Gaubenwangen mit oder ohne Dampfsperre

  • Hallo,


    wir haben in unserem Haus (BJ 1972) den Dachboden erschlossen und zwei Gauben bekommen, um einen Treppenaufgang und ein kleines Badezimmer zu realisieren. Im Zuge dessen wurde der Rest des Dach noch mit einer Aufsparrendämmung versehen und neu eingedeckt.


    Der Aufbau der Gaubenwände ist (von innen nach außen): 18mm OSB - 240mm Klemmrock - 24mm Rauspund - Unterdeckbahn DeltaVentS - Schiefer. Das ganze wird noch mit GKB beplankt, wobei der Aufbau dann final wie folgt aus sieht: GBK - 15mm OSB - 60mm Installationsebene - 18mm OSB - 240mm Klemmrock - 24mm Rauspund - Unterdeckbahn DeltaVentS - Schiefer


    Bevor ich die Gaubenwände nun innen beplanke, habe ich das ganze in Ubakus eingegeben und sehe einen minimalen Tauwasserausfall in der 24mm Schalung, mit einer Trocknungsdauer von 29 Tagen. Mit dem Aufbringen einer Dampfsperre (sd=100= auf der 18mm OSB verschwindet der Tauwasserausfall komplett.



    Wenn ich das Bauteil in WUFI (light) simuliere, dann schwingt sich der Wassergehalt ab dem 4 Jahr in der Schalung auf folgende Massenprozente ein:

    -ohne Dampfsperren/-bremse auf ca. 19%

    -mit Dampfsperre (sd=100) auf ca. 17%

    -mit variabler Dampfbremse auf ca. 18%


    Bei WUFI (light) fehlt mir jedoch die Möglichkeit den sd Wert von Schiefer richtig einzugeben. Daher setze ich für die 0,5mm Schiefer einen sd Wert von 3m an (Ubakus rechnet hier mit 1.4)


    Ich bin mir jetzt ein bisschen unsicher, ob ich die Folie zusätzlich noch aufbringen soll, oder ob das Bauteil auch so funktionieren würde?



    Viele Grüße

    max

  • Ist der Schiefer nicht de facto etwas hinterlüftet? (ja, ich weiß, die 2 - 4 Zentimeter nach div. techn. Regeln sind es nicht.) Ändert sich das Ergebnis der Berechnung, wenn Du den Schiefer entweder weglässt oder außenseitig der Delta-Vent-S unter dem Schiefer eine dünne Luftschicht anordnest? Und nur zur Sicherheit: Bist Du Dir sicher, dass die Delta-Vent-S unter Schiefer die richtige Bahn ist?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Skeptiker

    Schiefer und die Delta Vent S kann ich nicht mehr weglassen, das sind die Gegebenheiten. Die Gauben hat der Zimmerer aufgestellt und der Dachdecker hat die Unterdeckbahn verlegt, sowie den Schiefer direkt auf die Schalung genagelt. Eine Lattung oder so ist nicht drunter. Im Prinzip hast Du recht, dass der Schiefer ein wenig hinterlüftet ist, der liegt ja nicht press auf. Wenn ich den Schiefer weg lasse, dann reduziert sich der Wasserausfall weiter und die Trocknungszeit sinkt auf 10 Tage. Mit einer 1mm Luftschicht und dem Schiefer sinkt der Tauwasserausfall auf 0.


    Warum soll die Delta Vent S nicht die richtige Bahn sein?


    Ralf Dühlmeyer

    Ja, der transluzente Schiefer war nicht billig (Sonderanfertigung). Sollte eigentlich 5mm heißen, also ein TYPO! Die anderen zwei Kommentare kann ich nicht deuten. Auf der Gaubeninnenseite sind 18mm OSB verbaut, dann die Installationsebene, auf der statt zwei GKP eine 15mm OSB und eine GBK verbaut werden.

  • Kannst du machen, habe fast den gleichen Aufbau und raumseitig ebenfalls PE Folie auf OSB Platten.


    Konstruktion ist bereits 12 Jahre alt und funktioniert tadellos.

  • Von variablen Dampfbremsen halte ich nichts, das ist ein Marketing-Gag der Industrie.


    Kann man unter Kaltdächern bei Voll-Etagen verwenden, aber auch nur wg. der höheren mechanischen Belastbarkeit.


    Mit einer vernünftigen PE-Folie und zusätzlich verklebten Fugen beim OSB mit Sicrall-Band (das gelbe Band), wird alles passen.


    Exakt der gleiche Aufbau ist seit 12 Jahren, sowohl an Gauben als auch Giebel verbaut.

  • Zitat

    Von variablen Dampfbremsen halte ich nichts, das ist ein Marketing-Gag der Industrie.

    Kannst Du das näher begründen? Hierzu bitte mit den Untersuchungen und Fachaufsätzen von Prof. Künzel auseinandersetzen und diese stichhaltig widerlegen.

  • Eric

    Ich die Untersuchungen von Künzel jetzt nur überflogen aber die Ergebnisse deuten auf variable Dampfbremse vermutlich wg. der Rücktrocknung.p im Sommer?


    Wenn ich mein Bauteil in WUFI (light) simuliere, dann schwingt sich der Wassergehalt ab dem 4 Jahr in der Schalung auf folgende Massenprozente ein:

    -ohne Dampfsperren/-bremse auf ca. 19%

    -mit Dampfsperre (sd=100) auf ca. 17%

    -mit variabler Dampfbremse auf ca. 18%


    Da ist also nicht viel Unterschied zwischen den einzelnen Varianten.


    Gibt es denn für die variable Dampfbremsen auch Klebebänder, mit der die Folie auf die OSB Platten befestigt werden kann?

  • Wenn die OSB-Platten dampfbremsend sind, was nicht immer der Fall ist und daher vorab zu klären ist, sehe ich keinen Sinn, zusätzlich zu deren fachgerechten Verlegung mit Klebebändern an den Überlappungen, Anschlüssen und Durchdringungen hierauf auch noch eine feuchte-variabele Dampfbremse zu verlegen ( doppelt-gemobbelt ). Die sommerliche Umkehrdiffusion soll bei OSB-Platten eingeschränkt sein ( klaren ).


    In Betracht käme auch die Anbringung einer feuchte-variabelen Dampfbremse auf der Raumseite der Gaubenwangen, Unterkonstruktion mit gegebenenfalls Zusatzdämmung und dann eine zweilagige Beplankung.


    Zur Befestigung der Dampfbremse siehe hier:


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    Tackern oder Klebepatche.


    Ist denn geklärt, dass sich die Dampfbremse auf den Gaubenwangen auch luftdicht an die dachseitige Dampfbremse anschließen läßt. Das Dach erhält ja offenbar eine Aufdachdämmung, also Wechsel im Dämmsystem.

  • Es geht um die raumseitigen Gaubenwangen, die aktuell mit OSB 18mm verkleidet und alle Stöße abgeklebt sind. Hierauf soll die Dampfbremse angebracht werden. Dachseitig ist laut Ubakus so gut wie kein Wasserausfall zu erwarten. Der Anschluss der Dampfbremse würde daher Dachseitig an dem Sparren der Gaubenwangen erfolgen.

  • Die Frage bleibt weiterhin offen:


    Sind die bereits vorhandenen OSB-Platten als solche ( in der Fläche ) laut Herstellerangabe dampfbremsend oder sind sie es nicht? Dass die Stöße und die Anschlüsse von OSB-Platten an angrenzende Bauteile luftdicht abgeklebt werden müssen, ist eh klar. Ebenso aber auch die der zusätzlich angedachten Dampfbremsfolie! Also doppelter Aufwand!


    Frage ist also nach wie vor, warum soll auf den vorhandenen OSB-Platten noch zusätzlich eine feuchte-adaptive Folie angebracht werden? Traust Du der dampfbremsenden Eigenschaft der verbauten OSB-Platten nicht; ist diese Eigenschaft bislang nicht geklärt worden??


    Ich habe keine Erkenntnisse dazu, ob der Anwendungsfall " Dampfbremse auf Dampfbremse " von dem Hersteller der OSB-Platten und der dampfbremsenden Folie zugelassen ist und funktioniert bzw. signifikante Vorteile bringt. Ein " mehr als erforderlich " mit dazu noch unterschiedlichen Materialien muss nicht immer besser/sicherer sein.


    Das Prinzip einer Dampfbremse ist: Die Dampfbremse ist im Gegensatz zu einer Dampfsperre ( sd-Wert von mindestens 1.500 ) nicht luftdicht. Sie läßt also das Eindringen von Feuchtigkeit in die Konstruktion, die bei der Verarbeitung ohnehin nicht zu 100 % zu vermeiden ist, in einem gewissen Maß zu, was aber unschädlich ist, wenn die nachfolgenden Bauteile es ermöglichen, dass die eingedrungene Feuchtigkeit im Winter zur Außenluft entweichen kann, d.h. die äußeren Bauteile entweder diffusionsoffener sind als die raumseitige Dampfbremse oder diese hinterlüftet sind. Feuchte-adaptive Dampfbremsfolien bringen eine zusätzlich Sicherheit, weil sie die sommerliche Umkehrdiffusion ermöglichen. Eingedrungene Feuchtigkeit wird also sowohl im Winter als auch im Sommer schadensfrei durch Dampfdruck ausgetrieben.


    Deine Frage war, ob die direkt auf der Außenschalung vernagelten Schieferplatten eine ausreichende Dampfdiffusion sicherstellen.


    Was sagt denn das ausführende Dachdeckerunternehmen hierzu und kann es hierzu einen Nachweis führen?

  • Evtl. helfen dir die Fotos weiter, den Umbau hatte ich 2012 noch als "Bau-Laie" durchgeführt und ist bis heute schadensfrei.
    Nach dem Umbau hatte man im OG nur noch einen Bruchteil des vorherigen Energiebedarfs.
    Auf beiden Seiten befinden sich zwei dieser recht schmalen und kleinen Heizkörper und bekommt damit die 35 m2 absolut problemlos innerhalb von Minuten warm.

    Die Gaubenwangen wurden ebenfalls mit OSB, anschließend PE-Folie und direkt Fermacell aufgeschraubt.
    Bei den Giebelseiten und der Abseite sind zusätzlich gedämmte Installationsebenen.

    Heutzutage hätte man wohl eher auf Metallprofile zurückgegriffen, obwohl man auch mit den verbauten Holzlatten keine Risse oder ähnliches hat.

  • Also die SterlingOSB von West Fraser sind als Dampfbremsende/Luftdichte Ebene laut Hersteller geeignet (hätte mich auch gewundert, wenn die WEGO hier mir etwas anderes Verkauft hätte).


    Also Gaube wurde von einer Zimmerei hergestellt. Das ausführende Dachdeckerunternehmen hat die Gaube mit der Unterdeckbahn außen verkleidet und den Schiefer angeschlagen. Dämmung des Gefach und Montage der raumseitigen 18mm OSB Platten ist Eigenleistung.


    Bezüglich Unterdeckbahn und Schiefer hat der Dachdecker gesagt: das machen wir schon immer so. Bisher gab es keine Schäden.

    Zitat

    Frage ist also nach wie vor, warum soll auf den vorhandenen OSB-Platten noch zusätzlich eine feuchte-adaptive Folie angebracht werden? Traust Du der dampfbremsenden Eigenschaft der verbauten OSB-Platten nicht; ist diese Eigenschaft bislang nicht geklärt worden??

    Bevor ich nun die Installationsebene habe ich den Aufbau nochmal im Ubakus eingegeben und sehe dort Tauwasserausfall, der mit Einbringen einer Dampfbremse bzw. Dampfsperre verschwindet. Auch die WUFI Simulation liefert mit Folie bessere Ergebnisse.


    Jetzt kann es natürlich sein, dass die Gaubenwange durch das Aufnageln des Schiefer luftdurchlässiger geworden ist und die Simulationen dies nicht berücksichtigen. Setze ich z.B. unter dem Schiefer eine Außenluftschicht ein (1mm) dann errechnet Ubakus auch keinen Tauwasserausfall mehr.


    BauKing

    Vielen Dank für die Bilder. Das Holz des alten Dachstuhl erinnert mich stark an unseres :) Die Installationsebenen wollte ich nicht dämmen, das dies keinen deutlichen Mehrwert bringt.

  • @Max-Blau


    Du hast diese Fragen nicht beantwortet:


    Zitat

    Ist der Schiefer nicht de facto etwas hinterlüftet? (ja, ich weiß, die 2 - 4 Zentimeter nach div. techn. Regeln sind es nicht.) Ändert sich das Ergebnis der Berechnung, wenn Du den Schiefer entweder weglässt oder außenseitig der Delta-Vent-S unter dem Schiefer eine dünne Luftschicht anordnest? Und nur zur Sicherheit: Bist Du Dir sicher, dass die Delta-Vent-S unter Schiefer die richtige Bahn ist?

    Zitat

    Tauwasserausfall, der mit Einbringen einer Dampfbremse verschwindet.

    Bei Dampfbremse + dampfbremsende OSB-Platten? Erkennen/behandeln die Simulationsprogramme das denn überhaupt richtig.


    Meiner Ansicht nach liegt das Problem, sofern es denn eins ist, auf der Außenseite ( lies den Link zu Künzel ).


    Aber wenn dr Dachdecker sagt, dass er das immer so macht und noch nie ein Schaden aufgetreten ist, dann hat er vielleicht ja Recht. Ein bei der Abnahme auf entsprechendes Verlangen vorzulegender Nachweis ist das allerdings nicht.


    @Bauoberexperte


    Die gleichen Ausführungen habe ich im eigenen Bestand an zwei Objekten vor rund 25 Jahren ausgeführt und habe bis heute keinen erkennbaren/sichtbaren Schaden. Meinen unbeheizten Speicher habe ich vor rund 30 Jahren mit alukaschierter Mineralwolle gedämmt. Auch kein erkennbarer Schaden.


    Was besagt das? Tolle Randbedingugen und Glück gehabt?


    Gleichwohl würde ich es heute so nicht mehr machen. Denn ich baue nachhaltig und deshalb mit möglichst hohem Schadensfreiheitspotential. Hierbei orientiere ich mich an den neuesten wissenschaftlichen und baupraktischen Erkenntnissen. Woran sonst?


    Feuchtevariable Dampfbremsen sind übrigens kein " Marketing-Gag der Industrie ", sondern ein von Prof. Künzel um 2000 nach längerer Forschung und Feldversuchen entwickeltes Patent, das der Industrie zur Nutzung überlassen wurde und seit langer Zeit den aRdT entspricht. Was bedeutet - verkürzt - aRdT: Das Produkt ist gebrachstauglich und hat sich nach allgemeiner Überzeugung in Wissenschaft und Praxis bewährt.


    Die Kosten der früher üblichen PE-Folien und der feuchtevariabelen Dampfbremsen sind annähernd gleich hoch. Die feuchtevariabelen Dampfbremsen sind allerdings deutlich leichter zu verarbeiten. Hiezu sollte man beides schon einmal selbst verarbeitet haben. Habe ich.


    Also bitte als " Bauoberexperte " keine " Verschwörungstheorien " in die Welt setzen. Das dürfen nur Idioten wie Herr Trump.

  • Eric


    doch, die Frage hatte ich in Post #4 beantwortet:

    Zitat

    Eine Lattung oder so ist nicht drunter. Im Prinzip hast Du recht, dass der Schiefer ein wenig hinterlüftet ist, der liegt ja nicht press auf. Wenn ich den Schiefer weg lasse, dann reduziert sich der Wasserausfall weiter und die Trocknungszeit sinkt auf 10 Tage. Mit einer 1mm Luftschicht und dem Schiefer sinkt der Tauwasserausfall auf 0.


  • Feuchtevariable Dampfbremsen werden in meinen Augen viel zu "fahrlässig" als "Wundermittel" für alle möglichen Anwendungszwecke verkauft und haben gerade in schadensträchtigen Konstruktionen wie Flachdächern absolut nichts verloren.

    Die Dämmung im Bereich der Untergurte bei meinem Dach wird ebenfalls in Holzweichfaser und einer feuchte-variablen DB erfolgen, aber einzig aus dem Grund der besseren Verarbeitbarkeit der DB,

    aber erstmal muss ich noch im UG die Fenster einbauen und die Bude winterfest bekommen. :(

  • Ich warte immer noch auf eine stichhaltige Begründung, warum es sich bei feuchtevariabelen Dampfbremsen um einen " Marketing-Gag der Industrie " handelt.


    Wer verkauf feuchtevariabele Dampfbremsen " für alle möglichen Anwendungszwecke " und um welche " schadensträchtige Konstruktionen bei Flachdächern " geht es.


    Mein Gott, Du bezeichnest Dich als " Bauoberexperte ", begründest aber Deine Behauptung nicht, sondern gibst nur " nebulösen Dunst " von Dir.

  • ich persönlich versuche feuchtevariable Dampfbremsen vor allem dann zu vermeiden, wenn nennenswert mit Neubaufeuchte zu rechnen ist. Dann verringert sich nämlich der sd-Wert nennenswert. Und zwar u.U. so nennenswert, dass es zu Schäden kommen kann.

    Ich habe solche Schäden schon gesehen, das ist nicht so lecker...


    Speziell im Winter ist das ein echtes Problem, wie auch die Hersteller beschreiben. Dieser hier zum Beispiel: https://www.isover.de/document…rlichen-rohbau-isover.pdf


    Nur: die Bedingungen, die hier gefordert werden (<70 bzw. <75% rel. LF) lassen sich im winterlichen Rohbau nicht dauerhaft sicher vermeiden, bzw. haben die Ausführenden kein Gefühl dafür, dass schon ein "ganz normaler" Rohbau kritisch werden kann. Es wird bei niedrigen Außentemperaturen der Einsatz von Bautrocknern gefordert, zusätzlich soll alle zwei Stunden (auch nachts) kräftig gelüftet werden etc.

    In diesem Merkblatt ist das gut beschrieben. Auch, wie sich der sd-Wert in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit verändert.


    Ich bin daher eher ein Freund von Bahnen mit fixem sd-Wert.

    Aus meiner Sicht gibt es ganz wenige Einsatzbereiche, bei denen eine feuchtevariable Bahn ihre Vorteile ausspielen kann.

  • Alfons Fischer - DU hast DEINE Ablehnung gut und fachlich begründet. Hier gings aber um BauKing .

    Der haut immer wieder so merkwürdene eigene "Überzeugungen" raus und liefert auf Nachfrage NIE Begründungen. Jetzt wird er wahrscheinlich auf Deine trittbrettfahrend aufspringen. ;(

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Jetzt wird er wahrscheinlich auf Deine trittbrettfahrend aufspringen

    kein Problem, darf er. Und dürfen andere auch. Müssen aber nicht.

    So wie ich mir auch gerne andere Meinungen anhöre und diese ggf. sogar übernehme, wenn es für mich stichhaltig ist.


    Von der von mir oben geschilderten Problemstellung hatte ich schon an verschiedenen Stellen berichtet, z.B. vor mehr als 10 Jahren schon im Grünen: https://www.bauexpertenforum.d…t-wufi.80286/#post-869639 oder da https://www.bauexpertenforum.d…d-wert.85947/#post-941132

  • Liebe Fachexperten, danke für euren bisherigen Input. Vielleicht führen wird die Diskussion wieder zurück zur Ausgangsfrage und es gibt noch Input zu meiner Problemstellung. Irgendwie bin ich noch nicht wirklich schlauer, ob eine zusätzliche Folie angebracht oder aber eher der Hosenträger zum Gürtel ist.

  • Vielleicht hilft das ja zur Überwindung des offenbaren Fehlverständnisses weiter:


    https://www.irbnet.de/daten/rswb/14089008318.pdf


    Man muss es lesen und auch verstehen.


    An der Gaube ist das Austrocknungspotential nach außen beeinträchtigt durch den direkt auf der Schalung vernagelten Schiefer. Das ist nicht dadurch zu kompensieren, dass auf den raumseitig bereits angebrachten dampfbremsenden OSB-Platten eine zusätzliche dampfbremsende feuchtevariabele Folie aufgebracht wird. Denn der höhere sd-Wert der OSB-Platten wird ja nicht dadurch niedriger, dass davor noch eine Folie mit einem deutlich niedrigeren sd-Wert von 0,25 - 5 m angebracht wird. Oder wie Oswald es klar und deutlich formuliert:


    " Bei feuchtevariabelen Dampfbremsen ist wichtig, dass die innenraumseitige Bekleidung entsprechend diffusionsoffen gewählt wird ".


    Ob die Gaube in der bereits ausgeführten Bauweise dauerhaft funktioniert und was gegebenenfalls geändert werden muss, sollte ein Bauphysiker mit WUFI überprüfen.

  • Eric Danke für den Link. Sehr interessant zu lesen und bestärkt mich die Folie evtl. wegzulassen.


    Eine WUFI Berechnung hatte ich bereits im Vorfeld durchgeführt. Allerdings nur mit der freien (Light Version). Hier nur mal die Ergebnisse, die natürlich nur eine ungefähre Aussagekraft haben und mit der PRO Version verifiziert werden müssten. Ich begebe mich mal auf die Suche nach einem WUFI fähigen Bauphysiker. Es sei denn jemand hat hier einen Tipp für mich?


    ohne Folie


    mit Dampfsperre sd >= 100


    mit variabler Dampfbremse

  • ich habe mir jetzt nur das Beispiel mit der 100m-Dampfsperre angesehen.

    ich frage mich, wo die Feuchtigkeit herkommt, die hier so zwischen 10 und 17% "pendelt".


    Welches Material wird hier mit welcher Lage bewertet? die Schalung außen?

    Welche Eingangsdaten bezüglich der Feuchte wurden für das Holz angenommen?

    Wo kam anfangs die erhöhte Feuchte her?

  • https://www.westfraser.de/wp-content/uploads/2021/05/dachholzbau_12-2017.pdf


    Die OSB-Platten sind von Westfraser und der verlinkt selbst auf den vorstehenden Aufsatz, wo auf S. 59 alles steht, was zu beachten. Hier: Die Diffusion zur Außenseite ist mangels Hinter-/Unterlüftung eingeschränkt und deshalb handelt es sich nicht um eine nachweisefreie Konstruktion mit der Folge, dass zur Beurteilung der Schadensfreiheit WUFI erforderlich ist. Also ist ein " Wufi-fähiger Bauphysiker " erforderlich und der kostet wegen dem damit verbundenen Aufwand und der Übernahme der Gewährleistung für das Ergebnis nun mal Geld. Die Annahme es könne Dir hier im Forum irgendjemand die Verauslagung des Geldes für Wufi ersparen, ist unzutreffend.


    Das stand im Prinzip alles schon in den ersten Antworten zu Deiner Fragestellung und gleichwohl wird immer noch nach einem " Tipp " gefragt.

  • Kleines Missverständnis: die Frage nach dem Tipp bezog sich auf einen Bauphysiker mit WUFI Erfahrung. Und ja, dass der das nicht für lau macht wenn er dafür die Garantie übernehmen muss, ist mir auch klar.

  • baue doch eine nach aussen hin diffusionsoffene Konstruktion mit hinterlüfteter Fassade und alles ist gut. Nachweisfrei.


    Tja, ich bin da ja recht konservativ, wenn es ums Bauen geht:

    Ich sage immer: baut solche Konstruktionen, die ein durchschnittlich guter, durchschnittlich ausgebildeter Facharbeiter auch am Freitag Nachmittag noch kurz vor Feierabend sicher ausführen kann...


    Ich weiss, da gibt es auch andere Meinungen. Das habe ich schon 2000 mit Gerd Hauser selig (damals noch ohne Prof.) in Kassel an der GhK Uni Kassel widersprüchlich diskutiert. Als ich nämlich die Meinung vertreten habe, dass man mit bautypischen Unzulänglichkeiten rechnen muss... Er sah es anders... egal...

  • Der Nachweis mit Wufi erbringt auch Aufschluss zu der Aussage des ausführenden DDM:


    Zitat

    Bezüglich Unterdeckbahn und Schiefer hat der Dachdecker gesagt: das machen wir schon immer so. Bisher gab es keine Schäden.


    Der DDM hat die beiden Dachgauben beschiefert und er wird auch die Aufdachdämmung mit neuer Dacheindeckung ausgeführt haben. Mithin sollte er, selbst wenn hierüber - wider Erwarten - nicht ausdrücklich gesprochen wurde, gewusst haben, dass das DG in Zukunft zu Wohnzwecken genutzt wird. Wenn der Wufi-Nachweis zur Schadensfreiheit jetzt nicht sollte geführt werden können, hätte der DDM ein dickes Problem:


    Einen Planer gab es offenbar nicht. Der DDM hätte also konkludent die Planung für die Ausführung mitübernommen. Die Planung war mangelhaft, weil die vorhandene Ausführung an der Gaube eines vorherigen Nachweises bedurft hätte. Den Nachweis hat der DDM nach eigener Angabe versäumt, obwohl die Fachregeln ( DIN-Normen ) den Nachweis ausdrücklich fordern.


    Rechtsfolge wäre dann: Der DDM muss nachbessern und kann lediglich die Sowiesokosten erstattet verlangen, d.h. die Kosten, die entstanden wären, wenn er den Schiefer sofort mit Hinter-/ Unterlüftung angebracht hätte. Als Fachmann hatte er die Fachregeln zu kennen. Dass es in der Vergangenheit angeblich " immer gut gegangen " ist, hilft ihm nicht. Denn er hatte nach den Fachregeln und nicht nach " seinen Erfahrungen " zu bauen. Für den Mangel würde ausreichen, wenn der " Wufi-fähige Bauphysiker " jetzt bei der nachträglichen Überprüfung zu dem Ergebnis käme, dass die Gefahr eines Bauschadens besteht; er muss also keinen in der Zukunft mit Sicherheit zu erwartenden Bauschaden nachweisen.


    Insofern bitte über das Ergebnis des Wufi-Nachweises berichten!