Hallo,
ich brauche hier einen Rat, ob es sich lohnt Sorgen zu machen, bzw. (leider) Sachverständigen einzuschalten. Wir haben im Mai 2024 eine DHH gekauft, BJ 2002.
Wir wohnen nun erst seit 2 Monaten hier. Falls noch mehr Infos benötigt werden, gerne fragen. Ich wollte es erstmal "kurz" halten.
Zum Objekt:
- Mauerwerk außen: KG STB 24 cm, EG/OG/DG Gasbeton 25 cm
- Mauerwerk innen: KG KSL 24 cm, EG/OG/DG HLZ 24 cm
- Isolierung waagrecht: 2 Lagen 500er Dachpappe, senkrecht 2x Bitumenanstrich o.ä.
- Zisterne 2000 liter mit Kanalanschluss zur Versickerung, Wasser über PVC vom Dach
- Um das Haus herum auch nochmal Drainage
- KG 18 m² + 8 m² + 19 m², ein Raum davon als Hobbyraum, gemäß Expose „eventuell als Wohnraum“. Gemäß mündl. Aussage: alles ist trocken und Keller wäre sogar als Schlafzimmer nutzbar. Hobbyraum mit normalen Fenster, andere beiden mit Kellerfenster
- KG mit Dispersionsfarbe gestrichen und gefliest. Flur tapeziert.
Problem:
- KG dauerhaft in allen Räumen rel. LF über 70% (75-90%) bei ca. 21 °C. Belüftung über Kellerfenster nur ohne Durchzug möglich, da seitlich im Raum. Die rel. LF steigt sofort wieder, sobald der Entfeuchter ausgeht, da die RT wieder absinkt. Angefallene Wassermenge auch nur sehr gering bisher. *
- EG bis zu 70% LF bei 24-25 °C, wenn hohe LF außen bzw. regnerisch. Ansonsten ca. 60%.
Schäden:
- Bisher keine, nur einmal bei 90% LF feuchte Lichtschalter im Keller. Bereits etwas Flugrost auf Metall nach wenigen Wochen einlagern.
Bisher getan:
- Hygrometer mit rel. LF% und Temp. in jedem Raum
- Magnesiumchlorid Luftentfeuchter Kästchen in jedem Kellerraum
- Elektr. Luftentfeuchter in Hobbyraum Keller als Test.
Fragen:
- Müssen wir davon ausgehen, dass nichts tun zu Schäden am Beton führt?
- Im Internet liest man oft 40-60% rel. LF als Empfehlung. Ist das für uns gültig?
- Wie sollen wir weiter vorgehen. Was habe ich bereits gefunden:
- Keller neu dämmen -> m.M.n. nicht sinnvoll
- Richtig lüften -> wir achten bereits auf die abs. LF beim lüften und auf den Taupunkt
- Kellertüren zu Flur geschlossen halten -> machen wir bereits
- Kalkputz + Kalkfarben verwenden -> bisher kein Schimmel. Zu empfehlen?
- Logidry System mit Ventilatoren und Fensterstellantrieb und Luftentfeuchter -> hört sich teuer an, mach das Sinn?
- Dauerbetrieb elektr. Luftentfeuchter -> zu teuer bei 38ct/kWh
- Selbst PC Lüfter mit Relais und Arduino für ca. 120 m³/h (70 CFG) in Kellerfenster einbauen und steuern durch rel.LF -> interessantes Projekt, Luft wird aber dann zwangsläufig aus EG durch das offene Treppenhaus mit 24°C nachgezogen -> sinnvoll?
- Lohnt es sich über den Rechtsschutz zu gehen, oder ist es quasi unmöglich dies als arglistisches Verschweigen nachzuweisen? Die Nachbarn der anderen DHH haben in jedem Stockwerk Luftentfeuchter im Dauereinsatz und leben wohl so schon seit zig-Jahren.
*Bsp. Rechnung: 21,5°C bei 80%rel.LF => 13 g/m³ abs. => 20m²*2,2mH= 44m³ RaumL => 572 mL
Entfeuchter: 22,5°C bei 60%rel.LF => 10,3 g/m³ abs. => DELTA: 118 mL
Das deckt sich auch mit dem, was der Luftentfeuchter rausholt. Nicht wirklich viel.