebene oberhalb der Platten durch Schlagregen, Stauwasser ( siehe dunkler Fleck auf Bild 1 ? ) usw.


    Außerdem muss der sog. Feuchteschutz durch eine Schutzschicht gegen Beschädigungen durch den lose verlegten Plattenbelag geschützt werden, z.B. durch eine Noppenbahn oder ( besser ) durch eine Bautenschutzmatte bis OK Plattenbelag ( erkenne ich auf den Bildern nicht ).


    Ich vermute demnach als Schadensursache 2.: Die vorhandene graue Beschichtung funktioniert nicht als Feuchteschutz. Durchfeuchtung des Putzes und Beschädigungen der Beschichtung wegen fehlender Schutzschicht. Anschluß des Feuchteschutzes an den Türrrahmen scheint ebenfalls nicht in Ordnung zu sein, vor Ort prüfen.

  • D.h. Wand und Balkonboden müssen geöffnet, getrocknet und neu verputzt/abgedichtet werden?

    Nein, die Ursache der Durchfeuchtung, konkret der Weg der Feuchtigkeit, muss gefunden und dann unterbunden werden.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zu nächst muss der Balkonbelag (Platten) und dessen Betung (z.B. Splitt) in einem Wandanschließenden Bereich aufgenommen und auch ggf. noch DARUNTER liegende Schichten ( z.B. Drainung, Dämmung) bis zur Abdichtung geöffnet werden.

    Dann weiß man evtl. mehr.


    Ggf. wurde die Abdichtung nämlich VOR der (Wand)Dämmung erstellt und der oben genannte Hochzug hinter der Dämmung ausgeführt.

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  • Nein. Gilt für ALLE Beläge in diesem Fall. Ursachensuche ist Schritt 1, alles andere kommt danach.

    Und zur Ursachensuche gehört, zu wissen, was da tiefer [als man so sieht] los ist.

    Abdichtung = ??

    Aufstandsfläche = ???

    Sockelausbildung = ???

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  • Vermutlich handelt es sich um ein vorgesetztes WDVS und dort hat sich die wannenförmig hochzuführende Bauwerksabdichtung hinter den Dämmplatten zu befinden. Der Schaden befindet sich aber am Putz auf der Dämmung.


    Insofern liegt die Vermutung nahe, dass der Feuchteschutz des Putzes nicht fachgerecht ausgeführt wurde. Das würde ich als erstes klären, bevor ich Putz, und gegebenenfalls die Perimeterdämmung entferne, um die Bauwerksabdichtung zu überprüfen.


    Unzureichenden Feuchteschutz am Putzsockel sehe ich häufig. Scheint eine " Raketenwissenschaft " zu sein. Hier im Forum wurde dieser Mangel und seine Folgen auch schon mehrfach abgehandelt.


    Wäre die Bauwerksabdichtung mangelhaft, hätte der TE ein ganz anderes, viel gravierenderes Problem, nämlich Feuchtigkeit auf der Raumseite der Außenwände und womöglich auch noch auf der Unterseite des Balkons.


    Aber der TE schreibt ja vielleicht noch, wie der Balkon und die Wände im Sockelbereich aufgebaut sind. Vielleicht gibt es auch noch Bilder aus der Bauphase?

  • Mir liegen aktuell keine Pläne vom Aufbau vor, auch mit Fotos aus der Bauphase kann ich leider nicht dienen. Werde schauen, ob etwaige Pläne nachgereicht werden können.


    Soweit keine Feuchtigkeit auf der Raumseite der Außenwände oder Unterseite des Balkons sichtbar.

  • Besten Dank.