Ökologische und feuchtigkeitsregulierende Bad-Innendämmung

  • Guten Tag zusammen,


    im Bad unseres Altbaus muss die Baddecke und -wand erneuert werden (Duschzelle bis zur Decke gefliest, Rest nur bis auf Brusthöhe), da damals die "falschen" (grauen) Rigipsplatten verbaut wurden.


    Das Ziel ist es, im Bad mit ökologischen und feuchtigkeitsregulierenden Materialien zu arbeiten. Dazu kommt, dass etwas gedämmt werden muss. Eine Fassadendämmung des Gebäudes ist auf absehbare Zeit nicht realistisch, weshalb ich an eine Innendämmung denke.

    Meine Frage ist nun, welche Möglichkeiten es gibt, einen sinnvollen Aufbau der Wand und Decke zu erreichen. Um eine gewisse Dämmung zu erreichen, dachte ich daran, Kalziumsilikatplatten ("Klimaplatten") zu verwenden. Da ich aktuell jedoch noch nicht weiß, ob der Untergrund unter dem Rigips eine glatte Steinwand oder eine Holzlattung ist, ist das ungewiss. Schön fände ich es zudem, einen Lehmputz aufzubringen. Dies ist aber vermutlich nicht mehr möglich, wenn Kalziumsilikatplatten verwenden wurden, oder?

    Wenn möglich, würde ich gerne auf eine Dampfbremse verzichten. Dies wird bei der oben genannten Lösung wahrscheinlich aber eh nicht notwendig sein, oder? Der Bereich darüber ist der unbewohnte ungedämmte Dachboden.


    Ich freue mich über Rückmeldung zu meinen Gedanken und ggf. Verbesserungsvorschläge oder weitere Ideen.


    Viele Grüße,

    Vincent Feist

  • da damals die "falschen" (grauen) Rigipsplatten verbaut wurden.

    Das wäre kein Grund für eine Badezimmersanierung, grundsätzlich wären auch die "grauen" im Badezimmer zulässig.


    Schön fände ich es zudem, einen Lehmputz aufzubringen. Dies ist aber vermutlich nicht mehr möglich, wenn Kalziumsilikatplatten verwenden wurden, oder?

    Ist m.W. möglich. Soll also nur Lehm an die Wand? Oder noch ein Anstrich? Keine Fliesen?


    Wichtiger als die Wasseraufnahme der Wandoberfläche ist eine Lüftung der Räume, denn auch die Wände müssen wieder eine Chance bekommen abzutrocknen.

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  • Die grauen Rigipsplatten haben leider zu Schimmel geführt. Mittlerweile haben sich auch Risse gebildet. Zudem hält der Putz nicht und bröckelt ab.

    Die gefliesten Bereiche würde wir so belassen, wie sie sind. Lediglich in den ungefliesten Bereichen soll die Wand/ Decke erneuert werden.


    Vermutlich soll der Lehmputz gestrichen werden. Was mir gerade noch einfällt: Eine Grundierung feällt ja vermutlich auch noch an.


    Zur Lüftung: Das Bad hat ein Fenster. Jedoch ist die Luftfeuchtigkeit auch bei gutem Lüftungsverhalten meist >80%. Durch das Bad läuft ein alter stillgelegter Schornstein, an den früher ein Ofen angeschlossen war (vermutlich wurde das Bad mit Ofen beheizt). Dieser Anschluss ist heute mit einer Kappe verschlossen. Ggf. ist es bei der Sanierung eine Option, hier zusätzlich einen Lüfter einzubauen und über den Schornstein zu lüften. Ist das eine Möglichkeit?

  • Die grauen Rigipsplatten haben leider zu Schimmel geführt.

    Dann würde ich (wenn Aussendämmung warum auch immer ausfällt), zu Innendämmung raten. Mit der nötigen bauphysikalischen Expertise dazu.

    Mittlerweile haben sich auch Risse gebildet

    Dann war sie falsch gespachtelt und irgendwas treibt.

    Ist das eine Möglichkeit?

    Die schlechteste

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die grauen Rigipsplatten haben leider zu Schimmel geführt.

    Das glaube ich nicht. Die Ursache war die hohe Luftfeuchtigkeit, und wenn man die nicht in den Griff bekommt, wird es auch bei anderen Lösungen Schäden geben.


    Ggf. ist es bei der Sanierung eine Option, hier zusätzlich einen Lüfter einzubauen und über den Schornstein zu lüften. Ist das eine Möglichkeit?

    Man könnte ein Abluftrohr durch den nicht mehr genutzten Schornstein ziehen, aber die feuchte Raumluft sollte auf kürzestem Weg aus dem Badezimmer nach draußen. Im Abluftrohr in einem Schornstein müsste man das Thema Kondensat im Hinterkopf behalten. Die Raumluft einfach so in den Schornstein ableiten wäre keine gute Idee, die Raumluft wird dort kondensieren, die Wangen durchfeuchten, und irgendwann gibt es in den Räumen durch die der Schornstein verläuft, schöne Flecken an den (Schornstein)"Wänden".

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  • Guten Tag zusammen,

    [...]

    Das Ziel ist es, im Bad mit ökologischen und feuchtigkeitsregulierenden Materialien zu arbeiten. D

    [...]


    "feuchtigkeitsregulierend" im Bad ist in erster Linie die Lüftung.

    Idealerweise dann, wenn der Wasserdampf entsteht, also während des Duschens.


    Sehr hilfreich beim Thema "feuchtigkeitsregulierend" im Bad ist eine allseitig geschlossene (auch oben!) Duschkabine, die nach der Nutzung (vor dem Öffnen!) mit einem Fenstergummi an allen Flächen, auch in der Duschtasse, abgezogen wird.


    Auf eine Dampfbremse würde ich nicht verzichten.

    Ich würde so viele wie möglich Flächen im Bad fliesen.

    Die Decke über dem Bad würde ich auf jeden Fall versuchen, irgendwie zu dämmen.


    Wenn es kritische Bauelemente im Bad gibt, wie ungedämmte Wände oder Decken, würde ich in erster Linie darauf hinarbeiten, die Entstehung von Wasserdampf im Raum zu minimieren. Dann darf man natürlich nicht nass tropfend aus der Dusche steigen und auch nicht darauf hoffen, dass das Spritzwasser schon irgendwie verschwindet. Ob man die nassen Handtücher im Bad trocknen lässt würde ich mir sehr genau überlegen!


    Gut geduscht ist, wenn der Spiegel im Bad nicht beschlägt.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Danke für die Rückmeldung!

    Die Risse im aktuellen Rigips und der Schimmel sind Folgen der Vormieterin. Bei uns hat sich die Problematik nicht verstärkt. Die Wand/ Decke soll dennoch neugestaltet und die Inndendämmung realisiert werden. Welche Variante würdet ihr mir empfehlen?

    Bauphysikalische Expertise ziehe ich vor der konkreten Umsetzung hinzu.

  • Deine Idee, im Bad auf ökologische und feuchtigkeitsregulierende Materialien zu setzen, ist wirklich sinnvoll, vor allem in einem Altbau. Kalziumsilikatplatten sind eine gute Wahl, da sie Feuchtigkeit regulieren und Schimmel vorbeugen. Eine Dampfbremse brauchst du bei diesem Aufbau in der Regel nicht, besonders wenn der Dachboden darüber ungedämmt und unbewohnt ist. Wenn der Untergrund eine Steinwand ist, lassen sich die Platten gut anbringen. Bei einer Holzlattung könnte es komplizierter werden, weil die Platten vollflächig verklebt werden müssen. Lehmputz und Kalziumsilikatplatten passen nicht optimal zusammen, aber du könntest überlegen, den Lehmputz im oberen, nicht gefliesten Bereich anzubringen, um das Raumklima zu verbessern. Alternativ wären auch ökologische Dämmstoffe wie Hanf oder Holzfasern eine gute Option.


    Prüfe am besten zuerst den Untergrund, damit du den richtigen Aufbau wählen kannst.

  • Beim Lehmputz muss man sich klarmachen, dass dieser sehr, seeeeeeeehr weich ist und sich schon nach nur leichten Kontakten Eindrücke dauerhaft abzeichnen.


    Die "Feuchtigkeitsregulationsfähigkeit", also die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen, kurzzeitig zu speichern und dann wieder abzugeben, ist zwar nach meiner Erinnerung an eigene Berechnungen bei Lehmputzen besser als bei Gips- oder Zementputzen, aber schlechter als bei Kalkputzen. Bezogen auf die nach dem Duschen oder Warmbaden in der Raumluft gelöste Feuchtigkeit, ist das Speichervermögen aber, verglichen mit einem Luftaustausch durch Lüften, kaum der Rede wert und wird regelmäßig heftigst überschätzt.


    Kein Putz kann mangelnde Lüftung kompensieren!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    2 Mal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: 3. Absatz ergänzt

  • aber du könntest überlegen, den Lehmputz im oberen, nicht gefliesten Bereich anzubringen, um das Raumklima zu verbessern.

    Hat er doch geschrieben.

    Die gefliesten Bereiche würde wir so belassen, wie sie sind. Lediglich in den ungefliesten Bereichen soll die Wand/ Decke erneuert werden.

    Geht man davon aus, dass vielleicht die Hälfte der Wandfläche neu gestaltet werden soll, dann frage ich mich, wie das bisschen (Lehm)Putz die viele Feuchtigkeit aufnehmen soll. Deswegen auch meine Skepsis bei diesem Vorhaben. Machen kann man (fast) alles, aber ob das auch sinnvoll ist, das steht auf einem anderen Blatt.


    Damit man sich einmal die Größenordnung vorstellen kann. Beim Duschen können problemlos 1-2 Liter Wasser in die Luft gelangen, das hängt von der Dauer, Duschkopf etc. ab. Das passiert innerhalb von wenigen Minuten, je nach Duschdauer reden wir von vielleicht 10-15 Minuten. Versuche haben ergeben, dass Lehmputze mit ca. 15-20mm ca. 70gr./m² an Feuchtigkeit aufnehmen können. Man bräuchte also 28m² Wandfläche um die 2 Liter aufzunehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wasseraufnahme über viele Stunden andauert, bis diese Menge erreicht ist, das können schon mal 10-20h sein (abhängig von der Feuchtigkeit, Kapillareffekt usw.). Bis die Feuchtigkeit in nennenswerter Menge die Kalziumsilikatplatten erreicht ist der Tag sowieso schon vorbei, und das Thema Wasserdampfdiffusion nach draußen vergessen wir am besten auch ganz schnell.

    Sollten auch noch mehrere Personen nacheinander duschen, dann ist eine Tropfsteinhöhle nur dadurch zu vermeiden, dass gelüftet wird.


    Die Feuchtigkeitsaufnahme von Wandoberflächen spielt eine Rolle wenn wir von "normalen" Luftfeuchtigkeiten sprechen, da geht es um 10 oder auch mal 15gr/m³ Wasser in der Luft, und Veränderungen die eher langsam ablaufen. Da wirkt ein Putz ausgleichend weil er einen (begrenzten) Puffer für Feuchtigkeit bereitstellt. Bei einer extremen Belastung der Luft sieht die Welt aber anders aus.


    Probleme werden gelöst indem man die Ursache beseitigt, und nicht durch herumbasteln an den Symptomen. Die Lösung hier heißt, Lüften, Lüften und noch einmal Lüften, und im Idealfall durch Überwachung und Regelung anhand der gemessenen rel. Luftfeuchtigkeit.

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  • Zitat

    Du bist Mieter?

    ... mit der benötigten Legitimation.

    Zitat

    Die Feuchtigkeitsaufnahme von Wandoberflächen spielt eine Rolle wenn wir von "normalen" Luftfeuchtigkeiten sprechen, da geht es um 10 oder auch mal 15gr/m³ Wasser in der Luft, und Veränderungen die eher langsam ablaufen. Da wirkt ein Putz ausgleichend weil er einen (begrenzten) Puffer für Feuchtigkeit bereitstellt. Bei einer extremen Belastung der Luft sieht die Welt aber anders aus.


    In der Tat spreche ich bei meinen Überlegungen davon, die "normale" Luftfeuchtigkeit" zu regulieren bzw. einen Beitrag zu einem gesunden Raumklima zu leisten, indem ich einen Putz wähle, der ausgleichend wirkt. Das Lüften des Raumes, Abziehen der feuchten Flächen mit einem "Duschabzieher", kein Hinterlassen von Pfützen uvm. versteht sich von selbst.
    Da ich die Decke aufgrund des bröckelnden Putzes eh anfassen muss, wird das Projekt unausweichlich sein. Ebenso wie auch das Dämmen, denn mit der Nachtabsenkung der Heizung kann im Winter schon mal passieren, dass die Temperatur im Raum unter 10°C fällt, was eine >relative Luftfeuchtigkeit natürlich begünstigt. Da wir ein kleines Baby haben, mussten wir die Nachtabsenkung ausschalten, was die Symptome behandelt, allerdings keine Lösung ist.

    Das Lüftungsverhalten werden wir so gut es geht optimieren, allerdings sehe ich hier wenig Spielraum. Von der Lüftungsidee durch den Schornstein nehme ich (ohne fachliche Beratung) aus o.g. Gründen Abstand.

    Zitat

    Lehmputz und Kalziumsilikatplatten passen nicht optimal zusammen, aber du könntest überlegen, den Lehmputz im oberen, nicht gefliesten Bereich anzubringen, um das Raumklima zu verbessern. Alternativ wären auch ökologische Dämmstoffe wie Hanf oder Holzfasern eine gute Option.

    Wäre das bspw. etwas wie Steico Flex eine Option? Wenn ja, wie wäre der Reihenfolge nach der Aufbau auf einer Steinwand?

  • im Winter schon mal passieren, dass die Temperatur im Raum unter 10°C fällt,


    ein kleines Baby haben


    oder weitere Ideen.


    In eine Wohnung mit KWL [kontrollierte Wohnraumlüftung] und gedämmter Fassade umziehen.


    Aus einem lahmen Muli kannst Du auch mit viel Kosmetik kein Rennpferd machen, nicht mal ein Lastentier.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wäre das bspw. etwas wie Steico Flex eine Option?

    Macht keinen großen Unterschied.

    Du kannst die Wand natürlich verputzen wie es Dir beliebt, so lange der Eigentümer damit einverstanden ist. Die in Badezimmern üblicherweise kleinen Wandflächen haben auf das Raumklima keinen nennenswerten Einfluss. Am besten hilft Heizen (erhöht die Feuchtigkeitsaufnahme der Luft) und Lüften. Wenn Du Dich mit Lehm wohl fühlst, dann verputze mit Lehm, ist doch kein Problem.

    Ob man die Wand gleich noch dämmen kann, hängt davon ab, wieviel Aufbauhöhe möglich ist. Da die darunter liegenden gefliesten Wandflächen nicht angetastet werden sollen, stellen diese die Begrenzung dar.


    Also Gipskarton weg, ohne die Fliesen zu beschädigen, und dann schauen wieviel man aufbauen kann. Evtl. reicht es gerade mal für eine Putzschicht aus Lehm.

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  • Tolle Untergrundmaterialien bringen wenig, wenn die raumseitigen Oberflächen nicht geeignet sind.

    Auch ein Gipsputz kann kurzfristige Feuchtespitzen prima regulieren, wenn der Anstrich gut ist. ich hatte da mal Messungen gemacht, die den Einfluss belegen.

    Je "tiefer" die Materialien im Bauteilquerschnitt liegen, desto weniger Einfluss haben diese. Nennenswert im Übrigen nur dann, wenn der Luftwechsel nicht gut ist.


    Und: Ihr solltet anstreben, eine möglichst konstante Raumtemperatur zu erreichen, weil instationäre Zustände die geschilderten Probleme begünstigen.

  • Ich halte also fest:

    - keine Nachtabsenkung mehr

    - gut lüften, wenn möglich mit technischer Hilfe


    Wenn das Bad so dermaßen schnell auskühlt, der Boden über Dir unbewohnt ist und der Vermieter bzgl eigene Hand anlegen offensichtlich nichts dagegen hat, wäre es doch eine Überlegung wert, dort anzufassen? Oder mal den Vermieter fragen? Ich gehe aufgrund Deiner Beschreibungen aus, dass es sich um eine Holzbalkendecke handelt.

    Kläre das mit dem Vermieter. Am einfachsten dürfte es in EFH und ZFH sein.Wieviel Wohneinheiten sind es denn?


    (Btw: Umziehen kann je nach Wohnort ein richtig großes Problem sein und ist nicht immer ultima ratio.)

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Zitat

    Wenn das Bad so dermaßen schnell auskühlt, der Boden über Dir unbewohnt ist und der Vermieter bzgl eigene Hand anlegen offensichtlich nichts dagegen hat, wäre es doch eine Überlegung wert, dort anzufassen? Oder mal den Vermieter fragen? Ich gehe aufgrund Deiner Beschreibungen aus, dass es sich um eine Holzbalkendecke handelt.

    Kläre das mit dem Vermieter. Am einfachsten dürfte es in EFH und ZFH sein.Wieviel Wohneinheiten sind es denn?

    Ja, das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit. Tatsächlich ist der Bereich über dem Bad (Holzbalkendecke, genau) der einzig gedämmte Bereich mit ca. 12cm Steico Flex. Da allerdings die Wände nicht gedämmt sind, gehe ich davon aus, dass die meiste Wärme über die Wände verloren geht (wobei ich das Verhältnis zwischen Wärmeverlust über Wände und Decken (aufgrund aufsteigender Wärme) nicht kenne).

    Das Haus wird nur von uns bewohnt,.

    Langfristig ist es natürlich eine Option, eine Außendämmung anzubringen. Wann das geschieht, ist aktuell allerdings nicht absehbar (da dieses und letztes Jahr erst die Fenster und Türen getauscht wurden). Und bis dahin würde ich gerne möglichst Heizkosten sparen. Aber ein Bad über einen längeren Zeitraum auf 21°C zu halten ist natürlich durchaus auch finanzierbar.

  • Tatsächlich ist der Bereich über dem Bad (Holzbalkendecke, genau) der einzig gedämmte Bereich

    +

    Wärmeverlust über Wände

    +

    Außendämmung anzubringen. Wann das geschieht

    Was ist mit dem Fußboden?? (Keller??)

    Steico Flex

    St.... kocht auch nur mit Wasser, sprich nimmt die Materailien, die "üblich" sind [Holzfaser, Mineralwollle, tierische Wolle]

    Warum die Resthöhe [Deckenbalken dürften mehr als 12 cm haben] nicht mit z.b. Cellulose ausblasen???

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • gehe ich davon aus, dass die meiste Wärme über die Wände verloren geht (wobei ich das Verhältnis zwischen Wärmeverlust über Wände und Decken (aufgrund aufsteigender Wärme) nicht kenne).

    Das ist gut möglich. Je nach Baujahr und Wandaufbau könnte der U-Wert irgendwo zwischen 1,0 und 1,5W/m²K liegen. Bei der Decke würde ich die aufsteigende Wärme bei normalen Raumhöhen ignorieren und mit der Raumtemperatur (ohne Aufschlag) rechnen.


    Bei neuen Fenstern, und hoffentlich fachgerechtem Einbau, bekommt das Thema "Lüftung" noch höhere Priorität, weil die ursprüngliche Lüftung über die alten (vermutlich nicht gerade dichten) Fenster entfällt. Je nach U-Wert der Fenster besteht auch die Gefahr, dass sich Kondensat zuerst in Raumecken bildet, bevor die Fenster beschlagen.

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  • Und bis dahin würde ich gerne möglichst Heizkosten sparen.

    Hast Du einen Grundriss vom Bad und eine Beschreibung der Wand-/Deckenaufbauten? Dann könnte man ja ein bisschen rechnen. Spätestens dann sollte klar sein, welches Einsparpotenzial vorhanden ist, was sich an Optimierung (finanziell) lohnt und was nicht. Auch wenn die Berechnung, notfalls Abschätzung, nicht auf x Nachkommastellen genau ist, man hat zumindest eine Richtung zur Orientierung. In der Praxis sieht die Welt dann sowieso anders aus, denn jeder nutzt seine Räume etwas unterschiedlich.


    Notfalls kannst Du auch die Verbesserung der U-Werte heranziehen und darüber abschätzen. Herbolzheim dürfte hinsichtlich Auslegungstemperatur bei vielleicht -12°C oder -10°C liegen, da kannst Du überschlägig mit 80kWh/m² rechnen die Du pro 1W/m²K Verbesserung beim U-Wert erreichst.


    Bsp.: Fenster alt hat einen U-Wert von 3W/m²K, das neue Fenster 1W/m²K, Fläche 1,2m²

    Dann nimmst Du 2 x 80kWh/m² * 1,2m² = 192kWh und das wäre dann Deine mögliche Einsparung PRO JAHR.

    Bei angenommen 10Ct./kWh reden wir über 19,20 € pro Jahr.


    Man könnte auch über verschiedene Verfahren abschätzen und die Ergebnisse dann vergleichen, dann sieht man in welchem Bereich sich die Einsparung abspielen kann.

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  • Problem ist, dass der TE nur Mieter ist, den exakten Aufbau der Wände und Decke nicht kennt und er als Laie viel falsch machen kann. Insofern empfiehlt e sich, den Vermieter auf das Problem hinzuweisen und ihn dazu zu veranlassen, eine Lösung zu finden und selbst ausführen zu lassen. Denn das Duschbad ist offensichtlich mangelhaft und es wäre daher vom Vermieter in Ordnung zu bringen.


    Was wir bislang wissen:


    Das Badezimmer ist unbeheizt und es hat keine funktionsfähige Be- und Entlüftung. An den ungedämmten Außenwänden wurde GKB angebracht ( auch im gefliesten Bereich ? ). Die grauen, ungefliesten Gipskartonplatte ( außerhalb der Dusche ) sind gerissen und sichtbar im ungefliesten Bereich verschimmelt ( vermutlich angesichts der Risse auch hinter den Platten, also auf den Außenwänden ). Nur im ungeflieste Bereich soll der GKB ( wie angebracht ? geklebt auf Batzen oder auf Installationswand ?) entfernt und durch Calciumsilikatplatten o.ä. ersetzt werden.


    Was ist aber mit den gefliesten Gipskartonplatten in der Dusche. Die sind doch wohl auch ungedämmt? Ob eine funktionsfähige Verbundabdichtung hinter den Fliesen angebracht ist, wissen wir auch nicht.


    Die Holzbalkendecke über der Dusche zum unbeheizten Speicher hat offenbar eine Dämmung von 12 cm von Steico. Ob eine Dampfbremse raumseitig der Decke angebracht ist, die m.E. dort unbedingt erforderlich ist, ist unbekannt. Der TE weiß es nicht, hat aber nach deren Erforderlichkeit bei einer angedachten Zusatzdämmung an der Deckenunterseite gefragt!


    Der Vermieter sollte den Aufbau kennen, wird aber nicht befragt. Denkbar ist, dass der Vormieter den Raum zum Badezimmer mit Dusche umgebaut hat und der Vermieter hiervon nichts weiß oder es ihm egal war.


    Meines Erachtens muss der gesamte Raum zurückgebaut werden, um die Substanz und den Zustand hinter der Verkleidung aus GKB ( auch bereits verschimmelt ? ) zu kontrollieren.


    Danach kann man überlegen, welche Maßnahmen ( Innendämmung, Beheizung, Kernbohrung für den Einbau eines Lüfters in der Außenwand ) geeignet und erforderlich sind, um den derzeit völlig ungeeigneten Raum als Badezimmer mit Dusche zu nutzen.


    Hierfür benötigt man die Zustimmung des Vermieters, wenn man dies als Mieter unbedingt auf eigene Kosten ausführen will.