Selbstbauhaus aus den 80ern mit Holzdämmung

  • Ein Kunde hat mir gestern sein Baumappe gezeigt von seinem Haus. Es ist ein Bausatz eines bekannten Baufinanzieres. Da war ich ungläubig anfangs bis ich gesehen habem das deren Name wirklich überauf aufgedruckt ist.

    Aber, mir gehts um die Ausénwände.

    Fakten: Selbtbauhaus

    Keller aus Betonsteinen

    Decke UG ist aus Betonträger mit EInhängesteinen (Hohlsteindecke)

    EG und OG Außenwände sowie Tragwände sind aus Hohlsteinen mit Betonfüllung.

    Und um die geht es. Diese Steine haben auf einer Seite ein Art Holzkrümelpressung.

    Ich dachte erst das wäre sowas wie Bims. aber es ist tatsächlihc Holzspäne in grob, irgendwie behandelt und verklebt.

    Was kann man denn nun für so eine Außenwand annehmen als U-Wert? Hat damit jemand Erfahrungen?

    Bilder

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  • Das könnten die verbauten Steine sein. Nach meinem Verständnis sind die Steine aus zementgebundenen Holzspänen hergestellt und haben eine zusätzliche Styroporeinlage auf der Außenseite des Ortbetons. Die bauphysikalischen Kennwerte sollte es beim heutigen Hersteller geben!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Aus der Produktbezeichnung DIII 30/14 ergibt sich eine Wandstärke von 30cm und eine Dicke der Betonlage von 14cm, Dämmung 7cm und folglich sind die Stege ca. 4,5cm stark.


    Damit kann man den U-Wert näherungsweise berechnen, und kommt auf ca. 0,6-0,8W/m²K. Berücksichtigt man, dass ein Teil der Zwischenwände aus Beton besteht, und darin Bewehrungseisen verbaut sind, dann liegt der U-Wert eher noch etwas höher. Ich würde mit ca. 0,7-0,8W/m²K rechnen, da der Lambda Wert für den Holzanteil nur schwer zu bestimmen ist. Es gab mal "Holzbeton", aber der dürfte für diesen Fall einen zu schlechten Wert liefern. Mit heutigen HWF Platten ist das aber auch nicht zu vergleichen. Also würde ich als Lambda im besten Fall mit 0,2 W/mK rechnen, folglich einen U-Wert von 0,6W/m²K und worst case mit 0,4W/mK, also einem U-Wert von 0,85W/m²K. Innerhalb dieser Spanne wird sich der U-Wert wohl bewegen.


    Die Steine gibt es in optimierter Form (dickere/bessere Dämmung, dünnere Betonlage) auch heute noch, aber ob man noch Datenblätter von diesen alten "Steinen" bekommt?

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  • Übrigens, nicht die Holzschalung war für die Dämmung zuständig sondern die Lage EPS. Damals war EPS mit Lambda 0,050-0,055 Standard, also Faktor 5-10 besser als der Holzanteil.

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  • Ich hab etwas weiter gesucht und bin auf Anforderungen beim Hausbau von 0,6 U_Wert in den 80er gestoßen.

    Ob das korrekt ist konnte ich noch nicht nachvollziehen.

    Ein Energieberater hat wohl einen ähnlichen "Ziegel " ohne EPS nachgerechnet (24cm) und wäre in dem Falle bei 0,81 gelandet.


    Ich hab jetzt mal selbst gespielt mit U-Backe und den 7cm EPS und als Holzspanplatten Harzgebunden angesetzt.

    mit 4cm Holzstegen bzw 2cm im Beton 4cm im EPS (schlechtrechnung). bei 25cm abstand und ringsum 4cm. ergibt 0,42 also eher 0,5, was ich nicht mal schlecht finde. ergo werden die 0,6er als Gesetztesvorgabe nicht ganz falsch sein. ;).


    Ein vergleich mit einem schlechten Ytong 0,65er in 30cm kommt auf ähnliche Werte. 0,54U_Wert

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  • Off-Topic:

    Du machst eine Heizlastberechnung selbst? :eek: Respekt! :bier:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Die 0,42 halte ich für zu optimistisch, die kann ich rechnerisch noch nicht nachvollziehen.

    Vielleicht hast Du ein Lambda zu "gut" angesetzt.


    Vielleicht musst Du auch die Stege noch anpassen, 3 Stege, dazwischen je knapp 20cm (breit) Dämmung mit 7cm und WLG um die 0,050.

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  • Off-Topic:

    Du machst eine Heizlastberechnung selbst? :eek: Respekt! :bier:

    JA, öfters als mir lieb ist, aber bevor ich das an ein Büro weiter gebe die dann irgendwas zusammenhuscheln und sehr fehlerbehaftet ist, mach ichs dann doch selber.

    Die sind dann zwar nicht perfekt, zeigen mir aber ob meine Kesselleistung ad absurdum geht. Die Berechnung per Energieverbrauch ist auch nur ein anhaltswert.

    Klassiker wo wir gerade machen. MFH mit Gewerbeeinheit aus den 70ern . Hangbau, fast unsaniert und viel Beton drin. Ich hatte das ganze an ein Planungsbüro übergeben zur Heizlastberechnung, weil mir das zeitlich und technisch nicht passte. NAch dem bisherigen verbrauch kannste nicht gehen, da eine Teilsanierung erfolgt und eine Umnutzung.

    Planer hat 3 Monate gebraucht bis er mir handschriftlich was sagte und nochmal 2 Wochen bis ich ne Ecxel bekommen habe. Wo über 50KW drin stehen.

    Jetzt hab ich die Hüllfächen selbst gerechnet mit Endstand Teilsanierung und komme auf 20% weniger. (Was bei einer Luft-Wärmepumpe schon nötig und wichtig ist.)


    Aber: Eine Heizlast ist auch nur eine Aneinanderreihung von Zahlen, der EInsatz einer Software die die Baupläne autmatisch ausliest und vermisst gibt es nicht, und wenn dann für mich unbezahlbar.

    Wir haben das gelernt in der Meisterschule (heizlastberechnung).

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  • MFH mit Gewerbeeinheit aus den 70ern .


    Planer hat 3 Monate gebraucht bis er mir handschriftlich was sagte und nochmal 2 Wochen bis ich ne Ecxel bekommen habe. Wo über 50KW drin stehen.

    Gerade bei größeren Objekten lohnt sich das Nachrechnen, denn da macht die Summe der vielen kleinen Abweichungen schon den Unterschied, ob man den Wärmeerzeuger eine Klasse größer oder kleiner dimensionieren kann. Bei einem typischen 100-150m² EFH, gedämmt, spielt es kaum eine Rolle ob da am Ende 4,78 oder 5,16kW auf dem Zettel stehen.


    Die Berechnung per Energieverbrauch ist auch nur ein anhaltswert.

    :thumbsup: Wenn man zudem nicht weiß, wie die Verbräuche zustande kamen (Nutzung) dann sind diese Abschätzungen bestenfalls für eine Plausibilitätsprüfung brauchbar.

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  • Du machst das händisch 😳?

    Chef nimmt dafür den Hottgenroth, ich zeichne ihm die Gebäude in dem Programm und belege die Flächen.


    Off-Topic:

    Wird im Meisterkurs der Kaminkehrer übrigens immer noch geschult und kam letztes oder vorletztes Jahr in der Prüfung dran. Da musste aber nur ein Raum berechnet werden.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Du machst das händisch 😳?

    Chef nimmt dafür den Hottgenroth, ich zeichne ihm die Gebäude in dem Programm und belege die Flächen.


    Off-Topic:

    Wird im Meisterkurs der Kaminkehrer übrigens immer noch geschult und kam letztes oder vorletztes Jahr in der Prüfung dran. Da musste aber nur ein Raum berechnet werden.

    Also vor 6 Wochen ca hab ich ein MFH mit 9 Parteien kurz gerechnet.

    Wenns schnell gehen muss geht das in 0,5h.

    Länge x breite x höhe abzüglich Fensterflächen und dann die Dachfläche und Kellerdecke und nachtürlich Fenster

    Dann kann man noch bisschen Lüftungsverluste einberechnen und schon hat man einen guten Gebäudewert.

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  • So mache ich das auch, nur wenn man raumweise berechnen möchte (Heizflächenauslegung) dann sind die Werte schneller in ein Programm eingetippt. Das hat den Vorteil, dass man mit verschiedenen Optimierungsmaßnahmen spielen kann, ohne alles erneut eingeben (schreiben) zu müssen.

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  • Ich muss schon die einzelnen Räume rechnen für den Heizungsbauer.

    Meinst ist das eh im Zusammenhang mit einem ISFP, da hab ich eh die Daten/Zeichnung vorliegen

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  • Ja, wenn man die Raumweise braucht dann ist das natürlich mehr Aufwand.

    Für die Grundbedürfnisse reicht aber eine Gebäudeheizlast. Und mit meiner Methode bin ich meist näher dran als andere.

    Raumweise Heizlast ist dann aber auch nicht gar so schwer. Sofern die Räume ähnliche Temperaturen aufweisen in der Planung.


    Im Sanierungsbau ist das Problem eher, das Pläne nicht zum Gebäude passen. Da wurden Räume anders errichtet als im Plan vorhanden. PLäne sind nicht Maßstabsgetreu und es werden ja noch Änderungen vorgenommen.

    Daher mach ich da immer zuerst eine Gebäudeheizlast auf das Soll. Das vereinfacht die Berechnung der Einzelnen Räume enorm.

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  • Bei einer Sanierung sind die Heizflächen ja meist schon vorgegeben und es geht erst einmal um den Wärmeezeuger. Dafür reicht die Gebäudeheizlast, berechnet über die Hüllfläche und Lüftungsverluste, damit man eine Größenordnung hat. Wenn man beispielsweise eine WP kaufen möchte, dann kann man die ja auch nicht mit einer Heizleistung von 6324W bestellen, sondern 6kW, 8kW und 10kW oder in ähnlichen Abstufungen, und selbst diese Nennleistung hat nur unter bestimmten Rahmenbedingungen Gültigkeit. Bei größeren Gebäuden geht es dann darum, ob man 50 oder 80 oder 100kW einbauen muss.


    Das soll jetzt kein Plädoyer für Opas Pi*Daumen 100W/m² sein, sondern nur ein Hinweis, dass es nicht nur die EN12831 gibt. Man kann sich gerade in der Vorplanung schnell einen Überblick verschaffen, auch ohne dass man viele Stunden in ein Aufmaß und eine detaillierte Berechnung investiert. Das ist sicherlich auch hilfreich wenn ein Kunde erst einmal einen groben Richtpreis für den Austausch eines Wärmeerzeugers haben möchte, was in der Praxis sicherlich nicht so selten ist. Wer da die vorhandene Kesselleistung als Referenz heranzieht, bietet mit hoher Wahrscheinlichkeit zu teuer an.

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