Extrem hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbefall - baulicher Mangel?

Da niemand hier den konstrutiven Aufbau Deiner Aussenwand kennt, kann Dir auch keiner detailierte Auskunft geben.

Her jedoch ein paar GRUNDSÄTZLICHE Anmerkungen:

1) Aussenwände im erdberührten Bereich sind während des aktuell herschenden Klimas kühl und dadurch anfälliger für Kondensat.

2) Die rel. Luftfeuchte ist i,A, wetterbedingt recht hoch

3) Falls Du mit

Zitat von uhupufu

heute braune Flecken an der Außenwand meiner Wohnung bemerkt

die dunkleren, ockerfarbenen Verfärbungen auf dem Bild meinst, so = ????.

Ohne näheres Wissen kann das Dreck sein, der aus Spritzwasser stammt, Verfärbung durch oberflächennah aufsteigende Feuchte, sonstwas wäre auch möglich.

4) Das einzige, was man auf Grund der fehlenden Verfärbung des (Eichen)Parketts ausschliessen kann, ist blankes Wasser auf der BoPla.

Hat der Garten eine Beregnungsanlage - also wird der Rasen regelmäßig beregnet oder gegossen?

Die Verfärbung von außen an der Hauswand sieht nach Verfärbungen eines sehr eisenhaltigen Brunnenwassers aus. Ist aber nur eine Vermutung.

Ansonsten hat Ralf schon alles gesagt. Ist schwierig / unmöglich auf die Ferne...

Zitat von kandetvara

sieht nach Verfärbungen eines sehr eisenhaltigen Brunnenwassers aus.

Eisen war auch mein Gedanke, auffällig ist die Nähe zur linken Kante (Ablauf) der Fensterbank. Ich würde einmal am Fenster, Rolladen(panzer), oder Oberkante des Fensters (Rolladenkasten?) nach Roststellen suchen. Evtl. nimmt Schlagregen den Rost schon am Fenster oder irgendwo oberhalb auf, und tropft über die Fensterbank an die Wand.

Zum Thema Schimmel an der Innenseite der Außenwände, da stünde Kondensat auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Die Wand im Erdreich kann selbst im Sommer eine Oberflächentemperatur von 10-15°C aufweisen. Heute haben wir hier bei uns eine Außentemperatur von 27,8C bei 51% rel. Luftfeuchtigkeit (es ist wohl Regen im Anmarsch). Das bedeutet Taupunkt 16,8°C. Es dürfte klar sein was passiert, wenn diese Luft auf eine Wand mit einer Oberflächentemperatur von 10-15°C trifft. Deswegen lüfte ich aktuell nur im EG und OG, nicht jedoch im Keller. Heute Abend sieht die Welt wieder anders aus, je nachdem ob es noch Regen gibt oder nicht.

Baujahr 1970, da hat der Keller wohl keine Wärmedämmung, und die Wände können nur bedingt Feuchtigkeit aufnehmen. Je nach Wetter bekommen sie aber keine Chance diese Feuchtigkeit wieder über die Raumluft abzutransportieren. Somit sind dann alle 3 Voraussetzungen für Schimmel erfüllt, Feuchtigkeit, Temperatur und organisches Material.

Zitat von uhupufu

ich bin Asthmatiker und Lüfte von Natur aus viel,

Um ehrlich zu sein, dann ist eine Kellerwohnung nichts für Dich. Du kannst versuchen das Raumklima zu kontrollieren, aber eine ganzjährige Kontrolle 24/7 ist aufwendig. Da muss man, neben der Temperatur, auch noch ständig die Luftfeuchtigkeit kontrollieren, am besten automatisch überwacht, da man ja nicht ständig nachschauen kann. Das wäre mir zu viel Aufwand, von den Energiekosten mal ganz zu schweigen.

Kurz übersetzt, da genau das auch meine These ist:

Deine Kellerwände, die an Erdreich grenzen, ähneln einem Bierglas, gefüllt mit frischen kühlen Bier im Sommer. Was passiert? Genau, das Glas beschlägt außen. Obwohl es doch trocken ist.

Wir alle vermuten hier, dass genau das das Problem ist.

Du lüftest also nicht zu wenig, sondern eigentlich zuviel bzw zum falschen Zeitpunkt.

Daher stimme ich zu: Diese Problem kannst Du entweder aufwendig lösen ( nur zu bestimmen Zeiten lüften nach Messungen) oder leider eine andere Wohnung nicht im Keller liegend suchen.

Hatte das kürzlich bei einem Keller, bei dem ich um Hilfe gebeten wurde. Es wurde tagsüber fleißig gelüftet und zusätzlich noch Wäsche aufgehängt. Vorher gab es keine Probleme, da die Nutzung anders war. (Es tropfte dort dadurch übrigens regelrecht von den Wasserleitungen)

Feuchtigkeit im Sockelbereich würde erst einmal auf Kondensat hindeuten, da dies im Sommer der kälteste Bereich der Wand ist mit der geringsten Luftzirkulation. Erst in der kalten Jahreszeit verschiebt sich der Bereich, wobei man da berücksichtigen muss, dass die Räume dann auch beheizt werden. An von außen eindringendes Wasser würde ich erst in zweiter Linie denken, wenn das Thema Kondensat gelöst ist.

Wasser von oben würde sich auch im oberen Bereich der Wand, und vor allen Dingen auch an der Decke bemerkbar machen. Dann würde ich schon eher an Wasser im Sockelbereich denken, also Drainage, mangelhafte Sperre o.ä. Da würde ich aber feuchte Stellen entlang der kompletten Wand erwarten.

Für mich bleibt Kondensat der Verdächtige Nr. 1.

Zitat von uhupufu

Hier Bilder des Raumes mit starken Stockflecken bzw. Schimmelbefall

Waschmaschine und Trockner in einem kleinen Raum, und der Trockner entwässert anscheinend in einen Eimer?

Zitat von uhupufu

Kondensat - was bedeutet das?

Kondensat bildet sich wenn feuchte/warme Luft auf eine kalte Oberfläche trifft. Das hat unter anderem mit Lüften zu tun, aber auch mit der Nutzung der Räume. Nach dem Duschen sind die Fensterscheiben gerne mal beschlagen, das wäre Kondensat. Räume in denen Wäsche gewaschen und getrocknet wird, haben üblicherweise eine hohe rel. Luftfeuchtigkeit. Da ist Kondensat an den Wänden fast schon normal. Man kann versuchen das über eine aktive Lüftung, am besten (Luft)feuchtigkeitsgesteuert, zu vermeiden, doch dafür braucht man trockene Luft zum Austausch. Im Winter ist die Außenluft üblicherweise trocken, im Sommer ist das schwieriger.

Auf dem letzten Bild sieht man ganz deutlich, das hier wohl Nässe von oben runter gelaufen ist.

Diesen Streifen kann ich noch nicht so richtig zuordnen. Ist mir für Wasser auf einer Putzoberfläche zu scharf begrenzt, aber das mag täuschen.

Die Flecken hinter und neben den Maschinen sehen für mich nach Kondensat aus, aber man könnte ja die Wand einmal öffnen und schauen wie tief das geht. Wasser von außen kann man anhand der Bilder nicht zu 100% ausschließen.

Ich denke, Auflösung kann hier nur eine ÖRTLICHE Untersuchung bringen. Eine Langzeitanalyse.

Aber erst, wenn KEINE Möglichkeit mehr von vorneherein ausgeschlossen wird:

Zitat von uhupufu

Ich kann mir wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Schimmel durch mein Lüften verursacht wurde… habe davor in anderen Wohnungen nie Probleme gehabt..

Jepp. Die Tatsache, dass das Nutzerverhalten in anderen Wohnungen "funktioniert" hat, sagt noch nicht viel aus. Man kann daraus schon gar nicht ableiten, dass diese (Keller)Wohnung mangelhaft ist. Auf dieser Schiene kommt man nicht weiter.

Feuchte-/Stockflecken können ein Hinweis auf Mängel sein, mehr aber auch nicht. Anhand der bisherigen Infos kann man noch nicht nachweisen, dass es bauliche Mängel gibt, oder das Nutzerverhalten ursächlich ist.

Denkbar wäre noch, dass der Raum (ich meine den Raum mit Waschmaschine/Trockner) für diese Nutzung nicht geeignet ist. Dann stellt sich die Frage, ob dieser vom Mieter zweckentfremdet wird, oder ob der Raum vom Vermieter für den falschen Zweck vermietet wird. Dementsprechend könnte der Mieter einen Anspruch gegenüber dem Vermieter haben, aber das sind Dinge, darüber sollen sich Juristen den Kopf zerbrechen.

Der TE geht es ja um einen Nachweis baulicher Mängel, damit sie Argumente für den (noch) außergerichtlichen Streit hat. Hierfür wird eine genauere Untersuchung notwendig, ein paar Bilder reichen dafür nicht aus. Anhand der Bilder kann man bestenfalls Vermutungen anstellen, und/oder eine Wahrscheinlichkeit für/gegen Nutzerverhalten oder bauliche Mängel abschätzen. Für mich schlägt zumindest für die Waschküche das Pendel mehr in Richtung Nutzerverhalten als Ursache aus, bei den Wohnräumen bin ich mir noch nicht sicher.

Zitat von uhupufu

Als es letztens stark geregnet hat, ist das Wasser aus einem Leerrohr in den Raum reingelaufen….

Das sollte natürlich nicht sein.

Zitat von uhupufu

Wie auch du schon vermutest- ich denke auch, dass hier baulich nicht richtig gearbeitet wurde. Vielleicht zum damaligen Zeitpunkt schon - aber zur heutigen Zeit nicht mehr.

Achtung, Du hast eine Wohnung Bj. 1970 angemietet, da darfst Du nicht heutige "Komfort"-Standards als Vergleich heranziehen. Wenn Du eine Neubauwohnung möchtest dann musst Du eine Neubauwohnung anmieten. So lange die Wohnung so funktioniert wie 1970 angedacht, ist alles OK.

Zitat von uhupufu

..... da wir bereits über außergerichtliches Einigungsverfahren bzw. wenn das nicht fruchtet vor Gericht, hier für uns eine Lösung einzufordern.

Ich sehe dunkle Wolken am Horizont. Hoffentlich hast Du einen guten Fachanwalt, der Dir genau sagt, was Du gem. Mietvertrag fordern kannst und was nicht. Als Laie läuft man Gefahr, dass man seine Energie für einen Nebenkriegschauplatz investiert, und dabei dann die wichtige Schlacht verliert.

Ich möchte hier meinen Vornamensvetter zitieren:

Zitat von Ralf Dühlmeyer

Auflösung kann hier nur eine ÖRTLICHE Untersuchung bringen. Eine Langzeitanalyse.

Hier musst Du aufpassen, was Du beauftragst. Eine einfache Begutachtung oder eine Begutachtung mit Fehler(Mängel)suche. Letzteres ist nicht so einfach und kann die Mitwirkung des Vermieters erfordern, denn größere Bauteileöffnungen etc. kann man nicht so einfach ohne Zustimmung des Eigentümers vornehmen.