Verzögerung des Abschlusses der Finanzierung

  • Hallo zusammen,

    nehmen wir mal die Situation an, man wüsste "mit Sicherheit" das der Zins im Laufe der nächsten Monate deutlich falle (kann man ja natürlich nicht wirklich wissen ;)).

    Baubeginn wäre im Sommer des nächsten Jahres geplant. Eine verbindliche Finanzierungsbestätigung von der Bank (zum aktuellen Zinssatz) liegt vor.


    Nun möchte man natürlich so lange wie möglich warten, bis man die Finanzierung abschließt, weil man dann ja auch weniger zahlen müsste, Nun zur Frage:


    Wie verhält sich das mit dem Bauträger/usw? Kann man hier mit dem Abschluss des Vertrages mit der Bank beliebig warten, z. B. bis 1 Monat vor Baubeginn oder gibt es hier irgendwelche allgemeinen Regeln/Gesetzt usw. die hier (unabhängig vom Bauträger) dagegensprechen?
    Vor allem unter der Annahme, dass man ja bereits eine verbindliche Finanzierungsbestätigung von der Bank hat. Reicht die dem Bauträger als Sicherheit, dass er alles fertig plant/organisiert. Oder will der auf jeden Fall den festen Vertrag?


    Danke schonmal für die Antworten!!

  • Frage Deinen Bauträger.


    Hoch pokern kann auch zum Totalverlust führen. Das kann sowohl die Bank als auch den Bauträger betreffen.

    P.S.: Rechtliche Gründe, die dagegen sprechen, sind mir nicht bekannt.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Nun möchte man natürlich so lange wie möglich warten, bis man die Finanzierung abschließt, weil man dann ja auch weniger zahlen müsste,

    und während dieser Zeit steigen die Baukosten, und die Baufirmen erhöhen die Preise. Ob sich da ein Zehntel Zinsersparnis noch bemerkbar macht? Man muss also immer beide Seiten der Medaille betrachten.


    Ich glaube nicht, dass ein Bauträger (sofern es sich tatsächlich um einen BT handelt) einen Vertrag unterschreibt so lange die Finanzierung nicht verbindlich geregelt ist, schon gar nicht wenn er mehrere Anfragen zu einem Objekt hat. Natürlich kann man in Grenzen frei verhandeln evtl. durch eine üppige Anzahlung locken o.ä. doch eine Baufirma bevorzugt den Weg des geringsten Widerstands.


    Achtung auch bei Fördergeldern, genau schauen, was man wann unterschreiben darf, ohne den Anspruch auf Förderung zu verlieren.

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  • nehmen wir mal die Situation an, man wüsste "mit Sicherheit" das der Zins im Laufe der nächsten Monate deutlich falle (kann man ja natürlich nicht wirklich wissen ;)).

    Wenn Du das sicher weißt, so nutze Dein sicheres Wissen, oder eher Deine Einschätzung, welche aber ...


    ... erstaunlicherweise von Fachkundigen mit langjähriger Erfahrung offensichtlich momentan nicht geteilt wird. Ja, natürlich wollen diese heute und morgen und übermorgen Kredite vermitteln, aber völlig abwegige Einschätzungen habe ich dort und auch bei sicher neutraleren Quellen in den vergangenen 15 Jahren nicht gelesen.


    Natürlich kann man als ganz schlauer Sparfuchs immer zocken, aber geht eben - wie die Kollegen bereits schreiben - auch ein Risiko ein. Spannend ist dabei immer, welchem maximal möglichen bzw. wahrscheinlichen finanziellen Vorteil jeweils welches Risiko entgegen steht. Und dann muss man eben subjektiv entscheiden.


    Hier müssen aber noch mind. zwei weitere Beteiligte bei diesem Spiel mitspielen wollen: Der Bauträger (wenn es denn tatsächlich einer ist) und die finanzierende Bank, in deren Bedingungen zur Finanzierungsbestätigung sicher auch Einschränkungen stehen und die ersten dabei dürften zeitliche sein, also eine konkrete Befristung.


    Weshalb sollte ein Bauträger (?) einen Vertrag schließen, solange sein Vertragspartner nicht über eine ausreichende Liquidität verfügt?


    Dir sollte auch klar sein, dass sich alle wesentlichen Schritte um die Abwicklung von Hypothekendarlehen sofort in den Registern der Wirtschaftsauskunfteien (Schufa etc.) niederschlagen und dort unmittelbare Auswirkungen auf Deine Bonität haben, vor allem, sofern der Ablauf der Finanzierung nicht den "üblichen" zeitlichen Mustern entspricht. Und dann sieht die nächste Finanzierungszusage der selben Bank plötzlich schon allein deswegen automatisch schlechter aus und wenn dann noch das "sicher" erwartete Sinken der Zinsen um 0,1 % ausbleibt, aber die Baukosten tatsächlich wie fast immer in den vergangenen Jahrzehnten um 2 oder 3 % oder gar 5 % steigen ... ist da ganz schnell kein Gewinn mehr, aber vielleicht ein Bauträger, der inzwischen einen sichereren Käufer gefunden hat.


    "Fun" und "Risk" liegen da sehr dicht beieinander und, ja da ist generell auch ganz erheblich "Risk" - aber Füchse wissen das.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hast du die Finanzierungszusage der aktuellen Bank (deiner Hausbank?) mit Vergleichsangeboten von anderen Banken verhandelt?

    Wenn nicht, liegt da noch eine Möglichkeit, bessere Konditionen ohne erhöhtes Risiko zu bekommen.

  • Dir sollte auch klar sein, dass sich alle wesentlichen Schritte um die Abwicklung von Hypothekendarlehen sofort in den Registern der Wirtschaftsauskunfteien (Schufa etc.) niederschlagen und dort unmittelbare Auswirkungen auf Deine Bonität haben

    Gilt bereits bei Kreditanfragen

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wir haben jetzt Setember 2024, Baubeginn ist geplant auf Sommer 2025, also in etwa 9 Monaten. Wie oft die EZB in diesen kommenden 9 Monaten den Zinssatz senken wird, und in welcher Höhe, das steht in den Sternen. Man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es noch eine Zinssenkung geben wird, jede weitere Zinssenkung in diesem Zeitraum ist aber fraglich, und von sehr vielen Faktoren abhängig.


    Was heißt das für die Bauzinsen?

    Aktuell kann man bei 10J LZ und entsprechender Bonität (EK Anteil), mit einem Zinssatz um die 3,2% rechnen. In 9 Monaten könnte der vielleicht bei 2,9% liegen, mit Glück vielleicht auch bei 2,7%. Wir sind also weit von den Tiefstständen der letzten 5 Jahre entfernt, und das wird sich so schnell auch nicht ändern.


    Das Einsparpotenzial ist also überschaubar (bei 100T€ und 10J LZ wären das ca. 3.000,- € in den 10 Jahren, oder wenn man die Zinsersparnis direkt wieder in Tilgung investiert, ca. 3500,- €) . Man könnte ja verschiedene Varianten rechnen.


    Die Bauerfahrenen wissen, wie schnell man beim Hausbau 3.000,- € versenken kann, vor allen Dingen wenn sich der Hausbau über einen längeren Zeitraum erstreckt. Ich würde nicht darauf wetten, dass wir nächsten Sommer noch die gleichen Baupreise haben wie heute, auch wenn man den Anstieg nur grob abschätzen kann.


    Ich sehe also ein höheres Risiko bei den Baukosten, und die können jeden Zinsvorteil wieder zunichte machen. Es wäre also besser, wenn man die Baukosten fix machen könnte, bzw. möglichst früh mit dem Bauen beginnt.

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  • Hmm, also das passt jetzt nicht so recht zusammen.

    Der Auftragnehmer bestätigt den Vertrag doch erst, wenn die Bankbestätigung vorliegt, oder seh ich das falsch?


    Oder habt ihr schon mit dem Erbauer einen Vertrag und er will vor Beginn seiner Leistungen eine Fianzierungsbestätigung?

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  • Der Auftragnehmer bestätigt den Vertrag doch erst, wenn die Bankbestätigung vorliegt, oder seh ich das falsch?

    Ich kenne das so, dass eine Bankbestätigung lediglich bestätigt, dass die Mittel für die Finanzierung eines konkreten Objekts ausreichend sind und die Bank die Finanzierung bewilligt. Da ist noch lange kein konkreter Kreditvertrag dahinter.

  • Ich vermute der TE hat pauschal gefragt, denn für eine verbindliche Finanzierungszusage müssten das Objekt und der Vertrag mit dem BT bekannt sein. Nur so kann die Bank die Konditionen festlegen......., oder der TE bringt sowieso so viel EK mit, dass er die Bank an sich nicht bräuchte.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein BT heute eine Zusage für einen Hausbau in 1 Jahr macht, ohne sich abzusichern. Das würde nur ein schlechter Geschäftsmann machen, oder einer dem das Wasser bis zum Hals steht, und der nach jedem Strohhalm greift.


    Wahrscheinlicher ist, dass der BT sagt, "dann kommen sie halt nächstes Jahr wieder, mal sehen was wir dann anzubieten haben".

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  • Ich kenne das so, dass eine Bankbestätigung lediglich bestätigt, dass die Mittel für die Finanzierung eines konkreten Objekts ausreichend sind und die Bank die Finanzierung bewilligt. Da ist noch lange kein konkreter Kreditvertrag dahinter.

    Als Bankbestätigung kenn ich das so auch, ist aber eher eine Mogelpackung, da dies nur eine Gültigkeit von 24h hat. (Die Bestätigung sichert zu, das beim Tag der Ausstellung ausreichende Finanzmittel zur Verfügung stehen. Was am nächsten Tag ist, ist was ganz anderes. Was so ein Häuslebauer da einfordert an Sicherheit ist mir unklar. Wenn es schon ein Vertrag wäre, dann würde er ja zuzmindest eine Anzahlung einfordern und der Kunde einen Termin zur Fertigstellung.

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