Sauger durch Baumaßnahme verschmutzt

  • Hallo ExpertenForum Bau.


    Ich bin Baulaie und habe ein Einfamilienhaus erworben, wir sind eine Familie mit zwei Kindern im Alter von 4 und 2 Jahren.


    Heute war eine Hanwerkerfirma im Haus, diese haben im Bad eine Kernlochbohrung nach draußen gemacht sowie in einem anderen Raum eine Bohrung nach Draußen mit einem Kronenbohrer. Der Betrieb war ein ansässiger Heizungsinstallateur welcher nach Eigenen Aussagen Schwerpunktmäßig Heizungen und neue Bäder macht.


    Nun hat der Mitarbeiter einen Sauger an den Bohrer gehalten und diesen sehr lange laufen lassen, so dass ich im gesamten Obergeschoss, auch den Kinderzimmern feinen Staub habe, also das Absaugen hat irgendwie nicht so viel gebracht.


    Nun habe ich gelesen, wie man am besten Baustaub entfernt dann trat aber direkt auf, dass Badfließen häufig, bis zu 30 % mit Asbest sind, und die Firma macht sehr häufig neue Bäder und entfernt die alten Fließen. Nun ist meine Angst, dass der Sauger vorher schon ordentlich mit diesen Fasern beladen war/ist und bei mir fleißig verteilt hat. Gibt es aus Eurer Sicht hierbei Erfahrungswerte bzw. Einschätzungen was zu tun ist oder wäre oder wäre das eine Alltagssituation ohne Gefährdung? ich weiß gerade nicht, wie das einordnen kann-soll-muss? und Deswegen erbitte ich Hilfe

  • In diesem Beitrag findet Du die wichtigsten Informationen in aller Kürze.


    Arbeitsmedizinische Beratungen kann dieses Forum nicht leisten. Es gibt hier schlicht keine Arbeitsmediziner, sondern eher Leute aus dem Bauwesen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • ... also Praktiker wie Sie. Was würden Sie als Experte denn in meiner Situation machen, ich würde hier gerne Hilfe erhalten

  • Probe entnehmen und ins Labor schicken. Im Netz finden sich jede Menge solcher Labore und sie beschreiben auf ihren Seiten wie sie die Probe haben wollen. Kostet meist so um die 100 Euro herum.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Was würden Sie als Experte denn in meiner Situation machen, ich würde hier gerne Hilfe erhalten

    Das habe ich am 28.12.2020 bereits geschrieben:

    1. Eine verbindliche / sichere Aussage basiert immer auf der Analyse einer Probe des fraglichen Materials durch ein qualifiziertes Labor.
    2. Eine Materialanalyse durch ein qualifiziertes Labor kostet ab ungefähr 100 € pro Probe, kann aber auch teurer sein.
    3. Ferndiagnosen sind nicht möglich, auch nicht ausnahmsweise, auch nicht bei Dir. Manchmal sprechen offensichtliche Indizien für oder gegen eine Faserbelastung, aber auch dann gilt immer Punkt 1. (hier könnte man eigentlich Schluß machen, aber ich zitiere den relevanten Teil noch weiter ...)
    4. ...
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    9. Die Exposition von damit arbeitenden Menschen gegenüber Asbest wird in "Asbestjahren", also der Anzahl von Jahren der werktäglichen Exposition während der Arbeitszeit gemessen. Dabei geht es um den Kontakt mit ungebundenen Fasern. Ein Asbestjahr hat also bspw. ca. 45 Wochen x 40 Arbeitsstunden = ca. 1.800 Asbeststunden. 10 Asbestjahre entsprechen also rd. 15.000 bis 20.000 Asbeststunden. Eine erkennbar erhöhte Krebsgefahr wird aktuell bei mehreren Asbestjahren oder eher noch bei Asbestjahrzehnten gesehen, nicht bei einer im Haushalt gelegentlich oder einmalig auftretenden Exposition von nur wenigen Asbeststunden. Dennoch sind auch dabei alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nach TRGS 519 umzusetzen.
    10. Längere Zeit (Wochen, Monate, Jahre) nach einer einmaligen kurzzeitigen und abgeschlossenen Exposition mit Asbestfasern oder KMF und der völligen Beseitigung des Materials lässt sich dessen Gefährdungspotential physisch nicht mehr feststellen und generell danach auch nicht mehr beeinflussen.
    11. Eine weitere umfassende, angemessen sachliche und nüchterne Zusammenfassung findet sich hier bei der Stiftung Warentest, sicherlich der Verharmlosung so wenig verdächtig wie der Panikmache.
    12. Dies ist ein Fachforum zu Fragen des Bauens, keines zu medizinischen Fragen! Eine (arbeits-) medizinische Bewertung von realen oder vermeintlichen Schadstoffexpositionen kann und wird es hier deshalb nicht geben. Generell lässt sich aber sagen, dass eine einmalige, kleine und kurzzeitige Exposition im privaten Umfeld, nach der hier oft gefragt wird, nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des persönlichen Erkrankungsrisikos führt, siehe auch Punkt 9. und 10.! Die Wahrscheinlichkeit durch eine einmalige kurzzeitige Exposition gegenüber Asbestfasern im Umfang von wenigen Stunden früher zu sterben, geht gegen Null.
    13. In diesem Bau-Forum kann es - wenig überraschend - zu genervten Reaktionen, also Antworten, kommen, wenn trotz der Hinweise unter 1. und 3. schon zum zweiten oder dritten Mal in einer Woche nach einer Ferndiagnose zu Asbestfasern gefragt wird. Die beiden darin genannten Punkte sind ernst gemeint, gelten uneingeschränkt und daran ändert sich auch bei Dir nichts, auch nicht, wenn Du trotzdem fragst! Manche Fragen lassen sich einfach nicht durch Nachfragen in Web-Foren beantworten.

    Also: Entweder analysieren lassen oder ignorieren!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vielen dank für die Antwort.


    Konkret hinterfragt, was würden Sie persönlich machen?


    Gibt es einen Erfahrungswert mit dieser Thematik oder scheint das zu weit her geholt bzw. kann man das Risiko vernachlässigen?

  • Konkret hinterfragt, was würden Sie persönlich machen?

    Ich hab es bereits geschrieben:

    Entweder analysieren lassen oder ignorieren!

    Feinstaub ist immer ungesund.


    An den eingeatmeten Fasern lässt sich nachträglich nichts mehr ändern. Bestenfalls kannst Du Dich durch ein negatives Analyseergebnis beruhigen, schlechtestenfalls durch ein positives Ergebnis völlig verrückt machen. Was soll man dazu schreiben? Willst Du es wirklich wissen?

    Gibt es einen Erfahrungswert mit dieser Thematik oder scheint das zu weit her geholt bzw. kann man das Risiko vernachlässigen?

    1. Erfahrungswerte Dritter aus der Ferne helfen kaum weiter, wenn bei Dir ein anderes Material vorhanden ist. Was bei Dir vorhanden ist, weiß hier niemand.
    2. Die Gesundheitsgefährdung ist bei einer einmaligen begrenzten Exposition sehr, sehr begrenzt - vielleicht so wie das Einatmen von Zigarettenrauch beim Vorbeigehen an der Raucherzone auf dem Bahnhof oder wie das Backen eines Stockbrotes am offenen Lagerfeuer, wenn man gegen den Wind steht.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Konkret hinterfragt, was würden Sie persönlich machen?

    Feucht durchwischen und fertig.

    Staub fällt bei solchen Arbeiten immer an, und wenn er einen Staubsauger/Absaugung genutzt hat, dann ist die Menge überschaubar. Wenn man in eine Wand bohrt dann gibt es nun einmal Staub.

    Zudem ist in den Fliesen kein Asbest, wenn überhaupt, dann in einer dünnen Kleberschicht. Wenn man die durchbohrt dann könnte sich theoretisch im Staub ein Partikel befinden, gebunden an den Kleber oder in Form von Bohrmehl. Na und? Der landet im Staubsauger, und selbst wenn er auf dem Boden landen sollte, dann wird er mit aufgewischt. Irgendeine Gefahr geht davon nicht aus.


    Also, ich wiederhole mich, durchwischen und das Thema ist erledigt.

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  • Ich möchte hier Ralf absolut zustimmen, wenn man sich persönlich unwohl fühlt, dann einfach mal feucht reinemachen und auch noch die (Kinder)Bettwäsche waschen und zack ist das Thema erledigt. Man muss es halt einfach nur machen, ein andrer machts nicht für einen.

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    It's not the hammer, it is the way you hit.

  • Ähnliches Thema, Bohrungen für eine Duschwand


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