Dampfbremse mit festem sd-Wert ca. 10 - 20m?

  • Guten Morgen,


    für ein spezielles Sanierungsvorhaben an einem Schrägdach bin ich auf der Suche nach einer Dampfbremse mit einem festen sd-Wert zwischen ca. 10 und 20m.

    ja, ich bin in vielen Fällen ein Fan von Bahnen mit festem sd-Wert.

    Mein Aufbau funktioniert zwar auch mit einem sd-Wert von 5m (dafür ist mir die majpell bekannt), aber ich hätte gerne etwas mehr Sicherheit, um für eventuelle zukünftige Änderungen des Dachaufbaus außen gerüstet zu sein. Wer weiß schon, welche technischen Daten die Dämmstoffe in 20 Jahren haben?


    Hat da jemand einen Tipp für mich? gern PN.



    Zum Projekt:

    Es geht um ein Dach, welches bereits vor rund 30 Jahren energetisch saniert wurde: Zwischensparrendämmung mit Zellulose, raumseitig eine der ersten feuchtevariablen Dampfbremsen (Dampfbremspappe mit sd= um ca. 2,3m). Nach außen dann Holzschalung und eine diffusionsoffene Unterdachbahn sd=0.02m.

    Ich kenne die Firma, die das damals gemacht hat. Die waren hier im Umkreis deutlich ihrer Zeit voraus, haben in den 1990ern schon mit Blower-Door gearbeitet, wussten, was Luftdichtheit bedeutet und wie man sie erreicht, sehr ökologisch ausgerichtet.


    Jetzt soll innen die raumseitige Verkleidung erneuert werden. Das nutzt man, um innen die Dämmung um ca. 50mm Dämmstoff zu verbessern. Die damals eingebaute Dampfbremse ist schon einsehbar und ist einschließlich der Verklebungen im Wesentlichen noch gut und wird bei Bedarf etwas nachgearbeitet.

    Außen soll aber alles erhalten bleiben, die Dacheindeckung ist noch gut. Die Eindeckung hält sicher noch 20 Jahre.


    Wenn aber in 20 Jahren mal die Eindeckung erneuert wird, ist die heute schon 30 Jahre alte Dampfbremse schon 50 Jahre alt. Und da wir nicht wissen, wie sich eine 50 Jahre alte Dampfbremse verhält, will ich jetzt raumseitig eine zusätzliche Dampfbremse mit festem sd-Wert ergänzen. Auch, um für eine zukünftige Verbesserung der Dachdämmung von oben gerüstet zu sein.


    Der Aufbau wird dann sein (von innen nach außen):

    • neu: raumseitige Verkleidung GKB
    • neu: Unterkonstruktion mit 50 mm Wärmedämmung 040/035
    • neu: Dampfbremse sd = 5/10/20m ???
    • Bestand: Dampfbremspappe DB+
    • Bestand: Holzdachstuhl mit 18cm Zellulose-Zwischensparrendämmung
    • Bestand: Holzschalung
    • Bestand: Unterdachbahn 0,02m
    • Zukunft: Unterdach-Dämmstoff ca. 100mm (heute würde ich Holzweichfaser mit sd = ca. 0,5-1,0m verwenden, je nach Dämmstärke)
    • Bestand und Zukunft: Konterlattung als Hinterlüftungsebene
    • Bestand und Zukunft: Lattung, Dacheindeckung


    Ich rechne gerade Dampfdiffusionsnachweises in möglichst vielen erdenklichen Varianten und prüfe dabei insbesondere den Einfluss abweichender sd-Werte für die Dampfbremse und zukünftige Unterdachdämmungen...

  • ich will den Aufbau tauwasserfrei planen. Auch, weil ja nur der ungestörte Bereich untersucht ist und bei abweichenden Randbedingungen nicht mehr so viel Reserven vorhanden sind.


    Auf der Grafik sieht man, wie knapp es wird, wenn ich eine Folie sd=5m einsetze und die äußere zukünftige Dämmung sd=2m ist...

    bei 3m äußerem sd-Wert wäre der Aufbau nicht mehr tauwasserfrei, wenn auch nur geringfügig belastet und mit Austrocknungsreserve.


    ja, heutige Holzweichfaser haben bei gleicher Dämmstärke nur rund 0,5m, das weiß ich... Aber wer weiß schon, was noch kommt? Da will ich zumindest geprüft haben, ob es da andere noch recht diffusionsoffene Bahnen gibt

    Eine Bahn mit 50-100m möchten ich und der Bauherr ausdrücklich nicht.

  • Dumme Frage dazu. Eine Doppellagige Folie mit 5m ist keine Option?

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • Eine Doppellagige Folie mit 5m ist keine Option

    schon vom Arbeitsaufwand her möchte ich das nicht.

    Ich habe aber jetzt entsprechende Bahnen von Bauder, Dörken und sogar von SIGA gefunden. Ich wusste gar nicht, dass es die majpell in verschiedenen Varianten gibt.


    Und doch werde ich mich entscheiden, die Bahn mit 5m zu nehmen. Weil diese sich in der Bestandsvariante besser verhält.


    Hintergrund ist außerdem, dass die Berechnungen ergeben, dass bei äußereren Aufbauten mit Dämmungen, wie wir sie heute kennen, tauwasserfrei bleiben. Und selbst bei außen deutlich höherem sd-Wert, kommt es nur zu sehr geringfügigen Tauwassermengen, die Austrocknungsreserve ist hingegen immer noch ein Vielfaches der Tauwassermenge...

    Auch wenn ich den raumseitigen sd-Wert halbiere, funktioniert das bei hohem äußeren sd-Wert immer noch, die Verdunstungswassermenge ist dann noch rund 4x so hoch wie die Tauwassermenge...

    Das sollte so passen.


    man sieht schön: wenn man ein bisschen mit den Parametern spielt, sieht man durchaus, wie sich Aufbauten verhalten. Selbst im Glaser-Verfahren und ohne aufwändige Simulationsverfahren...