Eingangsüberdachung Flachdach EPDM stehendes Wasser

  • Hallo zusammen,


    wir haben eine Eingangsüberdachung aus Holz die noch beplankt und verputzt werden soll.


    Auf dem Flachdach ohne Gefälle! wurde zur Abdichtung EPDM Folie verlegt.


    Jetzt wurde der Ablauf so gesetzt, dass dauerhaft recht viel Wasser auf dem Dach steht.


    Bis da mal was abläuft können sich rund 3 cm Wasser anstauen. Da Wasser verschwindet natürlich über die Zeit wenns nicht regnet, einige Tage stand es aber jeweils schon.


    Der Zimmermann hat für das Dach Werkpläne von der Architektin bekommen, wie aber genau der Ablauf gesetzt wird war nicht definiert. Der Zimmermann meinte er konnte den Ablauf nicht anders setzen.


    Das Dach bekiesen dürfen wir laut Statiker nicht.


    Jetzt ist die Frage wie kritisch ist bei so einem Dach stehendes Wasser?


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  • Der Zimmermann hat für das Dach Werkpläne von der Architektin bekommen, wie aber genau der Ablauf gesetzt wird war nicht definiert.

    Wer hat denn die Abdichtung hergestellt? Auch der Zimmerer? :eek:


    Wenn es keine Pläne gab, wieso wurden die nicht angefordert? Keine Bedenken angemeldet?

    Das Dach bekiesen dürfen wir laut Statiker nicht.

    Würde auch (ausser dem verdrängten Volumen) nix bringen

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  • Ich versuchs :).

    Also ja der Zimmermann hat die Abdichtung angebracht aber da hatte ich eigentlich keine Sorge, das schien mir schon fachkundig gemacht worden zu sein.

    Also für die Überdachung gab es schon detaillierte Werkpläne, der Ablauf war aber nur durch seinen Standort grob definiert und sollte dann durch die Anforderung des Zimmermann definiert werden, ob DN50-60-70 und durch welches EPDM System der Zimmermann dann verwendet, also der Ablauf hat ja direkt die Folie am Rohr verschweißt und die Folie wird dann mit der Dachfolie verklebt.

  • Kies würde das Dach nur schwerer machen und dazu führen, dass bei gleicher Anstauhöhe weniger Wasser in der "Wanne" wäre. Das beeinflusst nur die Statik nachteilig, sonst nichts.


    Wenn die Notentwässerung tiefer sitzt als die reguläre Entwässerung, dann ist das schon mal sehr schlecht, sie soll nämlich im Gegenteil gerade höher sitzen. Wenn die vor der Notentwässerung sichtbare Folie nur deshalb so hoch sitzt, weil sie damit einen Soll-Zustand "Notentwässerung 2 cm höher als reguläre Entwässerung" herstellen soll, dann ist das so nicht dauerhaft und entspricht auch nicht den "anerkannten Regeln der Technik", stellt also im juristischen Sinne einen Mangel dar. Immerhin herrscht dann aber ein grundsätzlich positiv zu bewertendes Problembewusstsein beim Ausführenden.


    Zur eigentlichen Frage: Mir sieht es danach aus, dass die hier gewählten Ablauf-Formstücke rein geometrisch nicht auf der Entwässerungsebene eingebaut werden konnten. Solche gibt es aber auch (ich meine beispielhaft sowas, es mag passendere geben). Ob deren Einbau hier möglich ist, muss geprüft werden. Sinnvoll wäre er jedenfalls.


    Unabhängig davon müssen Dachflächen nicht zu 100% trockenlaufen. Wenn man das stehende Wasser nicht haben will, weil später fauliger Geruch oder Mücken stören, dann muss ein Gefälle zum Ablauf ausgeführt werden. Gerade bei kleinen Dachflächen mit flachem Rand ist eine Gefälleausbildung nicht immer einfach herzustellen. Möglichkeiten gibt es aber genug. Die gewählte Konstruktion erscheint mir, wenn sie in Holz ausgeführt wurde ("Zimmermann") hier nicht unbedingt die technisch optimale zu sein.

    Also für die Überdachung gab es schon detaillierte Werkpläne, der Ablauf war aber nur durch seinen Standort grob definiert und sollte dann durch die Anforderung des Zimmermann definiert werden, ob DN50-60-70 und durch welches EPDM System der Zimmermann dann verwendet, also der Ablauf hat ja direkt die Folie am Rohr verschweißt und die Folie wird dann mit der Dachfolie verklebt.

    Die Dimensionierung des Ablaufs nach DIN 1986-100 ist je nach Ablaufsituation (freier Auslauf, Kanalisationsanschluss) zu 100% Aufgabe des Architekten oder der TGA-Planung. Und meiner Meinung nach braucht es dafür bei Flachdächern immer ein Architektendetail mind. 1:5 oder noch größer. Dann passiert auch nicht sowas wie hier mit den beiden Abläufen und ihren offensichtlich falschen Einbauhöhen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Also ja der Zimmermann hat die Abdichtung angebracht

    Schuster, bleib bei Deinen Leisten [Ja, ich kenne zimmernde Dachdecker und dachdeckende Zimmerer. Manche haben sogar entspr. Gesellen eingestellt. Trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage]

    Also für die Überdachung gab es schon detaillierte Werkpläne,

    Offensichtlich nicht detailiert genug!


    Ein GUTER Dachdecker hätte eine PS-Gefälledämmung (wg. Gefälle, nicht wg. Dämmung) verlegt oder ein Gefälle aus Bituperl o.ä. modelliert. Sattel- oder Walmdachförmig, ggf. mit dreisteitiger "Rinne"


    Ob es keine "besseren Abläufe [mit weniger Anstauhöhe - planmässig] gibt = k.A.

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  • Ein GUTER Dachdecker hätte eine PS-Gefälledämmung (wg. Gefälle, nicht wg. Dämmung) verlegt oder ein Gefälle aus Bituperl o.ä. modelliert. Sattel- oder Walmdachförmig, ggf. mit dreisteitiger "Rinne"

    Ein GUTER Dachdecker macht hoffentlich auch nur das, was ein GUTER Architekt im Zusammenspiel mit dem Tragwerksplaner geplant hat und bringt nicht aus eigenem Ermessen zusätzliche Lasten auf ein Tragwerk, von dem er nicht wissen kann, ob das Tragwerk die zusätzlichen Lasten aufnehmen kann...

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Ein GUTER Dachdecker macht hoffentlich auch nur das, was ein GUTER Architekt im Zusammenspiel mit dem Tragwerksplaner geplant hat und bringt nicht aus eigenem Ermessen zusätzliche Lasten auf ein Tragwerk, von dem er nicht wissen kann, ob das Tragwerk die zusätzlichen Lasten aufnehmen kann...

    1.) Zeichnet einen guten Dachdecker [überhaupt Handwerker] das Mitdenken und das Hinterfragen der Planung auf Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit der Planung aus

    2.) Wenn er Probleme bei 1.) sieht oder sonstwie anders ausführen möchte, hält der GUTE Handwerker Rücksprache [mit AG, Planer und der/die mit dem TWP]

    ;)

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  • 1.) Zeichnet einen guten Dachdecker [überhaupt Handwerker] das Mitdenken und das Hinterfragen der Planung auf Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit der Planung aus

    2.) Wenn er Probleme bei 1.) sieht oder sonstwie anders ausführen möchte, hält der GUTE Handwerker Rücksprache [mit AG, Planer und der/die mit dem TWP]

    ;)

    Hinterfragen und Rücksprache halten: ja, unbedingt. Aber nicht:

    Ein GUTER Dachdecker hätte eine PS-Gefälledämmung (wg. Gefälle, nicht wg. Dämmung) verlegt oder ein Gefälle aus Bituperl o.ä. modelliert. Sattel- oder Walmdachförmig, ggf. mit dreisteitiger "Rinne"

    Das liest sich nämlich so, als ob gemeint gewesen wäre, dass ein "guter" Dachdecker hier einfach mal nach eigenem Ermessen irgendein Gefälle modelliert hätte, ohne mit den Planern Rücksprache zu halten.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Das liest sich nämlich so, als ob gemeint gewesen wäre, dass ein "guter" Dachdecker hier einfach mal nach eigenem Ermessen irgendein Gefälle modelliert hätte, ohne mit den Planern Rücksprache zu halten.

    Da war mein Denken mal wieder deutlich schneller und weiter als verschriftlicht wurde.


    Selbständig ausführen - jain. Wenn er ZUNÄCHST über den AG die Planung hinterfragt, wird VERMUTLICH (leider) nicht als Mach doch kommen. Und dann (erst) kommt das selbstständige Ausführen.


    All diese Schritte hatte ich nicht verschriftlicht

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  • Selbständig ausführen - jain. Wenn er ZUNÄCHST über den AG die Planung hinterfragt, wird VERMUTLICH (leider) nicht als Mach doch kommen. Und dann (erst) kommt das selbstständige Ausführen.

    Ein selbständige Ausführen woraus zusätzliche Lasten auf das Tragwerk erfolgen, sollte durch einen Handwerker niemals ohne Rücksprache erfolgen, egal ob Planer/Bauherr auf seine Bedenken reagieren oder nicht. Bei allem Respekt für die Leistung und das können von Handwerkern/Bauarbeitern, aber statische Fragen können dann nur die wenigsten bis ins letzte Detail korrekt beantworten...

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Off-Topic:

    23 mm Wasser wiegen ja auch was. Klar - dürfte nicht planmäßig als Anstauhöhe bemessen worden sein.

    Bituperl [oben von mir genannt] sind Polystyrolkügelchen mit Bitumen ummantelt. Die wiegen GARANTIERT weniger als die gleiche Menge (Volumen) Wasser.

    ;)

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  • wäre es eine kleine Hilfe wie auf dem Bild gezeigt, Bautenschutzmatten zu verlegen?

    NEIN! Tritt Deiner Planerin auf die Füße, dann soll der DD, der das vermurkst hat, den verbesserten Plan ausführen. Sowieso-Kosten wirst zahlen müssen.

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  • ... wäre es eine kleine Hilfe wie auf dem Bild gezeigt, Bautenschutzmatten zu verlegen?

    • Dich stört ein Wasseranstau von 25 mm auf Deinem Vordach.
    • Dass es keinen Vorteil bringt, dort Kies hineinzulegen, wurde Dir bereits geschrieben und von Dir anscheinend auch akzeptiert.
    • Jetzt überlegst Du, den Kies durch einen schweren Schwamm mit wenig Löchern zu ersetzen. Was ändert das gegenüber dem Kies?

    Das primäre Probleme ist hier, wie bereits geschrieben, ...

    ... dass die hier gewählten Ablauf-Formstücke rein geometrisch nicht auf der Entwässerungsebene eingebaut werden konnten.

    Da wäre es doch naheliegend, die beiden geometrisch ungeeigneten Abläufe gegen geeignete zu tauschen und diese auf jeweils sinnvolle Höhen zu setzen / setzen zu lassen, wenn Dich das stehende Wasser stört. (Was an sich nicht böse ist, wenn die Abdichtung dazu passt!)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Zitat ergänzt

  • Beitrag von de Bakel ()

    Dieser Beitrag wurde von Skeptiker aus folgendem Grund gelöscht: Kein Inhalt ().
  • Sorry,es war der Zimmermann, der gepfuscht hat.

    Gepfuscht hat der Zimmerer insoweit, als er die Bedenkenanmeldung nicht gemacht und keine Fachplanung eingefordert hat.


    Er hat damit die Planung konkludent übernommen und ist deshalb voll haftbar.


    Ob und in welchem Umfang er sich an die Architektin halten kann, ist sein Problem. Der Weg über "Erfüllungsgehilfin" dürfte an der fehlenden Bedenkenanzeige scheitern.


    Ob die Architektin noch im Boot ist, hängt von der Beauftragung ab.


    P.S.: Die Bekiesung hat zumindest eine theoretische Funktion, da sie die Spannungen aus Verkrustungen reduzieren kann. Inwieweit die relevant sind, möge ein Dachdecker bewerten.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Frage an die Dachdecker hier in der Runde.

    Das Dach ist ja i.A. wohl eine "Wanne" mit senkrechten Wänden. Was ist da mit Eisbildung und Eisdruck, wenn die 23 mm durchfrieren?

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  • Das Dach ist ja i.A. wohl eine "Wanne" mit senkrechten Wänden. Was ist da mit Eisbildung und Eisdruck, wenn die 23 mm durchfrieren?

    Spielst Du auf den fehlenden Eiskeil an?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • OK jetzt nochmal ne wichtige Ergänzung. Ich habe mit einem Sachverständigen vom Verband privater Bauherren gesprochen. Der meinte das überhaupt so eine waagerechte Entwässerung beim Flachdach nicht direkt nach DIN wäre und nur in Ausnahmefällen statt einer senkrechten Entwässerung eingebaut werden darf. Ist da was dran?

  • OK jetzt nochmal ne wichtige Ergänzung. Ich habe mit einem Sachverständigen vom Verband privater Bauherren gesprochen. Der meinte das überhaupt so eine waagerechte Entwässerung beim Flachdach nicht direkt nach DIN wäre und nur in Ausnahmefällen statt einer senkrechten Entwässerung eingebaut werden darf.

    Lass Dir von dem SV-Kollegen genau sagen, besser schreiben, aus welchem Punkt welcher technischen Regel er das ableitet.

    Ist da was dran?

    Aus dem Stand: Nein, da ist nichts dran! (Oder ich lerne etwas völlig neues! :) )

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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