Gewicht Tresor Bodenbelastung

  • Hallo, ich erwarte hier keine schriftliche verbindene Zusagen sondern einfach eine Meinung von Leuten die sich damit auskennen. Ich möchte im Haus 1 OG einen Tresor ca. 300 kg an eine Tragegende Hauptwand stellen.

    Nun stellt es sich die Frage ob das zu schwer ist. Ich habe folgende Aussage wie die Decke Ende 1978 gebaut wurde. Hohlkörper Decke , Stahlträger ca. alle 50 cm Der Abstand ist mit hohlen Steinen ausgelegtdarüber kommt nochmal Eisen und eine Schicht mehrere cm Beton.

    Das ist die Ausage der den Boden gebaut hat. (Privat)


    Wie ist eure Meinung hierzu?


    Vielen Dank

    Timo Laun

  • die Decke Ende 1978 gebaut wurde. Hohlkörper Decke , Stahlträger ca. alle 50 cm Der Abstand ist mit hohlen Steinen ausgelegtdarüber kommt nochmal Eisen und eine Schicht mehrere cm Beton.

    Wen interessiert der Rohboden? Relevant ist erstmal der [darüberliegende] Estrich samt Dämmschicht

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Hohlkörper Decke , Stahlträger ca. alle 50 cm Der Abstand ist mit hohlen Steinen ausgelegtdarüber kommt nochmal Eisen und eine Schicht mehrere cm Beton.

    Für diese Decken gab es Bemessungstabellen, die wohl jeder Statiker in seinem Archiv haben dürfte. Auf die Decke kam dann ein Estrich, und zumindest bei uns in der Region, zu dieser Zeit meist ohne Dämmlage (EFH).


    Zur Belastbarkeit Deiner Decke kann man nicht viel sagen, denn die zulässige Last hängt unter anderem von der Stahlstärke und Dicke Aufbeton ab. Da gab es mehrere Ausführungsvarianten. Bei 300kg (auf welcher Grundfläche?) und Positionierung an einer tragenden Wand, vielleicht auch noch in einer Raumecke, sehe ich gute Chancen, dass das machbar ist. Ähnliche Diskussionen hatten wir schon im Zusammenhang mit Aquarien, die ja auch ziemlich schwer ein können. Aus der Ferne wird das aber niemand absegnen können.


    Am besten Du holst jemanden der das begutachten und fachlich beurteilen kann, dann bist Du auf der sicheren Seite. Dabei geht es weniger darum, dass die Decke einstürzen könnte, sondern eine unzulässige Durchbiegung kann ja auch schon zu Schäden (Rissen) führen.

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  • Nein ist als EFH gebaut Jetzt wohnt halt oben ein Teil der Familie und ein Teil unten. Der Tresor ist 620x460. Ich gehe auch davon aus ohne Dammlage. Ist denn bei diesem Gewicht der Esstrich automatisch durch das Gewicht kaputt?

  • Nein, aber dei Dämmlage gibt halt dort mach, wo die Belastung zu groß ist und der Estrich gibt dann entsprchend auch durch Risse nach.

    Eine Bohrmaschine und Bohrer in der Hand sollte das relativ leicht nachweisen können. Ob da Dämmung kommt oder nicht.


    Ob die Decke die Last trägt ist ein anderes Thema. 300 kg ist jetzt nicht ganz ohne. hängt halt vom Raum und der Statik ab. Sollten die Statikunterlagen vorhanden sein, wäre das nicht so tragisch das nachzuprüfen.

    Je nach Spannweite der Decke ist halt auch nur mit 150kg/m² Verkehrslast gerechnet.

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  • Je nach Spannweite der Decke ist halt auch nur mit 150kg/m² Verkehrslast gerechnet.

    Die Verkehrslast einer Decke ist von der Spannweite der Decke unabhängig.

    Die anzusetzende Verkehrslast ist ausschließlich abhängig von der geplanten Nutzung des Raumes und ggf. vom vorhandenen Deckensystem.

    Für reine Wohnhäuser gilt seit über 100 Jahren im Prinzip unverändert eine Verkehrslast von 150 kg/m², wenn die Decke über eine ausreichende Querverteilung verfügt. Bei Decken ohne ausreichende Querverteilung ist die Verkehrslast auf 200 kg/m² zu erhöhen.

    Decken ohne ausreichende Querverteilung sind alle Deckensysteme, bei denen die Lasten über balkenförmige Bauteile aufgenommen werden, unabhängig davon, aus welchem Material die Decken errichtet wurden.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


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  • Von der Problematik des Estrichs mal abgesehen, könnte ein Tragwerksplaner aber mal folgende Möglichkeit prüfen:

    Wenn das Baujahr mit 1978 korrekt angegeben ist, so galt zum Zeitpunkt des Baus die DIN 1055-3:1971-06. In Blatt 3 zu dieser Norm hieß es:

    Zitat von DIN 1055-3:1971-06, Blatt 3

    Anmerkung: ein zusätzlicher Nachweis für den Einbau elektrischer Speicherheizgeräte, Tresore oder ähnliches auf Decken in Gebäuden, die nach Abschnitt 6.1, Tabelle 1 mit der gleichmäßig verteilten Verkehrslast von 150 kp/m² [150 kg/m²] bzw. 200 kp/m² [200 kg/m²] berechnet sind, ist nicht erforderlich, wenn

    a) das Gerät die Decke mit höchsten 300 kp [300 kg] belastet;

    b) das Gerät die Decke mit höchsten 500 kp [500 kg] belastet, wenn dieses an einem statisch in Rechnung gestellten Auflager der Decke rechtwinklig zu ihrer Spannrichtung stehen soll.

    In anderen Fällen ist ein Nachweis erforderlich.

    Diese Norm ist zwar nicht mehr gültig und durch DIN EN 1991-1-1 ersetzt, aber für die Decke sollte normalerweise ja Bestandsschutz bestehen. Ein 300kg-Tresor wäre nach der damals gültigen Norm also kein Problem, sofern die Decke tatsächlich für 150 kg/m² bzw. 200 kg/m² bemessen wurde.

    Jenseits der Problematik mit dem Estrich sollte man also die (hoffentlich vorhandene) Statik zu einem Fachmann vor Ort bringen und diesen die Lastannahmen prüfen lassen.


    Für eventuelle zukünftige Mitleser ist aber zu beachten, dass diese Regelung in den zur Zeit eingeführten und gültigen Normen - und soweit ich weiß auch in späteren Auflagen der DIN 1055 - so nicht mehr enthalten ist, so dass in Neubauten bzw. neueren Bauten eine pauschale Aussage über die Zulässigkeit eines 300 kg schweren Tresors nicht mehr getroffen werden kann.

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  • Hallo hier bin ich nochmal! Kann jemand von diesen Dokumenten was ableiten?


    Danke


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Text umgesetzt

  • Das sind die Genehmigungspläne. Interessanter wäre für die Beantwortung Deiner Frage der statische Nachweis, eine meist vielseitige Unterlage mit überwiegend Berechnungen und Zahlen und wenigen eher grafisch einfachen Plänen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • OK Danke da werde ich nochmal schauen ob sich was finden lässt. Ansonsten passt dieser Satz b) das Gerät die Decke mit höchsten 500 kp [500 kg] belastet, wenn dieses an einem statisch in Rechnung gestellten Auflager der Decke rechtwinklig zu ihrer Spannrichtung stehen soll.


    Steht an einer tragenden Wand und die Stahlträger rechtwinkelig.

  • Der Erbauer des Hauses hat mir gesagt es liegt unter dem Esstrich keine Dämmung nur eine Folie für den sogenannten schwimmenden Esstrich!

  • Ich glaube nämlich nicht an feelfrees "Keine Dämmung"

    Feelfree hat den optimalen Zustand mit "kein Estrich" kommentiert, die Möglichkeit/Vermutung mit "keine Dämmung" stammt von mir. Ich habe mich also etwas weiter aus dem Fenster gelehnt, und wenn das eine Bruchlandung gibt, dann bekomme ich eine verbeulte Nase.

    Ändert aber nichts daran, dass man erst einmal nach dem tatsächlichen Bodenaufbau schauen sollte, denn der könnte natürlich die Schwachstelle sein.

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  • Der Erbauer des Hauses hat mir gesagt es liegt unter dem Esstrich keine Dämmung nur eine Folie für den sogenannten schwimmenden Esstrich!

    Das ist mit Blick auf die heute fachtechnische Begrifflichkeit ein Widerspruch: Auf einer Folie läge ein "Estrich auf Trennlage", auf einer elastischen Dämmung ein "schwimmender Estrich". Am sinnvollsten ist es immer, den realen Bestand einfach an zwei oder drei Stellen zu überprüfen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Der Erbauer des Hauses hat mir gesagt es liegt unter dem Esstrich keine Dämmung nur eine Folie für den sogenannten schwimmenden Esstrich!

    Es sieht so aus, als bliebe mir die verbeulte Nase erspart. :lach:

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  • Das ist mit Blick auf die heute fachtechnische Begrifflichkeit ein Widerspruch: Auf einer Folie läge ein "Estrich auf Trennlage", auf einer elastischen Dämmung ein "schwimmender Estrich". Am sinnvollsten ist es immer, den realen Bestand einfach an zwei oder drei Stellen zu überprüfen.

    Für den Laien aber doch wohl ganz grundsätzlich was gleiches/ähnliches: Ein Estrich ohne Verbund mit der Rohdecke, der sich - mehr oder weniger - ungehindert verformen kann?

    Der Erbauer des Hauses hat mir gesagt es liegt unter dem Esstrich keine Dämmung nur eine Folie für den sogenannten schwimmenden Esstrich!

    Wurde in den 70er-Jahre in einem Einfamilienhaus im Obergeschoss tatsächlich in der Regel eine (Tritt-)Schalldämmung verbaut? Heutige Komfortansprüche auch mal außen vor gelassen, ließe sich in einem Einfamilienhaus nicht auch heute noch über die Sinnhaftigkeit einer (Tritt-)Schalldämmung im Obergeschoss diskutieren, wenn dort doch "nur" die Schlafzimmer sind, die in der Regel dann genutzt werden, wenn in den Räumen im Untergeschoss keiner mehr ist? (Raumakkustische Auswirkungen einer Trittschalldämmung mal nicht berücksichtigt)?

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  • Für den Laien aber doch wohl ganz grundsätzlich was gleiches/ähnliches: Ein Estrich ohne Verbund mit der Rohdecke, der sich - mehr oder weniger - ungehindert verformen kann?

    Schon, wobei sich die Effekte in beiden Fällen deutlich unterschiedlich auswirken. Hier wollte ich darauf hinweisen, dass diese Formulierung auf Unklarheiten zumindest der Sprache schließen lässt und eine Untersuchung sinnvoll ist. Ohne TSD halte ich persönlich die Verformungs- und vor allem Rissgefahr für deutlich geringer, aber

    Am sinnvollsten ist es immer, den realen Bestand einfach an zwei oder drei Stellen zu überprüfen.

    ... ließe sich in einem Einfamilienhaus nicht auch heute noch über die Sinnhaftigkeit einer (Tritt-)Schalldämmung im Obergeschoss diskutieren, wenn dort doch "nur" die Schlafzimmer sind, die in der Regel dann genutzt werden, wenn in den Räumen im Untergeschoss keiner mehr ist?

    Ja, das haben wir schon mehrfach mit ausdrücklicher Zustimmung der darüber umfassend informierten Bauherrn so gemacht - auf Empfehlung der beteiligten Bau- / Raumakustiker.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das klingt nach einer soliden Konstruktion, aber um sicherzugehen, würde ich empfehlen, einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Schlüsseldienst oder der Hersteller des Tresors kann dir oft eine fundierte Einschätzung geben, ob die Decke das Gewicht tragen kann. Sie haben Erfahrung mit solchen Installationen und können dir spezifische Ratschläge geben.

  • Das klingt nach einer soliden Konstruktion, aber um sicherzugehen, würde ich empfehlen, einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Schlüsseldienst oder der Hersteller des Tresors kann dir oft eine fundierte Einschätzung geben, ob die Decke das Gewicht tragen kann. Sie haben Erfahrung mit solchen Installationen und können dir spezifische Ratschläge geben.

    Warum nicht gleich beim Bäcker oder Postboden fragen?

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Das klingt nach einer soliden Konstruktion, aber um sicherzugehen, würde ich empfehlen, einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Schlüsseldienst oder der Hersteller des Tresors ...

    sind gerade nicht die geeigneten Ansprechpartner für Fragen der Standsicherheit von Häusern, sondern - Überraschung - Tragwerksplanerinnen / Statikerinnen (also spezialisierte Bau-Ings.). Wobei ich nicht bezweifle, dass Schlossereibetriebe öfter Tresore aufstellen - allerdings ohne deswegen die Tragfähigkeit der Decken darunter rechnerisch überprüfen zu können.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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