Bodenaufbau mit OSB Platten?

  • Hallo zusammen,


    in unserem Dachgeschoss liegt ein alter Estrich.

    Aufbau von unten:

    Betondecke

    2cm Styropor

    6cm Estrich


    Wir möchten jetzt Klickparkett verlegen.

    Dielen 2200mm x 260mm x 15mm mit einer

    PU Unterlage 2mm incl. Alu Dampfbremse.


    Um auf die Höhe der Letzten Treppenstufe zu kommen müssen noch ca 13mm Höhe ausgeglichen werden.


    Meine Idee war jetzt 12.5mm OSB Platten auf dem alten Estrich zu verlegen und darauf das Parkett?


    Wenn das Sinn macht...Wie eben muss der Estrich denn sein? +- 5 mm auf den Meter? Gibt es dazu Angaben?

    Müsste man die Platten verkleben? Wenn ja mit was?


    Oder gibt es andere Alternativen? Vielleicht Trockenschüttung und darauf die Dielen?


    Insgesamt geht es um knapp 30m² Fläche.


    Viele Grüße


    Heiner

  • Klassiker für "selbstnivelierende" Ausgleichsmasse.


    Zur Treppe leicht ansteigend, so um die 2-3 mm/m merkt keiner später. dann hat man im Mittel etwa 8 mm Materialbedarf. Guter Bodenleger kann so etwas. Für DIY ungeeignet.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Vielleicht Trockenschüttung

    Bei einer Schüttung muss man die Mindesthöhe beachten. Es gibt Trockenschüttung ab ca. 10mm, da hätte ich jedoch Angst, dass diese später unter dem Bodenbelag "wandert" und Hohlstellen bildet, von der "Eignung" für eine direkte Belegung mit dünnen Parkettdielen mal ganz zu schweigen. Ob es eine gebundene Schüttung gibt die ab 10mm verarbeitet werden kann, das wäre zu prüfen.


    Beides wäre mir zu riskant, deswegen schließe ich mich MiLeb an. Die ideale Anwendung für Ausgleichsmasse. Bei knapp 0,4m³ Materialbedarf halten sich auch Aufwand und Kosten in Grenzen. Die Masse ist nach einigen Stunden bereits begehbar und kann nach wenigen Tagen belegt werden. Details stehen im Datenblatt.

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  • Wir möchten jetzt Klickparkett verlegen.

    Dielen 2200mm x 260mm x 15mm mit einer

    PU Unterlage 2mm incl. Alu Dampfbremse.

    Das "Parkett" wollt ihr nach der Beschreibung schwimmend auf der wenig federnden Unterlage verlegen, oder?


    Das ist mehrfach nicht ganz so gut, denn:

    • eine Dampfbremse ist zwischen einem Wohnraum und einem Wohnraum in einem geheiztem DG sowieso überflüssig.
    • PU-Schaum ist aufgrund seiner Geschlossenzelligkeit meist sowieso mehr oder weniger wasserdampfdiffusionsdicht.
    • PU-Schaum ist aufgrund seiner extrem hohen dynamischen Stetigkeit als Trittschalldämmung völlig ungeeignet.
    • PU-Schaum mit einer zusätzlichen Aluminiumdampfsperre ist deshalb vor allem eines: Sehr teuer. Dabei bringt er bei Dir bestenfalls nichts, hat akustisch aber vermutlich sogar Nachteile. Dem Verkäufer bringt er Umsatz und Gewinn.
    • auf einem schwimmenden Estrich lose schwimmend verlegte starre, leichte, dünne Platten klappern im eingebauten Zustand meist. Die Anbieter der Systeme nennen diesen Effekt dann euphemistisch "Gehschall". Er ist oft so stark, dass er die trittschalldämmende Wirkung des schwimmend verlegten Estrichs darunter wieder aufhebt und so sogar stärker zu hören ist, als es bei nur einer der beiden Schichten der Fall wäre.

    Kurz: Das ist nicht nur nicht "ganz so gut", es ist eher "maximal schlecht".


    Wenn es schon unbedingt Klickparkett sein soll (ja, ich weiß, das ist billig(er) und man kann es in DIY verlegen), dann nicht lose verlegt, sondern auf dem hoffentlich ausreichend haftzugfesten Estrich mit einem schadstoffarmen Kleber verklebt. Wenn aber wider besseres Wissen auch noch lose verlegt, dann wenigstens auf einer "Trittschalldämmung" aus nachwachsenden natürlichen biologischen Fasern oder notfalls wenigsten auf neuer "KMF", jedenfalls aber mit sehr niedriger dynamischer Steifigkeit (ideal unter 10 MN/m2, jedenfalls aber unter 20 Mn/m2), nicht auf einem wie hier vorgesehen eher starren Schaumkunststoff. Dann wird wenigsten der Ausbau einfacher und die Entsorgung billiger, wenn man das "Parkett" nach 10 Jahren wieder austauscht, weil es sich nicht (mehr) sanieren lässt.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wenn aber wider besseres Wissen auch noch lose verlegt

    Ganz so pessimistisch sehe ich das nicht. Kürzlich war ich in meiner ehemaligen Wohnung, wo ich 2003 in Eigenleistung Klickparkett verlegt habe, mit 2mm Kork als Unterlage. 2013 wurde nach unserem Auszug der Parkett einmal abgeschliffen und sah damals wieder aus wie neu. Wäre es notwendig, könnte man ihn auch noch ein weiteres mal gefahrlos abschleifen. Jedenfalls kommt man so locker auf 30 Jahre Nutzungsdauer.

    Bzgl. Gehschall: Ja, es ist vielleicht marginal lauter als mit verklebtem Parkett, aber ich wage sogar zu beweifeln, dass man den Unterschied ohne Stepptanz-Platten an dern Schuhen "erlaufen" könnte. Ich jedenfalls kann das nicht, und ich kenne nun beide Varianten mit je 10 Jahren Nutzugsdauer.

  • Die Nutzungsdauer von Fertigparkett hält vor allem vom Umgang damit ab: Barfuss / auf Socken oder mit nicht abgestreiften Straßenschuhen oder rennende bewegungsfreudige große Hunde mit scharfen Krallen - und natürlich abhängig von der eigenen Erwartung an die Qualität der Optik. Zwei Abschliffe können da schon nach vier Jahren durch sein oder eben erst nach 30 Jahren.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Klar, aber das ist unabhähngig davon, ober dieser Fertigparkett schwimmend oder verklebt verlegt wird.

    Richtig, aber schwimmend auf einer harten Dämmung und die wiederum auf einem schwimmenden Estrich verlegt funktioniert es vor allem bauakustisch nicht, sondern wird zu einem eigenständigen Trommelfell. Verklebt ist das nicht der Fall, was meiner Meinung nach eben gegen die schwimmende Verlegung spricht. Aber das müsse einen ja nicht stören, wenn in der Etage darunter nur die Nachbarn wohnen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich kenn mehrere Bodenleger, der wür de ein 16mm Klickparkett als Brennholz bezeichnen.

    Im DG braucht man auch keine Dampfsperre, wenn dort geheizt wird.

    Ich würde Reset drücken!

    Belag überdenken, Höhen neu ermitteln, vielleicht einen Fachmann, Raumaustatter oder Schreiner machen lassen. Die können mit selbstnivelleierenden Massen auch gut umgehen. Da ist ein bisschen Übung angesagt.

    Alles ist möglich - auch das Gegenteil. (Thomas Mayer)

  • Ich kenn mehrere Bodenleger, der wür de ein 16mm Klickparkett als Brennholz bezeichnen

    Der hat wahrscheinlich Angst um sein Geschäft, weil die Verlegung so kinderleicht ist ;)


    Ich kenne beides (schwimmend und verklebt), der Unterschied ist nMn nicht mal die Zeilen hier wert.