Innendämmung einer Außenwand

  • Guten Tag Liebe Experten,


    Ich habe in die Recherche meines ggf. zukünftigen Vorhabens schon einiges an Zeit investiert nur leider nicht den perfekten Beitrag, Artikel oder ähnliche Debatte gefunden der mir Klarheit verschaffen kann deswegen nun auf diesen Wege.


    Ich plane damit die Wände mit einer Innendämmung aufzubessern. Grund A etwas bessere Werte sowie B eine bessere egalisierte Fläche zu generieren. Vorab sei gesagt, dass eine Außendämmung nicht wirklich in Frage kommt.


    Als einfachste Idee kam mir eine Vorsatzschale als Trockenbau für die Außenwand in den Sinn.

    Nach eigenem Wissen und zwiegespaltener Meinung im Netz ist das eine bedingt gute Idee, ich selber mache mir Gedanken zwecks des möglichen verschobenen Taupunktes und im schlimmsten Fall, langanhaltende Feuchtigkeit sowie Schimmelbildung auf langfristiger Sicht.


    Daten zum Haus: Von außen nach innen

    Baujahr 1978

    Verblendung 11,5cm

    Luftschicht ruhend 5cm

    GS 50 17,5cm (gemäß Baubeschreibung)


    +Vorsatzschale 6 bzw. 8 cm

    +dementsprechend Mineralwolle

    +Dampfbremse/Klimamembran

    +ggf. OSB 15mm

    +GKP 12,5MM


    Ist ein solcher Aufbau aus eurer Sicht sinnvoll oder stark von abzuraten?

    Im Netz habe ich dazu wie gesagt viele Meinungen gelesen allerdings nur Thematiken ohne zweischaliges Mauerwerk. Mir ist bewusst das auch andere Möglichkeiten zur Isolierung gibt bspw.: Kalzium-Silikat etc... würde darauf aber eher ungern zurückgreifen.

    Da selbst Hersteller wie bspw. Rockwool Produkte und Beiträge zu dieser Art veröffentlicht bzw mit den Sonorock Platten bewirbt, stellt sich mir die Frage ob sich selbst dieser namenhafte Hersteller irrt oder sehr viele Meinungen im Netz...

    Ich habe selbst den U-Wert Rechner Ubakus zur Hand genommen, der spiegelt meine Befürchtung zwar wieder sagt aber nicht aus ob diese gerechtfertigt sind oder eher weniger...


    _________________

    Zusatzfrage dazu:

    Die Fenster sollen ebenfalls durch bessere ausgebaut werden. 3x verglast mit 82er Profil.

    Mir ist bewusst, dass die Folie rundherum fachgerecht angeschlossen werden muss, Leibungen etc... Es ist bedingt möglich die Leibung so zu isolieren wie die freie Wand, würde dort eine sogenannte "Wedi" Platte ausreichen oder wäre das unnötiges Material für den Zweck?

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    Deswegen die Frage an euch Was wäre sinnvoller?


    MfG Thorben R.

  • Überprüfe einmal Deine Materialeingabe. Unter "GS50" verstehe ich Gasbeton (Porenbeton) mit einer Rohdichte um die 700kg/m³ und einem Lamda von 0,22W/mK, so steht das zumindest in meinen uralten Unterlagen.

    Unterstellt man nun eine ruhende Luftschicht, was man mit Vorsicht genießen muss, dann hätte die aktuelle Wand (also ohne Dämmlage) einen U-Wert von etwa 0,7W/m²K. Ergänzt um 6cm MiWo wären es dann etwa 0,3W/m²K. Ich würde eine Hinterlüftung mit Außenluft ansetzen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


    Den Sinn der OSB habe ich noch nicht verstanden.


    Vorab sei gesagt, dass eine Außendämmung nicht wirklich in Frage kommt.

    Man könnte aber überlegen, die Luftschicht mit Dämmung zu füllen (Einblasdämmung). Ob das bei diesem Aufbau sinnvoll umsetzbar ist, das sagt mir meine Glaskugel nicht, da ist noch etwas Rechnen angesagt.

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  • Moin und danke für die Antwort,


    Mit dem GS 50 hast du recht da habe ich einen Fehler beim Rechner gemacht.

    Berichtigt, Foto im Anhang.


    OSB ggf. als Idee, weil man denn zumindest noch eine bessere Chance hat Kleinigkeiten zu befestigen. Geht mit GKP natürlich auch aber schwieriger als OSB. Mir ist bewusst dass es mit Vorsicht getan werden muss, um eben nicht die Folie zu beschädigen.


    Einblasdämmung habe ich persönlich keine Erfahrung mit, betrachte das aber sehr skeptisch da doch einige Bekannte ausm Umfeld damit Probleme hatten. Ich habe das ebenfalls mit vielen Variationen probiert und der U-Wert Rechner sagt das gleiche aus. Foto im Anhang

  • und der U-Wert Rechner sagt das gleiche aus. Foto im Anhang

    Der Glaser tut halt so, als wären es NUR homogene Bauteile [Idealvorstellung]. Real sind Häuser, wie du als "Bauschaffender" sicher weisst, nicht großflächig homogen.

    (Für die Laien) Sie haben einbindende Bauteile [z.B. Innenwände], Störungen der Fläche [z.B. Fenster], Wärmebrücken usw. [z.B. Heizkörpernischen]. Da kommt halt Glaser an seine Grenzen; da sollte man wissen, wie das zu interpretieren ist - im Detail.


    Und nein - das können wie hier nicht, weil uns Ortskenntnis fehlt.


    Pauchal lässt sich nur sagen: Finger weg von Innendämmung ohne GENAUE bauphysikalische Beratung und Berechnung. Die kostet leider

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • ja das ist richtig, Theorie und Praxis.ä unterscheiden sich dennoch.

    Nein, auch wenn das insbes. Ausführende aus dem Baugewerbe immer wieder gerne behaupten und ihr nicht fachgerechte Ausführung zu rechtfertigen: Die Physik lässt nicht mit sich diskutieren, weder bei der Statik, noch bei der Bauphysik!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein Unterschied besteht darin, dass diese Berechnungen einen statischen Zustand unterstellen, den es in der Praxis nicht bzw. nur bei kurzzeitiger Betrachtung gibt. Die Rechenergebnisse sind zwar korrekt, sie ignorieren jedoch die Dynamik der Vorgänge und sind somit nur für sehr kurze Zeiträume anwendbar, trotzdem werden sie gerne verallgemeinert. Bei der Heizlastermittllung verhält es sich ja ähnlich.


    Deswegen ist es wichtig, dass man solche Rechenergebnisse nicht isoliert betrachtet, sondern immer unter Berücksichtigung der angenommenen Rahmenbedingungen, sowie weiterer Faktoren die in die Rechnung nicht mit eingeflossen sind (Bsp. Nutzung). Beim obigen Rechner lohnt daher auch ein Blick auf die theoretisch mögliche Kondensatmenge, deren Berechnung, usw.

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