Badezimmerfliesen teilweise zu "knirsch".

  • Moin allerseits,

    bin aktuell beim Umbau eines Badezimmers und bin mit der Arbeit des Fliesenlegers eigentlich sehr zufrieden, am Schluss hat er jedoch gute 4m Übergang Wand- zu Bodenfliesen zu "knirsch" gelegt.
    Konkret hat man teilweise keinen Dehnfugen mehr, da passt kaum ein Cuttermesser mehr rein, ich hätte jedoch schon mind. 5 mm Fugenabstand zur Wand.

    Es betrifft glücklicherweise nicht den Duschbereich.
    Was kann man jetzt noch tun, an den Rändern mit einer Diamantscheibe und Flex den Rand einschneiden, um nachträglich eine Dehnfuge zu erzeugen?

    Der Estrich ist bereits 2 Jahre alt und wird sich nicht mehr senken, tut aber eigentlich auch nichts zur Sache. :)


  • Gibt es im betroffenen Raum eine bodengleiche Dusche?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Gibt es im betroffenen Raum eine bodengleiche Dusche?


    Ja, die ist zum Glück aber am anderen Raumende.
    Im Bereich der Dusche ist eine Abdichtung zusammen mit Flüssigkunststoff eingebracht, in dem betroffen Bereich in der Nähe zur Tür findet kein Wassereintrag statt.
    Da der Handwerker aktuell im Urlaub ist, stelle ich gerade das Bad selbst fertig, verfugt, Glastrennwand, Möbel und Installation der Smartboxen habe ich bereits fertig, im Grunde fehlt nur noch das Silikon.

    Ehrlich gesagt traue ich mir das auch selbst zu, habe aber keine Lust mit der Flex "abzurutschen" und eine Macke in die Fliesen zu bekommen.
    Auf Dremel habe ich ehrlich gesagt keine Lust, da knapp 4m Dehnfugen geöffnet werden müssen. <x

  • Dass Du hier im Wassereinwirkungsbereich W 1-1 nach DIN 18534 agierst und mit dem von Dir beschriebenen Vorgehen die demnach notwendige hochgezogene Abdichtung zerstören wirst, ist Dir sicher klar!?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Klar, deshalb frage ich ja.

    Wenn man die kompletten Randfliesen rausreißt, hat man das gleiche Problem.


    Habe mir jetzt erstmal eine gute Diamantscheibe für die Flex geordert und versuche den Bereich mit Klebebändern und vielleicht einem dünnen Alublech zu schützen.


    Die Scheibe kann ich ja markieren, so dass ich nur knapp durch die Fliese schneide.

  • Was ist das Problem bei dieser Verlegung?

    Bevor man die Abdichtung kaputt macht, dann doch lieber so lassen.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • ich hätte jedoch schon mind. 5 mm Fugenabstand zur Wand.

    Das ist verständlich.



    an den Rändern mit einer Diamantscheibe und Flex den Rand einschneiden, um nachträglich eine Dehnfuge zu erzeugen?

    das ist machbar, obwohl ich solche Freihandarbeiten nicht mag. Ich bevorzuge für feine Arbeiten auch "feineres" Werkzeug (Maschinen). Das dauert etwas länger, reduziert jedoch das Risiko eines Kollateralschadens.


    Damit wären wir bereits bei der eigentlichen Frage, Abwägung Nutzen und Risiko. Welchen Nutzen hättest Du, wenn die Fuge größer wäre?

    Ich möchte jetzt nicht den Sinn von Randfugen diskutieren, die haben ihre Berechtigung, sondern konkret Deinen Fall betrachten.


    Randfugen sind dazu da um Bewegungen im Bodenaufbau aufzunehmen. Dieser Bodenaufbau besteht in Deinem Fall vermutlich aus Dämmung, FBH, Estrich, und Fliesenbelag. Die "thermische" Ausdehnung dürfte bei einem Badezimmer, aufgrund der typischerweise geringen Abmessungen, doch eher gering sein. Der Fliesenbelag dehnt sich bei einem dT von 20K (viel mehr dürften da nicht auftreten) um gerade mal 120µm pro Meter. Der Estrich kommt vielleicht auf das Doppelte. Bei einem Badezimmer von sagen wir mal 3m reden wir hier über 360µm Ausdehnung, pro Seite also 180µm. Wir reden also über einen Bruchteil eines Millimeters. Wie hoch ist nun das Risiko, dass es in Deinem Fall aufgrund eines unzureichenden Randabstands zu einem Schaden kommt? Ich würde mal behaupten, das Risiko ist verschwindend gering.


    Dem steht gegenüber der Aufwand für das nachträgliche Erstellen der Fuge, und das Risiko, dass es dabei zu einem Schaden in der Abdichtung oder den umliegenden Fliesen kommt. Dieses Risiko trägst Du alleine, obwohl das Sache des Fliesenlegers wäre. Wie gut Du diese Arbeiten ausführen kannst das kann ich nicht abschätzen.


    Für mich wäre die Entscheidung klar. Entweder mir ist die Fuge so wichtig, dass sie nachträglich erstellt werden muss, dann soll das der Fliesenleger machen (der wurde schließlich dafür bezahlt), oder aber ich hake die Sache ab, weil ich davon ausgehe, dass man in diesem Fall die mangelhafte Fuge akzeptieren kann. Urlaubszeit ist in meinen Augen keine Entschuldigung, oder als Argument, dass ich hier selbst Hand anlegen müsste. Der Urlaub wird ja nicht ewig dauern.

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  • Das Badezimmer ist recht klein, das sind 5,2 x 2,3 m.
    Der Estrich mit FBH liegt bereits 2 Jahre in dem Raum.

    Meine Sorgen sind die Bilder von den "abgerissenen Silikonfugen an Sockelleisten", wo man deutlich sieht, dass sich der Estrich stark an den Rändern gesenkt hat, in meinem Fall wäre dies ja nicht möglich, da die Bodenfliesen gegen die Wandfliese stößt und eine der Fliesen zwangsweise nachgeben muss. =o
    (mein Glück ist wohl nur, dass der Estrich wohl bereits seine Ausgleichsfeuchte erreicht hat)

  • Meine Sorgen sind die Bilder von den "abgerissenen Silikonfugen an Sockelleisten", wo man deutlich sieht, dass sich der Estrich stark an den Rändern gesenkt hat

    Die gibts nur, wenn der Bodenbelag deutlich vor Erreichen der Estrich-Ausgleichsfeuchte verlegt wurde und bei Verwendung minderwertiger "dauer"elastich Fugmasse.

    Aber solche "Kinkerlitzchen" weiß der Bau-Oberexperte natürlich längst, ich habs nur nochmal für die "Normalo"-Leser, die zufällig auf den Strang treffen, erklärt. :rulez:

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • dass sich der Estrich stark an den Rändern gesenkt hat,

    Was für ein Estrich wurde hier verlegt?

    Hat sich der Estrich während der Trocknungsphase an den Rändern aufgestellt (nach oben gewölbt)? Wölbung bereits wieder zurückgebildet?


    Nach nun 2 Jahren ohne Belag sollte das Thema an sich durch sein. Ich gehe davon aus, dass eine geeignete Dämmung verwendet wurde, und der Boden nicht über Gebühr durch Einrichtungsgegenstände, Trennwände o.ä. belastet wird, sondern "normal" genutzt wird wie geplant.


    Man soll ja niemals "nie" sagen, also schreibe ich, dass ich das Risiko für Setzungen für gering halte. Das Risiko für Schäden nach Setzungen für noch geringer.


    Falls Du es doch selbst machen möchtest, kannst Du Dir irgendwo eine Bepo ausleihen? Von oben angesetzt läuft die Trennscheibe mit ca. 1-2mm Abstand von der Wand, Fugenbreite ca. 4mm, macht zusammen also die gewünschten 5mm. Fugentiefe einstellbar von 0 bis ca. 50mm bei den Modellen mit den kleinen Scheiben, was für Deinen Zweck mehr als ausreichend ist. Darauf achten, dass die passende Scheibe drin ist, sonst ist die Scheibe nach der Aktion hinüber.

    Vorteil, die kannst Du schön an der Wand entlang führen und erhälst einen exakten Schnitt. Durch die einstellbare Tiefe besteht auch nicht die Gefahr, dass Du versehentlich zu tief schneidest. Das dürfte allemal besser sein als mit irgendeiner Flex von Hand geführt.

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  • Ist ein Zementestrich auf PIR Dämmung verlegt.


    Geschüsselt hatte der Estrich zu Beginn, trotz Herbst und Befeuchtung der Randbereiche mit Drucksprüher.


    Hat sich aber letztes Jahr bereits sichtbar wieder gelegt.


    Werde heute mal ganz vorsichtig nur die Bereiche mit Kontakt zur Wandfliese bearbeiten.

  • Problem gelöst mit einem Dremel und Diamantscheiben von Amazon für 8 Euro. :)
    Hatte dahinter einfach Glaser-Distanzscheiben angetaped, damit man der Dremel keine Kratzer macht.
    Mit der Flex kann man das aber vergessen, da zu ungenau und risikobehaftet abzurutschen. (musste ich abbrechen)



  • Ich dachte, den Dremel wolltest Du nicht. ;)


    Ich zitiere mich mal selbst,.


    das ist machbar, obwohl ich solche Freihandarbeiten nicht mag. Ich bevorzuge für feine Arbeiten auch "feineres" Werkzeug (Maschinen). Das dauert etwas länger, reduziert jedoch das Risiko eines Kollateralschadens.

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